Michael Moore - der Hammer schlechthin
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 22.11.04 12:51 | ||||
Eröffnet am: | 20.11.04 14:05 | von: Hartz5 | Anzahl Beiträge: | 27 |
Neuester Beitrag: | 22.11.04 12:51 | von: chartgranate | Leser gesamt: | 4.503 |
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Nach 50 gelesen Seiten empfand ich es schon als Qual und Zeitverschwendung, aber nachdem er ja in aller Munde ist und sich einer so großen Fangemeinde erfreuen darf, blieb ich voller Hoffnung, doch noch irgendwann auf den nächsten Seiten einen Lesekick zu erhalten. Pustekuchen, es blieb das Geschreibsel eines "Ich baue mir was mit dem Lebensbaukasten zusammen". Zugegeben, Humor ist bei ihm schon zu finden, nur gebraucht er ihn wohl, um vom kritischen Hinterfragen abzulenken und um zu überspielen.
Also mehr als das alltägliche Hickhack (nur in Schreibform), wie wir es auch bei unseren politischen Parteien tagtäglich und auf gleichem Niveau vorfinden, ist das nicht. Nachdenklich hat mich gestimmt, daß man mit derartiger "Schreibkunst" immer wieder soviel Menschen einfangen kann. Als Trost bleibt, daß ich nach 200 Seiten doch noch die Kurve gekriegt habe und dank des Internet für derartigen Schund nicht auch noch zahlen mußte und damit einen Menschen reicher mache, der sich in seinem Buch als einer von uns ausgibt!
(auch diese gemeinheit über hillary clinton steht da drin)
aber mir reichen schon die beiträge mit den 350 panzern dieser jetzigen "regierung".
ich will die antibushmenschlein und "grünen"wähler nicht zu sehr seelisch malträtieren.
es ist wie zum ende dieses unrechtsstaates "ddr", am ende werden sie alle bezahlen!
servus
greenwar
vergebe dem typen oder vielleicht doch nicht.
wir können diesen typen ja mit einem fallschirm über teheran absetzen. mal sehen ob ihm seine bushhetze dort noch hilft.
dort ist er auch nur ein weißer ungläubiger hund.
dank bush werden wir wehlosen europäer ja beschützt.
europa ist ebend durchseucht von dem gutmenschenlichen gedankengut.
holland spricht bände.
servus
greenwar
Wie ein roter Faden zieht sich seine Abneigung gegen G.W. Bush durch das Buch, ja eigentlich fast der ganzen Bush-Familie. Aber eigentlich ist ihm die Politik der Republikaner zuwider, die er für die gesellschaftlichen Mißstände in den USA verantwortlich macht. Die Bush-Familie und insbesondere G.W. eignen sich für seine Argumentationskette nur besonders gut.
Die gesellschaftlichen Probleme, und hier fand ich interessant, daß sie fast 1:1 auf Deutschland übertragbar sind, sind aber ebenfalls unter den Demokraten vorhanden gewesen und haben sich auch dort weiterentwickelt.
Die Ursachen hiefür liegen viel tiefer, aber diese Tiefe besitzt das Buch nicht. Beispiele werden aufgeführt und völlig zusammenhanglos mit der konservativen Politik verknüpft und teilweise sogar an Einzelpersonen festgemacht.
Aber lassen wir mal die Politik aus dem Spiel und schauen uns ein paar Einzelheiten aus dem Buch genauer an:
Da ist das Gespräch mit dem Piloten der Billigfluglinie, der als Anfänger ein Jahresgehalt von 20.000 USD erhält und damit am Existenzminimum ist und ein Kollege mit mehreren Kindern deswegen schon Lebensmittel auf Karte bezieht, worauf die Flugesellschaft aus Imagegründen mit Entlassung drohte. Moore fühlt sich daraufhin in seiner Sicherheit als Fluggast bedroht, wenn der Pilot mehr über den Unterhalt seiner Familie und seinen unbezahlten Rechnungen nachdenkt. Würde er den Bogen spannen und dies Thema auf Wartung und Ersatzteile bringen, dann wäre er glaubhafter.
Dann bei dem Thema über die katastrophalen Zustände an den Schulen, bricht er eine Lanze für die Lehrer. Die sind zwar mit 40.000 USD auch unterbezahlt (vergl. Gehalt Piloten), aber immerhin geben die sich wirklich Mühe bei ihrer Arbeit, werden von der Politik aber ansonsten verhöhnt.
Weiter gehts. Er fordert alle Schüler auf ihre demokratischen Rechte zu nutzen. Er animiert dazu Schülersprecher zu werden, Schülerzeitungen rauszubringen etc.. Auch wenn dies alles in Wirklichkeit nichts bringen würde, dann wäre es doch allemal schön das dumme Gesicht des Rektors zu sehen. Klasse Vorschlag, wenn auch ohne Sinn und ist der Rektor nicht auch Lehrer.
Dann zu seinem Film, wo er sich aufregt, daß die Schlachtszene eines weißen Kaninchens mehr Empörung auslöst, als die Erschießung eines Schwarzen (hier nach eigenen Angaben keine Reaktion). Das verbindet er mit der Rassenfrage und behauptet daraufhin, daß die Tötung eines Schwarzen keine Reaktionen mehr hervorruft, da dies schon alltäglich wäre. Hätte er anstelle des weißen Kaninchens ein Schwarzes genommen und die Erschießung eines Weißen gezeigt, wären die Reaktionen ähnlich gewesen, behaupte ich mal.
Dann ist ihm beim Schreiben seines Buchs aufgefallen, daß in seiner Branche (hier Filmemachen) eigentlich kein Schwarzer mitmischt. Überhaupt würden die Schwarzen nur die "Drecksarbeit" machen. Also hat er flugs mehr Schwarze angestellt. Halten wir ihm mal zu Gute, daß ihm dieser Umstand erst beim Schreiben seines Buches bewußt wurde und er mit der Anstellung der Schwarzen nicht Gefahr laufen wollte eine Gesellschaft anzuklagen, die ihn im Gegenzug wegen derselben Sache anklagen könnte.
und so geht es am laufenden Band weiter.
Das einzige was mir positiv aufgefallen ist und wo ich ihm auch voll zustimme, ist die zunehmende Kommerzialisierung an den Schulen wegen der leeren Kassen. Das Sponsoring durch Unternehmen ist eine ganz üble Entwicklung, die wir in Deutschland wohl erst noch vor uns haben. Aber bei uns decken solche Fehlentwicklungen schon sehr früh Magazine wie z.B. Stern oder Spiegel auf, auch wenn die Politik dann ebenso wenig reagiert. Dafür bedarf es bei uns keinem extra Buch.
Das Buch kann in meinen Augen mit viel gutem Willen als Anklage gegen eine negative Gesellschaftsentwicklung durchgehen. Aber dies ist alles schon lange bekannt und alle demokratischen Regierungen tun sich mit den Lösungen schwer.
Afganistan,
Irak,
Iran (schon in der Planung ?),
und wer dann ???
Da lob ich mir doch ein paar Leute wie Moore in Ami-Land die die Politik
auch mal hinterfragen, auch wenn er es öfter mal übertreibt, aber besser
als nur Schnauze halten und mitlaufen ist das allemal.
Sie geben einem "Kaplan von Köln" 170 000 Euro Sozialhilfe!! Die sind so Blöööööööööööd!!
Zum Glück gibt es auf der Welt noch Staatsmänner wie Bush !!
Und wenn die USA und die Europäer die hunderte von Milliarden $'s nicht in die Rüstung, sondern in sinnvollere Aktivitäten buttern würden, ginge es uns allen glaube ich besser. Vielleicht nicht unbedingt materiell (Krieg kurbelt die Wirtschaft an), aber habt ihr keine Kinder und fragt euch wie es in einigen Jahrzehnten bei uns aussieht.
Jetzt kommt mir nicht wieder mit GRÜNER TRÄUMER, oder so was.
@lancerevo7: Wenn ich das lese graust es mich, du glaubst doch nicht wirklich, daß Bush nur einen Gedanken an Europa verschwendet und er für uns kämpft, ich lach mich tot. Du schaust auch die Sesamstrasse und glaubst, daß Ernie und Bert wirklich sind ???
Der denkt nur an sein Ego (1.), dann an seinen Geldbeutel und der der Familie (2.) und dann wahrscheinlich noch an das amerikanische Volk (3.). Aber danach kommt nix mehr woran der Tuppes denkt.
Für mich ist MM ein linker Träumer, der (manchmal zurechtgebogene) Fakten und seine politischen Ideen teils plump, teils amüsant und teils geschickt zu einer Argumentationskette verknüpft, um damit Agitation zu betreiben. Da wird so manches hingebogen, um ins Konzept zu passen, aber darunter sind halt auch Tatsachen und reale Mißstände, die er leider durch seine Übertreibungen und falschen Aussagen in Mißkredit bringt. Wer das nicht zu unterscheiden weiß, der sollte die Finger von seinen Büchern und Filmen lassen. Übrigens, demnächst kommt Bowling for Columbine im Fernsehen, wahrscheinlich sein bestes Werk überhaupt.
Ich habe nur 2 Bücher geschafft, und das bei weitem nicht mal zu 100%. Stupid white men und Dude, where's my country. Während das Erste über einige Strecken noch eine amüsante und teils sogar interessante Lektüre darstellt, ist das Letzte wirklich selbiges. Im übrigen kann ich mir auch gut vorstellen, dass die englische Ausgabe eher als die Deutsche zu empfehlen ist.
Hier ein symptomatischer Auszug aus Dude, wo er einige Regeln gegen den Terrorismus aufstellt:
"11. When we kill people we shouldn't call it collateral damage. When they kill civilians we call it terrorism. But we drop bombs on Iraq, and more than 6,000 Iraqi civilians are slaughtered. We then apologize for the spillover. Al Qaeda bombs the World Trade Center and the Pentagon, 3,000 are slaughtered, and it's terrorism. But what right did we have to drop bombs on Iraq's civilian population? Were those civilians threatening any of our lives? I thought the only time you can take another's life is when they are about to take yours - or did I miss something somewhere?
...
13. One sure-fire way to make us REALLY safe would be to destroy the weapons of mass destruction still in the hands of the nation that has killed more people with them than all other nuclear nations combined. Yes, let's destroy our weapons of mass detruction, right here in the U.S.A. Then let's call in Hans Blix to verify we did the job. Only after we smash every atom bomb into depleted uranium ploughshares will we have the right to tell North Korea, India, Pakistan, Israel, and the rest that THEY don't need such weapons. Not only will we set a good example, but we'll save a lot of money, too. And we'll still have enough high-tech firepower to incinerate any people of our choosing, or out-gun any rogue nation."
Wenn man die implizite Gleichsetzung der amerikanischen Regierung mit dem Terrorismus einmal abzieht, und man nicht total verbohrt ist, kann man dem Punkt 13 im Fall von Irak schon einiges abgewinnen. Hier hätte man als seriöser Journalist (aber der will er ja gar nicht sein) schon wesentlich weiter gehen und analysieren müssen. Stattdessen benutzt er die halbwegs akzeptable These als Sprungbrett und spinnt 2 Absätze später diese Idee der bösen Amerikaner weiter mit der subtil verpackten Hammeranschuldigung, sie seien ja eigentlich die größten Killer, und sollten deshalb zuerst die eigenen Atomwaffen zerstören, bevor sie dies den anderen genannten Ländern aufzwängen.
Das ist natürlich purer Schwachsinn und für mich typisch MM, aber die Reaktionen, die er bei mir hervorruft, sind:
- nachdenkliches Stirnrunzeln
- lauthals lachen
- lächeln
- Kopfschütteln
- Augen verdrehen und Buch weglegen
Wenn einem bei der Lektüre seiner Bücher das Messer in der Hose aufgeht, liegt es vielleicht weniger an Michael Moore als am Leser selbst.
http://www.ariva.de/board/206410/thread.m?a=&jump=1693728jump1693728
......tja.....und wenn unsere :
ROT ist Geil
Grün ist Toll
"freunde" in der ecke stehen....wird gepöbelt!
MfG
Waldy
Im Gegensatz zu Dir und manch anderen kann sich der ein oder andere das Treiben hier ziemlich neutral angucken...und dann kommt man schon mal auf den ein oder anderen Gedanken.... ;-)