Pfizer - zu Unrecht im Keller
diesen beträgen mich besser aufge hoben fühle...""
Wenn Dich Dein Gefühl da mal nicht täuscht...Potential bei TUI jedenfalls
nach Abarbeitung der Themen hoher Ölpreis, Vogelgrippe, Hurricane:
glatte 100%. Soviel traue ich PFIZER bei allem Wohlwollen denn doch nicht
zu. Und über den tendenziell kränkelnden US-Markt brauchen wir wohl gar
nicht erst zu diskutieren.
Kurzfristig wird Pfizer evtl. noch weiter nachgeben, weil bei vielen Fonds das Geschäftsjahr Ende Oktober endet. Die Kunden erhalten dann den Fondbericht - und da wollen die Manager gern verstecken, dass sie so eine "Gurke" wie Pfizer im Depot hatten. Dies hat freilich nur kosmetische Funktion. Denn die Verluste, der der Fond beim Verkauf von Pfizer auf dem 8-Jahres-Tief erleidet, müssen die Kunden natürlich mit Performance bezahlen. Es wird halt nur nicht sichtbar. Ökonomisch sinnvoll ist das nicht. Für Antizykliker ergibt sich dadurch eine gute Einstiegsgelegenheit.
Kurse von 20 USD konzedierst (könnte durchaus hinkommen), läge das
Potential bei voraussichtlich günstigstem Einstieg bei 35%.
Ob Dein Kursziel eintrifft, wird davon abhängen, wie breit die Phase der
Bodenbildung ausfällt. Manche Aktien lassen sich dafür 1...2...oder gar 3
Jahre Zeit. Bei anderen findet gar keine Bodenbildung statt.
Andererseits muß man kein Schamane sein, um Aktien mit ähnlichem Potential
zu finden. Nach meiner Beobachtung gibt es reichlich davon.
"Zu Unrecht im Keller" heißt also: Die Lemminge sehen da was falsch, und damit lässt sich Geld verdienen. Man muss freilich ein dickes Fell haben, wenn einem von der Klippe ständig jemand entgegenspringt. ;-))
Fuzzi: Sicher gibt es auch andere 30-%-Kandidaten (bezogen auf 1 Jahr Wartezeit). Ich halte mich in der gegenwärtigen Börsensituation aber lieber an Big Caps, die Mid-Cap-Rallye ist IMHO bereits gelaufen. Außerdem ist Pharma zurzeit auf einem zyklischen Tief. Werte wie Pfizer haben typischerweise ein KGV von über 30 - und nicht, wie PFE jetzt, 11. Entsprechend hoch ist das langfristige Kurspotenzial. Außerdem ist Pharma sicherer, wenn die Wirtschaft weiter lahmen sollte. Zudem glaube ich, dass der Dollar eher stärker als schwächer wird, was US-Aktien einen Extra-Schub gibt.
http://www.stockconsultant.com/consultnow/...le&symbol=PFE&69136#ttop
Deine Argumentationslinie baut aber fast nur auf fundamentalen Fakten auf.
Diese kommen sicher (irgendwann wieder) zum Zug; aber nicht jetzt.
Ich stelle mal einen interessanten Chart-Vergleich ein: PFIZER vs. BIOVAIL.
Letztere (eine kanadische Biotech- und Chemie-AG) ist zwar nicht mit PFIZER
vergleichbar. Aber auch sie ist gefallen. Ab Anfang 2004 beginnt BIOVAIL eine ausgeprägte Bodenbildung, die erst jetzt (also nach fast 2 Jahren!)vollendet
ist. PFIZER begann etwa zum selben Zeitpunkt eine -noch andauernde Abwärts-
Trendphase (siehe rote Linie).
Es wird schnell deutlich: die Eine ist ein Kaufkandidat mit sauberer Bodenbildung.
Die Andere nicht; sie hat die schweren Stunden der Katharsis noch vor sich.
Am Rande bemerkt: ich bin bei BIOVAIL dabei, mit einem Plus von 34%. Wer vor
der Bodenbildung eingestiegen ist, dürfte sich noch in den Miesen befinden.
Mit der Beachtung der Markttechnik ist es wie mit der Seefahrt: Beide tun not...
Pfizer Inc.: strong buy (SEB)
Tina Koch, Analystin der SEB, stuft die Aktie von Pfizer mit "strong buy" ein.
Pfizer habe im 3. Quartal 2005 deutlich weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum verdient und die Prognosen für das Gesamtjahr revidiert. Wegen Patentabläufen und geringeren Umsatzzuwächsen bei einigen Blockbustern rechne Pfizer für das Gesamtjahr 2005 mit einem Ergebnis je Aktie zwischen 1,92 und 1,94 US-Dollar, nachdem zunächst 1,98 US-Dollar in Aussicht gestellt worden seien. Im Gesamtjahr 2004 habe Pfizer einen Gewinn von 2,12 US-Dollar je Aktie erwirtschaftet. Gleichzeitig habe Pfizer die Prognose für die Geschäftsjahr 2006/2007 zurückgenommen.
Im 3. Quartal 2005 habe der Gewinn je Aktie bei 0,22 US-Dollar nach 0,44 US-Dollar im Vorjahreszeitraum gelegen. Ohne Sondereffekte im Zusammenhang mit Zukäufen (z.B. von Vicuron Pharmaceuticals) hätte der Gewinn je Aktie bei 0,51 US-Dollar gelegen und damit nur 7% unter der Vergleichsgröße des Vorjahres. Der Umsatz sei von Juli bis September um 5% auf 12,19 Mrd. Euro zurückgegangen.
Die in 2005 durchgeführte Bereinigung des Produktportfolios um Präparate mit unterdurchschnittlichen Margen und niedrigem Wachstum zahle sich mittelfristig aus. Hinzu komme die Verbesserung der Pipeline, die Umsatzeinbußen durch Patentabläufe weitestgehend ausgleichen könne. Umsatzzuwächse wie beim wichtigsten Präparat Lipitor (Cholesterinsenker) würden verkannt. Mit einer operativen Marge von durchschnittlich über 40% für 2006/2007 sowie einem RoE von annähernd 25% für die nächsten Jahre sei die Aktie auf Basis der konservativen Gewinnschätzungen für 2007 mit dem rund 9-fachen der Gewinne günstig.
Negativ mache sich bemerkbar, dass die Unsicherheit über die weitere Entwicklung in 2006/2007 bestehen bleibe, bis Pfizer Ende Januar detaillierte Prognosen vorstellen werde. Erhöhter Druck von Seiten einiger Nachahmermedikamente drohe vor allem ab Mitte 2006. Hinzu kämen Patentabläufe sowie Unsicherheit darüber, ob die Pipeline dem gestiegenen Konkurrenzdruck mit zügigen Umsatz- und Ergebnisbeiträgen auch in Zukunft Stand halten könne.
Die Pfizer-Aktie sei nach den schlechten Nachrichten deutlich unterbewertet. Die Bewertung spiegele keinesfalls die Profitabilität des Unternehmens wider. Nachdem der Unsicherheitsabschlag mit der Vorlage der Prognose für 2006/2007 Anfang 2006 abgebaut werden dürfte, würden die Analysten mit einer Aufwertung bis zu einem Discount von nur noch 15% zum Gesamtmarkt rechnen. Das Kursziel der Analysten werde entsprechend von 33 auf 30 US-Dollar gesenkt.
Die Empfehlung der Analysten von SEB für die Pfizer-Aktie lautet "strong buy".
Analyse-Datum: 25.10.2005
Beim steigenden Dollar teilen sich allerding die Meinungen - setzte langfristig auf einen weiter fallenden Dollar - aber gut das ist nicht das Thema dieses Threads. Wer dem Risiko entgegenwirken will, kann sich mit einem EUR/USD long absichern.
Für mich auf längere Sicht ein klarer Kauf - allerdings warte ich noch noch etwas ab, da ich mir noch Kurse unter 20 USD erwarte.
xpfuture
nur meine persönliche Meinung
gruss und schönen Abend
füx
Bei PFE ist bezgl. des Ausgangs des Gerichtsurteil in England schon eine Art Vorentscheidung gefallen. Ganz so weit wie MO wird PFE wohl nicht nach oben gehen, aber 40 USD in drei bis vier Jahren würde mich nicht wundern. Dann hätte die Aktie beim heutigem (!) Jahres-Gewinn von 2 USD gerade mal ein KGV von 20.
Klar: Charttechniker wenden sich mit Grausen ab. Das haben sie damals bei MO auch getan.
würde ich jetzt PFE als langfristiges (5-10 Jahre) Aktieninvestment betrachten, dann sieht die Sache natürlich schon wieder ganz anders aus !; dann könnte man auf diesem Niveau eventuell schon mal ne Position eingehen, da der letzte große Kursverfall auch sicherlich von etlichen Shortsellern (mit)verursacht wurde...
also: Zertis/OS: wenn überhaupt erst nach Bodenbildung; Aktienposition wäre für mich ok
alles wie immer nur meine Meinung
grüsse
füx
Bei Kursen um die 20 USD liegt die Marktkap. knapp unter 150 Milliarden Dollar. Bei 50 Milliarden Cash bekommt man das ganze Unternehmen (operative Geschäft, Immobilien, ...) also für ca. 100 Milliarden. Das würde schon ein KGV von 6,5 ergeben!!
xpfuture
Chart (Daily): sieht mehr als übel aus; Abwärtstrends in allen Zeitschichten und in den letzten Wochen gabs nochmal ne Beschleunigung des Downtrends...Gapclose erscheint kurzfristig mehr als unwahrscheinlich...
Zweitens: Insidertransaktionen: don´t look nice...
http://finance.yahoo.com/q/it?s=PFE
will aber niemanden hier umstimmen; hat mich einfach mal interessiert
gruss und schönen Tag
füx
ein klitzekleiner Blick auf den Chart kann aber trotzdem ab und zu nicht schaden; *g*
gruss
füx
Wirft man einen Blick auf die "Option Chain", fällt auf, dass es in den nächsten drei Monaten einen starken Überhang an Puts gibt (bei Basispreis 20 und 22,50 USD). Bei 25 USD dominieren die Calls. Nach dem Börsenprinzip der "maximalen Bestrafung aller Teilnehmer" sollte sich der Kurs daher bei 23,75 USD einpendeln.
Praktisch sieht das so aus. Die Pfizer-Geschäftsführung beauftragt einen Broker, zum Beispiel Goldman Sachs, damit, konditional Pfizer-Aktien zu kaufen, wenn der Kurs unter 21,05 fällt. GS erhält dafür eine Kriegskasse mit 1,4 Mrd. Dollar. Versuchen nun Short-Seller (Hedgefonds) ihre beliebte Strategie, das "Bid komplett wegzuhauen", um den Kurs in immer tiefere Regionen zu treiben, so kommen sie damit nicht weiter. Denn es gibt auf der anderen Seite jemanden - in diesem Fall Pfizers Broker - , der das Bid immer wieder neu auffüllt. Folge: Der Kurs hält sich in einer engen Spanne. Das "Plunge Protection Team" (PPT) stabilisiert ihn. (Es gibt gerüchteweise seit dem Crash von 1987 ein im US-Staatsauftrag handelndes PPT, das solche Abstürze der US-Indizes in Zukunft vermeiden soll).
Diese Rückkaufaktion ist zugegeben ein Sonderfall. Normalerweise haben Firmen, deren Aktien um 15 % einbrechen, irgendwelche gravierenden finanziellen Probleme. Besonders schlimm ist die Lage, wenn sie dazu noch hoch verschuldet sind (wie z. B. General Motors), weil dann eben KEIN Geld für Rückkäufe zur Verfügung steht. Dann - und nur dann - ergibt sich der typische, in P. 492 erwartete Chart.
Wenn jedoch PPT-Stützungskäufe stattfinden, greifen die üblichen Erwartungen der Charttechnik nicht. (Sie lassen sich mit Charttechnik ebensowenig vorhersagen wie der Ausgang des Lipitor-Prozesses.) Letztlich kann Pfizers Broker den Kurs mit den "Stützungs-Milliarden" beliebig manipulieren - auch nach oben, indem er (in umgekehrter Strategie der Hedgefonds) ständig das "Ask komplett weghaut" und damit einen Short-Squeeze schürt. Daran scheint PFE vor dem Lipitor-Urteil aber nicht gelegen zu sein. Wenn die Aktie nahe dem 8-Jahres-Tief mäandert, drückt das effektiver auf etwaige Tränendrüsen der Gerichtsbarkeit.
Ich bleibe bei meiner These: Pfizer hat sich in diesem Quartal bewusst armselig dargestellt. Dazu passt, dass CEO McKinnell Fragesteller auf dem Conference Call Fragesteller geradezu planmäßig frustriert hat (u. a. mit gesenkter Guidance) und die "Katastrophe" (angebliche Gewinnhalbierung, in Wahrheit nur Bilanzierung von Firmenkäufen im 3. Quartal) in keinster Weise beschönigt hat. Im Gegenteil hat McKinnell die Fragesteller bzw. die Öffentlichkeit - ein Schelm ist, wer Böses dabei denkt - bewusst in die Irre geführt, indem er den Gewinnrückgang mit Verkaufsrückgängen aufgrund von generischer Konkurrenz begründete. Zwar wird es tatsächlich im 4. Quartal Patentabläufe (Neurotonin) geben. Im 3. Quartal aber ging der Umsatz (über alle Produkte) nur um 4 % zurück (von 12,8 auf 12,3 Mrd.). Das KANN logischerweise nicht die Ursache für 50 % Gewinnminderung (22 cents nach 44 im Vorjahr) gewesen sein. Der Kurs hat auf diese "Hiobsbotschaft" jedoch mit dem jüngsten Einbruch reagiert. Die Lemminge haben geschmissen. Entsprechend hoch ist das Erholungspotenzial - wenn PFE nicht im 4. Quartal WIEDER eine Firma aufkauft und dies sofort vom Gewinn abzieht.
AUSBLICK
Ungeachtet dessen sind US-Pharmaaktien zurzeit ein "House of pain". Bristol-Myers, die ich zum Glück verkauft habe, um meine Pfizer-Nachkäufe zu tätigen, kündigte gestern nach Börsenschluss an, dass das in Kooperation mit Merck entwickelte experimentelle Diabetes-Medikament Pargluva - das als Ersatz für andere Blockbuster, die demnächst Patentschutz verlieren, dienen sollte - , nun doch von der US-Gesundheitsbehörde quasi abgelehnt worden ist. Es werden neue Herzinfarkt-Verträglichkeitstest verlangt, die sich über 5 Jahre hinziehen könnten. In der Folge gab der Kurs von BMY gestern nachbörslich um 5,6 % auf 20,51 USD nach. Merck fielen nachbörslich um 1,5 % auf 26,50 USD. Pfizer hingegen hielten sich bei 21,05...
US-Pharmaaktien sind zurzeit in dreierlei Weise in die Zange genommen:
1. Patente laufen aus
2. Die Gesundheitsbehörde (FDA) ist nach Vioxx kritischer bei Neuzulassungen
3. Das US-Schadensersatzrecht setzt Firmen wie Merck nach dem Vioxx-Skandal mit
Milliardenklagen zu.
Pfizer steht im Vergleich noch am Besten da. Die FDA hat kürzlich fünf neue Medikamente zugelassen (darunter Exubera - ein inhalierbares Präparat für Diabetiker), so dass die durch Patentabläufe geschmälerte Pipeline wieder gut gefüllt ist. Es sind 50 Mrd. Cash in der Kasse, davon 37 Mrd. aus repatriierten Gewinnen, so dass auch durch Firmenaufkäufe die Pipeline gestärkt werden kann. Es gibt ein radikales Sparprogramm (4 Mrd. in 2007), das als Sicherheitspolster dient, falls die neuen Medikamente nicht so viel einbringen sollten wie die auslaufenden. Es stehen keine Milliarden-schweren Schadensersatzprozesse an wie bei Merck. Last not least ist die Pfizer-Aktie mit einem 2007-KGV von 9,5 geradezu sensationell günstig bewertet (typische Big-Pharma-KGVs liegen zwischen 20 und 35).
AL@: Was mich interessieren würde: Wieviel Zeit verbringst du eigentlich nur für den Resarch von Pfizer?
Einfach genial, einer der besten Threads hier auf ARIVA - das musste einfach mal gesagt werden.
xpfuture
http://www.pfizer.com/pfizer/are/..._releases/2005pr/mn_2005_1020.jsp
Daraus stammen einige der Infos aus P. 496. Das dauert natürlich, weil der Text lang ist. Gestern hab ich bestimmt zwei Stunden mit Pfizer-Research zugebracht. Das mach ich aber nicht jeden Tag - ich denke, die Hausarbeit ist nun erledigt, jetzt kann man das stehen lassen und in Ruhe abwarten.