Noch 15 Tage, dann ist's geschafft !


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Neuester Beitrag: 22.11.00 19:59
Eröffnet am:22.11.00 15:42von: KopiAnzahl Beiträge:9
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1712 Postings, 8870 Tage KopiNoch 15 Tage, dann ist's geschafft !

 
  
    #1
1
22.11.00 15:42
Von Michael Mross
Tag für Tag schauen die Anleger den fallenden Kursen hinterher. Nie war die Stimmung schlechter als in diesen Tagen. Ein Investor blickt den anderen an - Achselzucken.

Bilanz: Die Fonds schütten. Die zittrigen Hände verkaufen. Die Leerverkäufer trauen sich auch nicht mehr, short zu gehen - dazu ist das Marktniveau zu niedrig. (Sie müssen also auch nicht mehr jäh eindecken, was eine technische Reaktion triggern könnte). Übrig also nur noch diejenigen, die bis jetzt durchgehalten haben.

Und wo sind die Käufer?

Ich habe keinen entdecken können. Vornehme Zurückhaltung. Auch Angst. Depression. Schlechte Laune. So ist die Börse eben. Hoffnung hilft auch nicht. Unterstützungslinien haben ihren Geist aufgegeben.
Und jetzt?

Der Neue Markt hat noch eine Restlaufzeit von circa 15 Tagen, wenn die Verluste so weiter gehen. Dann können wir den Laden schließen. Fazit: Es waren doch aber interessante drei Jahre, die wir erleben durften...
Mathematisch gesehen kann der Neue Markt sogar unendlich lang jeden Tag 5 Prozent fallen. - Auch der schlimmste Pessimist wird dieser - zugegeben etwas ironischen Betrachtungsweise - wohl kaum folgen.

Wer Anfang des Jahres an einen 10-Mark-Schein ein ".com" dran gemalt hat, dem wurden für dieses Gebilde rasch 1000 Mark geboten. Wenn heute an einem 1000 Mark Schein ein ".com" klebt, dann kriegt man nicht mal 10 Mark dafür. Die Wahrheit liegt, wie immer, in der Mitte!

Es werden bessere Zeiten kommen.

Das ist sicher. Auch wenn manch einer die Hoffnung fahren lassen hat. Eines aber haben gerade viele Neulinge an der Börse gelernt: Der Aktienmarkt übertreibt fürchterlich. Nach oben - und jetzt nach unten. Die Gegenreaktion wird kommen. Ich rechne damit noch in diesem Jahr. Schon jetzt höre ich, daß Fonds die Cashquote erhöht haben. Dieses Geld muß in die kommunizierenden Röhren der Weltmärkte wieder reingepumpt werden. Gewinner: die Qualitätsaktien. Marktführer.
Verlierer: die überwiegenden Titel am Neuen Markt. Sei werden Höchstkurse nie wieder sehen.

In solchen Zeiten ist Mut und Zuversicht gefragt. Doch diese Eigenschaften sinken bei den Anlegern derzeit genauso wie die Kurse. Dennoch: Nur wer jetzt zugreift, bildet den Grundstock für ein Vermögen. Eine einmalige Kaufgelegenheit also - doch die Investoren sind wie gelähmt. So war es immer. 1929, 1987 und auch jetzt.


 

609 Postings, 9097 Tage SchtonkEin sehr guter Kommentar

 
  
    #2
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22.11.00 16:15
Ich gehe davon aus, dass ab Montag eine (Aufwärts-)Korrektur eingeleitet wird. Der NEMAX50 hat heute fast meinen rechnerischen Tiefststand von 3120 erreicht und dann gedreht (vgl. meinen Thread vom 12.11. unter http://blau.ariva.de/cgi-bin/f_anz.pl?a=gesamt&nr=46748&702 ). Ich möchte hier nicht die gesamte Theorie ausbreiten, die hinter dieser Kalkulation liegt, nur soviel, dass die verwendeten Indikatoren/Zusammenhänge bereits mehrfach exakt in solchen Baissephasen signalisiert haben. Eine Übertreibung nach unten kann man aber nicht ausschliessen, diese sollte in dem intakten wirtschaftlichen Umfeld aber eigentlich nicht mehr stattfinden.

Wer jetzt in verprügelte Qualitätswerte des NEMAX einsteigt, macht langfristig nichts verkehrt, derzeit existieren tatsächlich KGVs von unter 15 !

Weniger risikobereite Anleger sollten jetzt beginnen, NEMAX50-Zertifikate kaufen, z.B. 394015 (Laufzeit bis 06/2019) und so einen sicheren Grundstein für ihr Vermögen legen!

Wer immer noch nicht seit NM-Depot aufgeräumt hat, sollte dies unbedingt auch jetzt tun und in die oben genannten Empfehlungen umtauschen, also keinen Segmentwechsel mit den freiwerdenden Geldern vollziehen! Die Erholungsdynamik des NEMAX wird bei drehenden Märkten sicher wieder alle anderen Indizes outperformen.

Gruss,
Schtonk  

9 Postings, 8536 Tage HalloweenGeld ???

 
  
    #3
22.11.00 17:36
Wenn man mal davon absieht, das die Börse zu Übertreibungen neigt und wir uns sicherlich in einer solchen befinden, bin ich trotzdem nicht der Meinung das es bald wieder Aufwärts gehen wird.

Technisch gesehen ist natürlich jederzeit eine Erholung drin, aber langfristig entscheidet nuneinmal nur die Tatsache ob es mehr Käufer als Verkäufer gibt. Das wiederum richtet sich nach dem verfügbaren Geld.

Die EZB hat aber diese Jahr, genauso wie die Fed, mehrmals die Zinsen angehoben. Das führt zwangsläufig dazu, das weniger Geld führ Geldanlagen zur Verfügung steht. Warum?

Unternehmen, die an anderen Unternehmen beteiligt sind werden für Investitionen weniger Kredite aufnehmen (zu teuer) eher ihre Beteiligungen auflösen. Pansionskassen, Versicherungen, Banken werden aufgrund geringerer Nachfrage auch nicht mehr viel Nachschiessen können. (Zinsen werden atraktiver)usw.

Erst wenn der Faktor Geld positiver wird und es somit wieder mehr Käufer als Verkäufer gibt ist eine breite Hausse wieder in Sicht. Doch das kann noch etwas dauern.

Wer auf kurzfristige Erholungen hoft wird sicher recht behalt. Aber Langfristig ?

Ich hoffe mich zu irren, denn auch sehe lieber steigende als fallende Kurse, doch ich glaube so ganz von der Hand zu weisen sind diese Überlegungen nicht.

Gruß
Halloween

 

159 Postings, 8528 Tage BigBookerDie erste Haelfte von dem M.Mross-Artikel...

 
  
    #4
22.11.00 17:43
...kann ich nachvollziehen - die zweite nicht!!!

Richtig ist, dass die Boerse zu Uebertreibungen neigt.

Falsch ist, dass ZU ZEIT NACH UNTEN UEBERTRIEBEN WIRD!!!!
Es wird lediglich die immense vorherige Uebertreibung nach oben auf ein realistisches Mass korrigiert!!! (und das ist noch nicht zu ende) Basta!!!

BigBooker gruesst  

545 Postings, 8750 Tage tetsuonoch 15 tage

 
  
    #5
1
22.11.00 18:13
Naja, nicht ganz:
nehmen wir an der NM sinkt je 5% für 15 tage.
= 0,4182, d.h. 41% vom jetzt.
Ist doch noch recht viel!
Und null erreicht man so nie.

ausserdem kann niemand sagen,
wann der markt dreht, dh wann er beschliesst,
dass die Fundamentaldaten nun stimmen.
egal ob Loser oder substanzwert.
die realität bestätigt ja, dass alles sinkt, aus vielerlei gründen.

und eine baisse dauert länger als april bis november,
ich denke auch, den richtigen sell off am dow und nasdaq
haben wir noch nicht gesehen.
Commerce One, Ariba, und Exodus waren heute auf dem richtigen weg.

und es kann durchaus sein, dass während der baisse die aktien
unterbewertet bleiben.
man muss immer fragen: bewertet zu welchem massstab.
der verschiebt sich halt auch, je nach wirtschaftlichem umfeld.
und dieses verschlechtert sich gerade.

nicht vergessen: 1-2 jahre nach einer eklatanten ölpreissteigerung
war bisher das bruttoSozProdukt IMMER sehr stark rückläufig,
in den 70ern sogar negativ.
evtl. wird dies gerade eingepreist.
sorry, ich sehe es eher schwarz



 

34698 Postings, 8611 Tage DarkKnight15 Tage? Wie wär's mit einer Art Adventskalender-

 
  
    #6
22.11.00 18:15
Thread, und jeden Tag findet man eine süsse kleine Überraschung: Clarissa meldet minus 4%, lächelt aber usw.  

13475 Postings, 9032 Tage SchwarzerLordBlase schon aufgestochen

 
  
    #7
22.11.00 19:31
Ich kann mich der Meinung nicht anschließen, daß es noch weiter runtergehen muß. Die Überbewertungen in den meisten Werten (zumindest den Bluechips) war auch am Nemax und an der Nasdaq schon im Oktober abgebaut. Wer anderes behauptet, muß hier schon Fakten nennen. So sind die Bewegungen bei Em-TV oder Intershop nicht mehr nachvollziehbar. Daß die trotteligen Fondsmanager mit dem Argument verkaufen, die Bilanz aufzupolieren, ist mit Abstand das Dümmste was mir seit langem zu Ohren gekommen ist als Ausrede für Panik. Mit der losgetretenen Lawine zertrümmern sie erst die Performance. Die Anleger werden sich "bedanken". Denn es führt zu einem Mißtrauen, was wiederum den Fondsmanagern selbst schadet, da sie mit ihrem Verhalten zum Teil ihre eigene Arbeitsplätze vernichten. Bleibt es nämlich beim status quo, dann wird der Aktienmarkt nicht mehr die Provisionen und neuen Fonds bescheren wie in den letzten Jahren und die herren dürfen dann hinter einem normalen Kassenschalter sitzen. Naja, langfristig wird alles gut, aber vorerst ist ein dermaßen großes Mißtrauen da gegen alle Beteiligten, daß schon ein Wunder vonnöten wäre um eine Ralley einzuleiten. Fakten zählen leider vorerst nicht mehr, aber irgendwann wird es auch wieder besser.  

1232 Postings, 8976 Tage mob1Naja SchwarzerLord ...

 
  
    #8
22.11.00 19:48
Fakt ist aber auch, das die Fonds nach diesem Jahr im Vergleich
sicher besser dastehen als viele Privatanleger, die als Neulinge
im Markt wohl gerade eine Herzinfarkphase jagt die nächste durch-
machen und sehen, daß die Kleinen meist, vielleicht nicht dümmer
sind, aber eben auf Grund ihrer eingeschränkten finanziellen
Möglichkeiten mitzulenken,  dümmer dastehen. Und warum eine
schlechtere Performance und die Nerven aufreiben, dann doch
lieber rein in Fonds. Das ist der Umkehrschluß und der erscheint
mir realistischer.

Gruesse
MOB

PS.: die Bewertung von EMTV scheint lachhaft, aber nur solange, bis
man seine Standarts fürs Basisniveau der Bewertung tiefer ansetzt.
( eigentlich gilt das "billig" ja für (fast) alle Medienwerte.  

13475 Postings, 9032 Tage SchwarzerLord@mob

 
  
    #9
22.11.00 19:59
Aber wer setzt die Bewertung nach unten und wann? Jetzt wird alles nach unten gehandelt und in wenigen Monaten (und die Lage wird sich logischerweise auch wieder normalisieren) wieder nach oben gehievt, wenn auch nicht mehr so stark wie vorher. Ja, aber diese Anleger werden auch nicht weiter mit von der Partie sein. Das Motto: Oh der Fonds x schneidet besser ab als ich hat nur begrenzte Gültigkeit. Die Leute setzen lieber auf Einzelwerte und nehmen Fonds vielleicht für VL oder längerfristig und da spielt das kurzfristige Geschehen keine Rolle. Wenn es wieder nach oben geht, werden wieder vermehrt Einzelwerte nachgefragt. Jetzt verkaufen noch Amis und Engländer sowie einige Private, dann ebbt der Absturz ab und wir versinken in eine längere Seitwärtsbewegung. Bevor ein Förtsch oder Ochner mein Geld in die Hände bekommen werden noch viele Jahre ins Land gehen müssen. Und solche Artikel wie im Spiegel erwecken kein Vertrauen.
S.Lord  

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