Lohnt sich Arbeit noch ?


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Neuester Beitrag: 05.09.23 23:01
Eröffnet am:05.09.23 12:53von: tzadoz77Anzahl Beiträge:10
Neuester Beitrag:05.09.23 23:01von: sue.viLeser gesamt:1.968
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2211 Postings, 4122 Tage tzadoz77Lohnt sich Arbeit noch ?

 
  
    #1
2
05.09.23 12:53
Man hört ja immer wieder von Diskussionen über die Frage, ob sich "Arbeit noch lohne". Aktuell wieder, da in 2024 das Bürgergeld erhöht wird. Meine Antwort ist, wenn ich keinen gedanklichen Fehler habe, ein klares Ja.

Beispiel:
Single, ohne Kinder, Warmmiete 550 Euro
Bürgergeld: 502,00 + 550,00 = 1.052,00 Euro pro Monat
Arbeit, 40 Stunden bei Mindestlohn: Etwa 1.500 - 1.550 Euro, je nach Krankenkasse oder auch ob Kirchensteuer

Differenz wäre also selbst beim Mindestlohn in dem Fall 400-500 Euro pro Monat. Es sei denn, das Amt übernimmt noch diverse monatliche Kosten. Da ich nie Arbeitslos war, kann ich dies nicht mit Sicherheit sagen.

Die Leute/Politiker/Presse, die das Bürgergeld als für zu hoch erachten, nehmen ja gerne mal andere Beispiele. Wie z.B. Vater, Mutter, 3 Kinder und nur der Vater arbeitet. Ja, in dem Fall könnte es sein, dass sich Arbeit nicht lohnt. Aber mal ehrlich. Wie viele Hartz-4 Singles gibt es und im Vergleich dazu Hartz-4 Familien mit 3 Kindern ? In dieen wenigen Fällen muss man ja nichts an den Bürgergeldpauschalen ändern. Sondern stattdessen einfach nur beim Kinderzuschlag. Das also Familien, in denen jemand arbeitet, das Kindergeld merklich höher ist, als bei Familien in denen niemand arbeitet. Kritisiert wird zumeist aber fast nur ausschließlich die Pauschale von aktuell 502 Euro und nicht die Höhe der weiteren Zuschläge.  

3955 Postings, 1899 Tage Salat19Wer will findet noch gute Jobs mit Spaß und Kohle

 
  
    #2
05.09.23 13:17
Mitten in Graz sorgt eine Anzeige für Wirbel. In dieser wird ein „Mädchentester“ für ein Bordell gesucht. Während die Politik dagegen Sturm läuft und sogar eine Anzeige droht, verteidigen sich die Betreiber im Radio.
 

37033 Postings, 4932 Tage NokturnalKommt ganz auf den Verdienst an

 
  
    #3
05.09.23 13:34
Wäre ich im Mindestlohnbereich angestellt würde ich kündigen...Bürgergeld mitnehmen und ordentlich schwarz arbeiten.
Da kommt dann richtig was zusammen und als Kompott kann man dem Steuerzahler schön in die Eier treten....genau wie er es verdient hat.  

2211 Postings, 4122 Tage tzadoz77@Nokturnal

 
  
    #4
2
05.09.23 15:44
Stimmt, wenn man
1. Kriminelle Energie besitzt
2. Deutschland gerne schadet
3. Nicht an seine Rente denkt  

Clubmitglied, 1913 Postings, 5434 Tage ParadiseBird#1, was übrig bleibt

 
  
    #5
1
05.09.23 16:43

Also 40 Stunden mal 12,00 € Mindestlohn * 4 Wochen = 1.920 € Brutto

Abzüge (Pi mal Daumen):

Lohnsteuer 108,50 €
Kirchensteuer (hier mal 0)
Solidaritätszuschlag 0,00 €
Krankenversicherung 165,12 €
Pflegeversicherung 44,16 €
Rentenversicherung 178,56 €
Arbeitslosenversicherung 24,96 €

Netto-Gehalt 1.398,70 €



Nicht gerechnet sind höhere Mobilitätskosten (Du musst zum Arbeitsplatz fahren, ggf. erstmal umziehen), ggf. höhere Ernährungskosten, Arbeitsmittel usw. Ggf. ist das wieder absetzbar, aber erstmal hast Du die Kosten.  

Clubmitglied, 1913 Postings, 5434 Tage ParadiseBird#1, und das Amt zahlt noch einiges dazu

 
  
    #6
1
05.09.23 16:51
Etwa die Kranken- und Pflegeversicherung, Weiterbildungskosten, Teile der Wohnungseinrichtung (Kühlschrank gewünscht...), dazu kommen günstigere Preise hier und da.

Und nicht zu vergessen: Du hast 40+ Stunden mehr, deinen eigenen Interessen nachzugehen. Wie wertvoll ist das?  

Clubmitglied, 1913 Postings, 5434 Tage ParadiseBirdvielleicht die richtige Idee

 
  
    #7
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05.09.23 17:17
Das Bürgergeld mitnehmen statt auf Mindestlohn jobben ist das Eine. In dieser Zeit könnte jemand eine sehr vernünftige Weiterbildung machen - ggf. mit Amt auch - und dann hinterher einen Job mit deutlich mehr als Mindestlohn finden. Und dann ist derjenige raus aus diesem Dilemma, und dem Staat sollte das auch gefallen, weil er mehr Steuern kriegt.

Und das Bürgergeld mitnehmen ist für viele eine reine ökonomische Entscheidung. Ökonomisch effizient zu entscheiden, ist absolut sinnvoll. Damit möchte niemand Deutschland schaden - das ist eher ein Randeffekt. Und natürlich kann jemand in seiner Freizeit erstmal alles reparieren oder machen, was kaputt ist und er reparieren kann. Eine legale rechtliche Gestaltung lässt sich dafür immer finden (es muss nicht Schwarzarbeit sein).

Und die Rente liegt oft derartig weit in der Zukunft, dass darüber keine Vorstellungen und extrem große Unsicherheiten bestehen: letztendlich ist es eine Wette, wie alt der Betreffende wird, und dass das ganze System nicht vorher zusammenbricht.  

37033 Postings, 4932 Tage Nokturnal#4

 
  
    #8
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05.09.23 18:23
Wer sich im mittleren Alter befindet weiss genau das es keine Rente mehr geben wird , da schlicht und ergreifend die Kassen leer sind.
Kriminelle Energie kann ich da nicht erkennen….wird ja quasi vom Staat legitimiert.
Und der BRD schaden ???…so What ….bei dem ganzen Schaden der momentan anfällt , fällt das eh nicht mehr auf.
Das System ist eh am ENDE….lieber noch einmal alles mitnehmen.  

Clubmitglied, 1913 Postings, 5434 Tage ParadiseBirdnicht zu vergessen auch: GEZ

 
  
    #9
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05.09.23 21:55
Die kostet 18,36 € im Monat für den Mindestlöhner, und gar nichts für den Bürgergeld-Empfänger (er hat die Bürokratie dazu am Hals, den Befreiungsantrag zu stellen). Verbleiben also lediglich 1.380,34 € dann.

Schwierig ist diese Situation auch psychologisch: wieso soll ein Mindestlöhner noch Abgaben bezahlen, damit sich ein paar Rundfunk-"Fürsten" und ihr Gefolge sich ausschweifende Gehälter leisten können?
 

17174 Postings, 7412 Tage sue.vi.

 
  
    #10
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05.09.23 23:01
Olivia Kühni
Autorin
die Schweiz hatte lange moderate Lohnunterschiede. Auch an der Spitze wurde im internationalen Vergleich zurückhaltend bezahlt.
In den letzten Jahren hat sich das geändert, was auch mit der Internationalisierung zu tun hat.
Das empfinden viele Menschen als stossend.

'     Falls Sie weder geerbt, gut geheiratet noch ein erfolgreiches Unternehmen gegründet haben, können Sie kaum mehr reich werden.  '
Warum Sie mit Arbeit niemals reich werden
https://www.republik.ch/2021/09/15/...mit-arbeit-niemals-reich-werden




 

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