Lustige Weihnachtsgeschichten
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 17.12.07 19:47 | ||||
Eröffnet am: | 10.12.06 02:21 | von: weme | Anzahl Beiträge: | 8 |
Neuester Beitrag: | 17.12.07 19:47 | von: weme | Leser gesamt: | 54.907 |
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Hatte voriges Jahr 'Apfent, der Bärwurz brennt' vorgetragen, was echt gut ankam. Leider hab ich bis jetzt weder über Google noch sonst wo (auch nicht auf der verlinkten Seite) eine gleichwertig humorvolle Geschichte gefunden, nur welche mit eher müdem Humor. Vielleicht kennt von euch ja jemand welche???! Wäre super!
Sehr vielen Dank... und fröhliche Weihnacht!
von Jutta Gnädig
Vom Walde draußen bin ich her,
ich wußte gleich, es weihnachtet sehr,
als dieser Kerl mit Beil und Schlitten,
verdächtig um mich rumgeschlichen.
Jetzt fängt er an mich umzuhauen,
Au! das tut weh! Der will mich klauen!
Der wird sich wundern hat er mich zu Haus.
Denn leider gehen mir die Nadeln aus.
Der Förster meint, das käm vom sauren Regen,
so schlimm wie dies Jahr sei`s noch nie gewesen.
Nun schmeißt er mich auf seinen Schlitten
und zurrt mich fest. Jetzt schnell noch eine Minitanne ausgerissen,
damit zum Fest die Oma auch ein Bäumchen hat und nichts wie weg.
Womöglich macht zu dieser Stunde der Förster grade seine Runde
und dem möcht er nicht in die Arme laufen.
Er hastet eilig durch den Wald,
inzwischen ist ihm lausig kalt.
Fliegt über eine Wurzel hin und schrammt sich auf das Doppelkinn.
Bleibt steh`n um etwas zu verschnaufen
und merkt, jetzt hat er sich verlaufen.
Sucht fluchend nun am Waldesrand bis er sein Auto wiederfand.
Wirft mich, er hat`s gefunden kaum,
samt Schlitten in den Kofferraum und startet---------------
aber, tuck, tuck, tuck,
das Auto macht nicht einen Ruck.
Wär nicht ein netter Mensch gekommen,
der ihn in`s Schlepptau hat genommen.
er stünde noch dort sicherlich.
Ja, Weinachtsbäume klaut man nicht.
Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken
Schneeflöcklein leis' herniedersinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner, weißer Zipfel.
Und dort, vom Fenster her, durchbricht
den tunklen Tann ein warmes Licht.
Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
die Försterin im Herrenzimmer.
In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei des Heimes Pflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.
Drum kam sie mit sich überein:
Am Niklasabend muß es sein.
Und als das Rehlein ging zur Ruh'
das Häslein tat die Augen zu,
erlegte sie - direkt von vorn -
den Gatten über Kimm' und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei, drei, viermal die Schnuppernase
und ruhet weiter süß im Dunkeln
derweil die Sterne traulich funkeln.
Und in der guten Stube drinnen,
da läuft des Försters Blut von hinnen.
Nun muß die Försterin sich eilen,
den Gatten sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
nach Waidmannssitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied,
was der Gemahl bisher vermied,
behält ein Teil Filet zurück
als festtägliches Bratenstück
und packt darauf - es geht auf vier -
die Reste in Geschenkpapier.
Da tönt's von fern wie Silberschellen,
im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist's, der in so später Nacht
im Schnee noch seine Runden macht?
Knecht Ruprecht kommt mit goldnem Schlitten
auf einem Hirsch herangeritten.
"He, gute Frau, habt Ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?"
Des Försters Haus ist tief verschneit,
doch seine Frau ist schon bereit:
"Die sechs Pakete, heilger Mann,
's ist alles, was ich geben kann."
Die Silberschellen klingen leise,
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
Im Försterhaus die Kerze brennt,
ein Sternlein blinkt - es ist Advent!
Verfasser: LORIOT
Viel Glück!