Microsoft
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Eröffnet am: | 10.05.02 06:56 | von: klecks1 | Anzahl Beiträge: | 1 |
Neuester Beitrag: | 10.05.02 06:56 | von: klecks1 | Leser gesamt: | 1.845 |
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'FTD': Monti plant strenge Auflagen gegen Microsoft
HAMBURG (dpa-AFX) - EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti bereitet einem Pressebericht zufolge strenge Auflagen gegen Microsoft Corp. vor. Der US-Softwarekonzern soll nach Angaben aus informierten Kreisen gezwungen werden, den Media Player vom Betriebssystem Windows zu lösen, berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD) in ihrer Freitagausgabe. Der Media Player dient zum Abspielen von Musik, Videos oder Computerspielen und wird fest auf neue Windows-Rechner installiert.
Die Forderungen Montis gehen dem FTD-Artikel zufolge weit über den Kompromiss hinaus, der sich in einem ähnlich gelagerten US-Kartellverfahren abzeichnet. Sollte sich Monti mit seiner Linie durchsetzen, würde er die Position Microsofts im zukunftsträchtigen Geschäft mit Abspielsoftware schwächen. Marktführer in diesem Bereich sei der US-Konzern RealNetworks Inc. , den Microsoft zu überholen versucht.
KARTELLVERFAHREN NOCH IN DIESEM JAHR ABSCHLIESSEN
Monti wolle das Kartellverfahren noch in diesem Jahr abschließen, schreibt die Zeitung. Überlegungen zu Auflagen seien in der EU-Kommission in einer Frühphase. Derzeit studierten Beamte eine Stellungnahme von Microsoft. Die Kommission wolle sich offiziell nicht äußern.
Monti habe Bedenken, dass der Softwarekonzern seine marktbeherrschende Position beim Betriebssystem Windows ausnutzte. Der EU-Kommissar kritisiere zum einen, dass Microsoft das Betriebssystem nur in Verbindung mit dem Media Player anbiete und so versuche, den Markt für Mediensoftware zu kontrollieren, so die FTD. Zudem mache es Microsoft Wettbewerbern wie dem US-Konzern Sun Microsystems Inc. schwer, ihre Serversoftware an Windows anzupassen.
MICROSOFT SOLL WINDOWS-VERSION OHNE MEDIA PLAYER LIEFERN
Brüssel wolle den Herstellern von Personalcomputern nun ermöglichen, die Mediensoftware anderer Wettbewerber zu installieren. Dazu müssten vor allem die Lizenzverträge mit den PC-Herstellern geändert werden. So solle Microsoft gezwungen werden, eine Windows-Version ohne Media Player zu liefern. Nur so sei nach Ansicht der Brüsseler Behörde ein Wettbewerb zwischen Herstellern von Mediensoftware möglich.
Monti erwägt laut FTD zudem, dass Microsoft wichtige Schnittstelleninformationen seines Betriebssystems und seiner Serversoftware den Wettbewerbern offen legen muss. Dies habe der US-Konzern bislang abgelehnt. Microsoft fürchte, dass Konkurrenten wichtige Funktionen kopieren. Die EU-Kommission erwäge nun, eine unabhängige Aufsicht einzusetzen, die in Einzelfällen klären solle, welche Information zur Verfügung gestellt werden müsse.
MICROSOFT NIMMT STELLUNG
Zu den Beratungen mit Brüssel wollte sich Microsoft nicht äußern, meldet die Zeitung. Ein Sprecher habe gesagt, das Unternehmen wolle verhindern, dass die EU in der Frage der Produktintegration eine andere Linie einschlage als die USA. "Ansonsten würden der Konsument und der weltweite IT-Markt geschädigt." Microsoft fürchte, dass durch eine Trennung von Windows und Media Player der Softwaremarkt fragmentiert wird./tw/sh
HAMBURG (dpa-AFX) - EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti bereitet einem Pressebericht zufolge strenge Auflagen gegen Microsoft Corp. vor. Der US-Softwarekonzern soll nach Angaben aus informierten Kreisen gezwungen werden, den Media Player vom Betriebssystem Windows zu lösen, berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD) in ihrer Freitagausgabe. Der Media Player dient zum Abspielen von Musik, Videos oder Computerspielen und wird fest auf neue Windows-Rechner installiert.
Die Forderungen Montis gehen dem FTD-Artikel zufolge weit über den Kompromiss hinaus, der sich in einem ähnlich gelagerten US-Kartellverfahren abzeichnet. Sollte sich Monti mit seiner Linie durchsetzen, würde er die Position Microsofts im zukunftsträchtigen Geschäft mit Abspielsoftware schwächen. Marktführer in diesem Bereich sei der US-Konzern RealNetworks Inc. , den Microsoft zu überholen versucht.
KARTELLVERFAHREN NOCH IN DIESEM JAHR ABSCHLIESSEN
Monti wolle das Kartellverfahren noch in diesem Jahr abschließen, schreibt die Zeitung. Überlegungen zu Auflagen seien in der EU-Kommission in einer Frühphase. Derzeit studierten Beamte eine Stellungnahme von Microsoft. Die Kommission wolle sich offiziell nicht äußern.
Monti habe Bedenken, dass der Softwarekonzern seine marktbeherrschende Position beim Betriebssystem Windows ausnutzte. Der EU-Kommissar kritisiere zum einen, dass Microsoft das Betriebssystem nur in Verbindung mit dem Media Player anbiete und so versuche, den Markt für Mediensoftware zu kontrollieren, so die FTD. Zudem mache es Microsoft Wettbewerbern wie dem US-Konzern Sun Microsystems Inc. schwer, ihre Serversoftware an Windows anzupassen.
MICROSOFT SOLL WINDOWS-VERSION OHNE MEDIA PLAYER LIEFERN
Brüssel wolle den Herstellern von Personalcomputern nun ermöglichen, die Mediensoftware anderer Wettbewerber zu installieren. Dazu müssten vor allem die Lizenzverträge mit den PC-Herstellern geändert werden. So solle Microsoft gezwungen werden, eine Windows-Version ohne Media Player zu liefern. Nur so sei nach Ansicht der Brüsseler Behörde ein Wettbewerb zwischen Herstellern von Mediensoftware möglich.
Monti erwägt laut FTD zudem, dass Microsoft wichtige Schnittstelleninformationen seines Betriebssystems und seiner Serversoftware den Wettbewerbern offen legen muss. Dies habe der US-Konzern bislang abgelehnt. Microsoft fürchte, dass Konkurrenten wichtige Funktionen kopieren. Die EU-Kommission erwäge nun, eine unabhängige Aufsicht einzusetzen, die in Einzelfällen klären solle, welche Information zur Verfügung gestellt werden müsse.
MICROSOFT NIMMT STELLUNG
Zu den Beratungen mit Brüssel wollte sich Microsoft nicht äußern, meldet die Zeitung. Ein Sprecher habe gesagt, das Unternehmen wolle verhindern, dass die EU in der Frage der Produktintegration eine andere Linie einschlage als die USA. "Ansonsten würden der Konsument und der weltweite IT-Markt geschädigt." Microsoft fürchte, dass durch eine Trennung von Windows und Media Player der Softwaremarkt fragmentiert wird./tw/sh