Bioplastik in den Startlöchern


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Neuester Beitrag: 06.10.10 11:08
Eröffnet am:13.07.07 02:05von: Mme.EugenieAnzahl Beiträge:9
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7303 Postings, 6684 Tage Mme.EugenieBioplastik in den Startlöchern

 
  
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13.07.07 02:05

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Bioplastik steckt in den Startlöchern

Die meisten Produktneuerungen bei Kunststoffen auf Erdölbasis gab es um 1950, so eine Studie von McKinsey aus dem Jahr 2003. Seitdem geht der Erfindergeist in diesem Zweig der chemischen Industrie zurück. Doch der steigende Ölpreis könnte das ändern. Denn um sich von dem teuren Rohstoff unabhängig zu machen, setzen Chemieunternehmen jetzt stärker auf Biotechnologie.

Plastik für alle Situationen (Foto: Pixelquelle.de)Plastik für alle Situationen (Foto: Pixelquelle.de) Erdölbasierte Kunststoffe haben sich in den letzten Monaten um bis zu 80 Prozent verteuert, stellte kürzlich der Interessenverband European Bioplastics in Berlin fest. Plötzlich werden für die Chemieunternehmen biotechnologische Verfahren lukrativ, bei denen Bakterien, Pilze und Enzymeaus nachwachsenden Rohstoffen wie Stärke und Cellulose neue Kunststoffe erzeugen. In Deutschland schließen sich derzeit Industrie und Forschungseinrichtungen zu regionalen Verbünden zusammen, um den Einsatz der Biotechnologie in der Plastikindustrie zu fördern. Der baden-württembergischen Biotech-Initiative BIOPRO Baden-Württemberg zum Beispiel haben bereits 30 Unternehmen signalisiert, sich an einem Anfang Februar gegründeten Cluster zu beteiligen.

Das genügt dem baden-württembergischen Wirtschaftsminister Ernst Pfister jedoch noch lange nicht: "Ich appelliere an alle Unternehmen, die am Thema Biokunststoffe interessiert sind, sich an dem Cluster aktiv zu beteiligen." Die Initiative nimmt am Förderwettbewerb "Bioindustrie 2021" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) teil, der den Einsatz von Biotechnologie in der Industrie bis 2011 mit 60 Mio. Euro fördern will. Vom Plastikhandschuh bis zum Plastikbecher  Während in Deutschland die Fördergelder noch nicht verteilt sind, planen US-Unternehmen bereits Produktionsstätten für neue Biokunststoffe. Ein Konsortium aus dem Landwirtschaftskonzern Archer Daniels Midland und der Biotechnik-Firma Metabolix will in Clinton (Iowa) eine Fabrik bauen, um jährlich 50.000 Tonnen des Biokunststoffs aus Polyhydroxyalkanoaten (PHA) aus Getreidestärke herzustellen.

PHA steht für eine Familie von biologisch abbaubaren Kunststoffen, deren Einsatzspektrum von elastischen Plastikhandschuhen bis zu starren Bechern oder Flaschen reicht. Sie eignen sich zudem zum Verpacken von Lebensmitteln, da manche von ihnen Sauerstoff besser abschirmen als andere Biokunststoffe und beinahe so sauerstoffdicht sind wie auf Erdöl basierendes Polypropylen oder Polyethylen. Auch in ihrer Verarbeitbarkeit sind PHA-Kunststoffe flexibel: Sie lassen sich gießen, bei hohen Temperaturen verformen und durch Düsen pressen. Sie sind an der Luft wie auch unter Wasser und sogar im Innern von Mülldeponien biologisch abbaubar. Bioplastik ist ...

  • aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt
  • abhängig von der Zusammensetzung recht langlebig
  • biologisch abbaubar
  • in ungiftige Ausgangsprodukte zerlegbar
  • CO2-neutral

 Der Preis des süßen Zuckers macht PHA-Hersteller sauer  Wäscheklammern bald aus Bioplastik? (Foto: PixelQuelle.de)Wäscheklammern bald aus Bioplastik? (Foto: PixelQuelle.de)Was also steht einem breiten Einsatz von PHA-Kunststoffen im Wege? Biokunststoffe sind immer noch zu teuer: "Sie kosten zwei- bis viermal soviel wie Standardkunststoffe", so die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) im mecklenburgischen Gülzow. Auch Urs Hänggi vom Münchner Bioplastik-Hersteller Biomer ist skeptisch. Die Firma stellt die zu den PHA-Kunststoffen zählende Polyhydroxybuttersäure (PHB) für Produkte her, die in der Natur "verloren gehen", etwa Feuerwerkskörper - ein Nischenmarkt.

"Die Rohstoffpreise für die PHB-Herstellung sind weltweit extrem gestiegen", sagte Hänggi gegenüber den "VDI nachrichten". Grund sei die hohe Nachfrage nach dem Benzinzusatzstoff Ethanol, der ebenfalls aus Zucker und Stärke gewonnen werde. "Für ein Kilogramm PHB braucht man drei Kilogramm Zucker. Wegen der hohen Rohstoffpreise werden sich PHA-Kunststoffe nicht im Massenmarkt durchsetzen", prophezeit Hänggi.

Technikmix als Lösung

Die deutsche Großindustrie ist noch weit vom PHA-Einsatz entfernt: BASF erforscht zwar die Einsatzmöglichkeiten von PHB. Sabine Philipp von der BASF-Fachpressestelle Kunststoffe aber zieht ein ernüchterndes Fazit: "Sicher ist für uns nach ersten Untersuchungen, dass vor dem Einsatz dieser Materialien genau über die Rohstoffkosten und die oft aufwändige Aufarbeitung nachgedacht werden muss." Nur wenn der Ölpreis kontinuierlich weiter steigt, könnten sich Biokunststoffe lohnen. Ihr Potenzial liegt nach einer Schätzung des Branchenverbandes European Bioplastics bei 5 bis 10 Prozent des Kunststoffmarktes. Experten bezweifeln zudem, dass sich Biokunststoffe für alle Anwendungsbereiche eignen. Görge Deerberg vom Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik in Oberhausen hält einen Technikmix für vorteilhaft: "Mit Mischprodukten aus Erdöl und nachwachsenden Rohstoffen könnte sich die Flexibilität eines Kunststoffs gezielt regulieren lassen."

Den Weg des Technikmix geht auch der US-Chemiekonzern DuPont. Ab Mitte dieses Jahres will er den Plastik-Grundstoff PDO (Propandiol) aus Maisstärke herstellen. Bio-PDO soll als Baustein für zwei DuPont-Kunststoffe dienen. Laut DuPont ist die Biovariante eines dieser Kunststoffe elastischer als sein auf Erdölbasis hergestelltes Pendant. Er soll für Rohre und Schläuche oder Airbag-Abdeckungen genutzt werden.

Auf lange Sicht wollen Forscher neue Kunststoffe mit völlig neuen Eigenschaften stricken. Denn die Natur kann Verbindungen knüpfen, die mit chemischen Verfahren nicht oder kaum möglich sind. Vielleicht gelingt es so, den Erfindergeist in der Plastikindustrie wieder zu beflügeln. Chancen für die Wirtschaft:

Biokunststoffe gelten als vielversprechende Innovation für verschiedenste Wirtschaftszweige:

  • Landwirtschaft: Anbau von nachwachsenden Rohstoffen. Anwendung von Produkten wie Agrarfolien, Verpackungen oder Komposten im Landbau (Düngemittelersatz)
  • Biotechnologie, Chemie und kunststofferzeugende Industrie: Herstellung von Monomeren, Additiven und Polymeren
  • Kunststoffverarbeitende Industrie: Herstellung von Halbzeugen und Fertigprodukten
  • Vertrieb und Handel
  • Anwender in Food- und Non-Food-Sektoren
  • Entsorgung und Recycling

 

 Quelle: VDI nachrichten/ Chr. Meier/ber - 23.02.07 

__________________________________________________ "Malo mori quam foederari - Lieber sterben als sich entehren"

 

7303 Postings, 6684 Tage Mme.EugenieBioplastik bringt große Profite

 
  
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13.07.07 02:09

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Bioplastics: Taking Huge Profits, One Polymer at a Time  By Nick Hodge

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Baltimore, MD * Jackson, WY * Missoula, MTThursday, July 12th, 2007

 

Plastics are pervasive. They're everywhere. Ubiquitous, if you will.

Just take one evening meal, for example. Food packaged and wrapped in plastic, brought home in plastic bags, then cooked in Teflon-coated pans.

Leftovers are stored in plastic containers, while waste is discarded in plastic trash bags held in plastic trash cans.

And how did you pay for all that stuff? You probably paid with plastic.

Even things we don't think of as plastic are plastic, in one form or another. There's Kevlar, Gore-Tex, Teflon, epoxy, adhesives, and movie film.

And let's not forget plastic surgery and plastic explosives.

You can see how this little exercise could go on forever. As the commercial goes, it's plastics that make it possible. "It" being nearly everything.

Yet for all the plastic we use, do we really know anything about it?

How big is the plastics industry? How much do we use? How is it made?

These are questions to which few people know the answers. In fact, in a recent national survey, more than 70% of those asked did not know plastic was a petroleum-based product.

And 40% of respondents thought that plastic will biodegrade underground, in home compost, in landfills, or in the ocean. But plastics will not biodegrade in any of these environments.

It's time to get a clue, and make some money in the process.

 

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The editors here at Angel Research have been warning about the effects of Peak Oil for years. But now - the situation has reached a critical juncture.

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Plastics: It's All About the Polymers, Baby

Plastics are polymers--long chains of atoms bonded to one another.

Perhaps ironically, the first synthetic plastics were made from cellulose--the most prominent component of plant cell walls--and called celluloid.

Back in 1863, this new material was used to make everything from waterproof shirt collars and cuffs to eyeglass frames and false teeth.

Yet celluloid still tended to yellow and crack over time, and it had another more dangerous defect: it was highly flammable.

Even so, the next generation of plastics didn't come until after the First World War, when German company IG Farben introduced two new polymers: polystyrene and polyvinyl chloride. We know them today as Styrofoam and PVC, respectively.

Then, in 1951, two chemists from the Phillips Petroleum Company (now ConocoPhillips) discovered the polymers that would transform the way we lived for the next 60 years.

What they discovered were polypropylene (PP) and polyethylene (PE)--now the two polymers used to make the vast majority of the plastic products we've come to know and love.

From those discoveries stemmed other poly-products that we know, but don't really know: polyurethane, polyvinylidene chloride (Saran), polyamides (nylon), polytetrafluoroethylene (Teflon), polycarbonate (CDs, DVDs), and everyone's favorite, polyester (cheap suits).

All these products are plastics. And all these plastics are made from petroleum.

In fact, nearly 10% of U.S. oil consumption--approximately two million barrels a day--is used to make plastics, resulting in the emission of unfathomable amounts of greenhouse gases in to our atmosphere from oil production, transportation of materials, and factory emissions.

It's an industry worth more than $400 billion, employing over one million people who produce more than 107 billion tons of plastic products every year.

But with the availability of cheap oil rapidly decreasing, the cost of producing plastic is quickly increasing--and the market is looking for a viable substitute.

And it may have found one.

Bioplastics: Coming Full Circle

As you now know, the first plastics were made from cellulose. And just like we're seeing in the auto industry--electric cars outsold all others in 1899 and 1900--we're going back to the original. With a twist.

A few companies are starting to make plastics from plant polymers on a massive scale. Granted, they're not going to replace the 107 billion tons we use per year overnight, but I suspect they'll begin to make a sizeable dent fairly soon.

Because not only are numerous cities banning the use of Styrofoam and some forms of traditional plastic, new bioplastic production techniques are now emerging that will make them economically competitive.

Fighting for the lion's share of this nascent industry is Metabolix (NASDAQ: MBLX), which our Alternative Energy Traders have already profited from.

Metabolix, through its joint venture with Archer Daniels Midland (NASDAQ: ADM) called Telles, uses corn instead of petroleum to engineer the polymers necessary to make plastic.

The corn is introduced to microorganisms in a fermentation process that yields a polymer. The polymer is then made into pellets that are used to make different grades of paper coatings and thermoformed products. Think coffee cup and lid.

Check out their chart, paying special attention to late April, when they announced their joint venture with ADM:

metabolix

And if you think that's amazing, get a load of this.

Though not yet perfected, Metabolix has developed the ability to produce natural plastic from non-food crops.

With $15 million from the Departments of Energy and Agriculture, and in collaboration with BP, Metabolix has pioneered a way to produce the polymers they need directly inside plants.

Yes. They are going to metabolically engineer plants to produce polymers in their seeds and leaves.

Even better, after they extract what they need, the rest of the plant can be used to generate fuel in the form of biomass energy.

That means the clean, green, carbon-neutral production of quality plastic from plants--nearing the same cost as today's plastics.

Plus, there's nothing but opportunity in this industry. Metabolix's first facility is scheduled to produce 110 million pounds of plastic annually. The global market is 107 billion tons. Looks like there's a little room for competition here.

And Green Chip Stocks has been in on this movement since the beginning. In fact, our readers have seen gains on one bioplastic recommendation in excess of 60%. And that stock is just getting heated up.

 

In fact, while Metabolix is trading around $25.45 a share, our bioplastic superstar trades for only $0.61.

As well, this little $0.61 stock already has contracts with the EPA, Sodexho, U.S. Food Service, Aramark, Whole Foods, and a number of schools, colleges and national parks across the nation.

To find out more about this company, click here and become a Green Chip Stocks member today.

Until next time,

nick sig
Nick

Wealth Daily Letter

__________________________________________________ "Malo mori quam foederari - Lieber sterben als sich entehren"

 

11023 Postings, 6638 Tage pinguin260665Löschung

 
  
    #3
13.07.07 02:10

Moderation
Zeitpunkt: 17.08.08 10:26
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Regelverstoß

 

 

7303 Postings, 6684 Tage Mme.EugenieDuPont und Archer Daniels Midland (ADM)

 
  
    #4
13.07.07 02:16

gehören auch zu den Entwicklern._

_Archer Daniels Midland (NASDAQ: ADM)

ARCHER DANIELS MIDLAND - New York Stock Exchange: ADM (charting help)

<!--VITALS="app:interactivecharting lic:destination sale:kek web:kjb ops:ccn tech:cdt"-->

Enter Symbol or Keyword:Time Frame: 
 1-day2 days5 days10 days----------1 month2 months3 months6 monthsYTD1 year2 years3 years4 years5 years1 decadeAll Data Additional chart controls
 ADM - Archer Daniels Midland Company (NYSE)4:00 PM ET, 7/12/2007 

Pinguin, was ist los mit dir? Heute alle verrückt geworden?

__________________________________________________ "Malo mori quam foederari - Lieber sterben als sich entehren"

 

451 Postings, 5880 Tage DarkmanJFoxn-tv

 
  
    #5
1
15.08.08 15:38
*ggg* ihr habt wohl alle n-tv geschaut, wa?! :)  

2728 Postings, 8427 Tage soulsurferhabs auch gerade gesehen

 
  
    #6
1
15.08.08 16:10

fantastische Entwicklung, falls sich das im großen Stiel durchsetzen kann.

 

2728 Postings, 8427 Tage soulsurfer Metabolix Inc. - Das Wunder der Natur

 
  
    #7
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18.08.08 23:06

Öl - der Schmierstoff der Weltwirtschaft wird für Verbraucher und Industrie immer mehr zum Albtraum. Kostete ein Barrel (159Liter) Erdöl vor 4Jahren noch unter 40USD, muss heute mehr als 3fache für das schwarze Gold gezahlt werden. Experten halten angesichts der weiter angespannten Lage auf dem Rohölmarkt inzwischen einen Preis jenseits der 200USD Marke innerhalb der nächsten Jahre für nicht mehr ausgeschlossen. Neben der Automobilindustrie ist diese Prognose auch für die Chemieindustrie, speziell im Bereich der Plastik- und Kunststoffherstellung ein wahres Horrorszenario. So werden für die Herstellung von 1kg Kunststoff bis zu 3Liter Erdöl als Ausgangsstoff benötigt, der angesichts der explodierenden Preise immer mehr zum größten Kostenfaktor in der Herstellung mutiert.  Dabei sind Kunststoffe aus unserer heutigen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken und die Nachfrage nach dem chemischen Alleskönner steigt kontinuierlich. Aktuellen Prognosen zu Folge, wird die weltweite Produktion von Kunststoffen bis 2010 auf über 500Millionen Tonnen pro Jahr ansteigen. Mehr als 33% aller hergestellten Kunststoffe werden im Verpackungsbereich eingesetzt und landen früher oder später im Müll. Welche Dimensionen diese Entwicklung bereits erreicht hat, wird am Beispiel von China mehr als deutlich, in dem vor kurzen ein Verbot auf kostenlose Plastiktüten in Supermärkten erlassen wurde. Nach Berechnungen der Nationalen Entwicklungskommission (NDRC) werden in China allein für Herstellung solcher Plastiktüten täglich mehr als 1300Tonnen Öl benötigt. Ein noch viel größeres Problem sind jedoch die ständig wachsenden Müllberge, die nicht zuletzt durch diese Plastikbeutel verursacht werden, die bereits über 5% des gesamten Müllaufkommens im Reich der Mitte ausmachen.  Nicht viel besser sieht die Lage in den USA aus. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten nimmt im Pro Kopf Kunststoffverbrauch die weltweit unangefochtene Spitzenposition ein. Als Resultat dieses enormen Bedarfs an Plastik, gehen über 10% des landesweiten Ölverbrauches an die einheimische Kunststoffindustrie. Diese hat erst vor kurzem mit massiven Preiserhöhungen von mehr als 20% auf den starken Preisanstieg für ihren wichtigsten Ausgangsrohstoff reagiert. Aber auch aus umweltpolitischen Gesichtspunkten, muss in den USA angesichts von über 30Millionen Tonnen Plastik- und Kunststoffmüll, von denen nicht mal 10% recycelt werden, ein Umdenken bei Industrie und Verbraucher erfolgen. Wie dramatisch die Lage inzwischen ist, zeigt sich abseits der Mülldeponien in den Binnengewässern und Weltmeeren, in dem der schwerabbaubare Plastikmüll das ökologische Gleichgewicht immer mehr zerstört. Nach Angaben der UN-Umweltorganisation UNEP treiben allein in den Weltmeeren durchschnittlich bis zu 18.000 Plastikteile auf 1Quadratkilometer Wasserfläche und verursachen in manchen Strömungsintensiven Regionen wie z.Bsp. im Nordost-Pazifik - zwischen der US-Westküste und Hawaii Kilometer lange Teppiche aus Plastik- und Kunststoffmüll. Nicht viel besser sieht es in einigen Binnengewässern, wie dem Los Angeles River aus, der nach einen Gerichtsbeschluss, von der Stadt Los Angeles für über 2Mrd. USD von seinem Plastikmüll befreit werden muss. Erste US-Bundesstaaten, wie Kalifornien haben inzwischen auf das rapid wachsende Plastikmüllproblem reagiert und ebenfalls erste Verbote für Plastikbeutel erlassen. Doch allein mit Verboten lässt sich die weltweit drohende Plastikmüllkatastrophe nicht verhindern.  Ein viel versprechender Ansatzpunkt zur Lösung dieses globalen Problems ist die Entwicklung von Biologisch abbaubaren Kunststoffen. Neben den großen Chemiekonzernen wie BASF, Mitsubishi Chemical, DuPont (NYSE: DD) und der Brasilianischen Braskem  (NYSE: BAK) forschen zudem zahlreiche kleine Start Up´s an dem Kunststoff der Zukunft. Einer der Pioniere in diesem noch jungen Segment ist die 1992 gegründete Metabolix Inc. mit Hauptsitz in Cambridge / Massachusetts. Das Unternehmen steht mit seinem neuartigen Biokunststoff Mirel kurz vor dem großen Durchbruch und ist dabei auf dem besten Weg, einer der neuen Superstars von Morgen zu werden. Während große Chemiekonzerne bei ihren biologisch abbaubaren Kunststoffen nicht ganz auf Petrochemische Zusätze verzichten können, setzt Metabolix auf rein Biologische Stoffe. Mit Hilfe der eigens entwickelten PHA (Polyhydroxyalkanoat) Polymer-Technologie ist es dem Unternehmen gelungen mit Hilfe von Genetisch veränderten Mikroben, aus Zuckerreichen Pflanzen wie Mais, einen rein Biologischen Kunststoff herzustellen. Der auf den Namen Mirel getaufte Biokunststoff soll in Zukunft nicht nur in Verpackungen, Beschichtungen und Konsumgütern eingesetzt werden, sondern gleichzeitig einen neuen ökologischen Standard setzen.  Um dieses ehrgeizige Vorhaben erfolgreich umzusetzen, holte sich das Unternehmen vor 2Jahren mit dem weltweit größten Agrarkonzern, der Archer Daniels Midland Company (NYSE: ADM), einen starken Partner ins Boot. Mit dem gemeinsam gegründeten Joint Venture Telles, soll eine erfolgreiche Vermarktung von Mirel vorangetrieben werden. Zur Zeit laufen die Bauarbeiten für die erste kommerzielle Produktionsanlage in Clinton / Iowa auf Hochtouren, so das spätestens im 2.Quartal 09 die Produktion von jährlich 55.000 Tonnen Mirel in der 200Mio. USD teuren Anlage starten soll. Ein in den letzten Jahren verfeinerter Herstellungsprozess erlaubt dem Unternehmen Mirel in 4 verschiedenen Verarbeitungs- und Qualitätsstufen (P1001, P1002, P2001, P4001) als Granulat herzustellen. Damit kann der neue Biokunststoff bei den in der Industrie gängigen Verarbeitungsprozessen wie Kunststoffspritzgießen, Kunststofftiefziehen und Extrusionsbeschichtung (z.Bsp. für die Veredelung von Spezialpapieren) eingesetzt werden, ohne dabei den Produktionsprozess großartig verändern zu müssen. Nach Angaben des Unternehmens könnte Mirel in über 70 Produktanwendungen, den Petrochemischen und umweltunverträglichen Kunststoff ersetzen.  Mit dem US-Handelskonzern Target konnte Metabolix sich im letzten Jahr bereits einen ersten Majorkunden an Land ziehen. Nach mehrmonatigen Testdurchläufen in 129 ausgewählten Niederlassungen, wird Amerikas zweitgrößte Handelskette die Produktion, für seine bei den Amerikanern beliebten Plastik- Geschenkgutscheinkarten komplett auf den Biokunststoff Mirel umstellen und in allen 1600 Filialen landesweit anbieten. Ein weiterer, großer Coup gelang Metabolix im Mai diesen Jahres, als man mit der Heritage Bag Company ebenfalls ein Lieferabkommen für Mirel abschließen konnte. Heritage Bag gehört mit zu den landesweit größten Herstellern von Kunststoffbeuteln für Abfall, Müll und Nahrungsmittel. Dabei vermarktet das Unternehmen seit knapp 2Jahren auch einen Bilogisch Abbaubaren Abfallbeutel unter der Marke BioTuf sehr erfolgreich. Diese speziellen Abfallbeutel werden mit Hilfe des vom deutschen Chemiekonzerns BASF entwickelten Kunststoffes Ecoflex, der jedoch im Gegensatz zu Mirel, in der Herstellung nicht ganz auf petrochemische Stoffe verzichten kann, produziert und sind nach US-Norm ASTM D6400 biologisch abbaubar. Heritage Bag will nun neben dem Ecoflex Kunststoff auch einen BioTuf Ableger mit dem 100% Biologischen Mirel Kunststoff auf den Markt bringen, da die Nachfrage nach umweltfreundlichen Produkten auch in den USA kontinuierlich anzieht.  Neben Target und der Heritage Bag Company, die man bereits als Abnehmer für sich gewinnen konnte, testen zur Zeit mehr als 50weitere potenzielle Kunden, darunter Revlon, Hewlett-Packard, Labcon und das US-Militär, Mirel auf seine Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten. Damit stehen die Chancen für Metabolix sehr gut, Mirel in Zukunft als umweltbefußte und Klimafreundliche Marke im weltweiten Handel zu etablieren und sich wichtige Marktanteile im noch jungen, aber schnell wachsenden Biokunststoffmarkt zu sichern. Aktuell liegt der Anteil von Biokunststoffen in der weltweiten Kunststoffproduktion noch bei unter 1%. Dies wird sich jedoch nach Ansicht vieler Marktbeobachter in den nächsten Jahren schlagartig ändern. Der Trend zu Umwelt- und Klimafreundlichen Produkten, sowie der hohe Ölpreis könnten dafür sorgen, das dieser Marktanteil in den nächsten 5Jahren auf bis 20% ansteigen könnte. Erste Indizien für diese Prognose ist der massive Ausbau der noch spärlichen Produktionskapazitäten. Neben BASF, die in Ludwigshafen eine neue Anlage für die Produktion von jährlich 60.000Tonnen Ecoflex aufbauen, erweitert auch der US-Chemiegigant DuPunt sein Kapazitäten für seinen Biologisch abbaubaren Kunststoff Sorona, mit dem man im letzten Jahr bereits über 100Mio. USD an Umsatz generierte.  Während die großen Chemiekonzerne bei ihren Biokunststoffen nach wie vor nicht ganz auf Erdöl verzichten können, arbeitet Metabolix bereits an der 2. Generation seines 100% Biologischen Kunststoffes. Statt des bisher verwendeten Agrar- und Nahrungsrohstoffes Mais, sollen in Zukunft einheimische Süssgräser für die Biokunststoffproduktion verwendet werden. Dabei setzt das Unternehmen auf das in Amerika reichlich vorhandene Switchgrass, das bei uns als Rutenhirse bekannt ist. So ist es Metabolix bereits gelungen, kleine Mengen an Mirel aus dieser sehr robusten und anspruchslosen Graspflanze zu gewinnen. Das große Ziel des Unternehmens ist es, in Zukunft die Biokunststoffproduktion komplett auf Switchgrass umzustellen. Damit könnten in Zukunft auf Nahrungsmittelpflanzen, wie Mais verzichtet werden und gleichzeitig die Produktionskosten um ein vielfaches senken. Zwar befindet sich diese neuartige Herstellungstechnologie noch im Anfangsstadium, dafür ist Metabolix gleichzeitig auf dem besten Weg, die in die Kritik geratene und inzwischen schwer angeschlagene US-Bioethanolindustrie zum neuen Leben zu erwecken. Mit Unterstützung des US-Energie und Landwirtschaftsministeriums arbeitet man jedenfalls an der kommerziellen Bioethanolherstellung aus der Energiepflanze Switchgrass.  Eine vor kurzem vorgestellte Studie der Universität Nebraska belegt das gewaltige Potenzial das im Switchgrass steckt. In einem 5Jährigen Versuchsprogramm, an dem sich insgesamt 10Farmer in verschiedenen Bundesstaaten beteiligten, wurde die mehr als 2,5m hoch wachsenden Gräser auf Flächen von 3-9Hektar angebaut. Dabei wurde innerhalb des Versuchszeitraumes über den Verbrauch von Treibstoff, Dünger, Saatgut und den übrigen Arbeitsaufwand Buch geführt um so ein möglichst exaktes Ergebnis zu erhalten. Das Resultat sprengte dabei die optimistischsten Erwartungen. So stellte sich heraus, das die aus dem Gras gewonnene Energie, um mehr als das 5fache über dem benötigten Energieeinsatz für die Herstellung lag. (zum Vergleich - Bei Bioethanol aus Mais liegt das Verhältnis zwischen Energieeinsatz und Energiegewinn bei 1:1,25). Den durchschnittlichen Bioethanolausstoß innerhalb dieses Projektes bezifferten die Forscher auf über 3600Liter je Hektar Anbaufläche. Damit könnten allein durch den Anbau von Switchgrass auf den über 14,2Mio. Hektar Subventionierten Brachflächen innerhalb der USA, jährlich mehr als 13Milliarden Gallonen Bioethanol hergestellt werden, ohne dabei wichtige Agrarrohstoffe wie Mais oder Raps zu verwenden. Ferner könnten die Produktionskosten um ein deutliches gesenkt werden, da die Kosten für den Rohstoff „Switchgrass" um ein deutliches geringer sind, als bei den bisher verwendeten Verfahren mit Mais. Nicht zuletzt die rasant gestiegene Bioethanolproduktion in den USA hat dazu geführt, das sich der Preis für Mais in den letzten 3Jahren mehr als verdoppelt hat. Für die US-Ethanolindustrie ist diese Entwicklung inzwischen Existenzbedrohend, da sie nicht mehr kostendeckend produzieren können. Neben den viel versprechenden Ansätzen mit Switchgrass, forscht Metabolix zudem an weiteren ölhaltigen, industriellen Pflanzensamen, um aus diesen in Zukunft neben Biokunststoffen auch Biokraftstoffe zu gewinnen. Zusammen mit dem Donald Danforth Plant Science Center, einer der führenden Institutionen für Grundlagenforschungen innerhalb der nachhaltigen Nahrungsmittelproduktion, arbeiten die Forscher von Metabolix an neuen Technologien und Verfahren um diesen Ziel ein Stück näher zu kommen.  Trotz der hohen Forschungs- und Entwicklungskosten in den letzten Jahren, allein im letzen Geschäftsjahr 2007 stieg der Nettoverlust auf über 27,8Mio. USD (1,27/Aktie), konnte das Unternehmen durch eine Kapitalerhöhung im letzten Jahr, seine verfügbaren finanziellen Mittel auf über 104Mio. USD aufstocken. Mit diesem Kapital ist Metabolix in der Lage, seine ehrgeizigen Forschungs- und Entwicklungsprojekte weiter voran zubringen und seine Technologieführerschaft in der Herstellung von Bioenergie und Biochemischen Produkten weiter auszubauen.  Fazit: Biokunststoffen gehört die Zukunft, und die Voraussetzungen das Metabolix einer der neuen Marktführer in diesen noch jungen, aber rasant wachsenden Segment wird stehen nicht schlecht. Das Potenzial das in der neuen Generation von Biokunststoffen steckt ist gewaltig. Das haben auch die große Chemiekonzerne erkannt und investieren seit geraumer Zeit Millionenbeträge in die Forschung und Entwicklung von Biofreundlichen Kunststoffen. Zudem könnte der Ölpreis der gesamten Biokunststoffindustrie einen zusätzlichen Schub verleihen. Analysten glauben, das bei einem anhaltenden Ölpreis von über 135USD die Produktion von Biokunststoffen in den nächsten 5Jahren auf über 100Mio. Tonnen im Jahr regelrecht explodieren könnte. Zur Zeit befindet sich Metabolix mitten im Wandel vom reinen Forschungs- hin zum Industrieunternehmen, was eine aktuelle Bewertung des Unternehmens so schwierig macht. Mit dem kommerziellen Produktionsstart von Mirel Anfang nächsten Jahres, wird das Unternehmen erste nennenswerte Umsätze erzielen und die Fudamentalen Daten deutlich verändern. Einige Analysten glauben, das die Mirelproduktion sich bereits im 1Jahr positiv auf der Ergebnisseite von Metabolix auswirken wird. Wir halten angesichts des enormen Wachstumspotenzials und der starken Patentmappe mit über 370Patenten und 120Patentanfragen weltweit, die aktuelle Marktkapitalisierung von 230Mio. USD (10,09/Aktie) für eine gute Gelegenheit sich erste Positionen in Metabolix aufzubauen. Neben dem Mirel Produktionsstart Anfang nächsten Jahres, verspricht die angestrebte kommerzielle Bioethanolgewinnung aus Swichgrass für zusätzliches Wachstums- und Erfolgspotenzial. Die Voraussetzungen das Metabolix in den nächsten Jahren zu einem der neuen Börsenstars avanciert, stehen also nicht schlecht.


 www.nasdaq-stocks.de/html/metabolix.htm

 

2728 Postings, 8427 Tage soulsurfergibts irgendwelche news für den

 
  
    #8
2
26.05.10 19:55
kursanstieg  

7303 Postings, 6684 Tage Mme.Eugenie"Must du mal kucken" soulsurfer

 
  
    #9
06.10.10 11:08
ich bin nicht auf dem laufendem

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