PRIMACOM - Hauptversammlung
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 10.06.04 10:43 | ||||
Eröffnet am: | 08.06.04 12:20 | von: voiceless | Anzahl Beiträge: | 14 |
Neuester Beitrag: | 10.06.04 10:43 | von: moya | Leser gesamt: | 1.925 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 1 | |
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habe gerade auf der Primacom Homepage die Gegananträge gelesen.
Ich glaube nicht, das APOLLO 75% bekommt.
Herr Preuss mit seinen knapp 14% hat sich gegen einen Verkauf gestellt.
Da fehlen nur noch knapp 12% von den KLEIN-Anlagern und das wars für Apollo.
Gruß
voiceless
Na langsam belebt's sich hier um Primacom.
Es stehen 100 bis .... Zocker in den Startlöcher. Da kann's was abgehen.
Aber anderseits, wenn viele wie ich mit ihren Aktien zuhause geblieben sind und auf SDK hoffen....
Als ist immernoch langesssssss Warten angesagt.
Voiceless
Und das der Kurs jetzt mit kleinen Umsätzen schwankt ist kein Wunder, solange keine Entscheidung gefallen ist, wird keiner seine Finger verbrennen wollen. Und Lemminge gibt's immer, die können auch morgen Recht haben, was heute teuer ist kann morgen billig sein und das Gegenteil.
Ich werde nicht müde, zu sagen, man sollte bei Primacom etwas Geduld mitbringen. Sollte die Spekulation aufgehen(Apollo setzt sich nicht durch), ist auf Sicht einigen Wochen Kurse von 1,50 - 3,00(bescheiden geschätzt)
@voiceless, du scheinst länger bei Primacom dabeizusein? Hast auch andere Anlagen?
So was muss man halt mal miterleben, damit man für die nächste Schlacht gewappnet it.
Also, die Ergebnisse der Abstimmung, welche bis etwa 1 Uhr dauerte, ware wohl für viele Überraschend. Fast alles wurde gegen den Rat der Verwaltung abgestimmt.
Vorstand und Aufsichtsrat wurden ganz knapp entlastet, knapp über 50%.
Dem Vorstand nach dem Antrag eines Aktionärs das Vertrauen versagt, mit etwas über 50% !!!
Die Übernahme des operativen Geschäfts durch die BKHG wurde mit 50,4% Ja-Stimmen abgelehnt. (3/4 Mehrheit erforderlich)
Es wurde mit 51,22% einer Sonderprüfung zugestimmt!!!
Die Gesellschaft wird nicht aufgelöst, nur 50,69% Ja-Stimmen (3/4 Mehrheit)
Selbst die Wirtschaftprüfer von Ernst&Young wurden abgelehnt, hier wird man wohl jemand neues suchen müssen.
In den Aufsichtsrat wurden neu gewähl Herr Preuss und nachdem der Amerikaner O'Neill seine Wahl (50,18%) nicht annahm, ein Aktionärsschützer von der SDK.
Die Stimmung unter den Aktionären war nach diesem Ergebniss sehr fröhlich, kaum jemand von Ihnen erwartet jetzt kurzfristig eine Insolvenz. Das Wäre für die Amis derzeit keine gute Option. Evtl. kommt ein neues, besseres Angebot.
Ich wunderte mich etwas, da laut Teilnehmerverzeichnis die Amis fast 70% zusammengekriegt haben müssten. Vielleicht war einer von denen mit der Abstimmung überfordert?
Quelle: WO
Primacom-Aktionäre gegen Verkauf der Firma an Gläubigern
Mittwoch 9. Juni 2004, 04:42 Uhr
Mainz, 09. Jun (Reuters) - Die Aktionäre des hoch verschuldeten Kabelnetzbetreibers Primacom haben das Angebot der Hauptgläubiger zurückgewiesen, die Gesellschaft gegen Übernahme des operativen Geschäfts zu entschulden. Eine Sperrminorität der Aktionäre habe sich auf der Hauptversammlung gegen das Übernahmeangebot von 25 Cent je Aktie ausgesprochen, teilte Primacom Gläubiger Apollo am Mittwoch in Mainz mit. " Damit droht allen Aktionären nun der Totalverlust ihres Kapitals" , sagte Apollo-Sprecher Michael Block.
Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) hatte im Vorfeld der Hauptversammlung versucht, die Gläubiger Apollo und JP Morgan zu einem höheren Kaufpreis zu bewegen. Sie waren aber nicht bereit, den Preis für Primacom zu erhöhen.
Primacom hatte nach Apollo-Angaben zuletzt Verbindlichkeiten in Höhe von rund eine Milliarden Euro und kann trotz guter operativer Ergebnisse den Schuldenberg nicht mehr abtragen, Die Gesellschaft sei daher unmittelbar von der isolvenz bedroht, hieß es. Die Aktionäre hätten nach früheren Angaben auf der Hauptversammlung einem Vertrag zustimmen sollen, der vorsieht, dass die Gesellschaft das operative Geschäft sowie sämtliche Darlehensforderungen an die BK Breitband Kabelnetz Holding GmbH verkauft. Im Gegenzug soll die BK Breitband Kabelnetz Holding sämtliche ausstehenden zweitrangigen Darlehensforderungen in Höhe von rund 448 Millionen Euro übernehmen. Gesellschafter der BK sind der US-Finanzinvestor Apollo und die Bank JP Morgan Chase.
Von Kristina Spiller, Hamburg
Die Aktionäre des hoch verschuldeten Mainzer Fernseh-Kabelnetzbetreibers Primacom haben sich gegen den Verkauf des Firmenvermögens an ihre Gläubiger, den Finanzinvestor Apollo und die Bank JP Morgan, gestellt. Jetzt werden harte Verhandlungen erwartet.
Die Anleger lehnten auf der Hauptversammlung am Mittwoch das Angebot der Hauptgläubiger ab, die unter der Primacom-Holding zusammengefassten Kabelnetze zu übernehmen. Die beiden Unternehmen wollten die Kosten der AG-Auflösung tragen und 5 Mio. Euro an die Aktionäre zahlen.
Die Ablehnung treibt Primacom an den Rand der Insolvenz. Noch am Mittwoch hatte der Vorstand ein Gutachten vorgestellt, wonach das Unternehmen mit fast 200 Mio. Euro überschuldet sei. Demnach müsste das Management bis Ende Juni Insolvenz anmelden. Doch vor allem in Folge der 15 Prozent starken Stimmkraft des Großaktionärs Wolfgang Preuss und der Kritik der Schutzgemeinschaft der Kapitalalanleger (SdK) hatten die Anleger am Mittwoch dem Vorstand das Vertrauen entzogen. Zudem wechselten ein SdK-Vertreter und Preuss in das Kontrollgremium.
Hohe Entschädigung verlangt
Sie können damit nun den Vorstand auswechseln, noch bevor er Insolvenzantrag stellt, denn beide sind nach eigenen Angaben nicht von der Überschuldung der Firma überzeugt. Wie es im Firmenumfeld hieß, pocht Preuss auf eine höhere Entschädigung durch die Gläubiger. Er habe bereits vor der Hauptversammlung mit Apollo über die Zahlung von 10 Mio. Euro verhandelt, nach der er dem Verkaufsvertrag zustimmen würde. Die angebotene Summe hätte Preuss nur rund 700.000 Euro eingebracht. Zu den jetzigen Aussichten für das Unternehmen sagte er am Mittwoch der FTD: "Apollo will keine Insolvenz, der Vorstand nicht, JP Morgan nicht, die Aktionäre nicht. Was macht man da? Man verhandelt."
Um ihre Position zu stärken, hat die SdK auch einen Sonderprüfungsantrag gestellt, die Kreditverträge mit den Banken und das Zustandekommen des Vertrages mit Apollo und JP Morgan zu prüfen. Dem gaben die Aktionäre statt. In Gläubigerkreisen hieß es am Mittwoch, dass eine Insolvenz kaum abzuwenden sein dürfte. Ein höheres Angebot an die Anteilseigner sei nicht zu erwarten. Allerdings gingen Finanzkreise auch nicht davon aus, dass etwa JP Morgan seine Kredite fällig stelle.
"Es bahnt sich eine Schlacht an, es sei denn, es kommt zu einer Einigung zwischen Preuss und Apollo", heißt es im Umfeld des Unternehmens. Noch könne Preuss unter anderem auf die Unwirksamkeit der Bankkredite klagen, die Primacom in die Schuldenfalle getrieben haben.