Organisiertes Doping der Telekom-Ärzte?


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Neuester Beitrag: 31.10.07 12:19
Eröffnet am:22.05.07 02:10von: sportsstarAnzahl Beiträge:14
Neuester Beitrag:31.10.07 12:19von: KTM 950Leser gesamt:5.462
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31082 Postings, 8240 Tage sportsstarOrganisiertes Doping der Telekom-Ärzte?

 
  
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22.05.07 02:10

 

RADSPORT

Ex-Telekom-Profi gesteht Doping

Bert Dietz, früherer Radprofi des deutschen Rennstalls Team Telekom, gab heute in der TV-Show "Beckmann" zu, jahrelang gedopt zu haben. Der ehemalige Deutsche Meister beschuldigt zudem die Freiburger Ärzte des Teams, sie hätten zum Epo-Doping angeleitet. 

Hamburg - Seit 1995 habe er systematisches Doping betrieben, erklärte Dietz in der ARD-Sendung "Beckmann". Er erhebt außerdem schwere Vorwürfe gegen die damaligen Team-Telekom-Ärzte Lothar Heinrich und Andreas Schmid. "Die Ärzte haben, wenn sie selbst vor Ort waren, selbst gespritzt. Wenn sie nicht vor Ort waren, haben es die Pfleger gemacht, also Jef d'Hont", sagte der 38-Jährige, der zeitgleich mit Jan Ullrich zwischen 1994 und 1998 dem Team Telekom angehörte und unter anderem dreimal bei der Spanienrundfahrt Vuelta startete und dort 1995 einen Etappensieg feierte.

Radprofi Dietz: Karriere im Schatten von Jan, Bjarne und Co.

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1993 wurde er Deutscher Straßenmeister der Amateure. Dietz hat nach eigener Aussage 1995 von Heinrich und Schmid eine Anleitung zum Epo-Doping erhalten: "Es war im Trainingslager auf Mallorca, das im Frühjahr als gemeinsames Trainingslager abgehalten wurde. Die Ärzte wurden immer mehr in die Trainingsplanung einbezogen, auch auf Wunsch von Telekom."

Der Rennstall habe versucht, seine Fahrer auf Mallorca von der Einnahme zu überzeugen: "In diesem individuellen Gespräch, das jeder dort geführt hatte, wurde erstmal die Gesamtsituation im Radsport beschrieben. Dann immer mehr auf die Situation des Team Telekom: dass wir Druck haben im Frühjahr. Und wenn wir vorne mitfahren wollen, müssten wir wahrscheinlich dieses neue Mittel probieren. Es wurde groß erklärt, welche Wirkungen und welche Nebenwirkungen und welche Risiken bestehen. Dann war die Entscheidung im Prinzip, dass wir das machen", so Dietz.

 

Auf die wörtliche Frage von Moderator Reinhold Beckmann - "Haben die Telekom-Ärzte den Gebrauch von Epo angeordnet oder angeboten?" -, antwortete Dietz: "Sie haben es angeboten, aber natürlich in so einer Form, dass jeder wusste: Wenn ich es jetzt nicht nehme, habe ich wahrscheinlich am Jahresende so schlechte Ergebnisse, dass mein Vertrag nicht verlängert wird. Es war schon eindeutig, ja."

Der Leipziger ist damit der erste ehemalige Fahrer des Team Telekom, der auf die Enthüllungen (mehr...) des belgischen Masseurs Jef D'hont reagiert. Der Belgier war in den neunziger Jahren Masseur beim damaligen Team Telekom und behauptet in seinem im April erschienenen Buch ("Erinnerungen eines Radfahrer-Pflegers") sowie in einem ausführlichen Gespräch (mehr...) mit dem SPIEGEL, dass es im Team Telekom organisiertes Doping gegeben habe.

Die Vorwürfe richten sich auch gegen Jan Ullrich und den früheren Team-Kapitän Bjarne Riis, die damals beim Bonner Rennstall unter Vertrag standen, sowie gegen den damaligen Manager Walter Godefroot. Bei der Tour de France 1996 sollen der Sieger Riis und der Zweite Ullrich gedopt gewesen sein. Ullrich hat bisher stets alle Doping- Vorwürfe zurückgewiesen ("Ich habe in meiner Karriere nicht betrogen und niemanden geschädigt").

 

Der Zellforscher Werner Franke erstattete in Folge der Vorwürfe D'honts Anzeige gegen die Ärzte des Teams, Heinrich und Schmid, wegen Verdachts auf Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz und wegen versuchter Körperverletzung bei der Staatsanwaltschaft Freiburg (mehr...). Die Mediziner wurden daraufhin vom Team T-Mobile suspendiert (mehr...). Die Freiburger Uni-Klinik hat bereits eine Gutachterkommission zur Prüfung der Vorwürfe einberufen.

T-Mobile-Kommunikationschef Christian Frommert wertete die neuerlichen Vorwürfe als "Bestätigung unserer Reaktion auf die Vorwürfe von d'Hont. Wir werden weiter mit einer klaren Linie die Vergangenheit aufbereiten. Dabei werden wir natürlich auch mit Leuten reden, die noch im Team sind", sagte Frommert in Bezug auf Sportdirektor Rolf Aldag, der stets betont hatte, nie etwas von systematischem Doping gewusst und auch selbst nie gedopt zu haben. Aldag war am Montagabend nicht zu erreichen.

Nach 1998 schloss sich Dietz dem Team Nürnberger an, in dem er nach seiner aktiven Karriere 2000 Sportlicher Leiter wurde. Ende 2001 wechselte er als Sportlicher Leiter zu Team Logistik-quattro-LTA, 2003 als Team-Manager zu Team Rose Versand-Merlin Logistics und 2004 als Sportlicher Leiter zu Team Volksbank-Ideal. Zur Zeit betreibt Dietz einen Versand für Sportartikel.

fpf/sid/dpa

 Quelle: http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,484082,00.html

 

8215 Postings, 8387 Tage SahneWer hätte das gedacht? ;-)

 
  
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22.05.07 08:22

1023 Postings, 6985 Tage frankthebankJaja,

 
  
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22.05.07 08:24
und nur die Ärzte wollten das gedopt wird....

Die Mär des Radsports!  

3764 Postings, 6217 Tage Frettchen1#1, Ach was? ;-))

 
  
    #4
22.05.07 08:30
Ist ja ganz neu ;-))  

8927 Postings, 6679 Tage 2teSpitzeDie sollten mal

 
  
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22.05.07 09:26
einige Mitarbeiter der Telekom dopen!

MfG

Spitze


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Je älter ich werde, desto größer wird die Zahl derer, die mich am Arsch lecken können.

 

8541 Postings, 6932 Tage kleinlieschenich weiss garnicht, worums beim

 
  
    #6
22.05.07 11:18
Radsport (und anderen Sportarten) überhaupt noch geht -
wer am besten dopt oder was?

Macht das Zuschauen auch keinen Spaß mehr :-(

Gruß ka-el

 

20343 Postings, 7764 Tage adminfür mich kommt das alles total überraschend!

 
  
    #7
22.05.07 11:33
ich hätte ja nie an doping im radsport geglaubt!

*ironieaus*

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Was ich gelernt habe, habe ich vergessen; das wenige, was ich noch weiß, habe ich erraten. (Nicholas Chamfort)

MAGNUM MARTINEZ

 

4942 Postings, 6336 Tage Ike_Broflovskidoping gehört einfach dazu.

 
  
    #8
22.05.07 12:01
bei solch einem extremen Leistungssport gehts wohl auch nicht anders. Und im endeffekt sind nur die die Dummen, die sich erwischen lassen. Bin mir sicher, dass ein Armstrong auch gedopt war bei seinen Tour-Siegen. Nur erwischt hat ihn keiner oder das doping lies sich nicht nachweisen.
Und das ist bestimmt nicht nur im Radsport so.  

31082 Postings, 8240 Tage sportsstarDoping-Geständnis löst Lawine aus..

 
  
    #9
22.05.07 13:40

 

Dietz' Doping-Geständnis

Die Epo-Dosen kamen per Post



Amateur-WM 1993: Bert Dietz am Hinterrad von Jan Ullrich
22. Mai 2007 
Ex-Radprofi Bert Dietz hat mit seinem mutigen Doping-Geständnis eine Lawine ausgelöst. Einen Tag nach der Beichte des ehemaligen Telekom-Fahrers in der ARD-Sendung „Beckmann“ kündigte das Nachfolge-Team T-Mobile am Dienstag erste Konsequenzen an. Dietz, von 1994 bis 1998 Mitglied des Telekom-Teams, hatte neue konkrete Vorwürfe gegen die Teamärzte Lothar Heinrich und Andreas Schmid von der Freiburger Uni-Klinik, gegen die bereits die Staatsanwaltschaft ermittelt, erhoben.

Zum Ende der Saison werde Freiburg nicht mehr zuständig sein für die sportmedizinische Betreuung, sagte der Kommunikationschef von T-Mobile, Christian Frommert. Er bekräftigte er, dass ein Ausstieg der Telekom aus dem Radsportsponsoring aber nicht in Frage komme. Schon vor einigen Monaten hatte sich T-Mobile bis 2010 als Sponsor beim Team verpflichtet.

Godefroot habe den Geldfluss geregelt

Bert Dietz: „Sie haben es angeboten... Es war schon eindeutig”

Allerdings muss sich Ex-Profi Rolf Aldag, zu Dietz' Zeiten beim Team Telekom an der Seite von Jan Ullrich, Bjarne Riis und Erik Zabel, womöglich auf harte Zeiten vorbereiten. „Auch mit Rolf werden wir reden und dazu konkrete Aussagen machen, wenn es soweit ist“, erklärte Frommert. Aldag, der zuletzt geleugnet hatte, von der offensichtlich Flächen deckenden Doping-Praxis im Team in den 90er Jahren etwas mitbekommen zu haben, wurde für den Neuanfang nach dem Ullrich-Eklat vor der Tour de France 2006 zum Teamchef der „neuen“ T-Mobile-Mannschaft gemacht.

Heinrich, dem Dietz in der ARD-Sendung Beckmann“ wie zuvor der Ex- Betreuer Jef d'Hont aktives Doping vorwarf, wurde an die Spitze der neuen, strengen Anti-Doping-Bewegung im Bonner Team gestellt. Anders als vor knapp zwei Monaten ein stammelnder und sich in Widersprüche verwickelnder Ullrich, waren die Aussagen des mittlerweile 38-jährigen Dietz am Montagabend bei Beckmann von anderem Kaliber.

Dietz fordert Amnestie

Bert Dietz: "Wirkungen und Nebenwirkungen"

„Wenn sie vor Ort waren“ hätten die Ärzte Epo, für ihn seit 1995 fast eine Selbstverständlichkeit wie Massage und Training, „selbst gespritzt“. Die Epo-Dosen seien zum Teil direkt von der Freiburger Klinik per Post bei Dietz eingetroffen, „oder durch die Pfleger“. Heinrich und Schmid hätten den Epo-Gebrauch „angeboten, aber natürlich in so einer Form, dass jeder wusste: wenn ich es jetzt nicht nehme, habe ich wahrscheinlich am Jahresende so schlechte Ergebnisse, dass mein Vertrag nicht verlängert wird“, sagte Dietz, der eine Amnestie forderte, um dem Radsport wirkungsvoll zur radikalen Umkehr bewegen zu können.

Mit Fingern auf andere zeigen - das wolle er nicht. Aber bei seinen Schilderungen ist schwer vorstellbar, dass der „kleine Profi“ Dietz mit relativ bescheidenen Erfolgsaussichten der einzige im Team gewesen sein soll, dem das Blut-Doping-Mittel Epo verabreicht worden war. Der jetzige Fahrrad-Händler aus Leipzig, der sich nie für das Tour-Team qualifizieren konnte, berichtete zudem, dass er seine Drogen-Kuren selbst bezahlen musste: „1995 so um die 5000 Mark.“ Der damalige Manager Walter Godefroot, jetzt hochrangiger Berater des neuen kasachisch-schweizerischen Astana-Teams mit Andreas Klöden und Alexander Winokurow an der Spitze, hätte den Geldfluss für die Doping-Präparate geregelt.

Lob von Jörg Jaksche

Im Trainingslager 1995 auf Mallorca hätten Heinrich und Schmid zum ersten Mal über das Thema Doping geredet. Im Folgejahr war beim Team Telekom eine Leistungs-Explosion, die in dem Toursieg des Dänen Bjarne Riis gipfelte, zu verzeichnen gewesen. 1997 gewann Ullrich, gegen den inzwischen zwei Staatsanwaltschaften ermitteln, als erster Deutscher das schwerste Radrennen der Welt.

Dietz, der für seinen TV-Auftritt auch Lob des ebenfalls Doping- verdächtigten Ex-Telekom-Profis Jörg Jaksche erhielt, verdeutlichte die Zwickmühle, in der sich die Profis drehten: Der Sponsor fordert Erfolg. Wenn der sich nicht einstellt, kann die Zukunft des Teams auf dem Spiel stehen oder der persönliche Vertrag disponibel werden. „Der Druck besonders als Familienvater war enorm. Ich hatte anfangs nur einen Ein-Jahres-Vertrag“, sagte Dietz.

Gesetz des Schweigens und Wegschauens

„Das klang ehrlich und er hat klar gemacht, dass wir das schwächste Glied in einer Kette sind. Fahrer werden gekündigt oder suspendiert, während andere sich weiterhin den Hintern im Begleitwagen platt sitzen dürfen“, sagte der Ansbacher Jaksche, der am Mittwoch in Frankreich bei der Tour de Lorraine sein Debüt für sein neues Tinkoff-Team geben soll, nachdem ihn die Mannschaft wegen seiner Verwicklungen in die Doping-Affäre Fuentes vor dem Giro-Start vorübergehend suspendiert hatte.

„Wer noch im System ist, kann sich nicht outen, ohne direkt seinen Job zu riskieren“, sagte Dietz und nannte damit den Hauptgrund für das eiserne Radsport-Gesetz des Schweigens und Wegschauens. Dietz fordert für den dringend erforderlichen Neuanfang des verseuchten Radsports eine Amnestie, mit kompletter Aufarbeitung der Vergangenheit ohne Strafe-Androhung. Dem stimmte auch Jaksche zu: „Dazu bräuchten wir eine Art Friedensrichter.“

Text: FAZ.NET
Bildmaterial: dpa, picture-alliance / dpa, Roth

 

 

31082 Postings, 8240 Tage sportsstarEs geht auch weniger um das Doping an sich

 
  
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22.05.07 13:57
im Hinblick auf individuelle Fahrer, als um die Tatsache, dass primär die Ärzte die Sportler dazu drängten.
Wenn das Ärzteteam und die Hauptverantwortlichen des Teams Telekom hingehen und einem hinsichtlich Vertragsverlängerungen ein Messer auf die Brust setzten, um einem zum Doping zu bewegen, dann ist das weniger sportethisch bedenklich, als medizinisch kriminell.
Die Sportler denken einfach nur an die Wettbewerbsfähigkeit ihres Leistungsvermögen, doch die Betreuer und Ärzte - und sogar der Sponsor Telekom, der letztlich auf eine Imagebesserung abzielt - wenden im Zuge der Kommerzialisierung des Radsports aus rein witschaftlichen Interessen Maßnahmen an, die den Radsport komplett zerstören.

An den Pranger gehören daher vorallem die Drahtzieher des ganzen, weniger die Konsumenten.


greetz
sports*
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Das Leben ist hart, doch Ariva ist härter..

 

4048 Postings, 7333 Tage HeimatloserDie Sportler werden zu gar nichts gedrängt.

 
  
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22.05.07 22:26
Die waren doch schon vor EPO voll bis oben hin mit anderen Sachen.
Selbst auf Landesebene sind sämtliche Leistungssportler voll bis Oberkante Unterlippe.Bei den einen hilfts, bei den anderen nicht. Kommt eben auf die Voraussetzungen an. Aber sauber ist noch keiner nach oben gekommen, scheißegal in welchem Sport. Selbst beim Bogenschießen werden Betablocker gefressen.

gruß
 

4048 Postings, 7333 Tage HeimatloserUnd wenn ich so einen Scheiß wie aus Spiegel.de

 
  
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22.05.07 22:31
schon lese:

Winfried Hermann wiedersprach: "Eine Generalamnestie geht mir zu weit", sagte der sportpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion im Bundestag der "Netzeitung". Er forderte vielmehr drastische Strafen: ,"Mit dem sensationellen Bekenntnis von Herrn Dietz erweisen sich die Erfolgsserie von Team Telekom und der Tour-Sieg von Jan Ullrich als großer Sportbetrug"', sagte Hermann.


Als ob die anderen nicht einwerfen würden. So ein verlogener Scheißdreck.
Da kriege ich das große Kotzen!  

578 Postings, 7179 Tage tommmund er fordert "rückhaltslose" Aufklärung

 
  
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22.05.07 22:40
 
Angehängte Grafik:
scharping.jpg
scharping.jpg

8001 Postings, 6820 Tage KTM 950Razzia bei Freiburger Sportärzten

 
  
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31.10.07 12:19
Doping im Radsport
Razzia bei Freiburger Sportärzten

Rechnungen, Lieferscheine, Patientenakten, Festplatten: Staatsanwaltschaft und Bundeskriminalamt suchen an der Uniklinik Freiburg nach Beweisen dafür, dass beim Team T-Mobile auch 2006 noch massiv gedopt wurde. Auch die Wohnungen der beiden T-Mobile-Ärzte Heinrich und Schmid wurden durchsucht.

Die Freiburger Staatsanwaltschaft hat in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt Räume der Sportmedizin an der Universitätsklinik Freiburg durchsucht. Die Ermittler rückten am frühen Mittwochmorgen an. Razzien, so bestätigte der Sprecher der Freiburger Staatsanwaltschaft, Oberstaatsanwalt Wolfgang Maier, gab es auch in den Wohnungen der beiden des langjährigen Dopings verdächtigen Radsportärzte Lothar Heinrich und Andreas Schmid.

Die beiden hatten seit Mitte der neunziger Jahre den Profirennstall des Team Telekom - späteres Team T-Mobile - betreut. Heinrich und Schmid hatten bereits im Mai zugegeben, ihnen anempfohlene Radprofis mit dem Blutverdicker Epo versorgt zu haben. Nach Zeugenaussagen, etwa des derzeit gesperrten Ansbachers Jörg Jaksche, sollen sie auch andere verbotene Substanzen wie Wachstumshormone gespritzt haben. Allerdings endeten die Geständnisse der Ärzte bisher punktgenau hinter den Verjährungsfristen für Arzneimittelvergehen, die fünf Jahre betragen.

BKA-Beamte, Polizisten der Landespolizeidirektion Freiburg und Mitarbeiter der dortigen Staatsanwaltschaft suchten Rechnungen, Lieferscheine, Patientenakten sowie Unterlagen, die Anhaltspunkte zum Eigenblutdoping geben, in das die beiden Sportmediziner verwickelt sein sollen. "Interessant sind auch Aufzeichnungen über die Lagerung und Verwendung von Blutbeuteln sowie Computerfestplatten", sagte Oberstaatsanwalt Wolfgang Maier.

"Wir haben damit gerechnet, dass die Staatsanwaltschaft Vorermittlungen aufnimmt und sind an jeglicher Aufklärung interessiert", sagte der Sprecher der Freiburger Albert-Ludwigs-Universität, Rudolf-Werner Dreier, der Deutschen Presse-Agentur dpa. Mehrere BKA-Beamte und Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft Freiburg hätten mit der Razzia kurz nach 8.00 Uhr begonnen. Die Aktion sei vorher nicht angekündigt gewesen. "Wir sind für jede Form der Kooperation bereit."

[...]

An der Freiburger Klinik waren am Mittwochmorgen acht Ermittler zu Fuß angerückt, die durch einen Nebeneingang in die Räumlichkeiten der Sportmedizin gelangten. Die Freiburger Universität, zu der die Klinik gehört, war erst vor zwei Wochen in die Exzellenzinitiative aufgerückt. Von der Klinikleitung war bis zuletzt die Frage diskutiert worden, ob es sich bei Blutdoping überhaupt um ein Strafvergehen handelt. Diese merkwürdige Hoffung hat die Staatsanwaltschaft Freiburg bereits vergangene Woche zerstört. Oberstaatsanwalt Maiers sagte: "Blutdoping ist strafbar - für denjenigen, der sich daran beteiligt oder es ermöglicht." Die Staatsanwaltschaft hatte bereits im Juni Durchsuchungsanträge gestellt, die allerdings vom Amtsgericht ebenso zurückgewiesen wurden wie eine Beschwerde der Staatsanwaltschaft gegen diesen Beschluss.

(sueddeutsche.de/dpa/lsp)

http://www.sueddeutsche.de/,tt2m1/sport/weitere/artikel/893/140595/
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Es ist schon über so viele Dinge Gras gewachsen, dass ich keiner grünen Wiese mehr traue !


Gruß
KTM 950  

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