Opa Bernecker konsolidiert die Märkte nach Plan
Seite 1 von 3 Neuester Beitrag: 29.06.01 09:31 | ||||
Eröffnet am: | 30.05.01 10:26 | von: cap blaubär | Anzahl Beiträge: | 55 |
Neuester Beitrag: | 29.06.01 09:31 | von: cap blaubär | Leser gesamt: | 7.301 |
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
die Konsolidierung der Märkte verläuft nach Plan. Das merken Sie weniger in den Indizes als vor allem in den Titeln selbst. Darin drückt sich wiederum die schon beschriebene relative Stärke der Aktien aus, was Sie gestern recht deutlich verfolgen konnten: Der Dow Jones legte etwas zu, der Nasdaq verlor 3,4 % bzw. 4,5 %. Einzelne Titel brachen aber noch kräftiger ein und dafür gilt, was ich Ihnen ebenfalls beschrieb:
Was vorher bis 100 % zugelegt hatte (gegenüber dem Tief), muß jetzt wieder rund die Hälfte dieser Gewinne abgeben. Beispiel: Cisco lag im Tief bei 13,63 $, sprang auf 25 $ und wird jetzt in die Bandbreite 18/19 $ reagieren, vielleicht für einen halben Tag auch bis 16 $. Diese gewaltige Spanne steckt also als Volatilität in einer typischen Technikaktie. Sinngemäß gilt dies für alle anderen und das bedeutet für Sie: Schauen Sie sich die Charts an, verbunden mit den Umsätzen, und nur so können Sie einigermaßen erkennen, wo der sog. zweite Boden liegt.
Zur Orientierung: Apple hat ein Risiko von 18 - 19 $, Compuware bis etwa 8,50/9 $, Dell Computer bis 22 $ und Intel bis 24/26 $. Microsoft 66/68 $, Siebel Systems bei 45/46 $ und AMD bei etwa 27/28 $. Für EMC gelten 30 $ und für Micron Tech 35 $. Für Hewlett Packard schätze ich 26 $, aber am stärksten bleibt IBM, wo das Risiko nur bei äußerst 3 $, also 112/113 $ liegt. Diese Limits gelten als allgemeine Richtlinie und meine Empfehlung lautet unverändert: Um diese Kurse herum liegen die nächsten Kauflimits.
Der Lucent-Deal ist gestern abend überraschend geplatzt. Die Franzosen wollten abstauben, was die Amis nicht akzeptierten. Gott sei Dank! Nutzen Sie die Lucent-Schwäche, die mehr psychologisch zu verstehen ist, als nächste Kaufgelegenheit zwischen 7,50 und 9 $. Davon mache ich keine Abstriche. Allerdings warte ich auf die heutige Erklärung von Lucent zum Gesamtbild in dieser Sache. Es kann sein, daß die Abgabe der 58 %-Beteiligung an Agere Systems zur Disposition steht. Wenn Sie aber wissen wollen, was aus amerikanischer Sicht Lucent wert ist, so lesen Sie es in der heutigen Presse. Das ist so eine Art indirekte Bestätigung meiner Wertberechnung von Lucent.
Deutschland wartet auf neue Denkanstöße. Die gibt es heute im Kleinformat. ThyssenKrupp liefert einen positiven Ausblick vor dem Hintergrund der durchaus guten Halbjahreszahlen (30.3.). Dann gibt es zwei HVs von Hochtief und IVG Holding, in denen ich zwar keine Sensationen, aber einen interessanten Ausblick erwarte. Ferner ist HV bei T-Online und bei Maxdata, die ich als eine der billigsten PC-Hersteller auf dem deutschen Kurszettel einschätze. Karstadt kommt mit den Bilanzzahlen und König & Bauer mit denjenigen für das 1. Quartal. Schließlich ist HV bei Schneider Technologies. Fast alle diese Aktien hatte ich in den letzten ABs besprochen und
weitgehend zum Kauf empfohlen. Insofern gibt es heute eine Art Qualitätstest für diese Titel und deren Markttechnik.
Die gestrige HV von Dt. Telekom erzwingt keine neue Einschätzung. Aber man hat schon manchmal den Eindruck, daß Aktionäre glauben, daß ein Riesenunternehmen, welches mitten in einem weltweiten Strukturprozeß steht, mit wenigen Entscheidungen des Vorstandes neu ausgerichtet werden kann. Das ist irgendwie naiv. Ich halte das, was Ron Sommer darlegte, für seriös und richtig und am Ende erfolgreich. Die gestrige Kursschwäche rührte allerdings von Vodafone her, deren Markttechnik unter allen Telekommunikationsaktien im Moment am schlechtesten aussieht.
Wahrscheinlich heute oder morgen: Der Verkauf der Agrochemie von Aventis geht in die Endphase. 4 Mrd $ wurden gestern abend genannt, was unter den bisherigen Schätzungen liegt. Ein Viertel davon geht an Schering, die ursprünglich an 2 Mrd E. dachten. Das wird sich nicht realisieren lassen, aber 1,2 - 1,4 Mrd E. polstern die Rechnung auf, die ich kürzlich für Schering aufgemacht hatte.
Die Börsenumsätze in MG Technologies klettern auf inzwischen 1/2 Mio Stück pro Tag. Das gab's lange nicht mehr. Bitte lesen Sie die letzte AB. Lange dürfen Sie nicht warten. Werden 14 E. nachhaltig übersprungen, geht es in Richtung 18/20 E. Diese Aktie ist eine der interessantesten Spekulationen dieses Jahres, wenn auch nicht ganz leicht zu verstehen.
In Zürich ging es gestern in meinen zwei Tagestips schon rund. Sulzer sprangen von 669 auf 721 Fr. Die Tochter Sulzer Medica von 167 auf 190/193 Fr. Bin ich schuld? Teilweise wohl schon, aber Sie sehen daran, wie schön es ist, mitten in eine psychologische Angstphase hinein zu kaufen. Dennoch: Operieren Sie weiter in der Bandbreite 170/180 Fr. für die Tochter und knapp unter 700 Fr. für die Mutter. Die weiteren Details in der nächsten AB. Ich wünsche Ihnen damit einen ebenso sonnigen wie insofern auch interessanten Börsentag, als Sie sich in einer weitergehenden Konsolidierung sorgfältig die besten Einkaufskurse auswählen können.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
Mails/Nachrichten vom 13.06.2001, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
einer der letzten Paradiesvögel der Technologie bzw. TMT-Branche findet in die Realitäten zurück. Das war für viele gestern ein Schock, aber ich bin sicher, nicht für Sie. Wie oft habe ich es vorgerechnet, was mir nicht gerade nur Freunde einbrachte: Wenn die Wachtumsraten abnehmen, sind die überzogenen Bewertungen nicht haltbar. Ergänzend zu gestern: Börsenwert noch immer 150 Mrd E. für einen Umsatz um vermutlich 34 - 35 Mrd E., und damit noch gute 30 - 40 % zu teuer. Das bedeutet ein Risiko von weiteren 10 E. im Kurs. Diese "Modellrechnung" können Sie mehr oder weniger für alle hochkapitalisierten Technologie-Aktien anwenden. Hören Sie in diesen Fällen nicht auf die vielfältigen Empfehlungen oder sonstigen Geschichten, sondern darauf, was die Zahlen sagen. Das erlaubt eine generelle Beurteilung: Bis nicht sämtliche Aktien dieser Art auf dem Boden der Tatsachen gelandet sind, wird es immer wieder Überraschungen dieser Art geben. Das bedeutet auch:
Sowohl an der Wall Street als auch in Deutschland verlängert sich die Konsolidierungsphase, ändert aber nicht ihre Strukturen. So gefällt mir die Markttechnik in New York weiterhin gut, aber - wie gesagt - das Ganze kann sich noch um einige Wochen verzögern. Andererseits bin ich der Meinung: Es steckt jetzt genügend Angst im Markt, um jede positive Nachricht über Gebühr zu honorieren. Deshalb sind Verkäufe kein Thema, aber die Käufe noch günstiger geworden. Wo?
Lucent fiel knapp unter 8 $, nachdem eine erneute Abstufung vorgenommen wurde. Xerox hat Mühe, sich über 8 $ zu halten. Das sind alles reine Kaufkurse bzw. für die, die engagiert sind, reine Orientierungskurse, die lediglich die Markttechnik beschreiben. 7 % Rückfall von Motorola unter 14 $ ist aber ein akuter Kauf, weil dies mit den Nokia-Zahlen in Verbinung gebracht wurde. Motorola ist immerhin die Nr. 2 in der Handy-Welt, aber längst normal bewertet. Apple fiel erwartungsgemäß unter 20 $ und
erreichte damit meine ursprüngliche Limit-Spanne, an die ich kaum noch glauben wollte. Schwieriger ist die Markttechnik bei Oracle und Sun, die den Tiefstkurs vom März wohl noch einmal testen müssen. Gleiches gilt für Cisco und die anderen "Lieblinge" , siehe oben.
Philip Morris fing sich gestern bereits mit Schlußkurs über 49 $. Haben meine Abstauberlimits 46/48 $ noch eine Chance? Es wird knapp. Der erfolgreiche Börsengang der Tochter Kraft Food spült immerhin netto 8 Mrd $ in die Kasse, und dennoch behält die Mutter über 80 % der Tochter. So macht man das. Philip Morris hält jetzt voraussichtlich über 30 - 32 Mrd $ in der Kriegskasse.
Mein Rat für heute: Fallen Dow Jones und Nasdaq nochmals deutlicher zurück, wird es ein Kauftag. Der Dreh kam gestern schon während des Tages, war aber noch nicht überzeugend. Positiv sind die niedrigen Börsen-Umsätze.
Deutschland fehlt der Anschub von New York. Also wird sich auch heute nicht allzuviel tun, von Nokia natürlich abgesehen, wo einige Analysten Probleme haben werden, die Favoriten-Rolle von Nokia zu relativieren. Meine Meinung: Siehe oben. Ansonsten nichts Neues und am Vortag zum halben Feiertag in Deutschland erwarte ich auch ein gewisses Maß an Nichtaktivität.
Konkreter: Babcock erreichte gestern 48,50 E. Das sind schon +35 % gegenüber dem Einstieg vor 10 Tagen. Börsenumsätze aber nach wie vor dünn mit rd. 20 - 25 000 Stück pro Tag. Also bitte aufpassen und wie gestern beschrieben: Ich laufe steigenden Kursen sehr ungern hinterher.
Auf einige Spezialitäten mache ich in der nächsten AB aufmerksam, und zwar aus besonderem Grund. Merck und Fresenius, aber dazu müssen Sie die Begründung lesen. Ich bezeichne dies einmal als "Degussa-Effekt". Schwieriger wird es für die Technik-Aktien SAP, Infineon und Epcos. Im Nokia-Strudel wurden sie allseits zurückgenommen. Ganz wichtig ist das für Infineon, die nicht unter 34 E. fallen dürfen. Dagegen ist die Schwankungsspanne für SAP locker bis zu 30 E. zu sehen. Bei Epcos liegt das Risiko bei etwa 65 E., was ungefähr 4 E. betrifft.
Die massive Schwäche des Nemax bleibt ein Problem. Gestern war Brokat dran. Der nächste Pleite-Kandidat? So weit gehe ich nicht und hatte in der AB diese Frage schon kürzlich gestellt. Technologisch gut, finanztechnisch ein Problemfall. Bei einem Börsenwert von rd. 200 Mio E., aber einem Umsatz, den ich bei etwa 100 Mio E. veranschlage, wobei allerdings erhebliche Unsicherheiten bestehen, wäre dies eine an sich schon vertretbare Größenordnung. Die Gefahr droht von der Liquiditätsseite, wenn die roten Zahlen nicht kurzfristig beseitigt werden. Schauen Sie sich in den nächsten Tagen die Logistiker an, aber lesen Sie dazu vorher, was ich in der
nächsten AB schreibe. Die Termine von heute sind nicht furchtbar spannend. Die HV von Stinnes halte ich aber für sicherlich interessant, weil dies mit dem Thema Logistik zu verbinden ist. In diesem Falle erhalten Sie einmal vorgeführt, wie falsche Bewertungsansätze des letzten Jahres zu richtigen in diesem Jahr führen. Das lesen Sie in der nächsten AB auf S. 5. Ich wünsche Ihnen damit einen erfolgreichen Börsentag.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
Mails/Nachrichten vom 15.06.2001, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
dies ist die Ergänzung zur heutigen AB, aber vor dem Hintergrund des heutigen Hexen-Sabbats, nämlich Verfalltermin für die Termin-Kontrakte. Ich halte mich daher sehr kurz. Eine Markttechnik läßt sich heute aus genanntem Grund nicht definieren. Die letzte ist soz. falsch, die heutige nicht vorauszusagen, und mithin ist erst ab Montag eine Detail-Einschätzung wieder möglich. Ich vermute jedoch, daß wir uns dem Ende der Konsolidierung in einigen Bereichen schon sehr stark genähert haben.
Wall Street konkret: Die erneute Schwäche der Technik-Aktien sehen Sie vor dem Hintergrund von 2 Dingen: Die Tiefstkurse des Frühjahres werden offensichtlich in vielen Fällen noch einmal getestet. Das gilt für jene, deren Bewertung einigermaßen stimmt. Die anderen haben noch eine Rutschpartie vor sich. Das sind die, die ich permanent als noch immer zu hoch bewertet bezeichnet habe. Aktien wie Cisco haben ihren vertretbaren Kurs erst bei 10 - 12 $, egal, ob der nun erreicht wird oder nicht. Das sind gegenüber aktuellen Kursen aber noch gut 30 - 35 %. Nortel hatte ich schon früher bei 8 - 9 $ vermutet. Hier fehlen noch 2 - 3 $. Schließlich Nokia:
Ich kann schwer verstehen, wie das Ganze nicht vorauszusehen war. Der Liebling der "Hausfrauen-Spekulation " ist auch jetzt noch viel zu teuer. Der faire Wert liegt deutlich unter 20 E. Das hören die meisten nicht gerne, ist aber nun einmal die reale Größe. Das bedeutet:
Legen Sie sich auf die Lauer. Bei den genannten Kursen wird vermutlich auch nach unten übertrieben. Das liegt im Zuge der Verhaltensformen der Fondsmanager und Analysten gewissermaßen in der Luft. Ich erlaube mir dazu eine Anmerkung besonderer Art:
Ich hatte Sie mehrfach dazu eingeladen, der Diskussion zwischen einigen Fonds des Neuen Marktes und mir am 13.06. auf dem Petersberg zu folgen. Wer da war, konnte es nachvollziehen: Wie Fonds-Manager denken, argumentieren und handeln, konnten Sie hautnah nachvollziehen. Manchem Zuhörer konnte das Gruseln kommen. Allerdings muß ich auch sagen, daß zur Ehrenrettung der Minderheit ein bekannter Manager auch den Mut hatte, Fehlleistungen einzugestehen, um daraus richtige Schlüsse für die Zukunft zu ziehen. Überträgt man diese Argumente auf das, was sich in den neuen Märkten tut, so können Sie nachvollziehen, was hinter der Schwäche dieser Titel insgesamt steht.
Zurück zum Marktgeschehen: Heute tun Sie gar nichts und schauen zu. Machen Sie dabei folgendes: Schauen Sie sich die Kurse der Aktien an und stellen Sie
sie in Vergleich zu den o.g. Tiefstkursen vom März. In den meisten Fällen rechne ich mit einem sog. zweiten Boden. Mehr ist heute nicht zu sagen.
Zu Lucent Tech., einer meiner berüchtigten Turn arounds: Die Abstufung im Rating führte zu erneutem Rückschlag auf 6,60 $, womit sich meine langfristige Einschätzung in keiner Form ändert. Weitere Details in der nächsten Woche.
In Deutschland ist das fragwürdige Segment der Technologie-Aktien das bleibende Problem. Ich muß dazu nicht mehr sehr viel sagen, obwohl nur ein Titel wirklich zu teuer ist, aber der Liebling der Analysten bleibt: SAP, wofür gilt: Siehe oben.
Angesichts des Verfalltermins besteht heute für keine Aktie echter Handlungsbedarf, zumal ich wegen der gebrochenen Woche keine neuen Infos von Bedeutung erwarte. Ich verzichte daher ausdrücklich auf eine Kommentierung. Die Lektüre der AB ist heute jedoch aus folgendem Grund wichtig: Aktien wie Merck, Degussa oder Fresenius liefern zwar keine Schlagzeilen, zeigen aber eine bemerkenswerte mittelfristige Tendenz für eine überzeugende Entwicklung in den nächsten Monaten. Bitte lesen Sie dazu S. 3.
Ich wünsche Ihnen damit ein schönes Wochenende, schönes Wetter und eine gute Laune.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
Endlich mal einer, der nicht nur den Kopf in den Sand steckt, sondern versucht, die gesamte Lage nüchtern zu analysieren. Und das nicht nur mit Charts, sondern auch mit der in diesem Börsenumfeld nötigen Psychologie.
Gerne würde ich näheres über oben beschriebene Psychologie der Fondsmanager erfahren.
Mit dieser Form der Markteinschätzung gewinnt nicht nur unser Bernecker, sondern alle.
Weiter so !
COMEBACK ODER EXITUS ?
Schon im Oktober 1999 waren die Chancen
und Risiken des Neuen Marktes Thema des Petersberger Treffens. Mit Fondsmanager
Karl Fickel und Börsenbrief-Herausgeber Hans A. Bernecker prallten damals unterschiedliche Einschätzungen aufeinander.
Die Spekulationsblase am Neuen Markt hatte
ihren Höhepunkt längst noch nicht erreicht. Nach einem weiteren
halben Jahr überschäumender Euphorie begann im März 2000
ein Absturz, der in der Börsengeschichte seines gleichen sucht. Nicht
nur Milliardenwerte, auch das Renommee des Neuen Marktes wurde vernichtet.
Die Aktienkultur hat großen Schaden genommen. Um so mehr stellt sich heute die Frage, wie es weitergeht.
Versinkt der Neue Markt in der Bedeutungslosigkeit
oder steht er vor einem glorreichen Comeback? Bieten sich jetzt endlich
wieder gute Investment-Chancen?
Zu den aktuellen Perspektiven werden sich
die Fondsmanager Karl Fickel (Lupus alpha), Michael Fraikin (Invesco) und
Guido Schickentanz (Julius Baer) äußern.
Ferner konnten wir Hans A. Bernecker als
Diskussionspartner gewinnen.
Nachlese:
1999: Neuer Markt – neue Regeln?
Schon im Oktober 1999 beschäftigte
sich das Petersberger Treffen mit dem Thema „Neuer Markt“ und fragte „Gelten
dort neue Regeln?“. Zu diesem Zeitpunkt hatte die rasante Kursrallye schon
eingesetzt, die schließlich ein halbes Jahr später ihren Zenit
erreichte. Die Standpunkte der beiden Gastreferenten damals, dem Fondsmanager
Karl Fickel (siehe dazu Seite 36) und dem Börsenbrief-Verleger Hans
A. Bernecker, konnten kaum unterschiedlicher sein. Während Bernecker
auf die Spekulationsblase hinwies, die sich deutlich an der übertriebenen
Marktkapitalisierung zeige und Kurshalbierungen voraussagte, lobte Fickel
die Qualitäten vieler einzelner Unternehmen und ihrer Führung.
Vor diesem Hintergrund erwartete er weitere Kurssteigerungen und prophezeite
diesen Unternehmen und dem Neuen Markt langfristig Erfolg. An Aktien wie
Aixtron und Qiagen schieden sich die Geister. Wer hat nun Recht behalten?
Beispiel Aixtron: Das Aachener Unternehmen brachte es damals auf eine Marktkapitalisierung
von 1,6 Mrd. Euro, Qiagen auf fast ebensoviel, nämlich 1,58 Mrd. Euro.
Schon viel zu viel, in den Augen des einen; für den anderen dagegen
Aktien, die er in seinem Fonds übergewichtet hatte. Ein halbes Jahr
später, der erste Rutsch am Neuen Markt hatte bereits stattgefunden,
lag die Marktkapitalisierung von Qiagen um 280% höher, nämlich
bei 6,0 Mrd. Euro. Bis März 2001 Jahres halbierte sich der Wert von
Qiagen tatsächlich auf 2,9 Mrd. Euro, was aber immer noch fast das Doppelte vom Wert im Oktober 1999 ist. Jetzt, bei Redaktionsschluß,
ist Qiagen sogar schon wieder über 4 Mrd. Euro wert. Und Aixtron wird
von der Börse aktuell mit 2,7 Mrd. Euro bewertet, also gut zwei Drittel
mehr als zum Zeitpunkt des Petersberger Treffens 1999. Wenn man fragt,
wer Recht behalten hat, muss man wohl antworten: Beide, denn einerseits
stand man erst am Beginn des Höhenfluges am Neuen Markt, andererseits
baute sich tatsächlich eine Spekulationsblase auf, deren Ausmaß
in der Börsengeschichte wenig Parallelen findet. Wer dem Rat Fickels
folgte und qualitativ gute Werte am Neuen Markt oder den von ihm gemanagten
Fonds kaufte, konnte das eingesetzte Kapital binnen weniger Monate tatsächlich
verdoppeln. Wer den Rat Berneckers beherzigte, ersparte sich den anschließenden
Absturz. Chancen und Risiken, das hat das Petersberger Treffen 1999 gezeigt,
liegen am Neuen Markt dicht beieinander. Die Realität hat die Prognosen
beider Experten bestätigt.
Seminar-Höhepunkt des Jahres 2001
Auch in diesem Jahr, am 13. Juni (Einlaß
18.00 Uhr, Beginn 18.30 Uhr), wird der Neue Markt das Thema des Petersberger
Treffens sein. Unter den Gastreferenten hat das Lager der Fondsmanager Verstärkung bekommen. Neben Karl Fickel, der inzwischen den „Lupus
alpha Neue Märkte Plus“ managt, werden sein früherer Invesco-Kollege
und Nachfolger als Fondsmanager des „Invesco Neue Märkte“, Michael
Fraikin, und Guido Schickentanz von der Julius Bär Kapitalanlagegesellschaft
sitzen, Fondsmanager u.a. des „Nestor Europa Neue Märkte“. Unter ihrem
ehemaligen Star-Fondsmanager Kurt Ochner hat gerade der Frankfurter Ableger
der Schweizer Privatbank Julius Bär zahlreiche Mandate zum Management
für Neue-Markt-Fonds erhalten (siehe Seite 36). Den drei erfolgreichen Fondsmanagern tritt erneut Hans A. Bernecker entgegen. Wer den Börsen-Altmeister
kennt, weiß, daß das Kräfteverhältnis damit wohl
ausgeglichen ist. Geballte Kompetenz also, die sich nicht lange mit der Vergangenheit aufhalten wird, sondern den Blick in die Zukunft richtet.
Das lässt einen sehr interessanten Abend erwarten, mit Sicherheit
ein Seminar-Höhepunk dieses Jahres, zudem in dem eindrucksvollem Ambiente
des Gästehaus Petersberg.
Gästehaus des Bundes auf
dem Petersberg
13.06.2001
Programm:
18.00 Uhr Einlaß, Empfang
18.30 Uhr Neuer Markt:
Rückblick
Aktuelle Bewertung
Referenten sind die Neue-Märkte-Fondsmanager
Karl Fickel, Lupus alpha,
Michael Fraikin, Invesco,
Guido Schickentanz, Julius Baer
und Hans A. Bernecker,
Börsenbrief-Herausgeber
20.00 Uhr Pause, Imbiß
20.30 Uhr Podiumsdiskussion
Zu diesem hochaktuellen Thema werden Sie
zur Zeit keine vergleichbare Veranstaltung finden. Wer sich
Mails/Nachrichten vom 18.06.2001, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
noch 2 oder 3 "Nortel-Tage" und wir sind unten bzw. am Ende der Konsolidierung, die nach wie vor die Antwort auf die Rally seit März ist. Denn das versteht natürlich so mancher nicht: Nortel erreicht im 1. Quartal 4,5 Mrd Dollar Umsatz, aber machte 19,2 Mrd Dollar Verlust. Gründe, Hintergründe und wie das Ganze zusammenhängt, erläutere ich in der nächsten AB. Für andere High-Flyer der Technologie gilt ähnliches und damit sind Titel wie Cisco, Corning, aber auch EMC oder JDS Uniphase, trotz der enormen Kursrückgänge noch immer ein Risiko. Ganz zu schweigen von einigen kleineren Unternehmen gleicher Art. Irgendwann wird diese Redimensionierung auch
einige der Lieblinge der Bio-Gen-Wirtschaft treffen. Bis nicht alle unten sind, hat der Markt also weiterhin Probleme. Das gilt übrigens auch für den Neuen Markt.
Wird die Sommer-Rally abgeblasen? Keineswegs, aber so, wie sich manche das denken, nämlich V- oder W-Rally, läuft es natürlich nicht. Übrigens auch nicht für die Konjunktur. Wahrscheinlich haben Sie beide Begriffe kürzlich als Modewort in den Medien gehört/gelesen.
Die Wall Street muß die "gewarnten" Gewinne nun in den Fakten wirklich neu einschätzen. Wo z. B. liegt der richtige Nortel-Kurs? Bei 6 bis 8 Dollar müßte es gehen. Der Poker um die tiefsten Kurse ist also noch nicht zu Ende. Ich hatte Ihnen für die o. g. Titel einen sogenannten fairen Kaufkurs genannt. Die Differenz bis dahin beträgt teilweise noch 40 %. Für heute verzichte ich dagegen auf solche Angaben. Beachten Sie gleichwohl die nächste AB.
Solidere Böden und Bewertungen bilden sich hingegen schon für die großen Titel der PC-Hersteller wie Compaq und Gateway, aber noch nicht komplett für Dell. Nachrichtlich: Für Hewlett Packard nehmen Sie eventuelle Käufe auf 24/25 Dollar zurück.
Deutschland hängt am Technologieband der Amerikaner. Das trifft natürlich auch SAP, wobei Sie beachten, daß die neuen Meldungen über Kooperationen mit IBM und anderen vom Markt nicht mehr honoriert wird. Das ist stets ein Warnzeichen. Wenn Siemens klammheimlich Infineon-Aktien für 1 Mrd Euro im Markt plaziert, so ist dies wenig hilfreich. Siemens polstert sein mageres Ergebnis aus dem operativen Geschäft auf, verschlechtert aber die Markttechnik von Infineon. Ich vermute den neuen Infineon-Boden deshalb eher bei 33 als bei 38 Euro. Dazu ebenfalls die nächsten AB abwarten. Eine Zurückstufung von Lufthansa wegen der Kosten des Pilotenstreiks bzw. der folgenden Gehaltserhöhungen ist sachlich nicht geboten, wird aber von einigen Analysten zu Abstufungen verwendet. Rückzug aus LH ist daher aus rein technischen Erwägungen nicht unlogisch.
Bringen die Termine dieser Woche was Neues? Wirklich wichtige Termine stehen heute nicht an. Beim Biotech-Unternehmen Evotec und dem Medienunternehmen Kinowelt wird heute die Hauptversammlung abgehalten. Sensationelles ist hier nicht zu erwarten. Für erstere ist der heutige Tag gewissermaßen der charttechnische Elch-Test. Fällt der Kurs nämlich unter 15 E., so sind auch 10 E. möglich, was dann etwa dem Allzeittief entsprechen würde. Sie kennen meine kritischen Anmerkungen zur Branchenbewertung. Bei Kinowelt befindet sich der Kurs bereits im Niemandsland.
Wichtiger ist heute die Erstnotiz der Degussa-Tochter Zentaris. Dies gilt weniger für den Kurs des Börsendebütanten als viel mehr dafür, daß sich hiermit zeigt, welche Schätze in den Bilanzen einiger "Oldies" (wie z.B. auch Bayer) liegen, die jederzeit gehoben werden könnten, mit entsprechender Dynamisierung für den Kurs.
Die Termine dieser Woche konzentrieren sich eher auf Nebenwerte. Einzig Metro "feiert" aus der DAX-Liga am Mittwoch die Hauptversammlung, woraus aber kein nennenswerter Impuls abzuleiten ist. Am Dienstag ist HV beim Autovermieter Sixt, dessen Kurs eine Stabilisierung erkennen läßt. Bereits in der letzten Actienbörse stellte ich Ihnen den Wert vor, was Sie bitte noch einmal zur Hand nehmen. Bitte berücksichtigen Sie auch die Alternative, die ich nenne. Wenig Kurs-Auswirkung ist von den Hauptversammlungen von Heidelberger Zement und Krones (ebenfalls am Dienstag) zu erwarten. Beide sind tendenziell Käufe, wobei letztere sich bereits hervorragend entwickelt und damit nur noch eingeschränktes Potential hat.
Am Mittwoch schließlich HV bei Depfa Bank, die sich bekanntlich in eine Staats- und eine Immobilienfinanzierungsbank aufspaltet und weiterhin ein Kauf ist. Am Donnerstag schauen Sie bitte auf die HV bei Rheinmetall. Sehr interessant ist die Frage, inwieweit sich der US-Investor Wyser Pratt mit seiner Unternehmens-Vorstellung durchsetzen kann. Bitte in dem Zusammenhang auch die Tochter Kolbenschmidt beachten, die damit ein eindeutiges Objekt ist. Am Freitag schließlich HV beim ostdeutschen Computerbauer Lintec, der übrigens für 2002 ein KGV von lediglich 6,5 aufweist und damit ein hervorragender Kauf ist. Allerdings mit Zeithorizont 12 Monate.
Zürich hat Schüttelfrost, doch das liegt nicht an der Temperatur von 12 1/2 Grad in Zürich, sondern am Nachrichtenstand: 250 Mio Fr Bestechungsgelder wurden am Freitag beschlagnahmt. Roche und Ascom entlassen bis zu 10 % der Mitarbeiter. Für die Schweiz eine Sensation. Zwei Swissair-Töchter gehen Pleite, über eine Dritte wird in dieser Woche entschieden. Das Konzept der sogenannten Wahrnehmungsdefizite, die ein Trust speziell nutzte, ist zusammengebrochen, und eine 1/2 Mrd Fr. Börsenwert ist zunächst einmal versenkt worden. Das Ganze ist nicht lustig, zeigt aber, wie die Redimensionierung in Zürich funktioniert.
Ich wünsche Ihnen dennoch einen freundlichen Wochenstart, weil mit ziemlicher Sicherheit die Tendenz am Wochenende beachtlich besser aussieht.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
Mails/Nachrichten vom 19.06.2001, Bernecker & Cie.
Guten Morgen, meine Damen und Herren,
die Konsolidierungsphase nähert sich dem Ende. Nach dem gestrigen Tag zeigt sich: Der Gesamtmarkt, gemessen im Dow Jones, hat sein Korrekturrisiko bis auf etwa 200 Punkte ausgeschöpft. Ich hatte 10400/10600 genannt, im Tief waren es bis jetzt 10580 (intraday). Wie nicht anders zu erwarten, tragen die Technologie-Aktien diese Konstellation. Gleiches gilt auch für die deutsche Lage, wenn auch nicht so eindeutig. Der technische Stand in New York: Die Relationen A/D sind negativ, diejenigen für new high/new low am big board knapp positiv, an der Nasdaq ebenso knapp negativ. Entsprechend nahm die Volatilität zu, was wiederum nicht ungewöhnlich ist. Nach dem Ausverkauf am Freitag mit immerhin 1,57 Mrd Stück Umsatz lief es gestern schon wieder moderater mit etwa 1,2 Mrd Stück. Damit ist auch der Verfalltermin an den Terminmärkten verkraftet worden.
Große Frage: Wo landen die alten Lieblinge Cisco, Oracle, Sun etc., nachdem Nortel seinen fairen Wert bei rd. 8 1/2 $ gefunden haben dürfte? Nimmt man es ganz genau und rechnet man vom Tiefstkurs 1998 an, sind es 6,75 zu 7 $. Denn nun ist Nortel rd. 24 Mrd $ wert. Vor einem Jahr waren es noch über 280 Mrd $, was glatte Utopie war. Für Cisco liegen diese fairen Preise bei ebenfalls 9 - 10 $, für Sun auf der gleichen Ebene, und das gilt auch für Oracle. JDS Uniphase müßte wohl bei 7 - 8 $ zu haben sein. In diesem Umfeld fiel auch Lucent noch unter 6 $ zurück, und Corning hat ein Ziel um ebenfalls 8 - 9 $. Dann dürften alle relevanten Titel wieder da gelandet
sein, wo sie hingehören.
Am Big Board: Der schlechte Abschluß von Procter & Gamble beinhaltet die eingeleiteten Strukturmaßnahmen. Eine neue Einschätzung resultiert daraus nicht und Sie nutzen eine evtl. Schwäche bei ca. 60 $ für neue Käufe. Der verbale Schlagabtausch zwischen Airbus und Boeing auf der Pariser Luftfahrtshow ist ein schöner Theater-Donner, aber substantiell steckt nichts drin. Dennoch ist die Berichterstattung näher zu verfolgen: Boeing verkauft zwar weniger Jumbos, verdient aber mehr Geld. 4,70 bis knapp 5 $ Gewinn je Aktie gelten als Taxen für den Mittelwert in 2001/2002. Damit rückt die Rüstungsspekulation der Amerikaner wieder ins Blickfeld. Lesen Sie
dazu S. 7 der nächsten AB. Diese Spekulation habe ich sehr früh begonnen, sie lief bis jetzt auch blendend, die Konsolidierung wurde ebenfalls sehr gut überstanden, und alle relevanten Titel notieren nur noch wenige Dollar unter den bisherigen Höchstkursen, bei einem KGV zwischen 8 und 12. Das erscheint mir sehr reizvoll und ich schreibe darüber in der nächsten AB.
Bei den Blue Chips der Technologie wurde es gestern teilweise eng. Compaq darf nicht nachhaltig unter 14 $ fallen. Gestern waren es 13,76 $. Gateway ist genauso knapp dran und darf ebenfalls 14 $ nicht unt
Mails/Nachrichten vom 20.06.2001, Bernecker & Cie.
Guten Morgen, meine Damen und Herren,
Oracle schlug gestern den großen Befreiungspaß, soz. aus der Tiefe des Raumes, wie die Fußballer sagen würden. Die nackten Zahlen sind zwar äußerst mager, aber wenigstens keine echte Gewinnwarnung. Damit ist den Märkten für die Technologie-Aktien mind. ein großer Teil der Ängste genommen worden. Ob's reicht, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Die Limits, die ich in den vergangenen 2 Tagen genannt hatte, bleiben gleichwohl bestehen. Fest steht auch: Bei rd. 10560 sind wir dem sog. Korrekturboden sehr sehr nahe gekommen. Das muß sich nun in den nächsten 2 - 3 Tagen noch bestätigen. Infolgedessen besteht kein akuter Handlungsbedarf, aber "Habacht-Stellung".
Wall Street konkret: Deutlich verbesserte Markttechnik am Big board mit erstmals positiven Relationen in den zwei bekannten Indikationen, aber umgekehrt leicht verschlechterte Markttechnik an der Nasdaq. Das wiederum steht mit obigem Oracle-Eindruck im Widerspruch und läßt mich vorsichtig bleiben. Positiv wiederum: Kein höherer Verkaufsdruck, aber erhöhter Gesamtumsatz von etwas über 1,2 Mrd Stück. Für Ihre Dispositionen:
Meiden Sie kleine Werte, die Zufallskurse haben. Bis zur Vorlage der Zahlen für das II. Quartal bzw. I. Halbjahr traut sich keiner aus der Deckung. Alle warten ab, und das sollten auch Sie tun. Es sei denn, Sie stauben ab. Die Limits dafür habe ich genannt. Am wichtigsten unter den Großen: IBM hält sich enorm stabil bei 114/116 $. Fast wie ein Fels in der Brandung. General Electric hält sich ebenfalls um 49 $ sehr stabil, wobei die Ablehnung der Übernahme von Honeywell noch nicht vom Tisch ist. Das ist Stand von gestern abend in Brüssel. Texas Instruments müßte nach technischer Analyse den Dreh ebenfalls geschafft haben. Lucent fiel dagegen nochmals leichter zurück, aber es bleibt bei der bisherigen Einschätzung. Hier wirkten die Nortel-Zahlen in den letzten 2 Tagen noch mit. Für indikativ halte ich auch: AT&T hat sich
oberhalb von 20 $ gefangen, Sprint oberhalb von 19 $, und diese beiden Werte sind eine Art Barometer für alle anderen Telekom-Titel, sogar für die Europäer.
In Deutschland schlug der Oracle-Bericht auf die Technik-Aktien durch. SAP waren zeitweise um 10 % fester. Hört man die Kommentare dazu, muß man freilich lächeln. Hilfreich ist es aber dennoch. Operieren Sie hier ganz stur: Für Epcos sind 57 E. die kritische Linie, für Infineon 33 E. und für Siemens 69 E. So lange diese Kurse nicht unterboten werden, besteht für Nervosität kein Anlaß. SAP ist allerdings eine Jojo-Aktie in der Bandbreite 130/180 E., was natürlich im Tagestrading jederzeit zu nutzen ist. Das sagt Ihnen übrigens auch unser Daily-Brief, wenn die Markttechnik stimmt.
Kann VW wirklich übernommen werden, wie es gestern gerüchtete? Vom Betrag her ja, von der politischen Konstellation her nein. Ohne die Zustimmung des Landes Niedersachsen läuft nichts. So ganz ohne Grund zogen gestern die Kurse aber nicht an. Mit dieser akt. Bewertung von VW ist und bleibt die Aktie die preiswerteste Alternative, die es überhaupt im Automarkt gibt. Die Sixt-Zahlen klingen schlechter als sie sind. Die anziehenden Kurse im gestrigen Handel sind eine Bestätigung für diesen Turn around, der allerdings eine Nebenerscheinung bleiben wird.
Im Oracle-Sog war gestern Broadvision am Neuen Markt ein Spitzenreiter. Hier können Sie gemeinsam mit CMGI wieder mal ein Spielchen wagen, wie schon vor einigen Wochen. Bei letzterer müßten Käufe unter 3 $ richtig liegen, bei Broadvision unter 5 E. bzw. 4,20 $ in New York.
Auf der Terminliste steht heute nichts besonderes bis auf die HV von Lufthansa mit einem Ausblick der Verwaltung nach dem Pilotenstreik. Am interessantesten werden die Ausführungen des Vorstandes der Depfa-Bank zu der geplanten Aufteilung in zwei Institute. Die Analystenschätzungen kommen auf Kursziele von 90 - 95 E., bezogen auf den jetzigen Depfa-Kurs, akt. 78 E. Das rechtfertigt eine erneute Kaufempfehlung, wie schon kürzlich begründet. Ich wünsche Ihnen damit einen erfolgreichen Börsentag und verbleibe
herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
Bin neu und will von euch lernen *grins*
da schieb der capitän:
einer der letzten Paradiesvögel der Technologie bzw. TMT-Branche findet in die
Realitäten zurück. Das war für viele gestern ein Schock, aber ich bin sicher, nicht für
Sie. Wie oft habe ich es vorgerechnet, was mir nicht gerade nur Freunde einbrachte:
Wie errechnet man denn so eine Überbewertung?
UNd was ist "gemessen an den Bekannten Relationen" verbleibt die Konsolidierung?
Liebe Grüße,
Timmy
blaubärgrüsse
Mails/Nachrichten vom 21.06.2001, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
gestern haben die Deutschen mal gezeigt, was eine Gewinnwarnung ist. Die größte Unverschämtheit ist allerdings der Hergang. Wenn ich es richtig verstanden habe, was Herr von Pierer in einem kürzlichen Interview gesagt hat, daß nämlich Siemens Infineon-Aktien für 1 Mrd E. im Markt plaziert hat, und diese Mehrheitstochter ein paar Wochen später einen Umsatzrückgang von 30 % und rote Zahlen prognostiziert, ist das ein so ungeheuerlicher Vorgang, daß rechtliche Schritte notwendig werden. Es verschlägt einem den Atem, wenn man als Marktbeobachter/Analyst mit derartigen Fakten konfrontriert wird. Weiterer Kommentar überflüssig.
Wall Street direkt: Wenn Sie sich die Markttechnik von gestern abend anschauen, insbesondere auf der Daily-Basis, so müßte das Ende der Korrektur, die ich mehrfach beschrieben habe, kürzerfristig bevorstehen. Das kann sogar heute schon sein, nachdem gestern während des Tages der Ansatz zu erkennen war. Auf der Weekly-Basis ist es wiederum so, daß auch noch 8 Tage ins Land gehen können, was sich insgesamt nicht widerspricht. Jedenfalls läuft es nach Plan: Die Konsolidierung, wie mehrfach beschrieben, endet vor dem 30.06. Die bekannten technischen Indikatoren bestätigen dies. Am Big Board, aber noch nicht an der Nasdaq. Ich bleibe daher für die bekannten hochkapitalisierten Titel noch immer sehr vorsichtig. Einen Aufschrei des Entsetzens registriere ich auf dem Board und im Kreise meiner Leser per E-Mail, nachdem ich in den letzten Tagen für einige der bekannten Titel deutlich reduzierte Böden avisiert hatte. Sehen Sie klar:
Markttechnik und fundamentale Einschätzung sind in einem Umfeld wie zur Zeit zwei Seiten einer Medaille. Immer wieder habe ich auf die Volatilität dieser Titel hingewiesen, womit wir alle nun einmal leben müssen. Mir geht es darum, daß Sie die möglichst tiefsten Kurse abstauben können.
Es bleibt also bei diesen Kursen, wie vorgestern angegeben. Werden Sie nicht erreicht, ist es auch nicht schlimm.
Deutschland steht in der gleichen markttechnischen Konstellation und Sie schauen dazu bitte auf die Seite 1 der nächsten AB, die Sie morgen früh in den Händen halten. Das gilt sowohl auf der Daily- wie auf der Weekly- Basis. Ergänzend zum obigen Sachverhalt: Vorfälle wie bei Infineon wird es möglicherweise noch für die einen oder anderen geben. Für die Technik-Aktien geht es vor allem um die bisherigen Böden, wie ich schon geschrieben habe. Halten diese nicht, wird's brenzlig, und Sie kennen meine Einschätzungen aller dieser Titel seit langem.
Bezogen auf die kurzfristige Markttechnik von DAX und MDAX wird eine Erholung im Zuge der Wall Street mehr oder minder alle Titel begünstigen. Dies geht nach dem bekannten Prinzip, welches Sie schon kennen. Die weiterhin sehr geringen täglichen Börsenumsätze von weniger als 10 000 Stück für Aktien wie Babcock, Dürr, Escada, Fielmann, Jungheinrich, Krones, Puma, Rhön Klinik etc. sind ein bleibendes Problem. Bei solchen Mini-Umsätzen ist eine echte Preisbildung unmöglich. Wer in diesen Titeln operiert, muß also sorgfältig limitieren, anders geht es nicht.
Auf der Info-Schiene läuft heute nicht sehr viel. Für aufschlußreich halte ich die Hauptversammlung von Rheinmetall. Es wäre logisch zu erwarten, daß der amerikanische Groß-Aktionär sich etwas scharfer artikuliert. Auf der HV von Brokat erwarte ich erstmals eine brauchbare Perspektive nach 95 % (!) Kursabsturz, aber einer Technologie, die in Fachkreisen nach wie vor sehr hoch eingeschätzt wird. Die Gewinnwarnung von BASF heute morgen werte ich dagegen als kein so signifikantes Thema, hilfreich ist es allerdings nicht.
Leitlinie für heute: Schauen Sie sich bitte die Markttechnik der Indizes an, egal auf welchem System Sie diese finden. Am wichtigsten ist die ganz kurzfristige Einschätzung (Daily) in der Korrespondenz Dow und DAX.
Das wär's für heute und ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Börsentag, aber bitte schauen Sie sich die nächste AB etwas sorgfältiger an.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
Ja, derzeit geht an den D-Börsen einiges drunter und drüber.
Gewinnwarnungen werden jetzt noch schnell ausgesprochen, damit man in der Zukunft wieder die alten Schätzungen übertreffen kann.
Wer liest nicht gerne: xxx Aktie hat Schätzungen um xxx% übertroffen.
Futter für die Aktionäre, denen man die billig eingekauften Aktien dann teuer verkaufen kann.
Ciao
KAWAMAN
Manchmal kann ich hier die Leute immer mehr verstehen wenn sie Meta, LBC etc kaufen ........
LALAPO
Mails/Nachrichten vom 25.06.2001, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
Diese Woche beginne ich mit gemischten Gefühlen. Der Verlauf der letzten Woche ist nicht ermutigend gewesen, die Markttechnik der Indizes hatte sich nicht verschlechtert, aber die einer ganzen Reihe von Aktien bis an den Rand des Vertretbaren. Auf den ersten Blick ist das ein Widerspruch, aber er zeigt, wie differenziert nach wie vor die Bewertungen zu sehen sind. Wenn Nortel einen Riesenverlust meldet und daraufhin 1/3 des Wertes verliert, war dies nachvollziehbar. Wenn Micron Tech eine ähnliche Zahl (in Relation natürlich) bekanntgab, reagierte der Markt sogar positiv. Warum? Nortel war haushoch überteuert, Micron dagegen nicht. Ich empfehle Ihnen, dies in der nächsten AB nachzulesen. Es ist wichtig zu verstehen, wo man investiert sein darf, sogar muß, und wo nach wie vor auf keinen Fall. Daß dies zu manchen Überraschungen führt, liegt auf der Hand. Ferner:
Meine kürzliche Zurückhaltung gegenüber den großen Pharmaaktien wurde eindrucksvoll bestätigt. Merck sackte am Freitag um 9 % ab, Pfizer um knapp 5 % und Schering Plough um 6,5 %. Ich hatte in der AB vor zwei Wochen die Situation beschrieben, die eine Erweiterung zuläßt: Seien Sie sehr vorsichtig, wenn Ihnen in diesen Tagen nach wie vor Bio- und Genaktien "ans Herz" gelegt werden, wie dies in fast allen Medien der Fall ist, speziell in den Anlagemagazinen. Finger weg. Auch dazu die nächste AB bitte sorgfältig lesen.
Die Ersten machen positive Stimmung. Nach Intel nun auch Oracle, was nicht so ganz falsch ist, sich aber aus der Markttechnik der Aktien heraus noch nicht abzeichnet. Alle Titel dieser Art werden in den nächsten 10 Tagen bis zum Jahresmedio einem ganz harten Test unterworfen. Wehe dem, Oracle oder Sun schaffen neue Tiefstkurse! Dann wird es erneut kritisch, mindestens in der Stimmung.
Für diese Woche: Bei leicht rückläufigen Umsätzen läuft die ganze Korrektur aus, enthält aber noch ein Restrisiko von höchstens 200 Punkten im Dow Jones und 2 - 2,5 % im Nasdaq. Das ist nicht mehr gravierend. In der nächsten AB lesen Sie dazu die aktuellen Gewinnschätzungen für alle Dow-Titel, was zwei Wochen vor dem genannten Termin und den anschließenden Halbjahresberichten eine erste Orientierung zuläßt, weil darin alle Gewinnwarnungen "verarbeitet" sind.
In Deutschland wirkt der Infineon-Schock noch einige Zeit nach. Nach meinen Informationen werden auch einige andere Technikunternehmen die Situation nutzen, Warnungen abzugeben. Das ist zwar eher vorsichtig gemeint, aber im Börsengeschäft wirksam. Deshalb die oben beschriebene gemischte Haltung für diese Woche. Wirkt sich die Pharma-Frage der Amerikaner auch auf Deutschland aus?
Was Merck und Pfizer meinen, trifft die Deutschen nicht. Vielleicht noch Schering, aber nicht die anderen. Auch das hatte ich vor zwei Wochen schon begründet. Nicht zu übersehen: Bayer steht in diesem Umfeld am besten da. Es zeichnet sich nun das ab, was ich schon im letzten Herbst nach einem Gespräch in Leverkusen ankündigen durfte und nun konkret wird: Die Story von der lupenreinen Großpharmazeutik ist nur noch bedingt fortzusetzen. In der Qualität des Ertrages steht ein Konzern wie Bayer besser da, wenn er auch wenig Spektakuläres zu bieten hat. Dennoch kann sich Bayer der augenblicklichen Schwäche nicht entziehen, weil Chemie und Pharma in einen Topf geworfen werden.
Die Termine von heute sind in einigen Dingen indikativ: Escada nennt die Zahlen für das erste Halbjahr. Daran wird zu messen sein, ob der 50 %-Kursgewinn, der inzwischen wieder etwas relativiert wurde, trägt. SAP wird heute in Basel auf dem mySAP Financials Kongreß 2001 Ergänzungen zur Firmenstrategie präsentieren. Das wird sicherlich ebenfalls wegweisend. In Hamburg hat Beate Uhse Hauptversammlung, aber ich kann mich zu einem positiven Bewertungsurteil nach wie vor nicht durchringen, obwohl die Daten insgesamt gut aussehen. Ein Börsenwert von 550 Mio E. oder über 1 Mrd DM bei einem KGV von 36 bereitet mir für diese Branche Probleme.
Am Neuen Markt schauen Sie mehr hin, aber müssen nicht handeln. Die hohe Volatilität ist natürlich eine Belastung, aber wer unten einigermaßen geschickt abstaubt, wenn man auch dabei Kursveränderungen von 15 % und mehr an einem Tag hinnehmen muß, dürfte per Saldo richtig liegen. Alle meine Techniktitel dieser Art haben es in den letzten 8 Tagen schon bewiesen. Keine Empfehlung wird zurückgezogen. Dagegen verweise ich erneut auf die noch immer sehr hohen Börsenwerte einiger Titel, die auf den Empfehlungslisten von Banken und anderen notieren. Am besten, Sie nehmen sich die Kurszettel vor und schauen sich die Börsenwerte an. Diese setzen Sie in Bezug zum Umsatz und natürlich zum KGV. Dann wissen Sie, wo Sie auf keinen Fall kaufen dürfen und gegebenenfalls noch verkaufen.
Bei strahlendem Wetter wünsche ich Ihnen auch eine strahlende Laune, denn zum Pessimismus gibt es keinen Anlaß. Daß Greenspan die Zinsen weiter zurücknehmen muß, war von Anfang an klar und ist keineswegs ein Zeichen einer Rezession. Das war schon im Februar vorauszusagen, als der zweite Zinsschritt fällig war. Ich ging sogar weiter und hatte 3 % am kurzen Ende für den Sommer avisiert. Die Gründe nannte ich in den letzten zwei Briefen. In der nächsten AB lesen Sie, wie die amerikanischen Firmengewinne nun zinsgerecht eingeordnet werden müssen. Bis dahin
herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
Mails/Nachrichten vom 26.06.2001, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
eine solch mühsame Konsolidierung nach dem ersten Rallyansatz im Frühjahr habe ich selten erlebt. Bereits in der 6. Woche und die Markttechnik verbessert sich nur in kleinsten Schritten, sowohl auf der Daily- als auch auf der Weekly-Basis. Verständlich, daß die Nervosität wächst. Meine jedoch nicht, denn wenn ich mir die Kurse von gestern in New York anschaue, bin ich sehr zufrieden. Das wiederum dürfte Sie überraschen. Es bleibt aber dabei: 10.300/10.600 im Dow Jones sind die Basis für das Ende. Im Tief waren es gestern 10.468 mit Schluß 10.500. Dabei haben sich die bekannten Relationen etwas verschlechtert, doch nicht signifikant. Deutlich verbessert sogar gegenüber den letzten Tagen im Nasdaq! Wie jedoch angekündigt: Nach den Pharmatiteln geht es nun den Bio- und Gentiteln an den Kragen. Biogen mit minus 10 % war der "Spitzenreiter" gestern. Minus 3,8 % schafften Medimmune und minus 5,6 % Protein Design Labs. Meine Mahnungen/Warnungen kann ich nur
wiederholen.
Wall Street noch konkreter: Ergänzend zur Allgemeintechnik achten Sie auf Compaq. Der Rückzug aus der Chipproduktion (Abgabe an Intel) und Konzentration auf Software, Service neben PC ist richtig. Eigentlich längst überfällig. Apple Computer zog bereits wieder auf 23,50 $ an. Hier lagen meine Limits mit rd. 19 $ recht optimal. Micron Tech hat den Gewinneinbruch sehr gut verdaut. Gestern rd. 39 $. Dazu müssen Sie allerdings die nächste AB lesen. Philip Morris und Procter & Gamble setzen zum nächsten Aufschwung an. Bei ersterer ist der Prozeß verkraftet, bei P&G die folgende Umstrukturierung. Eindrucksvolle relative Stärke demonstriert weiterhin IBM.
Lucent kroch wieder mühsam über die 6 $-Marke und Nortel schaffte immerhin 9 $. Ich hatte auf diese Aktie nach dem Absturz im letzten Brief Bezug genommen und bitte um Lektüre in Nr. 25.
Erfreulich auch: Hewlett Packard konnte die Marke 25 $ verteidigen. Inzwischen 27 $. Also müßte dieser Boden für weitere Käufe geeignet sein. Gleiches gilt für Motorola, die gestern allerdings noch einmal schwächer waren. Schließlich Xerox: Je breiter dieser Boden, desto sicherer das kommende Potential. Ich bin jedenfalls auf die 6-Monatszahlen einigermaßen gespannt.
Neubörsianer tun sich mit solchen Extremsituationen immer schwer. Dafür habe ich Verständnis. Wenige wissen aber: Weltkonzerne dieser Art sind für die, die warten können, zu 95 % ein Supergeschäft. Ich wüßte im Moment noch nicht einmal ein Beispiel, für die restlichen 5 % als Gegenbeweis zu nennen. Daran knüpfe ich eine Ermahnung: Ich werde immer wieder - vor allem in den letzten Wochen - dafür gerügt, daß ich eine Aktie z. B. bei 12 - 14 $ als Kauf einschätze, dieser Titel aber dennoch auf 10 $ zurückfällt. Flugs wird dann der Prozentsatz für den Verlust genannt und mithin die Schieflage. Weit gefehlt, wer in einer solchen Situation wie jetzt so rechnet. Das Finden des Tiefstkurses ist am Ende einer Baisse immer stets sehr schwierig.
Für die reinen Spieler: Broadvision hatte ich bei rd. 4 - 4,50 $ als Trading bezeichnet. Für CMGI sind es rd. 3 $. Wer also spielen möchte, tut dies und 3 - 4 $ bzw. 2 $ höher wird wieder verkauft. Aber bitte: Kleines Geld und schnelle Kasse machen.
In Deutschland wird ebenfalls über die Pharmaaktien nachgedacht. Das ist nach dem Merck-Schock in den USA verständlich, aber nicht ganz richtig. Dennoch: Ich rate zur Vorsicht und Reduzierung der Positionen. Der Grund: Die supernervösen Analysten werden jede Gelegenheit nutzen, ihre bisherigen Urteile zu revidieren. Dem folgen automatisch die Fondsmanager. Ende offen. Wohl gemerkt: Mit dem Wert der Unternehmen hat das nichts zu tun, aber mit der Verteilung der Engagements in diesen Werten.
Vielleicht ist es Ihnen noch nicht aufgefallen, aber ich hatte kürzlich ausführlich dazu Stellung genommen: Die amerikanische Energiekrise und ihre Perspektiven können Sie jeden Tag an den Kursen von RWE und E.ON ablesen. Hier bildet sich ein neuer Trend, weil dahinter gravierende Entscheidungen der Amerikaner stehen, die im Moment aber noch nicht konkret greifbar sind. Schließlich handelt es sich um eine politische Entscheidung.
Am Neuen Markt schaffte der größte Verlierer gestern 60 %. Das ist doch schon mal was. Wie oft habe ich auf diese Überbewertungen hingewiesen. Extron ist ebenfalls gerade dabei, seine faire Bewertung zu suchen. Ich schätze sie deutlich unter 20, vermutlich um 15 E. Hier genügte eine kompetente Bankenwarnung, bevor es losging. Effekt siehe oben. Schauen Sie sich die Liste für den Nemax 50 in aller Ruhe an. Gut 10 Titel haben den gleichen Stukaflug noch vor sich. Für die beiden Logistiker nehme ich die Limits leicht zurück, nämlich für D.Logistic auf 10 E. und für Thiel ebenfalls auf 10 E. Näheres in der AB.
Die Termine von heute: Jenoptik feiert heute 10-jährigen Geburtstag, aber die gestrige Abstufung um 5,6 % ist kein Geburtstagsgeschenk. Mal sehen, was Herr Späth heute zu sagen hat. Schließlich schaut ihm der Bundeskanzler in die Augen. Der Bilanzpressekonferenz von Beru sehe ich mit Erwartung entgegen. Hier ist eine Aufstockung sehr wahrscheinlich richtig. Gleiches gilt für Kässbohrer, die allerdings eine Konsolidierung vertragen. Schließlich muß Gesco nach langem Schweigen erklären, wie der Einstieg in die Technologie des Mittelstandes bislang gelaufen ist. Die an sich gut geführte Mittelstandsholding wagte sich bekanntlich im Boom des Neuen Marktes auf dieses gefährliche Terrain. Ich bin gespannt.
Die Sonne scheint heute weiterhin, bleiben Sie durchaus zuversichtlich, aber bitte denken Sie daran: Was zu teuer ist, stürzt weiter ab. Was billig geworden ist, ist bereits ein klarer Kauf. Auf diese Differenz kommt es an und nicht auf den Tagesindex oder so manche Obskurität in den Medien.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
Mails/Nachrichten vom 27.06.2001, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
wenn Merrill Lynch eine Gewinnwarnung gibt, fallen alle Banken- und Brokeraktien rund um den Globus. Es regiert also die Nervosität und nicht der Verstand. Nervöse Börsen sind aber keine Trendbörsen, sondern stets das Ende gewisser Rhythmen, wie ich beschrieben habe und wobei es bleibt. Eines ist allerdings zu berücksichtigen:
Was Ihnen täglich über die Medien als mehr oder weniger sensationelle Meldung verkauft wird, ist eigentlich die Meldung nicht wert. Ich rufe dies aus gutem Grund ins Gedächtnis: Der Wert von Aktien orientiert sich am Originalgeschäft des Unternehmens und nicht am Stimmungsbild der "Zuschauer". Das soll auch kein Trost sein, aber eine Erklärung. Beispiel:
Wenn Philips als zweiter Großer aus dem Handygeschäft aussteigt und nach Ericsson ebenfalls einen Asien-Partner aufnimmt, zeigt es Ihnen, wie Supertrends auslaufen, über die Sie vor wenigen Monaten noch wahre Wunderdinge lasen, obwohl es jedem simpel klar sein mußte, daß die Wachstumsraten, die diesen Aktien unterstellt wurden, nicht stimmen konnten. Meine vehemente Kritik am Beispiel Nokia kennen Sie. Auch diese Aktie ist leider noch nicht unten. Gestern allein minus 8%. Kommentar überflüssig.
Wall Street aktuell: Nach wie vor gute Markttechnik, aber miese Stimmung. Die bekannten technischen Daten A/D sind in beiden Segmenten (Big Board und Nasdaq) unverändert positiv. Etwa im Verhältnis 1 zu 3. Bei new high/new low sogar 113:46 am Big Board und 114:86 an der Nasdaq. Besser geht's nicht.
Das Umsatzvolumen ist dagegen leicht rückläufig, aber natürlich warten alle auf die nächsten Zinssignale. Ich weiß gar nicht warum. Denn daß der kurze Dollarzins bei mind. 3,5 % landen muß, habe ich Ihnen mehrfach begründet. 3,0 % sind möglich, aber das ist erst im August/September zu entscheiden. Orientieren Sie sich also nicht an solchen Wetten.
Bei den Technologieaktien halten Sie bitte daran fest: Meine in der letzten Woche gegebenen Limits bleiben gültig, obwohl einige Leser auf meinem Board mir den Vorwurf machen, daß ich leichtfertig mit 3 - 4 $-Schwankungen umgehe, wenn der Originalkurs z. B. 12 oder 14 $ beträgt. Denn das seien immerhin Differenzen bis zu 40 %. Dazu gilt nur ein Wort: Tennisballeffekt bzw. Volatilität. Wer damit nicht umgehen kann, läßt jetzt die Finger ganz davon. Zwei Sorgenkinder werden mir immer wieder vorgetragen: Silicon Graphics, die auf 1,02 $ abgestürzt sind, und Iomega. Zu Silicon: Dieser Weltmarktführer für CAE-Workstations erreicht etwa 2,2 Mrd $ Umsatz, bei ca. 400 Mio $ langfristigen Schulden. Er leidet aber unter den hohen Preisen seiner Produkte, die im Moment von den Kunden, die alle schwach geworden sind, nicht akzeptiert werden. Zudem ist der Markt für CAE-Workstations zur Zeit kein Wachstumsmarkt. Angesichts dieser Finanzsituation sehe ich keinen Grund für echte Sorgen, aber aufmerksam müssen wir die Halbjahreszahlen studieren. Börsenwert 195 Mio $ oder 8 % des Umsatzes. Iomega ist weitaus besser positioniert. Praktisch keine langfristigen Schulden, Börsenwert 670 Mio $ für 1,3 Mrd $ Umsatz im Sektor Disc Drives. Auch hier warte ich auf die 6-Monatszahlen und werde darüber in der AB berichten.
In Deutschland schlug der Infineon-Schreck mit 24 Stunden Verspätung durch. Das sehe ich mit großem Mißvergnügen, weil ich seit vielen Wochen immer wieder die Markttechnik der 4 Technologieaktien mit größtem Mißtrauen verfolge. Ich bin dazu ebenfalls heftig kritisiert worden, bleibe aber dabei: Was hier für Unsinn geschrieben worden ist, mit Hoch- und Runterstufungen nebst sonstigen Perspektiven, grenzt teilweise an Lächerlichkeiten. Kommt aber ein solches Gebäude ins Rutschen, wird es eng. Der unverändert schwierigste Titel ist dabei SAP, aber es gilt ebenfalls: Siemens darf 63 E. nicht unterschreiten. Dazu lesen Sie bitte die nächste AB. Fest steht schließlich: Die Kurse dieser Titel werden zu 90 % von den Fonds bzw. den Eigenhändlern der großen Banken bestimmt. Und hier wird kräftig gespielt.
Heute ein Blick auf den Dow Jones Euro Stoxx 50 aus wichtigem Grund: Alcatel verlor gestern noch einmal 5 %. Damit war ich etwas zu früh, wie so oft, aber richtig. Die Kaufbasis bleibt um 20/23 E. Ericsson hat sich dagegen bereits gefangen, nämlich um rd. 50/52 skr oder knapp unter 6 E. Zu Nokia siehe oben, und ich halte 15/16 E. für durchaus machbar. Dann ist diese Aktie genau so ein Kauf wie Nortel bei 8 E. Bitte prägen Sie sich diese Systematik ein. Ich habe zu diesen Aktien in der AB mehrfach Stellung genommen.
Der Tarifkonflikt bei VW ist unschön, aber nicht substantiell. 1 - 2 E. Risiko mögen im Kurs stecken, mehr nicht. Was im übrigen für fast alle großen DAX-Papiere gilt: Sie haben heute keinen Handlungsbedarf.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
Mails/Nachrichten vom 28.06.2001, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
die amerikanische Zinssenkung um nur 25 Basispunkte bedeutet zweierlei: Die FED geht davon aus, daß sie zunächst nicht mehr als nur diesen kleinen Schritt machen müsse. Folglich sind die Zahlen der Konjunktur vermutlich besser als erwartet. Sie bedeuten andererseits aber auch, daß sie sehr vorsichtig auf das Inflationspotential schielt. Das Ganze gefällt mir nicht bzw. ist nicht befriedigend. Es wird also auf die Halbjahreszahlen ankommen. Die Wackel-Reaktion der Börse zeigt es. Insgesamt jedoch:
Die Konjunkturerholung wird damit sicherer. Die vielen Gewinnwarnungen der Unternehmen, in denen zum Schluß bzw. bis heute eine Menge "Prophylaxe" steckte, werden sich nicht mehr fortsetzen. Die darin übervorsichtigen Manager dürften ihre Prognosen sehr schnell wieder nach oben drehen. Das muß nicht dramatisch sein, aber im Grundzug.
Wall Street konkret: Beide Indizes sagten gestern nichts aus. Das trifft auch meinen persönlichen Eindruck. Erneut eindrucksvoll positiv blieben die bisher bekannten technischen Daten. Zu einzelnen Titeln:
Meine bisherigen Limits halte ich aufrecht. Da weder Stochastik noch MACD für beide Indizes schon ein Kaufsignal geben, verändere ich sie nicht. Ich zahle lieber 1 $ mehr, wenn ich jetzt abwarte, um anschließend sicher zu gehen, daß es 5 oder 10 $ Gewinn gibt.
Bei den Technologiewerten ist Verschlankung weiter "en vogue": Alcatel will zum "fabriklosen Unternehmen" werden. Von fast allen der 100 Fertigungsstätten will man sich trennen. Lediglich die Produktion von besonders anspruchsvollen Produktgruppen wie Unterseekabel, Satelliten und optischen Elementen will man in eigener Hand behalten. Damit folgt nun auch Alcatel dem Trend, den zuletzt Ericsson und Philips vorgemacht hatten. Der Aktienkurs indes konnte sich bisher nur leicht erholen. Palm
will nach dreistelligen Millionenverlusten bereits in 6 Monaten schon wieder schwarze Zahlen schreiben. Die Quittung: + 16 %. Seit April ist die Bodenbildung nun im Gange. Spätestens das Überwinden der 10 $-Marke wäre ein technisches Kaufsignal. Die Gewinn- und Umsatzwarnung von Xilinx hingegen dürfte nun niemanden mehr überraschen. Die Runde der Gewinnwarnungen im Halbleitersektor dürfte damit nun fast komplett sein.
Deutschland wird dem amerikanischen Trend im Wesentlichen folgen. Ob der Dreh in den Indizes noch vor dem 30.06. erfolgt, bleibt offen. Ein wesentliches Risiko ist jetzt nicht mehr drin. Skeptisch bleibe ich nach wie vor für die Markthaltung der Technologie-Aktien, für die ich kürzerfristig keine Prognose wage. Die sehr differenzierte Einschätzung dieser Aktien durch Fonds und Analysten (und umgekehrt) führt zu einer Volatilität, die sich auch im VDAX ausdrückt, der zeitweise immerhin auf über 22
angestiegen ist. Das ist in der Regel ein Zeichen der Unsicherheit.
Bei den Unternehmen gibt es heute nicht sehr viel zu berichten:
Die Deutsche Bank senkt ihre Gewinnschätzung für Siemens auf 1,88 Euro für 2001 und 2,45 Euro für 2002 und liegt damit unter den Erwartungen der meisten Analysten. Dieser Schritt kommt indes nicht unerwartet und dürfte in den Kursen bereits abgearbeitet sein. BHW Group kündigt Zusammenarbeit mit der Citigroup im Bereich Eigenheimfinanzierung und im "saving and loan market" an. Große Fantasie sehe ich deshalb jedoch nicht. Auch die Kooperation der Direkt Anlage Bank mit der Victoria-Versicherung bringt für beide nur kleine Vorteile, die den Kurs nicht bewegen. Die Nordsee hat ihr Börsendebüt vorerst verschoben. Das zeigt, daß der Markt aktuell nicht gerade aufnahmefähig ist.
Nach Merck und BASF folgte nun auch Bayer mit einer Gewinnwarnung. Statt 3,3 Mrd. E. nur noch 3 Mrd. E. operativer Gewinn in diesem Jahr. Auslöser für die Gewinnrevision für das Gesamtjahr war das schwache 2. Quartal, das "deutlich unter Vorjahr" gelegen hat. Die Gewinnwarnung kam für den Markt nicht ganz unerwartet. Der Kurs hat in den letzten Tagen schon einiges vorweggenommen. Zuletzt konnte sich der Kurs gar schon wieder etwas erholen. Ein Verkauf kommt nun nicht mehr in Frage. Südzucker will offensichtlich Schöller Eiskrem an Nestlé verkaufen. Das wäre zum ersten eine Stärkung von Nestlé auf dem deutschen Eiskremmarkt, konnte man doch bisher mit der Marke Motta nur den dritten Platz hinter Unilever und Schöller einnehmen. Im Gegenzug könnte Schöller durch den Verkauf seine Profitabilität erhöhen. Die Rendite des gesamten Nahrungsmittelgeschäftes lag bei Südzucker im 1. Halbjahr lediglich bei 2,6 %. Die Rendite im Gesamtkonzern lag dagegen bei 8,2 %. Ein Verkauf von Schöller dürfte Südzucker über 200 Mio E. in die Kasse spülen. Damit bleibt die Aktie ein Kauf. Auch Balda am Neuen Markt gibt Produktionskapazitäten ab: Der Verkauf des Stammwerks wird zum 30. September über die Bühne gehen. Damit folgt man dem Trend der großen Handyhersteller, die gleichzeitig die Hauptkunden von Balda sind. Der Erlös für das Werk wird bei 5 Mio. E. liegen. Darüber hinaus soll ein Teil der verbleibenden Produktionskapazitäten an den kostengünstigeren chinesischen Standort verlegt werden. Notwendige Maßnahmen, die richtig sind, aber noch keinen Kauf begründen.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker
Mails/Nachrichten vom 29.06.2001, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
technisch ist der Dreh perfekt. Es gibt noch kleine Unsicherheiten, aber das Halbjahresergebnis wird sich, in den Indizes gerechnet, deutlich verbessern. Sehr interessant ist, wie der gesamte Verlauf der Konsolidierung verlaufen ist. Ich hatte 10 300/10 400 im Dow Jones als untere Basis beschrieben. 10 398 waren es intraday. Schaut man auf die Daily- und Weekly-Basis, ist der nächste Anlauf des Dow Jones zum Break 1000 Punkte höher eigentlich vorgeschrieben. Was läßt sich daraus machen? Wer schnell handelt, springt kurzfristig auf. Für Tradings ist das geeignet, und Sie konnten es schon gestern nachvollziehen: Extrem überverkaufte Märkte reagieren sehr hektisch, schnell und überproportional. Dann springen engere Titel locker um 10 - 20 % pro Tag. Das gilt nicht nur für New York, sondern auch für Frankfurt. Betroffen sind alle, die in den letzten 4 - 5 Wochen die großen Verlierer waren. Andererseits halte ich es für sehr indikativ, wie Microsoft laufen wird. Die Nicht-Zerschlagung wurde gestern mit einem Gewinn bis knapp 74 $ honoriert. Schauen Sie also auf das, was ich in der vorletzten AB schrieb. IBM und Microsoft sind die Leitbullen im "Großformat".
Wall Street konkret: Die bekannten technischen Indikatoren haben sich deutlich verbessert: Advance/Decline gestern 1850:1217 am big board und 2224:1436 an der Nasdaq. Die Relation new high/new low erreichte 150:43 bzw. 140:45. Das deckt sich mit obiger Einschätzung. Alle Technik-Aktien sind so ein Kauf, wie in den letzten Briefen beschrieben. Wer also in der schwachen Phase den Mut nicht hatte, in fallende Kurse hinein zu kaufen, muß jetzt handeln oder gar nicht. Dafür gibt es heute morgen kein Limit. Konzentrieren Sie sich darauf, was Sie schon haben, also zu verbilligen haben. Es macht deshalb keinen Sinn, wenn ich Ihnen jetzt an dieser Stelle 25 Aktien nenne. Nehmen Sie sofort die letzten 4 - 5 AB's zur Hand, schauen sich die Charts an, dazu meine Begründung, komplettieren die Charts, und dann ist die Order fertig.
Wie weit das Ganze tragen wird, ist im Moment noch offen.Über die Zinspolitik muß man jetzt nicht diskutieren. Mich interessiert nicht mehr, ob, wann und wie noch weitere 25 Basispunkte drin sind, oder die EZB hinterherläuft. Wichtig ist der Trend.
In Frankfurt sieht es genauso aus: Der Vola-Index ist wieder unter 20 gefallen und damit ist Entspannung angesagt. Auch hier: Wer am meisten gefallen ist, wird am stärksten steigen. Wenn Dt. Telekom gestern beinahe 6 % zulegte, sehe ich darin ebenfalls nur die Bestätigung dessen, was auch in New York gilt: Extrem überkaufte Märkte reagieren auch extrem. Das steht völlig im Gegensatz zu so mancher "Analyse" oder Rückstufung, wie in den letzten Tagen praktiziert. Der DAX hing zwar wirklich am seidenen Faden, aber es bleibt bei der Einschätzung: 6400/6500 sind auf jeden Fall drin. Die anschließende Ziellinie liegt bei 7400, aber darüber ist im Moment noch nicht zu diskutieren. Im Moment geht es auch nicht um Fundamentales, sondern um reine Markttechnik. Ergo:
Bei den Technologie-Aktien besteht zwar auch ein Erholungspotential, aber ein wackeliges. Sie werden in den anderen Titeln mehr verdienen. Ein Kursziel von 30 - 31 oder sogar 34 E. für den schwersten Titel, nämlich Dt. Telekom, halte ich für wahrscheinlicher. Das sind schon satte 20 % und mehr.
Mein Vorschlag für heute: Wer schnell handelt, handelt sofort und verstärkt die Positionen, die er schon hat. Auch hier gilt, was ich in den letzten 3- 5 AB's geschrieben habe.
Ein wichtiger Hinweis schließlich: Jetzt können Sie testen, was die Termin-Börse Daily aus dieser Konstellation macht. Gegebenenfalls können Sie sich per E-Mail sofort unter info@bern-stein.de oder Telefon: 0211 / 8 64 17 - 0 ein aktuelles Probeexemplar anfordern. Das können Sie heute morgen noch tun. Das dürfte aktuell der interessanteste Tip sein. Ich wünsche Ihnen damit ein schönes Wochenende.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker