+++Morgenbericht mit Terminen+Analysten 16.10.06+
Seite 2 von 2 Neuester Beitrag: 09.12.22 17:51 | ||||
Eröffnet am: | 16.10.06 08:36 | von: eposter | Anzahl Beiträge: | 29 |
Neuester Beitrag: | 09.12.22 17:51 | von: Mr. Millionär. | Leser gesamt: | 20.710 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 2 | |
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Costco hat in den letzten Quartalen durchweg steigende Umsätze und Gewinne gemeldet, die Erwartungen wurden durchweg übertroffen.
Am Donnerstag wurden nachbörslich die Zahlen zum vierten Geschäftsquartal vorgelegt.
Der Gewinn lag mit 4,20 je Aktie über den Erwartungen von 4,10 USD.
Der Umsatz übertraf mit 72,1 Mrd. die Analystenschätzungen von 71,8 Mrd. USD ebenfalls.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 15% und einem Gewinnsprung um 12%.
Im Gesamtjahr kletterte der Umsatz um 16% auf 222,7 Mrd. USD und das Ergebnis um 16% auf 13,14 USD je Aktie.
jedoch mit einem ganz besonderen Geschäftsmodell.
Daher liefert das Unternehmen auch immer ab, allem Gegenwind zum Trotz.
https://investor.costco.com/news-releases/...ts-fourth-quarter-and-14
(von Tobias Krieg | 9. Dezember 2022)
Costco ist seit etlichen Jahren ein Dauerläufer. Wer lange genug engagiert ist, konnte gutes Geld verdienen. Am Donnerstag hat das Unternehmen jedoch die Erwartungen verfehlt.
Ist die Siegesserie vorbei?
Das Geschäftsjahr von Costco läuft bis Ende August, wir befinden uns aktuell also in Q1.
Der Gewinn lag mit 3,07 je Aktie unter den Erwartungen von 3,15 USD. Der Umsatz verfehlte mit 54,4 Mrd. die Analystenschätzungen von 54,8 Mrd. USD ebenfalls.
Keine Reaktion?
Die Aktie hat darauf jedoch kaum reagiert und das ergibt auch vollkommen Sinn. Die Mehrheit der Costco-Anleger scheint einen längeren Zeithorizont als ein einzelnes Quartal zu haben.
Außerdem spielt es kaum eine Rolle, ob die Erwartungen nun punktgenau erfüllt wurden oder nicht. Auch wenn einem an der Börse meist genau das Gegenteil suggeriert wird.
Es gibt Aktien, bei denen sogar die Regel ist, dass sie nach den Quartalszahlenjeweils um 20% in die Höhe schnellen oder im selben Umfang einbrechen. Bei iRobot war das beispielsweise über Jahre hinweg der Fall.
Dass das wenig Sinn ergibt, sollte jedem klar sein.
Costco ist also eine erfreuliche Ausnahme. Vielleicht liegt das Augenmerk in diesem Fall auch auf der Tatsache, dass die Erwartungen zwar nicht erfüllt wurden, die Zahlen aber auch nicht schlecht waren.
Dem Handelskonzern ist es gelungen, die Zahl der Niederlassungen im ersten Quartal von 838 auf 847 zu steigern.
Gleichzeitig kletterte der Umsatz je Standort bereinigt um 7,1% und real um 6,6%.
In Summe führte das zu einem Umsatzplus von 8,1%. Mit Blick auf die gesamtwirtschaftliche Lage kann sich das wahrlich sehen lassen.
Das Ergebnis kletterte von 2,98 auf 3,07 USD je Aktie. Berauschend ist das nicht, aber auch hier muss man eben die Rahmenbedingungen beachten.
Die letzten Quartale haben vielmehr gezeigt, dass Costco auch diese Krise wieder gut meistern wird.
Das Geschäftsmodell ist schlichtweg zu gut und die niedrigen Preise halten die Kunden bei der Stange.
Das System Costco
Das System von Costco ist eigentlich recht einfach. Die Zahl der Artikel in den Niederlassungen ist gering, die Abnahmemengen sind allerdings hoch.
Statt eine Flasche Wein zu kaufen, müssen Sie bei Costco gleich einen ganzen Karton nehmen.
Im Gegenzug sind die Preise konkurrenzlos niedrig, denn Costco schlägt auf den eigenen Einkaufspreis nur rund 10% auf und das ausnahmslos. Bei der Konkurrenz sind 30% üblich.
Gleichzeitig nimmt Costco bei den Herstellern gigantische Mengen ab, wodurch man bereits im Einkauf Bestpreise erzielt.
In vielen Fällen ist Costco inzwischen sogar der einzige Abnehmer einzelner Produzenten.
Perpetuum Mobile
Bleiben wir bei dem Wein-Beispiel. Es ist durchaus üblich, dass Costco die gesamte Produktion von Weingütern abnimmt.
Es werden langfristige Lieferverträge geschlossen und beide Seiten haben einen Vorteil.
Der Winzer muss sich keine Gedanken mehr über den Absatz machen, sein Wein ist verkauft, bevor er überhaupt produziert ist.
Für diese Planungssicherheit akzeptiert er einen niedrigeren Preis, spart sich jedoch auch Ausgaben beim Marketing, der Logistik und so weiter.
Am Ende bekommt der Kunde bei Costco ein gutes Produkt zu einem noch besseren Preis und alle sind glücklich.
Die Kunden von Costco müssen im Gegenzug einen Mitgliedsbeitrag aufbringen. Für Costco bringt das den Vorteil mit, dass diese Einnahmen fließen, egal ob die Kunden viel oder wenig einkaufen.
Aber selbstverständlich sind die Mitgliedsbeiträge auch ein Anreiz, möglichst oft bei Costco einzukaufen.
Costco hat durch die Beiträge wiederum immer den nötigen Cashflow, um die Expansion fortzuführen.
Die Expansion führt zu besseren Preisen, die führen zu mehr Kunden… Sie verstehen sicherlich.
Ausblick und Bewertung
Im laufenden Geschäftsjahr soll das Ergebnis von Costco um 11% auf 14,52 USD je Aktie steigen.
Costco kommt demnach auf eine forward P/E bei 33,2. Die Aktie geht also nicht gerade als klassisches Schnäppchen durch, das war aber in der Vergangenheit auch nicht der Fall.
In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 36,8. Niedriger als 27 war die P/E in dieser Zeit nie. Bei den aktuellen Schätzungen würde das einemKurs von 392,04 USD entsprechen.
Der Markt ist sich der Qualitäten von Costco bewusst und ist daher bereit, einen Premiumpreis auf den Tisch zu legen.
Größere Rücksetzer könnten sich daher als Gelegenheit herausstellen.
Costco ist übergeordnet klar bullisch und der Aufwärtstrend ist intakt. Vielleicht ergibt sich während der laufenden Korrektur aber nochmal die Möglichkeit zu einem Engagement auf einem niedrigeren Niveau.
Mit etwas Glück sinkt die Aktie zeitnah unter den Support bei 470 USD. In diesem Szenario wäre ein Rücksetzer in Richtung 444-450 USD denkbar. Darunter könnte sogar nochmal der Support bei 415 USD angesteuert werden.
Antizyklische Investoren könnten an den genannten Marken einen Einstieg in Tranchen erwägen.