Merck übernimmt Serono für 1100 CHF per Aktie
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Eröffnet am: | 21.09.06 08:50 | von: shaker | Anzahl Beiträge: | 10 |
Neuester Beitrag: | 22.09.06 10:13 | von: atfk | Leser gesamt: | 16.426 |
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21. September 2006 - 08:12
Serono geht an deutsche Merck
Die Bertarelli-Familie verkauft ihr Biotechnologie-Unternehmen Serono an den deutschen Pharmakonzern Merck. Merck erwirbt 64,5% an Serono.
Wie die Familienholding Bertarelli Biotech am Donnerstag mitteilte, bleibt das Hauptquartier des nun Merck-Serono Biopharmaceuticals heissenden Konzerns in Genf.
Merck bezahlt 1100 Franken pro Serono-Aktie. An Stimmrechten erwirbt Merck damit 75,5%. Das Angebot liege 29% über dem durchschnittlichen Börsenkurs der Aktie in den vergangenen 30 Tagen, teilte die Familienholding weiter mit. Serono erreiche damit einen Wert von 16,1 Mrd. Franken.
Das neue Unternehmen soll den Namen Merck-Serono Biopharmaceuticals tragen und das Hauptquartier in Genf haben. US-Sitz wird Boston. Merck behält seinen Hauptsitz in Darmstadt.
Marken bleiben
Alle Marken von Serono bleiben bestehen. Basierend auf Zahlen von 2005 wird der fusionierte Konzern einen pro-forma-Umsatz von 12,2 Mrd. Franken haben, 5,7 Milliarden davon aus der Biopharma-Sparte.
Mit der Transaktion entstehe ein weltweit tätiger Konzern mit Kompetenzen in Krebstherapie, Behandlung von Erkrankungen des Immunsystems, Entzündungs- und weiteren Krankheiten, erklärte Ernesto Bertarelli in einem Communiqué. Serono werde innerhalb von Merck weiterhin eine führende Rolle in der Biotechnologie einnehmen.
Überraschender Verkauf
Der Verkauf kommt überraschend: Noch im Juli bei der Präsentation der Ergebnisse des zweiten Quartals bekräftigte Serono, durch Übernahmen wachsen zu wollen. Kandidaten würden geprüft, Gespräche liefen.
Im Frühling hatte Serono eine Kehrtwende vollzogen und eine agressive Übernahme-und Einzellizenzierungsstrategie augerufen. Im April waren Verkaufspläne geplatzt. Die Suche nach einem Käufer war im November 2005 gestartet worden.
Durch eine im April beschlossene Kapitalerhöhung verfügte der Konzern über eine gut gefüllte Kasse; Ende Juni beliefen sich die liquiden Mittel auf 1,8 Mrd. Franken. Serono rechnete dementsprechend mit fast 10 Mrd. Franken, welche für Übernahmen zur Verfügung gestanden hätten. Die strategische Wende sorgte für Kritik.
Merck schon länger mit Kaufgelüsten
"Diese Akquisition entwickelt das ethische Pharmageschäft von Merck deutlich weiter und bringt es in eine führende Position im Biotechmarkt", erklärte Merck-Chef Michael Römer. Dies trage dazu bei, die Zukunft des Familienunternehmens Merck zu sichern.
Die Übernahme soll zunächst aus der Barmittelkasse sowie durch eine Zwischenfinanzierung bezahlt werden. Dann soll die Transaktion durch Darlehen, eine Anleihe und eine Kapitalerhöhung von 2 bis 2,5 Mrd. Euro refinanziert werden. An der Kapitalerhöhung werde sich die Merck-Familie mit bis zu 1 Mrd. Euro beteiligen. Merck erwartet, dass die Übernahme Anfang 2007 abgeschlossen wird.
swissinfo und Agenturen
Merck schwimmt im Cache aber hat seine strukturellen defizite in der Pharmasparte nach wie vor nicht gelöst (leere Produktpipeline, zu klein, ...). Merck müsse weiter eine Übernahme versuchen, vielleicht bei kleineren Biotechs.
Nun ist es ein größerer Biotech geworden. Aber überhoben hat sich Merck mit den 16 Mrd € wohl nicht.
ich denke, dass der Kursabschlag heute wieder so ein Reflex ist, den Übernehmer zu verkaufen. Mittelfristig und gar langfristig wir Merck weiter wachsen.
DARMSTADT (dpa-AFX) - Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck hat nach der angekündigten Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung vom Schweizer Biotech-Konzern Serono seinen Ausblick bestätigt. 'Wir erwarten für 2006 ein Umsatzwachstum von knapp über 10 Prozent', sagte Merck-Chef Michael Römer am Donnerstag in einer Telefonkonferenz. Mit Serono erhalte Merck Zugang zum größten Pharmamarkt, den USA. Beide Unternehmen kämen auf ein Forschung- und Entwicklungs-Budget von 1 Milliarde Euro./ep/mw
ZÜRICH (dpa-AFX/AWP) - Aktien der Serono sind am Donnerstag wegen eines Kaufangebots der deutschen Merck KGaA vom Handel ausgesetzt worden. Börsianer rechnen mit kräftigen Kursgewinnen nach der Handelswiederaufnahme. Laut Schweizer Börse könnte der Handel im Tagesverlauf wieder aufgenommen werden. Merck bietet 1.100 Schweizer Franken (CHF) je Aktie nach einem Vortagesschluss bei 915 CHF. Der Swiss-Market-Index (SMI) legte gegen 11.30 Uhr 0,47 Prozent auf 8.381,53 Punkte zu.
Am Markt wird der gebotene Preis unterschiedlich bewertet, sagten Börsianer in der Schweiz. Ein Trading Analyst der ZKB spricht von einem 'fairen Angebot', die Bank Leu zeigt sich enttäuscht und Rahn & Bodmer bezeichnet den Preis als 'sehr hoch'. Und auch über den Sinn des Zusammenschlusses scheiden sich am Markt die Geister. Einige Anleger monieren, die Fusion biete kaum Synergiepotenzial. Andere wiederum sind der Ansicht, dass sich Serono und Merck 'nicht schlecht' ergänzen.
Einig ist man sich im Handel dagegen darüber, dass die Transaktion so gut wie unter Dach und Fach ist. Nachdem der offizielle Bieterprozess gescheitert sei, habe Serono nun doch noch einen Käufer gefunden, schreibt Birgit Kulhoff von Rahn & Bodmer. 'Wir gehen daher davon aus, dass es keine weiteren Angebote geben wird', folgert die Analystin. Bei der Bank Leu hieß es, dass der Preis trotz einer Prämie von 20 Prozent gegenüber dem gestrigen Schlusskurs zwar enttäuschend sei, dass Merck aber ihr Angebot kaum aufbessern werde./AWP/fat/dr
-> Hut ab - diese Spezialisten sind ihr Geld wert!!! Da braucht es sicher jahrelange Erfahrung, eine gute Ausbildung und eine äusserst schnelle Auffassungsgabe!
Nachdem jetzt die Postbank vor Merck in den DAX gekommen ist könnte bals Altana raus gehen und Merck rein. Denn Altana wird den Erlös seiner Pharma-Sparte an die Aktionäre ausschütten. Damit sinkt die Marktkapitalisierung entsprechend (Ex-Dividende). merck hingegen wird 2-2,5 Mrd € über eine Kapitalerhöung refinanzieren. Damit wird die Kapitalisierung von Merk deutlich steigen. Folge Altana muß den DAX-Platz für Merck räumen.