Sommerloch im Dow
durchschnittliche monatsperformance des dax von 1965 bis 2003
januar: +0,75%
februar: +0,91%
märz: +0,48%
april: +1,02%
mai: +1,25%
juni: +0,22%
juli: +1,43%
august +0,28%
september: -0,61%
oktober: -1,51%
november: +0,80%
dezember: +1,15%
quelle: S&P
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Der ganz große Rutsch kommt aber wahrsch. erst in 2005 wenn die Amis komplett einknicken(obwohl damit rechnet eigentlich schon fast jeder, insofern ist ein früherer Crash nicht auszuschließen). Mal sehen, was uns Alan noch so treibt bis dahin.
wir werden wahrscheinlich eine langweilige seitwärts schiebende börse für längere zeiträume erleben. zur bullenfeier reicht die kraft nicht - die letzten jahre sind noch nicht vergessen. zum großen crash haben wir eine falsche aktienbesitzergruppe. die zittrigen sind die letzten jahre größtenteils vertrieben worden.
das auf und ab wird natürlich dauernd mit neuen ängsten begründet werden (€/us-$, zinsen, ölpreis, ...) - die medien brauchen eben erklärungen, wo keine keine notwendig sind.
Deshalb denke ich, dass wenn erst mal die Steuervergünstigungen auslaufen, und die Kredite (sowohl private wie staatliche) zurückgefahren werden, dann bricht ein Zahnrad nach dem anderen in dem Getriebe. Dann wird aus der eigentlichen Stagnation (die die Amis derzeit haben) sehr schnell eine Rezession.
in den nächsten jahren wird es für eine amerikanische administration kein problem darstellen, die staatsverschuldung auf null zu fahren - sie muß es nur wollen (siehe clinton). in europa ist das wesentlich schwieriger.
die verschuldung von staaten zu vergleichen ist eine schwierige angelegenheit. als erstes müsste geklärt werden, was schulden sind. fallen vernachlässigte infrastrukturen darunter, die nicht gelöste endlagerung von atommüll, pensionen und renten ... ???? ich fühle mich jedenfalls nicht in der lage z.b. die staatsverschuldung der usa und deutschlands zu vergleichen.
wer der gelackmeierte, bei unausgeglichenen handelsbilanzen ist, ist auch interessante frage. nicht unbeding derjenige mit den importüberschüssen. auch ist es interessant die frage zu beantworten was amerikanische und was deutsche waren sind:
- sind die in den usa gefertigten bmw's deutsch?
- sind die opel's deutsch?
......
ein grund für die negative amerikanische handelsbilanz ist das starke outsourcing der fertigung aus den usa. dieser prozess hat wesentlich früher als in europa eingesetzt und ist wesentlich weiter fortgeschritten. wenn man sich das jetzt so richtig zusammen kombiniert, würde das bedeuten, dass die usa pleite geht, jedoch alle us-amerikanischen firmen weiter florieren. ich glaube, da haben die volkswirte ihre hausaufgaben noch nicht gemacht. sie schwätzen zwar immer viel von globalisierung aber die auswirkungen können sie offensichtlich nicht einschätzen.
ob nach den präsidentenwahlen ein zahnrad nach dem anderen aus dem getriebe bricht - ich glaube auch, dass die nächste administration die verschuldung reduziert - oder ob inzwischen weit mehr neue zahnräder gewachsen sind, werden wir dann sehen. ich sehe auf jedenfall für die nächten jahre nicht die katastrophen - weder bei uns noch in den usa und damit auch nicht die riesigen crash's.
auf Verluste,zb Umweltverschmutzung und Energieverschwendung,Weltpolizei
für eigene Interessen.Die größten Egoisten des Planeten.Noch aus dem Vollen
schöpfen,wo nix mehr ist.Andere Länder niedermachen und dann Carepakete schicken.
Die fahren voll auf Verschleiss wie der Osten kurz vor der Wende.
Lieber heute als morgen würde ich sie um Almosen betteln sehen.
rapido
@reab
Richtig, in der Clinton-Ära wurden Schulden abgebaut. Aber da gabs auch einen Aktienboom ohnegleichen, der die Leute reich gemacht hat, oder der ihnen zumindest das Gefühl gegeben hat, reich zu sein. Auf der anderen Seite gab es weder Immobilienblase noch wesentliche Terror- oder Kriegsängste. Auch waren die privaten Haushalte weit weniger verschuldet, als sie es heute sind. Und die Zinswende kommt erst noch!
;o)
die private verschuldung der us-bürger ist ein gutes beispiel für unsinnige vergleiche. in den usa wird für das alter in großem maße über rücklagen abgesichert (privat und firmenpensionen). bei uns wir ein großer teil der absicherung über versprechen geleistet. nimmt man diese versprechen als private verschuldung an, schrumpt der unterschied zu den usa gegen null.
Dass die Märkte seitwärts gehen, liegt wohl weniger am Sommer, als dass die Lage insgesamt so unentschieden ist, wie hier in diesem Thread. Man kann tausende von Überlegungen anstellen, wie es weitergeht mit den USA, aber so richtig festlegen kann sich keiner. Die Unwägbarkeiten sind zu offensichtlich: Wie gehts im Irak weiter, kommen neue Anschläge, wie wirkt sich die Verschuldungspolitik aus, was bewirkt das Zahlungsbilanzdefizit. Würde die Wirtschaft trotz allem nicht einigermaßen ordentlich laufen, ginge es wahrscheinlich heftig abwärts.
Im Moment teilen sich die Hardcore-Aktienfreaks die Märkte. Viel Geld kommt nicht dazu. Also wird der bewegliche, nicht langfristige Teil hin- und hergeschoben gemäß aktueller Aktualitäten. Wenns irgendwo raufgeht, wird das Geld dafür woanders abgezogen. Nullsummenspiel.
Dass die USA zusammenklappen unter der Schuldenpolitik der öffentlichen Hand glaube ich persönlich nicht. Auch das Zahlungsbilanzdefizit und die Importüberschüsse sind für die USA nicht unbeding von Nachteil- solange sie damit Wachstum generieren. Eher gefährlich ist die Privatverschuldung. Da wird sich zeigen, ob das bei höheren Zinsen und Verfall der Immobilienpreise für die Konjunktur nicht abträglich wird und zwar u. Umständen dann mit Hebelwirkung. (Das hat zumindest in Asien vor ein paar Jahren dramatische Folgen gehabt.)
Für eine Aufwärtseuphorie besteht kein Anlass, für abwärts. läuft die Konjunktur noch zu gut. Also seitwärts mit internen Hochs und Tiefs - so wirds m. E. ohne dramatische politische Ereignisse weitergehen. Zumindest bis zur Wahl in USA. Dann wird man sehen.
Gruß BarCode
was ich geschrieben habe? Ja,im Osten war früher alles besser,je früher,
desto...Ich war dabei.Bei uns lags am Geld(Devisen-)mangel,fehlenden (West-)handelspartnern und an der
russischen Totalkontrolle,nicht an mangelndem Fleiß oder Ideenreichtum.
Die Amis ruhen sich doch nur aus auf ihren fetten Ärschen und warten auf
die nächste gebratene Taube,die ihnen...
Ok,ich hör auf,vielleicht ist ein falscher Eindruck entstanden,aber die meisten
Probleme momentan sind auf amerikanischem Mist gewachsen,Verrohung der
Sitten,die Denkweise ( PRIDE = Stolz,Überheblichkeit).Mal ein paar Grisham-
Bücher lesen,und dazu US-Kriegsfilme reinziehen,4.Juli ist auch bald...
Mann,ist mir schlecht.
rapido
Last but not least, die Aktienkurse haben gerade in USA einen sehr hohen Einfluß auf den Staatshaushalt. Da über die Kurse wiederm der Konsum und damit die Konjunktur angeschoben werden. Also, muß ich feststellen:
- Zinsanhebung in Sicht: -> weniger Investitionen, weniger Kredite -> weniger Konsum
- Immobilienpreise werden zurückgehen: -> sinkende Hypotheken -> weniger Konsum
- Aktienkurse nur noch wenig Potential: -> sinkende Alterseinkünfte -> weniger Konsum
- Rohstoffpreise steigen (???): -> weniger Konsum
- Kriegs/terrorgefahr: neg. Stimmung -> weniger Konsum
- Staatsdefizitreduzierung notwendig: -> höhere Steuern -> weniger Konsum
In der konsumfixierten Wirtschaft der USA sind das nach meinem Geschmack zu viele Minuszeichen. Die private Verschuldungsfalle sehe ich zwar auch in D, aber erstens ist sie nicht so exzessiv wie in den USA (Achtung Vergleich) und zweitens, das ist das entscheidende: D hat bei weitem nicht die konjunkturelle Sogwirkung wie USA. Deswegen beklage ich nicht das Irrenhaus, in dem wir leben, sondern konzentriere mich eher auf das Irrenhaus, das die Welt bewegt.
Und das ist auch gut so. Wie schlecht würde es uns allen gehen wenn es zu Störungen käme.
Also hoffen wir doch alle auf ein Fortwähren der Gutgläubigkeit, schließlich und endlich nützt es uns doch.
Wobei ein reinigendes Gewitter (wie es gerade an meinem Fenster vorbei zieht) nicht schlecht wäre. So könnte der gesamte Prozess länger am Leben gehalten werden.
Einen schönen Abend noch.
die zinsen am mittleren und langen ende werden wesentlich stärker durch fundamentale marktgegebenheiten als durch die zentralbank gesteuert. wird z.b. die staatsverschuldung zurückgefahren sinken die zinsen am mittleren und langen ende - so wie wahrscheinlich die inflation - trotz erhöhung der zinsen am kurzen ende durch die zentralbank. volkswirtschaftlich wahrscheinlich ein nullsummenspiel. immobilien unterliegen nur zu einem geringeren anteil den kurzfristigen zinsen.
immobilienpreise
klar werden die zurückgehen und der markt wird sich damit beruhigen. die fehlentwicklung ist nicht größer als bei uns (new york ist wirklich nicht die usa).
aktienkurse
natürlich werden wir eine blase wie 2000 so bald nicht mehr wiedersehen. es wird wohl eher gemächlicher weitergehen. das bedeutet, es sind höhere rücklagen notwendig respektive man akzeptiert geringere einkünfte im alter. das alles ist allerdings eine statische sicht und ignoriert das wirtschaftswachstum. ein fehler, der auch immer bei uns gemacht wird, wenn von den "demografischen problemen" gesprochen wird.
rohstoffpreise
dass eine zusammenbrechende wirtschaft für steigende rohstoffpreise sorgen soll, kann ich nicht glauben. wir müssen uns schon entscheiden wie es weiter geht.
kriegsgefahr
die ist wirklich nicht neu. reale kriege können allerdings zu sehr großen lasten werden - habe ich nie bestritten. momentan ist die gefahr nicht sehr groß. die terrorgefahr ist größer.
reduzierung des staatsdefizits
für manche deutsche unvorstellbar aber möglich. es geht auch ohne steuererhöhungen. ausgabenreduzierungen reichen.
dass die wirtschaft in den usa konsumfixiert ist, empfinde ich als positiv. ein exportorientiertes land dagegen wird oft und mit gutem recht als bananenrepublik bezeichnet. hier arbeitet die bevölkerung für fremde.
wenn ich auch nicht in die zukunft schauen kann - könnte ich das, hätte ich nie gearbeitet - sehe ich keine indikatoren, die uns innerhalb der nächsten 2 bis 3 jahre in eine katastrophe führen könnten. wahrscheinlich geht es noch 2 jahre aufwärts um dann wieder abzukühlen. der übliche rythmus eben.
nie komplett abbezahlt werden können,genau wie das Auto,eine 0%Finanzierung,der Wertverlust ist höher als die Tilgung,
warum gibts auf Schulden eigentlich noch keine Zinsen?Und dafür einen
Anlageplan,inklusive Versicherung natürlich?
Das ist wirklich ein Schneeballsystem.
Wer zahlt eigentlich dafür??
rapido
@rapido: "ausgabenreduzierungen reichen" - allgemein-woher soll der Gewinn kommen,wenn ich nicht investiere?
wenn der staat seine ausgaben reduziert, bedeutet das nicht weniger investitionen - es wird sogar eventuell mehr investiert und sicherlich sinnvoller.
09.10.2002: Satire & Kommentare Quelle: meine Wenigkeit Äpfel + Birnen = Obst |
Ulkige VergleicheDas Herbstwetter ist bis jetzt recht angenehm, das Börsenwetter ist jedoch hundsmiserabel. In der laufenden Bereinigungsphase haben viele Wirtschaftsjournalisten und Analysten Panik um ihren Arbeitsplatz. Es dämmert ihnen, dass die Börse sich erst dann erholen wird, wenn sie mit ihrer "Überqualifikation" als Verkäufer in einer Hamburgerbude gelandet sind. So wird z.B. in den vergangenen Wochen immer häufiger auf das schlechtere Abschneiden der deutschen Aktien gegenüber den europäischen respektive den US-amerikanischen Aktien aufmerksam gemacht. Der lustigste Vergleich, der mir dabei untergekommen ist, war dieser: Der DJIA (Dow Jones Industrial Average) hat seit Jahresanfang nur x% verloren und der DAX jedoch y%! Aktienindizes sind selten vergleichbar. Oft ist in ihrer Zusammenstellung die Gewichtung der Branchen total unterschiedlich. So ist z.B. der DJES50 (Dow Jones EURO STOXX 50) stark telekommunikationslastig (Betreiber und Hersteller). Dieser Bereich wurde die letzten Jahren als erster stark runtergeprügelt. Aktuell glauben viele Besitzer derartiger Aktien der Boden sei erreicht. Das bremst den weiteren Fall des DJES50 gegenüber anders zusammengestellten Indizes etwas ab. Auch sollten beim Vergleich von Indizes aus unterschiedlichen Währungsräumen die Veränderung der Währungsparitäten berücksichtigt werden. So stellt z.B. die €-Erholung, die wir seit einiger Zeit erleben, aus US-amerikanischer Sicht einen um die €-Gewinne verbesserte Performance der Aktien aus dem €-Raum dar. Nicht nur die im Index vertretenen Branchen beeinflussen seinen Verlauf. Sehr stark wird er auch durch die Regeln seiner Berechnung und der Gewichtung der in ihm versammelten Aktien bestimmt. Diese sind recht unterschiedlich und lassen direkte Vergleiche oft nicht zu. Kauft man einen bestimmten Index, entscheidet man sich implizit immer auch für eine bestimmte Anlagestrategie! Der DJIA (Dow Jones Industrial Average)Der DJIA ist der erste Aktienindex der Welt. Er ist ein Index der sogenannten 1. Generation. Deshalb gilt Charles Henry Dow als Pionier der Aktienindexierung, der am 6. November 1851 in Sterling, Connecticut, geboren wurde. Zusammen mit Edward D. Jones und Charles M. Bergstresser gründete er im November 1882 die Firma Dow Jones & Company, die im Jahr darauf erstmals den Bulletin "Customer's Afternoon Letter" herausgab. In dieser Zeitung veröffentlichte Charles Henry Dow 1884 den weltweit ersten Aktienkursindex, der sich auf Grund der großen Bedeutung des Eisenbahnbaus zu dieser Zeit hauptsächlich aus Eisenbahn-Gesellschaften zusammensetzte. Später erhielt dieser Index den Namen "Railroad Average", bevor er endgültig in "Transportation Average" umbenannt wurde. Der bekannteste Dow Jones-Index ist der Dow Jones Industrial Average (DJIA), der erstmals am 26. Mai 1896 veröffentlicht wurde. Indizes wie der DJIA (wie auch der Nikkei 225) nehmen pro Unternehmen des Indexuniversums genau eine Aktie in ihr Aggregat auf, wodurch die Gewichtung automatisch mit dem Kurs dieser Aktie festgelegt ist. Das heißt, je höher der Aktienkurs, desto höher die Gewichtung dieses Unternehmens im jeweiligen Index. Man spricht von preisgewichteten Indizes. Die einzelnen Kurswerte werden addiert und durch einen anpassungsfähigen Faktor geteilt. Der Faktor wird bei der Verkettung benötigt, um Kurssprünge beim Austausch einzelner Aktien zu vermeiden. Die Zusammenstellung erfolgt auch heute noch immer ohne feste Regeln. Es wird primär auf Kontinuität geachtet. Neuzugänge respektive Abgänge erfolgen im Regelfall nur bei Insolvenzen respektive Firmenzusammenschlüssen. Der DJIA ist kein "Return-" respektive "Performanceindex". Dividendenzahlungen fließen nur in die Indexberechnung ein, wenn sie 10% des Kurses überschreiten. Der Grund für diese primitive Regeln ist Nachfolgender: Der Index wurde vor 106 Jahren erstellt, also zu einer Zeit, als der Schwerpunkt auf Rentenwerten lag. Es wurde einfach der Durchschnittspreis der 12 Index-Aktien ausgerechnet. Bei der Entwicklung des Index wurde natürlich noch nicht an Stock-Splits, Übernahmen, Unternehmensfusionen oder Ähnliches gedacht. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts waren hohe Kurse gleichbedeutend mit großen Unternehmen und hohen Marktanteilen. Heute liegen die Dinge anders, aber es wird noch immer die alte Methode zur Berechnung des Index verwendet. Warum aber liegt der DJIA bei 7500, wenn er doch angeblich der Durchschnittspreis von 30 Aktien im heutigen Index ist? Das liegt daran, dass er jedes Mal angepasst wurde, wenn eine Aktie aufgeteilt wurde, ein Unternehmen eine Dividende von mehr als 10% ausschüttete oder ein Unternehmen in der Gruppe durch ein anderes ersetzt wurde. Heute kommt es oft vor, dass ein Unternehmen mit einer geringeren Marktkapitalisierung einen höheren oder ähnlichen Kurs hat als ein Unternehmen mit einer höheren Marktkapitalisierung. Steigt der Kurs vom kleineren Unternehmen z. B. um 2% und der Kurs vom größeren Unternehmen sinkt um 2%, kann der Index trotzdem steigen. Dies ist der hauptsächliche Grund für das "andere" Verhalten vom DJIA gegenüber den üblicherweise auf der Basis der Marktkapitalisierung gewichteten Indizes. Der DAX (Deutscher Aktienindex)Der erste Aktienindex in Deutschland war die sogenannte "Börsenkennziffer" der Frankfurter Zeitung, die durch Summieren der Kurse von 25 Aktien und 10 Anleihen erstmals am 1. September 1919 ermittelt wurde. Sie wurde bis Juli 1920 monatlich und ab August 1920 wöchentlich berechnet und schließlich zum 1. Januar 1920 basiert. Der erste amtliche Aktienindex Deutschlands wurde im "Statistischen Jahrbuch für das deutsche Reich" (Ausgabe von 1923) veröffentlicht. Der Index wurde rückwirkend ab Januar 1914 berechnet. Die Berechnung beider Indizes wurde während des 2. Weltkrieges eingestellt und anschließend nicht fortgeführt. Nach dem Krieg versuchte die FAZ die Berechnung eines Index auf der Basis der Kurse von 1948, was jedoch wegen der vielen Veränderungen am Aktienmarkt zu dieser Zeit scheiterte. Der älteste deutsche Aktienindex, der noch berechnet wird, ist der Commerzbank- Index von 1953. Zur DAX-Gründung kam es Ultimo 1987. Der DAX wurde mit dem Index der Börsen-Zeitung verknüpft und bis 1959 zurückgerechnet. Der Index der Börsen-Zeitung wurde seinerseits 1981 an den noch älteren Hardy-Index (28. September 1959 = 100) angeknüpft. Die Zusammensetzung des Börsen-Zeitungs-Index war wie folgt: AEG, Allianz, BASF, Bayer, BBC, BMW, Bay. Vereinsbank, Commerzbank, Daimler, Degussa, Deutsche Babcock, Deutsche Bank, Dresdner Bank, Hoechst, Kali Salz, Karstadt, Kaufhof, KHD, Linde, Lufthansa, MAN, Mannesmann, Preussag, PWA, RWE, Schering, Siemens, Thyssen, Veba und VW (gewichtet mit jeweils 1/30). Der DAX, heute mit 30 verschiedenen Aktien, war bis zu der Umstellung auf "free float" in diesem Jahr ein Index der zweiten Generation mit einer Indexberechnung nach Laspeyres. Hier werden die Gewichte der Unternehmen mittels der Marktkapitalisierung ihrer Aktien errechnet. Die größte Problematik dieser Konstruktionsweise besteht in der Abhängigkeit von der Wertentwicklung sog. Indexschwergewichte, die aufgrund der sehr stark überproportionalen Gewichtung ein falsches Bild einer Aktienmarkttendenz wiedergeben können. Besonders krass verdeutlichte dies die Abhängigkeit im DAX vom Indexschwergewicht Deutsche Telekom, welches eine Verzerrung der Marktrepräsentanz darstellte und mit zu den übertriebenen Indexstände führte. Der Art der DAX-Berechnung (nach Laspeyres) mit konstantem Gewichtungsschema, nur mit einer Korrektur durch einen Verkettungsfaktor, besitzt zusätzlich einen nach oben gerichteten eingebauten Fehler (bias), der eine Tendenz zur Überbewertung einer Hausse und zur Unterbewertung einer Baisse zeigt. Seit der Umstellung auf "free float" ist der DAX ein Index der sogenannten vierten Generation (nach Laspeyres). Hierbei wird nicht mehr die gesamte Marktkapitalisierung einer Aktie bei der Gewichtung berücksichtigt. Die gesamten, von einem Unternehmen ausgegebenen Aktien werden um strategische Beteiligungen und um Beschränkungen für ausländische Investoren gekürzt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Indizes, ist der DAX ein sogenannter "Return-" respektive "Perfomanceindex", d.h. es finden Bereinigungen mit den Dividendenzahlungen statt. Für langfristige Beobachtungen des Marktes durch einen Index ist die Bereinigung von Dividendeneinflüssen unbedingt erforderlich. Ein Index, der nicht um Dividenden bereinigt wird, zeigt langfristig (wird im Regelfall erst bei einem charttechnischen Vergleich mit einem Zeitraum von mehreren Jahren sichtbar) einen flacheren Verlauf als ein um Dividenden bereinigter Index. Vergleichen Sie hierzu gelegentlich den Performanceindex DAX(P) mit dem unbekannteren Kursindex DAX(K) (WKN: 846744). Bei der Bereinigung wird angenommen, dass der Ausschüttungsbetrag entweder in der den Ertrag bringenden Aktiengattung oder aber entsprechend der Gewichtungsstruktur im gesamten Indexportefeuille angelegt wird. Betrachten wir wieder das Beispiel mit den beiden Firmen mit unterschiedlicher Marktkapitalisierung aus dem DJIA-Kapitel. Der DAX würde in diesem Fall unter Garantie sinken. 15 Äpfel und 15 Birnen sind also 30 Stück Obst und nicht 30 Äpfel oder 30 Birnen. Manche Anlageberater behaupten, der DAX sei billig. Dazu addieren sie die KGV's der 30 DAX-Teilnehmer und dividieren diesen Wert durch 30. Eine Gewichtung bleibt außen vor. Diese Berater sind entweder strohdumm oder Betrüger. In beiden Fällen sind sie ihr Gehalt nicht wert. Ähnliche Spielchen werden auch mit den Dividenden und mit anderen Indizes (z.B. dem S&P500, einem Kursindex mit Gewichtung nach Marktkapitalisierung) getrieben. Bringt Ihr Anlageberater derartige Aussagen, wechseln Sie den Berater und unterstützen Sie damit seine Beförderung zum Hamburgerverkäufer. Deutsche BesonderheitenBis jetzt sind wichtige Unterschiede von Aktienindizes dargestellt worden. Ein weiterer sehr wichtiger Faktor ist die Art der Aktienbesitzer. Neben dem Faktor der künstlich erzeugten Marktenge durch die Deutsche Telekom, war der breite verspätete Einstieg der Lebensversicherungen und Firmenpensionsverwaltungen Schuld an der extremen DAX-Blase bis in 2000. Der wirklich breit gestreute Aktienbesitz war nur indirekt vorhanden. Vielen Lebensversicherten und Arbeitnehmer mit Pensionszusagen war ihr erheblicher indirekter Aktienbesitz unbekannt. Auch die große gegenseitige Beteiligung von Großkonzernen (Deutschland AG) stellt eine besondere Art des Aktienbesitzers dar. Der Privatanleger ist üblicherweise kein großer Aktienverkäufer. Kommt es schlimm, verpasst er im Regelfall den Ausstieg, macht die Augen zu und wartet, dass die Katastrophe sich verflüchtigt. Eine breite Streuung von Aktien ist deshalb eine Bremse nach Süden. Die verrückten Manager der Lebensversicherer und Firmenpensionen haben jedoch verdammt "zittrige Hände". Sinken die Aktienkurse nachhaltig unter die Einstandskurse ist Feuer unterm Dach und der Zwangsverkauf steht an. Dies ist sicherlich ein Aspekt der unterschiedlichen Entwicklung in den USA und in Europa und im Besonderen in Deutschland (die fleißigsten Lebensversicherungsnehmer der Welt). Großkonzerne, die in die Bredouille geraten und über großen Aktienbesitz verfügen, unterliegen auch der Versuchung ihr Tafelsilber abzustoßen und damit ihre Schwierigkeiten zuzukleistern. Ein Verschwinden der Deutschland AG (gefördert über Steuerfreiheit) verstärkt also weiter die Geschwindigkeit nach Süden. Ich wollte also nicht den derzeitigen stärkeren Verfall des DAX(30) bestreiten. Der DAX repräsentiert auch nicht den deutschen Aktienmarkt sowie der DJIA auch nicht den US-amerikanischen Aktienmarkt repräsentiert. Ich wollte nur auf den geredeten und geschriebenen Unsinn aufmerksam machen, der mit dem Verfall einhergeht. Dem stärkeren Verfall im DAX folgen schneller fairere Kurse und später der stärkere Aufstieg. Aus all den hier geschilderten Gründen sollte klar werden, dass der DAX volatiler ist als manch anderer Index. Er ist damit besser zum Markettiming geeignet als z.B. der DJIA. |