Personalpolitik: Halliburton im Irak-Fieber
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Eröffnet am: | 27.03.03 14:02 | von: Sahne | Anzahl Beiträge: | 1 |
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Vorausschauende Personalpolitik
Cheneys Ex-Firma im Irak-Fieber
Halliburton ist sich offenbar sehr sicher, vom Wiederaufbau im Irak zu profitieren. Schon vor Kriegsbeginn schaltete der frühere Arbeitgeber von US-Vize-Präsident Cheney im großen Stil Personalanzeigen für Jobs im asiatischen Raum.
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Halliburton wies direkte Zusammenhänge zum Irak-Krieg zurück. In der Anzeige gehe es nicht um Mitarbeiter für einen speziellen Job, sagte Konzernsprecherin Wendy Hall gegenüber "CNNMoney". Jedoch fiel die Rekrutierungskampagne eng mit dem bevorstehen Konflikt zusammen. Die Anzeige wurde am neunten Februar geschaltet - eineinhalb Monate, bevor die ersten US-Raketen in Bagdad einschlugen. Ein weiteres Indiz: Gesucht wurden auch Mechaniker für Panzer vom Typ M1 Abrams und M2/3 Bradley - Fahrzeuge, die derzeit im Krieg gegen den Irak eingesetzt werden.
Der Konzern mit Sitz in Houston gehört zu jenen Unternehmen, die vom Irak-Krieg massiv profitieren könnten. Neben vier weiteren Konkurrenten hat sich auch Halliburton nach Medienberichten für den 900 Millionen Dollar schweren Wiederaufbau-Kontrakt der US-Entwicklungsbehörde USAID beworben.
Das Aufbauprogramm sieht vor allem die Rekonstruktion der Infrastruktur vor. Nicht enthalten ist hingegen die Wiederherstellung und Modernisierung der irakischen Erdölindustrie. Nach einer Studie des Baker Institutes wird es 18 Monate dauern und fünf Milliarden Dollar kosten bis die Ölfelder auf dem Förderstand von vor 1991 sind. Auch bei der Vergabe dieses Geschäfts wird Halliburton mitpokern, zumal der Konzern weltweit als der Marktführer im Bau und Betrieb von Gas- und Ölanlagen gilt. Der ärgste Konkurrent, der französische Schlumberger-Konzern hat kaum Chancen, zumal die US-Regierung nach Presseberichten ohnehin US-Unternehmen bei der Vergabe jeglicher Aufbauverträge bevorzugt.
Ein umfassendes Engagement von Halliburton könnte die US-Regierung in Erklärungsnot bringen. US-Vizepräsident Dick Cheney leitete den Konzern, ehe er im Jahr 2000 nach Washington ging. Vom Krieg profitiert Halliburton indes schon jetzt. Die US-Army hat die Tochter KBR mit der Überprüfung und Löschung von Ölquellen-Bränden im Irak beauftragt. Zumindest die Anwerbung der Feuerwehrleute hat sich schon ausgezahlt.