jumptec & congatec - kommt da noch mehr
Was auf dem Ende noch abzuwarten wäre, ist wohl die endgültige Höhe der angemessenen Abfindung der Minderheitsaktionäre. Nach Pflichtangebot und Delistingabfindung steht wohl noch ein Squeeze Out an und da kann es dann zum Spruchverfahren kommen.
"Der Markt" sieht Katek momentan bei ca.21,-€/Stück
https://www.boerse-hamburg.de/aktien/DE000A40ET05/...mens-aktien-o-n/
Ewig wird man die Katek-"Restaktionäre" nicht mit an Bord haben wollen, die sind noch "irgendwie" abzufinden, und je nachdem ob die einen verständnisvollen Richter (Gutachter) finden wird etwas mehr oder etwas weniger fällig. Das sollten aber aus Kontron-Sicht überschaubare Beträge bleiben. Wenn man sich gleich vor dem Landgericht einigt, spart Kontron sich die Verzinsung für die Zeit bis zum Treffen vor dem Oberlandesgericht.
Per 2024: 14.445.687 Stückaktien
Bereits übernommen? Ca. 90%?
Rest * "angemessener Preis" = X (puls 5% über Basiszins ab HV mit Squeeze Out Beschluß)
Wenn noch 1,4 Mio Aktien ausstehen und die großzügigst (Worst Case) für 25,-€ zu haben sind nochmal 35 Mio € aufzuwenden (bei 15,-€ kommen 16,5 Mio € raus (Best Case)). Vom Laien gerechnet ;-)
Wie hoch der verbleibende Anteil an Jumptec ist und was da noch verkauft werden könnte, weiß ich nicht.
Was aber noch zum Verkauf steht sind die verbleibenden IT-Service-Aktivitäten in Österreich. Beim Verkauf der IT-Service Aktivitäten an Vinci konnte man das Österreich Geschäft aus steuerlichen Gründen nicht verkaufen. Diese Limitationen bestehen nicht mehr.
Außerdem dürfte Kontron auch ein paar Produktionsstätten von Katek noch verkaufen wollen.
Ich denke das war nicht die letzte Meldung zum Verkauf von Randaktivitäten dieses Jahr.
Etwas verwundert war ich, dass der kleine Bahn-Auftrag von der Börse so honoriert wurde. Von der HV habe ich erfahren, dass Kontron einen größeren Auftrag bei ABB gewonnen hat der bald vermeldet werden dürfte. Hier hat sich Kontron gegen Advantech durchgesetzt da Kontron in den USA produzieren kann. Wenn das hochgerampt ist, dann geht es in ca. 2 Jahren um rund 100 Mio. € pro Jahr
Gruß,
Johannes
Ich weiss nicht ob es in Österreich ein Maximalalter für CEOs gibt...
Falls ja muss er noch den Turbo zünden.
Definitiv spannend. Ich habe mal die Dividende, die Morgen erst auf dem Konto habe, heute schon mal teilweise wieder investiert.
:: Kursreaktion heute überrascht mich (bei Kontron aber auch nicht ganz ungewöhnlich)
:: soweit mein research: es soll mittels einer größeren Kapitalerhöhung (einige Millionen Euro) die sehr große/hohe Mehrheit an der jumptec von der congatec übernommen werden (mE max 1-2% bleiben bei Kontron!?!)
:: die endgültige Höhe der mitübernommenen Schulden/Verbindlichkeiten bestimmen den Unternehmenswert (nachdem Gutachten über die Bewertung offenbar noch offen - der Hinweis in der gestrigen Meldung auf den voraussichtlichen Gewinn im höheren zweistelligen Millionenbereich aus der Entkonsolidierung)
HV war unspektakulär:
:: J. Wild hat bereits die Info gegeben, dass HN noch länger dabei sein will/wird (bis EBITDA 400-500 Mio erreicht)
:: ABB Auftrag soll angeblich in den nächsten Wochen vermeldet werden (meines Wissens nach derzeit designwin in der von J. Wild angesprochenen Höhe 100 Mio pa möglich) - dies dürfte ein Fertigungsauftrag für hauptsächlich die USA sein
:: Deutsche Bahn Auftrag: auch hier soll bald was vermeldet werden können (100 Mio!?!), wenn die DB "Geld hat"
:: HN hat auch mitgeteilt, dass Wallboxen unter den Erwartungen/Budget 2025 laufen
:: Wechselrichter nach wie vor ergebnismäßig negativ
:: man ist nach wie vor beschäftigt "Katek zu verdauen"
:: guidance von EBITDA > 220 Mio wurde bestätigt: Aufträge sind lt HN genug vorhanden, diese müssen nur von den Kunden abgerufen werden (Bsp: Software/Steuerungen für Kuka-Roboter)
:: Auftragslage im Q2 nach wie vor sehr gut
:: steuerliche Probleme/Risiken für einen möglichen Verkauf des IT-Service Geschäftes in Österreich sind nicht mehr vorhanden
Daher ist für mich die Kursreaktion gewissermaßen nachvollziehbar, weil bisher nicht so recht nach außen erkennbar ist, wo der Nutzen für Kontron genau sein soll.
Es ist für mich (und offensichtlich auch für den Markt) bisher noch nicht nachvollziehbar, warum Jumptec nicht einfach normal verkauft wird, sondern ein Modell per KE gewählt wird, bei dem noch dazu der konkrete Nutzen bislang nicht offen und nacherkennbar ist, auch wenn bereits ein hoher Ertrag angedeutet wurde.
Ich will das gar nicht infrage stellen, dass der erwartungsgemäß hohe Ertrag stimmt, aber am Markt wird das aus meiner Sicht erst honoriert, wenn die komplette story nachvollziehbar bekannt ist.
: wenn hingegen der gesamte Unternehmenswert (keine Ahnung wie hoch der von der Jumptec bewertet wurde) durch angereicherte Verbindlichkeiten "neutralisiert" und Congatec mittels einer Kapitalerhöhung zum Unternehmenswert bspw der Nominale einsteigen lässt, dann müsste man den "Gewinn" = Entschuldung steuerfrei haben.
Aber ich stimme dir zu, dass hier Transparenz notwendig ist, um hier eine vollständige Bewertung des Deals vornehmen zu können.
https://www.juhn.com/fachwissen/...rrfrist-einbringung-anteilstausch/
KONTRON AG O.N23,70 €2,86 %
https://gsc-research.de/berichte/102281
Bahn gibt schnelle Digitalisierung auf
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) ist schwer irritiert. Im Koalitionsvertrag haben sich CDU, CSU und SPD vorgenommen, den Zugverkehr in Deutschland möglichst schnell digital zu steuern. Das Geld dafür soll aus dem Klima- und Transformationsfonds kommen. In einem Brief an Bahn-Infrastrukturvorstand Berthold Huber drückt Bernreiter deshalb seine Verwunderung darüber aus, dass die Bahn dennoch mehrere Digitalisierungsprojekte stoppt oder infrage stellt. Im Interesse eines leistungsfähigen und zukunftsfähigen Bahnsystems appelliere er, „die Digitalisierung im Schienenverkehr massiv voranzutreiben, anstatt zu bremsen“, heißt es in dem Schreiben von Anfang Juni, das dem Tagesspiegel vorliegt. Doch Bernreiters Appell verhallte ungehört.
Vor einer Woche teilte die fürs Schienennetz zuständige Bahntochter DB InfraGO anderen Bahnunternehmen per Kundenmitteilung mit, dass sich die flächendeckende Einführung des digitalen Zugsicherungssystems ETCS erheblich verzögert. Sie dürfte nun nicht mehr in den 2030er Jahre kommen.
Bei einem Dialog mit der Branche in diesem Monat informierte die Bahn nach Tagesspiegel-Informationen darüber, dass das Vorgängersystem LZB, um weitere zehn Jahre verlängert wird. Es sollte eigentlich im kommenden Jahrzehnt abgeschaltet werden.
Die Entscheidung ist erstaunlich, verband die Deutsche Bahn mit der Einführung von ETCS doch einst enorme Hoffnungen. Das europaweit genutzte System erleichtert nicht nur den grenzüberschreitenden Bahnverkehr. ETCS bietet auch die technische Grundlage, damit die Züge irgendwann in deutlich kürzeren Abständen als bisher und automatisch gelenkt fahren können. Auf diese Weise wollte der frühere Infrastrukturchef der Bahn, Ronald Pofalla, die Kapazität der bestehenden Gleise um bis zu 30 Prozent erhöhen. Von dieser Vision verabschiedet sich die Bahn nun für die kommenden Jahrzehnte weitgehend.
Nicht voran geht es auch beim wichtigsten Pilotprojekt: dem digitalen Knoten Stuttgart. Seit dem Spätherbst 2023 blockiert die Bahn per Gremienbeschluss die dritte Ausbaustufe.
Sie sollte ermöglichen, dass die Züge künftig im gesamten Großraum Stuttgart mit Digitaltechnik kontrolliert werden. Zudem sollte mit ihr ein automatischer Zugbetrieb vorbereitet werden, der die Kapazität des Tiefbahnhofs Stuttgart 21 deutlich erhöhen soll. Doch statt das von der Politik geforderte Projekt umzusetzen, ließ die Bahn Fördergelder des Bundes in Höhe von 238,7 Millionen Euro verfallen.
Landesweit will die Bahn den Bau digitaler Stellwerke nicht weiter vorantreiben. Stattdessen sollen zunächst auf Nebenstrecken Uralt-Stellwerke, die teils noch mechanisch per Hand bedient werden, durch herkömmliche elektronische Stellwerke ersetzt werden. Mit ihnen wäre zwar auch ein ETCS-Betrieb möglich, bei dem die Lokführer ihre Fahrbefehle per Funk in den Führerstand gesendet bekommen. Da aber viele Züge in Deutschland nicht die nötigen Empfangsgeräte besitzen, will die Bahn Leuchtsignale entlang der Strecke aufstellen – die primitivste Form der Zugsicherung.
Kaum noch Fahrdienstleister
Wann die Umrüstung auf ETCS-Technik kommt, ist offen. Sie könnte noch Jahrzehnte auf sich warten lassen. Dies sei der „denkbar teuerste und ineffizienteste Weg in die digitale Zukunft“, kritisiert Michael Donth, bahnpolitischer Sprecher der Union.
Die Bahn hat hingegen die Lösung akuter Probleme im Blick: Für ihre Uralt-Stellwerke auf dem Land findet der Konzern kaum noch Fahrdienstleister. Zudem scheut man die hohen Kosten für die Digitalisierung des Zugverkehrs. Im Bahnmanagement fürchtet man, dass der Konzern weniger Geld als erhofft aus dem Infrastruktur-Sondervermögen des Bundes erhält. Es soll nun überwiegend in die Sanierung des Schienennetzes fließen.
Anders ist es einfach nicht erklärbar, wenn zur Verfügung stehende Mittel in dreistelliger Millionenhöhe nicht abgerufen werden und verfallen und die flächendeckende Digitalisierung erstmal quasi bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben wird.
Da müssten doch alle Politiker auf die Palme gehen, wenn von den Bahn- Verantwortlichen die Infrastrukturerneuerung des Landes so dreist hinterlaufen wird.
Und hier stellt sich mir folgende Frage:
Hat Kontron konkret mit Aufträgen der Dt Bahn für die Zukunft geplant und muss im worst case zurückrudern?
Ich versuche mir immer die konsequente theoretische Unterbewertung von Kontron zu erklären und komme immer nur auf die Kommunikation zurück. Der Markt ist nicht überzeugt und darum sehen wir keine höheren Kurse. Die Ausgestaltung des Jumptech Deals ist unklar, selbst den Experten hier, daher keine Kurs-Reaktion und auch solche allgemeinen Meldungen wie diese zur Bahn lassen sicherlich bei einigen wieder Fragezeichen entstehen.
MMn ist die einzige Chance, dass wir hier Kurse >26 sehen ist eine plausible Strategie 2028, die keinesfalls potentielle Geschäftsideen berücksichtigt, die dann nicht kommen, wie allfällige Aufträge der Dt Bahn oder das zurückrudern bei Katek-verknüpften Geschäften, wie Crine gerade eben erneut in Erinnerung gerufen hat. Der Markt und auch einige hier sind von diesem gamechanger enttäuscht.
Ein Umsteuern bei der Kommunikation mit dem Markt ist schon lange überfällig, wie auch die angekündigte (konservative) Mittelfristprognose. Das ständige Warten und Prokrastinieren stößt nicht nur Bagatela auf.