PSI AG: Die Zahlen ( WKN: A0Z1JH )
Dieser Neue ARIVA-Thread dient zur Diskussion aller PSI-Zahlen. Insbesondere Prognosen, Analysen, Unternehmensberichte und Börsendaten können hier diskutiert werden. Dabei sollte die Präferenz auf Seiten der Qualität liegen.
Wer Prognosen kritisiert, wird gebeten, eigene Zahlen zu präsentieren. So kann langfristig verfolgt werden, wer die seriösesten Aussagen über das Unternehmen verfasst.
Mein Schwerpunkt wird das Erstellen von Prognosen und Bewertungen von Analysen sein.
Das PSI-Management hat sich durch die erfolgreiche Internationalisierungsstrategie so viel Freiräume geschaffen, dass die Marktkapitalisierung in die Höhe geschossen ist und weitere Akquisitionen anstehen. Durch die stetigen Veränderungen sind heute erstellte Prognosen morgen schon wieder Schnee von gestern. Weil Umsätze und Gewinne laufend nach oben korrigiert werden müssen, warte ich mit der Q3-Prognose noch etwas ab.
Ich darf vorausschicken, dass im zweiten Halbjahr weiterhin Rekordergebnisse zu erwarten sind.
Mir ist aufgefallen, dass PSI im TecDAX-Ranking eine furiose Aufholjagd hinlegt. Wenn IDS Scheer herausfällt, würde PSI als zweites Software-Unternehmen gut in den Index passen. Allerdings waren am 31. August noch einige Aspiranten besser platziert.
Bisher mangelte es vor allem am Turnaround.
Die Aufwärtsentwicklung 2009: Monatsende / Rank Market Cap / Rank Turnaround
Januar: 47 / 83
Februar: 44 /80
März: 44 / 81
April: 49 / 77
Mai: 48 / 63
Juni: 47 / 58
Juli: 45 / 53
August: 43 / 47
Die Market-Cap sollte von der Deutschen Börse korrigiert werden müssen. Der Freefloat wurde m.E. ab Juni falsch dargestellt. Das Konsortium der Mitarbeiteraktionäre ist dem Freefloat zuzuordnen. Lediglich die Aktien des Mitarbeiter-Pools ( 4,09 % ) sind fixiert. Wenn ich meiner Bank die Vollmacht für meine Stimmrechte übertrage, reduziert sich deshalb der FF ja auch nicht. Das Ranking sollte korrigiert werden und besser ausfallen. Der FF liegt m.W. tatsächlich bei rund 50 Prozent.
Mir liegen die Tagesumsätze ab Mai vor. Der durchschnittliche Tagesumsatz liegt bei ca. 33.000 Stücken ( Xetra + Frankfurt ). Bei einem durchschnittlichen Tageskurs von 10 Euro läge der Jahres-Turnaround bei ca. 82,5 Mio. Euro. Rofin Sinar mit schwächstem Turnaround-Wert eines TecDAX-Unternehmens liegt bei 77,26 Mio. Euro.
Bis zur nächsten TecDAX-Änderung kann viel passieren. Die relative Stellung von PSI kann großen Umwälzungen unterliegen. Ich traue dem Unternehmen zu, bis zum Mai 2010 einen Durschschnittskurs von über 10 Euro zu.
Wie sich andere Unternehmen halten werden, ist noch nicht ausgemacht. Teilweise wird eine deutliche wirtschaftliche Erholung erwartet, andererseits leiden Branchen weiterhin unter massiven Auftragseinbrüchen.
Es deutet alles darauf hin, dass PSI 2010 weitere Rekordmarken erreichen wird. Der Umsatz dürfte 170 Mio. Euro übertreffen. Weitere Akquisitionen sind wahrscheinliche, sogar die 180 Mio. Euro-Marke kann ggf. geknackt werden. Der nationale und internationale Markt für PSI-Software ist, wie sich herausstellte, weitgehend konjunkturresistent.
Bisher kaufte PSI Unternehmen mit ordentlichen EBIT-Margen, die etwa zwischen 7,5 und 15 Prozent liegen. Neben dem Umsatz wird der Gewinn überproportional anziehen.
Aktuell sehe ich Kaufkurse. Die Gewinnerwartungen der Analysten sind m.E. noch zu sehr an die defensive Guidance des Unternehmens gekoppelt. Ich erwarte eine Anhebung der Prognose und der Kursziele.
Weiteres in der Q3-Prognose.
Aber ja, PSI ist gerade dabei, Defizite in der Unternehmensführung zu beseitigen und zwar ziemlich radikal. Ich finde es dabei wichtiger, sicherzustellen, dass keine "Flops" mehr bei den Aufträgen passieren, wie Du es so schön bezeichnet hast. Genau da hat man offenbar bereits Maßnahmen ergriffen, wenn man dem GB Glauben schenkt: "Weiterhin wurden wichtige, lukrative Neuaufträge gewonnen, die einem angepassten Prozess für die Auftragsannahme unterliegen, mit dem Risiken aus der Auftragsabwicklung minimiert werden."
Was den Anstieg der Finanzverbindlichkeiten im Quartalsbericht bei den kurzfristigen Verbindlichkeiten angeht, so würde ich das unterjährig nicht überbewerten. PSI hat eine Holdingstruktur mit eine ganzen Reihe von Untergesellschaften. Da ist es u.U. bei ner Tochter vielleicht einfacher, mal kurzfristig die Darlehensrahmen zu nutzen, als Mittel im Konzern zu transferieren. Wenn Du es aber genau wissen willst, dann frag doch einfach bei der IR an. Herr Pierschke antwortet i.d.R. sehr schnell. Bei mir derletzt sogar am Wochenende innerhalb von nur 8 Minuten (Daumen hoch).
Sorry, wenn ich darauf hier nicht weiter eingehe. Schau Dir einfach mal den CF über mehrere Jahre an. Dann sieht Du (vielleicht), dass es hier durch vielfältige Ursachen oft sehr starke Schwankungen und eine nicht unbedeutende Saisonalität bei PSI gibt.
Psychologisch kann ich daher die Kurse verstehen, zumal im Sommer bei eh schwacher Nachfrage überschaubare Verkäufe bei Nebenwerten schnell zu solchen Verlusten führen können. Man schaue sich einfach mal die geringe Anzahl der gehandelten Stücke an...
Sollte mit der Risikovorsorge der große Aufwasch im Zusammenhang mit dem CEO-Wechsel und alle möglichen Auswirkungen der Altlasten aus Redispach 2.0 & Co. erledigt sein, so halte ich den Kursrutsch für deutlich übertrieben, zumal das Geschäft ja eigentlich läuft, wie die jüngsten Auftragsmeldungen ja zeigen.
Da ich mir ein nettes Sümmchen für Sonderangebote im Sommer zurückgelegt habe, verfolge ich das Ganze weiter mit Interesse, auch wenn PSI bei mir eh schon recht (zu) hoch gewichtet ist und es eigentlich unvernünftig wäre...
mit Details aus dem Call zu Redispatch 2.0:
"PSI gab am 21. Juli eine Gewinnwarnung heraus - sechs Tage vor der Veröffentlichung der H1/23-Ergebnisse am 27. Juli. Das Management hat die EBIT-Prognose für 2023 von EUR25 Mio. auf EUR5 Mio. bis EUR7 Mio. gesenkt. Die Senkung der EBIT-Prognose um EUR18 Mio. bis EUR20 Mi. ist hauptsächlich auf die Unterschätzung der Arbeitsstunden zurückzuführen, die für die Redispatch-2.0-Verträge des Unternehmens mit deutschen Stadtwerken erforderlich sind. Diese Unterschätzung ist zum großen Teil auf die über 100 Änderungen zurückzuführen, die von der Regulierungsbehörde an der Konfiguration von Redispatch 2.0 vorgenommen wurden. Die Änderungen führten dazu, dass sich die Programmierung für 60 Kundenprojekte (von denen 30 noch nicht abgeschlossen sind) verdreifacht hat. Leider ist es PSI mit seinen Redispatch 2.0-Verträgen nicht gelungen, die entstandenen Mehrkosten auszugleichen. Die durch Redispatch 2.0 gebundene Kapazität führte zu Verzögerungen und Verlusten bei anderen Projekten. Diese sind ebenfalls in der Gewinnwarnung enthalten. Die gute Nachricht ist, dass das Nachfragewachstum der PSI-Kunden nach wie vor robust ist und sich voraussichtlich weiter beschleunigen wird. In diesem Jahr liegt der Zubau an neuen Kapazitäten (nach Leistung) sowohl im Solar- als auch im Onshore-Windbereich um ca. 50% über dem Niveau von 2022. Neue Gesetze zur Beschleunigung der Genehmigungsverfahren lassen darauf schließen, dass das Wachstum zumindest für den Rest dieses Jahrzehnts sehr stark bleiben wird. Der Boom bei den erneuerbaren Energien treibt das Wachstum im Segment Energiemanagement an, und das Segment Produktionsmanagement profitiert weiterhin von den positiven Auswirkungen des US-Inflation Reduction Acts auf die US-Metallindustrie. Der Auftragseingang des Konzerns stieg in H1/23 um 12,7%. Unterdessen hat PSI sein Führungsteam erneuert und verstärkt, um zukünftige Fehlentwicklungen zu vermeiden. Ein neuer CEO, Robert Klaffus, wird am 1. November von Siemens zu PSI wechseln. Das Unternehmen hat angekündigt, dass der Vorstand in Kürze erstmals auf drei Personen erweitert wird. PSI hat mit drei Gewinnwarnungen im vergangenen Jahr die Nerven der Anleger strapaziert. Die Wurzel des Problems liegt bei den Redispatch 2.0-Verträgen. Da diese bis Ende 2023 abgeschlossen sein werden, gehen wir davon aus, dass das Management ausreichend Vorsorge für die verbleibenden Verluste getroffen hat, so dass wir in diesem Jahr keine weitere Gewinnwarnung erwarten. Wir behalten unsere Kaufempfehlung mit einem neuen Kursziel von EUR32 bei (vorher: EUR37)."
https://www.psi.de/uploads/media/First_Berlin_03.08.23e.pdf
findet man auch im Update von Solventis.
https://www.psi.de/uploads/media/Solventis_03.08.23d.pdf
Hier findet man insbesondere Infos zu den Maßnahmen der verbesserten Vertragsannahme:
"Außerdem wurden intern die Prozesse verändert, um solche Risiken zukünftig zu vermeiden bzw. auszuschließen. Die Kapazitäten für die rechtliche und betriebswirtschaftliche Beurteilung von Verträgen wurden aufgestockt und die zuständigen Fachleute sind jetzt bei Auftragsannahme und den Vertragsverhandlungen stärker eingebunden. Der Vertrag mit dem Schweizer Übertragungsnetzbetreiber Swissgrid, der über 3 Jahre läuft, soll eine für PSI verbesserte Risikostruktur haben mit klaren Spielregeln, z.B. bezüglich der Berechnung von Mehr- und Minderlisten."
Man fühlt sich von Schrimpf schon etwas verar...., wenn man an seine Worte auf der HV zu den Redipatch 2.0-Verträgen denkt. Das wirft im Nachhinein einen weiteren Schatten auf seine Amtszeit...
Sorry, allein schon die erste Seite von Solventis legt doch das Versagen von Schrimpf offen. Es mag nicht alles schlecht sein, aber sämtliche verbockten Verträge gehen m.E. auf sein Konto. Locker daherreden, ja, das konnte er. Verlässlich waren diese Aussagen leider nicht immer. War das führen im Sinne des Unternehmens oder ein Dahinwurschteln mangels Kompetenz?
M.E sollte geprüft werden, welchen Kenntnisstand der AR bei Vertragsverlängerung hatte. 3,5 Mio bei den Missständen? Auf jeden Fall sollte dieser über einen kompletten Rückzug nachdenken. Bei der nächsten HV möchte ich definitiv dabei sein.
Ich halte prinzipiell von unseren Großberatungskanzleien sehr sehr wenig, da sie im Grunde nur an die eigene Tasche denken . Andererseits konnten diese Berater viel Erfahrung in unterschiedlichen Unternehmen und PE-Gesellschaften sammeln, die strauchelnde Unternehmen wieder aufmöbeln. Ich hoffe, und es scheint so, als würde Gunnar Glöckner diesen Erfahrungsschatz für das Unternehmen einsetzen - seht gut! Sonst hätte sich wohl nix verändert.
Habe daher heute zum ersten Mal bei 25€ nachgekauft.
Schau mer mal!
Die ersten Trader scheinen den (m.M.n. übertriebenen) Kurssturz auch als Gelegenheit zu sehen:
https://www.rumas.de/artikel-express-service/...rssturz-uebertrieben/
Und an alle: Hat sich schonmal wer Volue genauer angesehen?
Soweit ich das beim ersten drüberfliegen gesehen habe, stehe sie bei Energienetzen in Konkurrenz zu PSI.
https://www.volue.com/investors/
Danke
Der ehemalige CEO hatte wohl zuletzt einige Böcke geschossen. Ist aber ein bekanntes Schema: Wenn eine Firma wächst und komplexer wird sind oftmals Teile des bestehenden Managements überfordert, was aber keine Missachtung der jeweiligen bisherigen Leistungen sein soll (oft lässt das Peter Prinzip grüßen) und sollten ausgetauscht werden, was oft nicht ganz einfach ist.
Nun hier waren die Probleme letztendlich so offensichtlich dass es durchgeführt wurde.
Nun heißt es abwarten bis der neue CEO seine Strategie erläutert und seine Prinzipien erklärt.
Mir persönlich wäre wichtig:
Konservative guidance und darauf aufbauend ein einwandfreier track record in der Zukunft.
Zeitnahe saubere Kommunikation der wichtigsten Entwicklungen (nicht nur die obligatorischen adhocs). Leider gibt es nur sehr wenige Firmen, die solche Führungskräfte haben, es wäre schön wen sich PSI dazugesellt.
Hat sich jemand näher mit der vitae von Klaffus beschäftigt und hat schon ein Gefühl was uns erwartet?
Zumindest hat er Erfahrungen eines Grosskonzerns und sollte wissen welche internen Strukturen zur Vermeidung von Fehlern notwendig sind. Aber es wird viel Zeit brauchen den Markt zu überzeugen.
Hier fällt mir jedoch auf, dass von einem Analyst geschrieben wird.
Bei Finanzen.net wird jedoch ein Konsens von 4 Analysten publiziert. So viel zum Gehalt dieser Postillen.
Nur zur info.
Zitat RUMAS:
"Die Herren Analysten kann man für diesen Kurssturz wohl nicht verantwortlich machen, denn uns liegt nur eine Kaufempfehlung vor, die allerdings schon etwas älter ist"
In meinen Unterlagen gibt es:
Pareto, Quirin, DZ Bank und neu (dank Deiner info) First Berlin. Früher noch GSC Research.
Die aktuellen Ergüsse der Analysten zu PSI findest Du immer hier: https://www.psi.de/de/psi-investor-relations/analyst-ratings/
Für mich sind da i.d.R. nur die zusätzlichen Infos aus den Calls interessant. Zu den Halbjahreszahlen haben bisher nur 4 von 7 Analysten ein Update erstellt. Das letzte Update ist von Quirin. Das gibt im wesentlichen aber nur die Infos aus der Halbjahresmeldung wieder. Daher bin ich nicht weiter darauf eingegangen.
Die Kursziele der Analysten kannst Du eh vergessen. Da kannst Du auch würfeln. Und die richtig guten Analysen findest Du auch nicht frei im Internet zur Ansicht. Seine Meinung zur Aktie muss man sich schon selbst bilden.
Bisher hatten die Analysten durch die Bank Ihre Ziele gesenkt:
Quirin 40 (45)
DZ 26 (33)
Solventis 34 (34,50)
First Berlin 32 (37).
GSC sieht offenbar ein einziges Haus die Probleme als temporär bzw. gelöst/in Lösung an und richtet das Augenmerk mehr auf den starken Auftragseingang (+12,7%) und die Chancen, die im Zuge der Problemdiskussionen etwas untergegangen waren.
Mit Kurszielen zwischen 26 und 40 Euro scheinen die Glaskugeln der Analos auch in sehr unterschiedlichen spirituellen Sphären unterwegs zu sein. ;) Schau mer mal...
GSC hat es doch noch geschafft, den HV-Bericht zu erstellen. Allerdings inhaltlich etwas dürftig und außerdem durch die Verspätung auch nur noch bedingt informativ...
https://www.psi.de/fileadmin/files/downloads/...ericht_2023-05-23.pdf
https://www.psi.de/de/psi-pressevents/...strategische-zusammenarbeit/
Die Meldung ist zwar nun schon ein paar Tage alt, aber interessanter Fakt am Rande - es ist der größte Auftrag im Bereich Logistik, den PSI jemals bekommen hat.
Ich hatte gestern ein längeres Telefonat mit der IR. Falls jemand ne konkrete Frage hat - vielleicht kam das Thema ja gestern zufällig mit zur Sprache...
sieht bei Dr. Kalliwoda wie folgt aus:
https://www.psi.de/uploads/media/Kalliwoda09.10.23e_01.pdf
"Der Finanzvorstand der PSI sieht die weitere Entwicklung positiv und geht für das Gesamtjahr weiterhin von einem Umsatz von rund 270 Millionen Euro aus. Im Segment Energie wird mit einem Rückgang von 5-6 % gerechnet, während das Produktionsmanagement mit einem Gesamtwachstum der Neuaufträge von 10 % deutlich besser abschneidet. Trotz des negativen EBIT von -5,36 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2023 bleibt das Unternehmen für das Gesamtjahr bei einem EBIT von 5-7 Millionen Euro. Aufgrund des stark wachsenden Auftragseingangs und einer sich erholenden Energiebranche halten wir ein EBIT von 8,27 Mio. für realistisch.
Das dritte Quartal wird weiterhin schwierig bleiben, da PSI weiterhin mit den älteren schwachen Aufträgen zu kämpfen hat. Diese verursachen Kosten und blockieren Mitarbeiter, die nicht für vielversprechendere Aufträge eingesetzt werden können. Dennoch wird bereits für Q3 mit einem positiven EBIT gerechnet, da die schwachen Aufträge besser kalkuliert werden könnten und bald abgearbeitet werden. Für den Bereich Produktionsmanagement wird eine weiterhin positive Entwicklung erwartet, sodass zum Jahresende mit einem dynamischen Wachstum zu rechnen ist. Wir erwarten derzeit ein EBIT von 4,3 Millionen Euro im dritten Quartal und 9,36 Millionen Euro im vierten Quartal."
Schau mer mal...
https://www.psi.de/de/psi-pressevents/...isierung-im-dritten-quartal/
Zahlen Q3 für mich unspektakulär. EBIT mit 2,65 Mio € leicht unter der Prognose von Kalliwoda, wobei hier wohl die Verbuchung einiger wichtiger Lizenzen im Bereich Metall im Vergleich zum Vorjahr erst in Q4 erfolgte. Generell sind unterjährige Vergleiche bei PSI immer mit Vorsicht zu genießen, da Q4 das entscheidende Quartal ist.
Der weiterhin sehr hohe Auftragseingang schafft berechtigte Hoffnungen, dass PSI 2024 wieder zurück in die Spur kommt. Mal schauen, ob die "ständig wiederkehrenden Einmalbelastungen" mit Schrimpf nun auch hinter uns liegen. Die haben schon extrem genervt. Im Nachhinein ist es echt unverständlich, wie man die Managementprobleme im Bereich Energie so eskalieren lassen konnte. Da hat wohl auch der Aufsichtsrat "ein wenig" gepennt.
Nächste Woche fängt nun endlich auch der neue CEO an, der sicher die letzten Monate schon heftig zum "Kennenlernen" von PSI genutzt hat. Dann fehlt nur noch der neu CTO.
Mal schauen, ob der neue CEO noch ein paar Wertberichtigungen u./o. Vorsorgeposten in den JA 2023 reinpacken wird. 2023 ist eh versaut. Da ist es dann wohl mehr oder weniger egal, ob zum Schluß 5 oder 9 Mio EBIT unterm Strich stehen. Laut Aussage PSI hat aber der CFO zum Halbjahr schon ordentlich berichtigt/Vorsorge getroffen. Schau mer mal.
Die Probleme mit den Redispach 2.0 Aufträgen sollten wohl vom Tisch sein, nachdem ein paar der nachträglichen Änderungen in den Normen wieder zurückgenommen wurden. Hier hat PSI wohl ein wenig Glück im Unglück.
Von den 4 "Altlast-Verträgen" im Bereich Energie hat man sich wohl inzwischen mit 2 Kunden geeinigt, mit 1 weiteren Kunden ist man angeblich auf einem guten Weg und beim 4. Kunden ist wohl noch ein wenig offen, wie es ausgeht (Wissensstand von vor ein paar Wochen). Wäre schön, wenn man jetzt endlich nach vorne schaun könnte.
Mal schauen, wie lange es dauern wird, das leichtfertig zerstörte Vertrauen der Anleger wieder neu aufzubauen.
Mein View auf Q3:
Was mich schockiert hat, ist der Einbruch der Rohertragsmarge - immer um die 86% aufs Jahr lag diese in Q3 nur noch bei 82%...keine Ahnung was da los ist. Gut ist es nicht. Der Margeneinbruch im Produktionsmanagement auf 8% wird sicher auch nur zu einem Teil durch Lizenzverschiebungen beeinflusst sein. Ebenfalls schlecht ist das sich stetig verschlechternde Finanzergebnis durch deutlich gesunkene Cashposition.
Positiv: Personalkostenquote wieder deutlich zurückgekommen, gleiches für sonstige Kosten. Energiemanagement schon den Breakeven geschafft. AppStore stark - nur sieht man das irgendwie nicht in den Margen...
Was die Jahresprognose angeht und v.a. den Ausblick auf 2024 - da bin ich skeptisch. Stahl hat immer mehr Probleme was man so in der Presse ließt, Energie ja weiterhin ein Sorgenkind...Sprich die 18 Mio. EBIT aus Produktion wären schon stark wenn man die in 2024 schaffen würde. Und das Energie den Turnaround schafft glaub ich zwar schon - nur ob dann mehr als 7% Marge rauskommt wage ich zu bezweifeln. Sprich auch 2024 vlt. 26 Mio. EBIT bei deutlich höheren Zinsen. Günstig ist PSI damit weiterhin nicht...
Woher ist deine Info zu den "4 Altkunden"?
https://www.finanznachrichten.de/...ht-den-nebenwert-spannend-486.htm
Es sieht so aus, dass die Forscher den Südpol in diesem Jahr gefunden haben. Nun stellt sich die Frage, wann das Nordlicht wieder sichtbar wird.
Der Bereich Produktionsmanagement hat sich sehr gut entwickelt, 2017 erreichte die EBIT-Marge erstmals einen zweistelligen Wert. 2022 lag sie bei 15 Prozent.
Nach Verbuchung der Lizenzeinnahmen im Q4 wird auch 2023 ein gutes Endergebnis stehen, auch wenn die 15 Prozent nicht erreicht werden.
Warum sich PSI nach dem Vorstandswechsel besser entwickeln sollte, fokussiert sich besonders auf die dürftige Performance im Bereich Energie. Es zeichnet sich ab, dass nunmehr das gesamte Management mit Hochdruck daran arbeitet, die Marge zu verbessern.
Der Bereich Energiemanagement hat noch nie eine zweistellige EBIT-Marge erzielt. PSI hat in den letzten zehn Jahren bis 2022 durchschnittlich eine Marge von gerade mal 5,4 Prozent erreicht. Der Spitzenwert lag 2016 bei 8,36 Prozent. Es gab keinen Aufwärtstrend.
Als Aktionär habe ich über die Jahre gerne die 3 Euro Dividende pro Aktie eingestrichen. Der Konzern hatte rund 48 Mio. Euro ausgeschüttet.
Wenn davon zehn bis zwanzig Millionen in ein wirksames Controlling investiert worden wäre, wären derbe Rückschläge vermieden worden. Mit kontinuierlichem Fortschritt sähen wir heute ganz andere Kurs-Regionen.
Der Aufsichtsrat unterlag in der Personalie Dr. Schrimpf offensichtlich einigen sehr teuren Fehleinschätzungen. Der AR hat etwas gut zu machen. Wir Aktionäre werden den Aufsichtsrat kritischer begleiten. Robert Klaffus könnte gut passen; nebenbei spricht es eher für ihn, da Siemens auf die volle Sperrfrist bestanden hat.
Für mich gilt :
Die Performance ist wichtiger als die Dividende
Transparente, belastbare Unternehmensziele
Prognostizierte Zahlen sollten so defensiv sein, dass sich daher für Analysten und Investoren eine größere Unschärfe darstellt. Das dadurch erhöhte spekulative Momentum könnte der Aktie gut tun. PSI könnte dann auch endlich mal positiv überraschen.