Halina Kwiatkowska als junge Frau. Sie war die erste Liebe von Johannes Paul – bevor er Priester wurde

Hintergrund Wer kriegt das Herz vom toten Papst?  Hintergrund 1. Geheimsitzung der Kardinäle: Ratzinger zelebriert Totenmesse  Hintergrund BILD-Reporter Andreas Englisch: Mein Freund, der Papst  Hintergrund Ich sehe den toten Papst – Meine Seele kniet  Hintergründe  13 – Mystik der Zahlen  Vatikanisch von A bis Z  Ist der Papst im Himmel oder im Fegefeuer?  Unheimliche Panne: Vatikan-Mitarbeiter bekamen Papst-SMS  Hintergrund  Die Wahl des neuen Papstes: Wenn weißer Rauch aufsteigt, ist es vollbracht  Hintergrund Fünf Kardinäle: Wird einer von Ihnen der neue Papst?

„Entschuldigen Sie“, sagt Halina Kwiatkowska (83), „mir geht es nicht gut.“ Die Nachricht vom Tode Johannes Pauls traf sie wie ein Schlag. „Sie müssen wissen, der Papst und ich, wir kennen uns seit 71 Jahren ...“

Karol Wojtyla war die erste große Liebe ihres Lebens! Und Halina die wichtigste Jugendfreundin des Papstes.

Sommer 1934, Wadowice bei Krakau. Halina war zwölf, Karol 13, ein stattlicher Junge, sportlich. Sein Hobby: Fußball. „Wir nannten ihn Lolek“, erzählt Halina. „Er war anders als seine Kameraden, verschlang schwierige philosophische Bücher. Seine Blicke sprühten.“

Hintergrund Das Vermächtnis des Papstes  Fotogalerie Der Papst – sein Leben für Gott und die Menschen  Info • In diesem Zimmer starb der Jahrtausend-Papst • Was ist wo im Vatikan?

Halina und Karol trafen sich zum ersten Mal beim Schultheater.

Halina spielte Antigone, die Tochter von König Ödipus. „Lolek“ ihren Verlobten Haimon. Bald schon knisterte es zwischen den Teenagern. Sie planten eine gemeinsame Zukunft auf der Bühne, schrieben sich zusammen an der Uni ein. „Wer weiß“, sagt Halina, „was daraus hätte werden können ...“

Doch Karol hatte bald andere Pläne, wollte Priester werden.

Für Halina brach eine Welt zusammen. Ihre Wege trennten sich. Halina wurde Schauspielerin, Karol erst Erzbischof, später Papst. Seine Wahl zum Pontifex erlebte sie im TV.

Eines Tages faßte Halina sich ein Herz, reiste nach Rom. In einer Generalaudienz rief sie aus der Menge: „Wadowice“. Keine Reaktion!

Enttäuscht verließ Halina den Vatikan.

Doch plötzlich hielt ein Mercedes neben ihr: „Steigen Sie ein, ich bringe Sie zum Heiligen Vater“, sagte der Fahrer. „Er will mit Ihnen frühstücken.“

Halina: „Mir wurden die Knie weich, ich weiß bis heute nicht, wie ich ihn begrüßte. Lolek? Heiliger Vater? Er lächelte, nahm meine Hand und sagte: Beruhige dich, Halinka Antigone.“

Von nun an sahen sich der Papst und seine alte Freundin regelmäßig. Bei Klassentreffen in Polen saß Halina stets neben ihm. Er drückte sie herzlich, streichelte ihr übers Gesicht.