Leser des Bären-threads


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Neuester Beitrag: 25.04.21 00:14
Eröffnet am:23.02.08 10:39von: Rubensrembr.Anzahl Beiträge:3.691
Neuester Beitrag:25.04.21 00:14von: Katharinaqtrv.Leser gesamt:346.123
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3233 Postings, 7215 Tage DahinterschauerUS-Banken dürfen jetzt offiziell lügen

 
  
    #1002
2
05.10.08 14:38
Nachdem die Hypothekenbewertung nach "mark to market" verschoben worden ist, dürfen die Banken bei der Darstellung ihrer wirtschaftlichen Lage weiter lügen. Lt. Meinung einiger Analysten wäre sonst die Citi-Bank in Bedrängnis gekommen.  Das ist aber jetzt auch das Einfallstor, damit die Banken ihre Gift-Hypotheken zu den von Ihnen bestimmten (höheren) Kursen an den Staatsfond verkaufen werden. Das wäre konsequenterweise jetzt  kein Betrug am Steuerzahler mehr.  Vermutlich werden aber die Transaktionen im Verborgenen ablaufen und der US-Steuerzahler wird nicht mitbekommen, mit welchen Mafiamethoden von den Banken gearbeitet wird.  

51986 Postings, 6189 Tage RubensrembrandtSo ähnlich Fandrich

 
  
    #1003
3
05.10.08 20:19
Welche Absicht verfolgt die US Regierung wirklich? Der Staat soll den Banken für 700 Milliarden US $ wertverfallene Finanzpapiere abkaufen. Was soll das? Die Banken können doch jetzt schon ihre Schrottpapiere als Sicherheit bei der FED hinterlegen und dafür Kredite erhalten.

Die Lösung “Bilanztrick“ drängt sich auf. Der Markt für viele Finanzpapiere ist in den vergangenen 12 Monaten komplett zum Erliegen gekommen. Es kann kein Preis für diese Papiere festgestellt werden. Böse Stimmen sagen, kein Wunder der Müll ist ja auch nichts wert. Würden die Papiere zu ihrem wahren Wert in die Bilanzen eingestellt, wären wahrscheinlich massenhaft Banken, Versicherer, Pensionsfonds, Privatvermögen und auch die halbe Industrie pleite. Gigantische Verluste dürften hier in den Büchern schlummern. Geht also nicht. Ein Problem von nationalem oder besser internationalem Interesse liegt vor.

Also kauft der Staat kleine Teile des Finanzmülls zu überbewerteten Preisen auf. Diese überbewerteten Preise werden anschließend in alle Bilanzen, auch in denen der am Deal nicht beteiligten Banken, Versicherer, Pensionsfonds und Privatvermögen eingefügt. Siehe da, die USA strotzt auf dem Papier vor Gesundheit.

Aus 700 Milliarden Steuergeld werden so duzende Billionen Bilanzvermögen herbeigezaubert.
Alle können träumen sie seien saniert. Ein Heißluft-Papiertiger.  

51986 Postings, 6189 Tage RubensrembrandtDas neuste aus dem Gruselkabinett

 
  
    #1004
1
05.10.08 20:31
Schwärzer gehts nicht    PDF    Drucken    E-Mail
Samstag, 4. Oktober 2008
Muss bald der System-Reset-Button gedrückt werden? Hedgefonds Legende Robertson: "In 10 Jahren wird, wer auch immer noch auf diesem Planeten am Leben ist, wieder effektiv von vorn anfangen müssen."

Al Martin von almartinraw.com hat einen Artikel über ein CNBC-Interview mit dem angesehenen Fonds-Manager Julian Robertson geschrieben. Das Interview  wurde im Mai 2005 geführt.

Julian_robertsonJulian Robertson auf CNBC

Angesichts der aktuellen Lage scheinen die Aussagen jedoch brisanter und aktueller denn je. Die deutsche Übersetzung stammt vom "gelben Forum", einer Internet-Community, welche die wirtschaftlichen Entwicklungen in der Zukunft sehr kritisch sieht. Doch die Aussagen von Robertson sind auch für hartgesottene Pessimisten ein schwerer "Brocken".

Robertson beendete seine Ausführungen, indem er sagte, dass "er hofft, nicht mehr am Leben zu sein, um das zu sehen, was kommt. Die Glücklichen sind diejenigen, die jetzt in meinem Alter sind."

Julian Robertson führte Tiger-Management, den größten Hedge-Fonds der Welt.


Martin beschreibt Julian Robertson als "einen der größten unter den Oldtimern der Branche. 53 Jahre auf der Wall-Street. Er managt die Robertson-Group of fonds. Sie pflegten und sie pflegen ihn immer noch "Never-Been-Wrong-Robertson" zu nennen, da er nie falsch lag. Er hat jeden Wirtschaftszyklus, jede Katastrophe, jeden Haussemarkt und jeden Baissemarkt vorausgesagt."

Martin sagt "Natürlich, er ist jetzt ein sehr alter Mann. Aber seine Reputation auf der Wall-Street ist mit nichts zu vergleichen. Als das Interview gesendet wurde, drückten allein seine Ausführungen den Dow Jones um 50 Punkte nach unten. Das zeigt, wie stark und mächtig der Ruf dieses Mannes ist."

Robertson sagte, dass er sehr beunruhigt sei wegen der spekulativen Blase am Häusermarkt und angesichts der Tatsache, dass mehr als 1/4 aller Ausgaben der Privathaushalte jetzt durch diese Blase gestützt wird, wodurch 20 Millionen Bürger ihre Häuser in einem Zusammenbruch dieser spekulativen Immobilienblase verlieren könnten, und dass die Fed sowie die Zentralbanken weltweit im Konzert aus der Verzweiflung heraus handeln würden, mit dem Ziel, die Weltwirtschaft durch Re-Inflationierung wiederaufzublasen, wobei eine in der Wirtschaftsgeschichte des Planeten nie dagewesene Inflationsspirale geschaffen wird.

"Wo endet es?" wurde Robertson gefragt, und er sagte, "Vollständiger globaler Zusammenbruch." Nicht einfach nur wirtschaftlicher Zusammenbruch, sondern vollständiger Zerfall der gesamten Infrastruktur und aller öffentlichen Strukturen, auch der Regierungen. Totaler, völliger Zusammenbruch. Das ist letzten Endes ein Kollaps in gigantischer, epischer Dimension.

"In 10 Jahren, sagte er, wird, wer auch immer noch auf diesem Planeten am Leben ist, wieder effektiv von vorn anfangen müssen."

Bill Murphy von Lemetropolecafe.com sagt, "Robertsons Ausführungen bedeuten für den Goldpreis, dass wir am wahrscheinlichsten einen Goldpreis irgendwo zwischen 3.000 $ und 5.000 $ pro Unze sehen werden. Warten Sie, bis die Tatsachen darüber ans Licht kommen, wie die Zentralbanken 2/3 all ihrer Bankreserven verschwendeten, um Preismanipulationen zu betreiben. Es wird einen nie zuvor gesehenen Run geben, um das Zeug (Gold) zu besitzen."

Julian Robertson macht das 'Bush-Cheney-Regime', wie er es nennt, für all das verantwortlich.

Er sagt, dass "sie jetzt ihre Macht und ihr Geld auf diesem Planeten in das maximal mögliche Maß der Ausdehnung gebracht haben. Die Nettoliquidität der gesamten Welt, also der Netto-Free-Cash-flow, befindet sich jetzt bereits im negativen Bereich. Der Planet sinkt nicht nur in ein Meer aus roter Tinte, er wurde bereits versenkt. Die Leute begreifen es aber derzeit noch nicht."

Robertson sagt, dass "das Bush-Cheney-Regime die Nation auf den Übergang von der Demokratie zur Zwangsherrschaft vorbereitet, weil eine Diktatur notwendig sein wird, um in 5 Jahren die Nahrungsaufstände und den Wasseraufruhr zu kontrollieren."

Er sagte "die Bundesregierung wird, mittels Patriot-II-Gesetz, riesige Internierungslager bauen müssen, sozusagen innerhalb des Landes gelegene Exile, wahrscheinlich im mittleren oder hinteren Westen, wo das Land für die Unterbringung von potenziell 50 Millionen oder mehr Bürger verfügbar ist, die sich im finanziellen Ruin befinden."

Julian Robertson fuhr fort, dass "die Nahrungsmittelproduktion fallen wird. Weitere Anstrengungen, die Umweltzerstörung zu kontrollieren, werden aufgegeben. Die Inflation wird zweistellig und schließlich dreistellig werden. Die Leute werden ihre US-amerikanischen Dollars in Schubkarren transportieren, wie einst in Deutschland."

Robertson sagte, dass es einen "Gesamtzusammenbruch der öffentlichen Infrastruktur" geben würde, ferner einen "totalen Zusammenbruch der Systeme der medizinischen Versorgung. Alle öffentlichen Altersversorgungspläne und die Sozialversicherung werden kollabieren. Alle korporativen Altersversorgungspläne werden zusammenbrechen."

Robertson untermauerte seine Ausführungen mit statistischen Daten. Er sagte, "14% aller Immobilienkäufe werden mit Hypotheken finanziert, bei denen nur die Zinsen gezahlt werden, und weitere 14% der Käufer finanzieren mehr als 100% des Kaufpreises und borgen sich anschließend weiteres Geld."

Er sagte, dass "der amerikanische Verbraucher jetzt den Rest des Planeten unterstützt, da in allen anderen Nationen der Privatkonsum bis zu dem Punkt gefallen ist, an dem die Steuereinnahmen der Regierungen, die geschäftlichen Umsätze und die Industrien, die jene Staaten versorgen, jetzt netto im negativen Bereich liegen hinsichtlich des Gesamt-Schuldendienstes und der öffentlichen Kosten, und das praktisch in jeder Nation auf diesem Planeten."

Er sagte, "noch wichtiger, und ich überlege, wie wir das hier einbeziehen, beziehungsweise wie wir den Leuten erklären, in welchen außergewöhnlichen Zeiten wir leben, und wie der Grundstein für die Zerstörung des Planeten durch die Bushonian-Kabale in den Jahren 1980 bis 1992 gelegt worden ist, und dann ab 2001 die wirtschaftliche Liquidität des Planeten effektiv zerstört hat."

Als Ron Insana, der Interviewer, sagte, "Sie haben all ihre Immobilien verkauft und Sie werden in eines der neuen supersicheren Resorts für wohlhabende Republikaner umgezogen sein, wenn die Barbaren am Tor stehen werden", antwortete Robertson, "Ron, jene Barbaren werden potenziell ein Drittel der amerikanischen Bevölkerung sein."

Robertson beendete seine Ausführungen, indem er sagte, dass "er hofft, nicht mehr am Leben zu sein, um das zu sehen. Die Glücklichen sind diejenigen, die jetzt in meinem Alter sind."



http://www.mmnews.de/index.php/200810041200/...arzer-gehts-nicht.html  

51986 Postings, 6189 Tage RubensrembrandtSchulden ohne Guthaben

 
  
    #1005
3
05.10.08 20:36
Wie endet das alles?    PDF    Drucken    E-Mail
Von Michael Mross  
Sonntag, 5. Oktober 2008
Die Lage an den Finanzmärkten spitzt sich von Tag zu Tag zu. Die meisten Menschen empfinden eine dumpfe Angst, dass es „dieses Mal nicht gut geht“.


Dieses Empfinden wird noch durch hilflose Politiker verstärkt. Ich kann ihnen dazu mitteilen, dass es den Bänkern, inklusive der EZB und allen voran Herrn Trichet auch nicht besser geht. Alle stehen fast ohnmächtig vor dem brennenden Kartenhaus. Eine allgemeingültige Lösung ist nicht in Sicht. Gibt es sie überhaupt?


Die Akteure der Notenbanken und die Politiker sind damit beschäftigt, hier und da lokale Brandherde unter Kontrolle zu bringen. Doch selbst wenn genügend Wasser – sprich Geld – vorhanden wäre, es fehlen die Schläuche für den Transport.

100 Milliarden für HRE? 100 Milliarden für LBBW? Vielleicht 200 Milliarden für die Commerzbank? 500 Milliarden für die Deutsche Bank?

Die Gerüchteküche in Frankfurt kocht. Keiner kennt einen Ausweg.

Doch im Prinzip ist die Diagnose einfach: Unser Finanzsystem ist ein Schuldensystem. Dieses Schuldensystem kann nur funktionieren, wenn immer mehr Schulden gemacht werden. Irgendwann ist allerdings ein natürliches Limit erreicht. Dann platzt der Ballon.

Ein Schuldensystem aber, dass keine neue Schulden mehr generieren kann, kollabiert. Und in dieser Situation sind wir jetzt. Ausgehend von den USA, wo das Schuldenmachen sozusagen in einem letzten grandiosen Exzess jede Dimension gesprengt hat, geht nun nichts mehr.

Jeder will jetzt sein Geld zurück. Neue Kredite gibt’s nicht.

Das Fatale: Jetzt stellen die Marktteilnehmer fest, dass den Schulden gar kein Guthaben gegenüber steht. Und damit wird die Sache brandgefährlich. Denn diese Erkenntnis (auf die man sicherlich auch früher hätte kommen können) führt natürlich zu einem totalen Misstrauen im System. Verlieren die Marktteilnehmer aber das Vertrauen ins System, dann wird’s eng. Und genau an diesem Punkt sind wir.
Die nächsten Tage und Wochen werden spannend.







http://www.mmnews.de/index.php/200810051205/...e-endet-das-alles.html  

7114 Postings, 8558 Tage KritikerOh nein! Den meisten fehlt nicht

 
  
    #1006
3
05.10.08 21:06
das Vertrauen sondern das Geld!
Vertrauen basiert immer auf einem Fundament.
Nur der Glaube braucht keines.

Der größte Fehler des heutigen Globalen liegt in sich selbst.
Kleine Verbände können nur kleine Fehler machen; große aber große Fehler.

Deshalb sollten sich große Staaten (auch Dld) wieder in Regionen teilen.

Die gesamte Welt kann nur gesamt untergehen, solange sie "Gesamt" ist.

Die Voraussetzung für die mom. globale Krise war die Globalisierung.
Sie ist damit gescheitert.
Leider immer noch nicht der Glaube daran.
Und da hinter dem Glauben nichts als dieser selbst steht - siehe oben . . .

. . . glaube ich fast nichts mehr. - Kritiker  

7114 Postings, 8558 Tage Kritiker@ Julian Robertson

 
  
    #1007
1
05.10.08 21:10
Hat ein Mensch immer Erfolg oder recht, kann es auch nur Zufall sein -
oder, er hat selbst am Geschehen gedreht!

Wer am Steuer sitzt, braucht sich über den Kurs nicht zu wundern!  

3233 Postings, 7215 Tage DahinterschauerBei subprime-Hypotheken tut sich was

 
  
    #1008
1
07.10.08 17:11
Ein Gericht hat im Falle von Countrywide, der neuen Tochter von Bank of America entschieden, daß die Belastung für Hypothekennehmer nur 34 % von deren Einkommen betragen darf.  Das betrifft 360 000 Hypothekennehmer und könnte  8 Mrd. $ betreffen, die nun endlos benötigen für die Rückzahlung bei gleichzeitig auf 2,5 % zurückgesetztem Zins. Bank of America ist also heute nicht nur an der Börse wegen seiner 50%-igen Dividendenkürzung bestraft worden, sondern auch aus dem vorgen. Gerichtsurteil  

3233 Postings, 7215 Tage DahinterschauerGarantie für ausländische Banken

 
  
    #1009
1
07.10.08 19:27
Banken aus Island, dem Baltikum und der Türkei mußten in der Vergangenheit höhere Zinsen zahlen, wollten sie an das Geld der deutschen Anleger. Das ist ab sofort nicht mehr erforderlich, garantiert die Regierung (d.h. der deutsche Steuerzahler) doch  ab jetzt für alle Einlagen in Deutschland. Das werden viele nutzen, an die der Finanzminister eigentlich nicht gedacht hat!  

3233 Postings, 7215 Tage DahinterschauerBonität durch böse Spielchen

 
  
    #1010
2
07.10.08 19:44
Bekanntlich hat die Citi-Group außerbilanzielle Positionen im Umfang von 1,3 Billionen angehäuft und damit ein Problem der Unterkapitalisierung, falls diese Positionen in die eigene Bilanz zurückgeführt werden müssen.
Wie behilft man sich damit? Der Citi-Boß hat da eine Idee: Man hatte sich bereiterklärt, unter Garantie der Aufsichtsbehörde Wachovia zu übernehmen. Jetzt gab es aber ein besseres Angebot von Wells Fargo ohne Erfordernis einer staatlichen Ausfallbürgschaft zur Übernahme für 15,4 Mrd $. Flugs verlangt Citi Schadenersatz in Höhe von 60 Mrd $. Damit dürfte die Kapitalausstattung von Citi fürs Erste gesichert sein!
Man fragt sich, wo steht Amerika, wenn es bereits solche Spielchen gibt?  

51986 Postings, 6189 Tage RubensrembrandtKomisch,

 
  
    #1011
1
07.10.08 20:40
das 700 Mrd. Rettungspaket wird überhaupt nicht mehr diskutiert. Wäre es nicht
gewährt worden, hätten wahrscheinlich alle Kommentatoren behauptet, die ge-
genwärtigen Kursrutsche wären auf die Nichtgewährung zurückzuführen. Ich
behaupte, die Kursrutsche wären bei einer Nichtgewährung nicht so groß gewe-
sen, denn das Rettungspaket führt nicht zu einer Lösung, sondern behindert sie.
Und nun hat man erstmal sein Pulver verschossen.  

51986 Postings, 6189 Tage RubensrembrandtWährungsreform?

 
  
    #1012
1
07.10.08 21:03
Neugründung des Weltfinanzsystems?    PDF    Drucken    E-Mail
Dienstag, 7. Oktober 2008
Sarkozy fordert eine "Neugründung des Weltfinanzsystems". EU soll bei ihrem Gipfeltreffen am 15. und 16. Oktober ihre Antwort auf die Finanzkrise geben. Wie wird diese Antwort ausfallen?

Krisensitzung letztes Wochenende in Paris. Es wurde viel diskutiert und debatiert. Aber ein Gedanke ist in den Medien bisher kaum näher beleuchtet worden. Sarkozy fordert eine "Neugründung des Weltfinanzsystems". Angeblich plädierten vier Staaten dafür. Wie dies allerdings genauer aussehen soll, wurde nicht erwähnt. Was bedeutet es für die Währungen? Sarkozy plädiert für eine Neugründung des Systems a la Bretton Woods: Ein System fester Wechselkurse mit Goldbindung.

Dies ist aber mit den herkömmlichen Währungen so nicht zu machen. Bedeutet es also Währungsreform?




http://www.mmnews.de/index.php/200810071231/...Weltfinanzsystems.html  

51986 Postings, 6189 Tage RubensrembrandtDer Staat muss Bank werden,

 
  
    #1013
2
07.10.08 21:26
statt  der Globalisierungsclique hinter den Banken das Geld in den
Rachen zu werfen:

Kein Zusammenbruch?    PDF    Drucken    E-Mail
Von Boris Alexander Braczyk  
Dienstag, 7. Oktober 2008
Der Zusammenbruch fällt mal wieder aus. Die Notenbanken spielen Geschäftsbank.



Endlich beginnen die Zentralbanken, sich auf eine naheliegende, wenn auch im Vergleich mit „normalen“ Zeiten dramatisch wirkende Möglichkeit zur Lösung der drohenden oder schon eingetretenen Kreditklemme in der Realwirtschaft einzulassen: selbst Geschäftsbank spielen. Wie AP heute meldet, arbeiten US-Finanzministerium und Fed an einem Plan, Nichtfinanzunternehmen deren „commercial paper“, also Schuldscheine für deren kurzfristige Verbindlichkeiten abzukaufen.

Auf deutsch: Der Staat beginnt, der Realwirtschaft direkt Kredite zu geben, ohne Umweg über die dazu unwilligen oder unfähigen Banken. Ist der Bann durch den Beginn im kurzfristigen Bereich des „commercial paper“ erst einmal gebrochen, dann ist der Weg nicht mehr weit zu einer umfassenden Not-Kreditvergabe an Nicht-Finanzunternehmen durch den Staat.

Gleichzeitig stockt die Fed ihre Kreditvergabe an die Banken selbst weiter dramatisch auf (auf derzeit bis zu 900 Mrd. USD). Dies beides zusammen dürfte schon bald dazu führen, daß die Banken das Gefühl bekommen, der Staat nehme ihnen durch seine direkte Kreditvergabe Geschäft weg  und sie werden beginnen, ihre gesamtwirtschaftliche Aufgabe wieder zu erfüllen, wenn auch vielleicht zunächst nur in langsam wachsendem Umfang.

Das alles wird das für ein Funktionieren der Wirtschaft notwendige Minimum und Ver- und Zutrauen nach und nach wieder herstellen. Der Zusammenbruch wird also mal wieder ausfallen.


Selbstverständlich ist all dies kein Rezept gegen die Depression, auf die wir zusteuern. Eine Depression, deren zu erwartende Schwere unverständige Zentralbanken mit zu veranworten haben, indem sie mit der unlogischen herrschenden Meinung in der Volkswirtschaftslehre den ca. 58-60jährigen, nach dem russischen Ökonomen Kondratieff benannten Wirtschaftszyklus und die ihm unterliegenden 12jährigen „Juglar“-Zyklen für tot erklärten und meinten, größere wirtschaftliche Abschwünge verhindern zu sollen  was sie dann auch mit aller Gewalt versucht haben.

Die Welt war im Herbst 1987 reif für eine neue Depression  die Kurscharts des damaligen Oktober-Crashs mit Kursverlusten von ca. 40 Prozent in nur einer Woche sehen demjenigen des Dow Jones Industrials von 1929 verdammt ähnlich.

Massive Interventionen seitens des Staates und vermutlich auch der Zusammenbruch der Sowjetunion haben verhindert, daß die Weltwirtschaft zum zyklisch „richtigen“ Zeitpunkt in eine Depression abglitt. Wann immer sich in der Folgezeit Probleme zeigten, pumpte die Fed Geld in die Märkte  und so nach und nach den großen Luftballon auf, aus dem jetzt die Luft entweicht.

Da die Depression künstlich hinausgeschoben wurde, sollte sie jetzt eigentlich schlimmer werden als 1929-32, wie es kürzlich etwa auch der Präsident der Nationalen Brasilianischen Entwicklungsbank, Luciano Coutinho, öffentlich befürchtet hat. Das ist auch nicht auszuschließen.

Aber man hat durchaus eine Menge aus den Jahren 1929-32 gelernt  der Einlagensicherungsfonds ist ein prominentes Beispiel. Zuversichtlich stimmt aber vor allem, daß auch die Verantwortlichen bei der Fed offenbar noch in der Lage sind, logisch zu denken. Daß der Staat selbst vorübergehend – in welcher Form auch immer  Bank spielt, wurde zwingend erforderlich, und nun geschieht es tatsächlich.
Also, die Depression wird kommen und ist logisch, ökonomisch und vor allem sittlich notwendig  aber an ihrem Ende steht definitiv nicht der Weltuntergang, sondern der Beginn des nächsten Kondratieff, vermutlich desjenigen des Bioengineering.

 


http://www.mmnews.de/index.php/200810071228/...ein-Zusammenbruch.html  

3233 Postings, 7215 Tage Dahinterschauerzu: Der Staat als Bank

 
  
    #1014
1
09.10.08 15:27
Rubensrembrand hat die auch nach meiner Meinung einzige Möglichkeit angesprochen, der Finanzkrise Herr zu werden. Der Staat beteiligt sich an Banken. Er benötigt im Gegensatz zu den Banken kein Eigenkapital, um Kredite zu bekommen. Die Zeit dafür ist günstig, weil sich Banken im Moment nicht dagegen wehren können. Die erste US-Bank mit Staatsbeteiligung dürfte die Citigroup werden. Um nur 10 % der außerbilanziell geführten Werte abzuschreiben, bräuchte sie 130 Mrd $. Das kann sie nicht stemmen . Andererseits wird die Bankenaufsicht nicht ewig damit warten können, eine Weisung zur Einbindung der außerbilanziellen Positionen in die Bilanzen herauszugeben. Es muß sich also schnell etwas tun!  

3233 Postings, 7215 Tage DahinterschauerBald Bodenbildung erreicht?

 
  
    #1015
3
10.10.08 18:34
Alles hängt an den US-Börsen. Deshalb betrachten wir die Firmen des Dow Industrial Index, um zu erfahren, ob diese bereits einen Stand erreicht haben, der einer Rezession entsprechen würde. Dies ist mit einem durchschnittlichen KGV von 11,9 bezogen auf die 2009-Gewinne bestimmt noch nicht der Fall. Es sei denn, die Gewinnschätzungen für das nächste Jahr sind noch völlig überzogen. Eine Bodenbildung wird es wohl nicht über einem KGV von 10 geben! Übrigens haben die Amerikaner am Donnerstag Börsenwerte von 842 Mrd. $ verloren; in den letzten 7 Handelstagen 2,5 Billionen und seit einem Jahr 8,4 Billionen.  

51986 Postings, 6189 Tage RubensrembrandtWas kollabiert eigentlich?

 
  
    #1016
3
10.10.08 18:46
Auf den ersten Blick das Finanzsystem. Die ganz großen Banken vor allem der
USA haben sich vor allem als Zockerbuden verhalten, um das ganz große Geld
zu machen, statt ihrer eigentlichen Aufgabe nachzukommen, die Wirtschaft
mit ausreichenden Krediten zu versorgen. Dabei haben sie sich so gewaltig
verzockt, dass nicht einmal der US-Staat für die Spielschulden ohne Schaden
aufkommen kann. Von diesen Zockerbuden sind Kreditderivate überall in der
(vor allem westlichen) Welt verkauft worden, sodass auch ausländische
Banken und deren Staaten  Schaden genommen haben. Es wird inzwischen
behauptet, dass Euro-Land wegen der unterschiedlichen Interessen der
Einzelländer schwieriger mit der Finanzkrise fertig werden dürfte als die
USA. Inzwischen wird sogar von einer Währungsreform gesprochen.

Die Schnelligkeit und Großzügigkeit,  mit der das US-amerikanische Rettungs-
paket geschnürt wurde, zeigt eigentlich, dass die USA von der Wallstreet
regiert wird. Besser gesagt von der Globalisierungsclique, die hinter den
Banken steht und der es darum geht, Bürger, Staat, Kommunen und Unter-
nehmen auszuplündern und auszuschlachten. Deshalb auch die Durchsetzung
weltweit möglichst einheitlicher Rechnungslegungspflichten um auch internatio-
nal Beute ausfindig zu machen. Deshalb wird auch versucht ein einheitliches
Recht, einheitliche Währung und einheitliches Patentsystem durchzusetzen,
um auch internationale Kaufkraftabschöpfung zu Gunsten der Globalisierungs-
clique zu ermöglichen. Zum Schluss wird dann eine Währungsreform durchge-
führt, während man selbst schon lange in Sachwerten ist.

Bleibt nur zu hoffen, dass zum Schluss auch die Globalisierung US-amerikanischer
Prägung kollabiert.  

7114 Postings, 8558 Tage KritikerRuf nach der Staatsbank !

 
  
    #1017
1
10.10.08 19:57
Sowas haben wir doch und hatten.
Die IKB war doch eine Staatbank; - wurde nach Pleite verkauft.
Die KFW ist eine Staatsbank; - mit noch größeren Problemen wie die Commerzbank!
Die Depfa als Staatsfinanzierer holte die Mutter HRE nahe zur Pleite!
Und die Landesbanken ? stehen die besser da?

Und die Bundesbank überlebt doch auch nur mittels Steuererhöhungen.

So gesehen halten sich unsere freien Banken noch sehr gut!

Wenn ich mir dazu vorstelle, unsere GöKazIn wird Vorstand des neuen Staatsbanken-Verbundes, dann garantiert niemand mehr unsere Groschen!

Gott bewahre uns vor Unheil und Sozialisten!  

3233 Postings, 7215 Tage DahinterschauerG 7 - Beschlüsse

 
  
    #1018
2
11.10.08 20:45
Nur unspezifisches. "take all necessary steps to unfreeze credit and money markets" Keine neuen Maßnahmen, wie z. B. eine Garantie für Darlehen von Bank zu Bank, wie von GB vorgeschlagen. Auch keine Vereinbarung darüber, daß zur Herstellung des Vertrauens in die Banken alle außerbilanziellen Positionen in die Bilanz zurückgeführt werden sollen (Man beachte Citigroup mit 1,3 Billionen!!) Es sei denn das ist in Punkt 5 verschlüsselt als pure Empfehlung : "accurate valuation and transparent disclosure of assets and consistent implementation of high quality accounting standards are necessary"
Davon alleine wird sich die Börse Montag nicht erholen.  

51986 Postings, 6189 Tage RubensrembrandtDepressive Hyperinflation?

 
  
    #1019
3
12.10.08 09:56
Die Logistik-Kette bricht    PDF    Drucken    E-Mail
Von Michael Mross  
Sonntag, 12. Oktober 2008
Internationale Schifffahrt teilweise unterbrochen. Waren stapeln sich an Häfen. Globalisierung vor dem Aus. Versorgungskette gefährdet.

Letzte Woche in Dubai. Ich blätterte wie üblich beim Frühstück die regionalen Zeitungen durch. Dabei geriet ich bei der „Gulf News“ in die Rubrik „Transport“.


Transport ist in der Wirtschafts-Wunder-Blase Dubai ein wichtiger Aspekt. Denn alles, was dort ihn den Himmel gebaut wird, muss von irgendwo angeliefert werden. Deshalb entsteht in Dubai auch der größte Container-Hafen der Welt.

Doch was in dieser Rubrik Titel-Thema war, könnte nicht nur Dubai, sondern die ganze Welt wie ein Hammerschlag treffen.

Es ging darum, dass immer öfter Güter nicht nach Dubai transportiert werden können, weil der internationale Schifffahrtsverkehr unter der Kreditkrise leidet.

Dazu müssen Sie wissen, dass 90% des weltweiten Warenverkehrs per Schiff abgewickelt wird. Und immer, wenn ein Schiff irgendwo auf der Welt einen Hafen verlässt,  ist ein Kredit im Spiel.

Mit so genannten „Letter of Credits“ (LoC, Akkreditiv) werden die zu transportierenden Waren finanziert. Dahinter steckt ein international gebräuchliches Verfahren, in dem große Banken dem Verkäufer garantieren, dass er auch das Geld kriegt - denn dieser kann es sich in der Regel ja kaum selbst vor Ort in Dubai abholen.

Doch dieses System ist in höchster Gefahr. Banken akzeptieren immer seltener LoCs, weil sie ihren internationalen Counterparts nicht trauen. Ohne Geldsicherheit werden die Waren aber nicht abgeschickt. Folge: In den Häfen stapeln sich die Waren.

Insbesondere US-Häfen und südamerikanische Häfen sollen derzeit davon betroffen sein. Doch die Krise breitet sich in rasender Geschwindigkeit aus. Alle Güter sind davon betroffen: Nicht nur Rohstoffe (Kohle, Ölprodukte, Benzin) sondern auch Lebensmittel, wie zum Beispiel Getreide.

Das Dramatische: Wenn die Schiffe keine Ware mehr transportieren, dann droht dem Reeder schnell der Bankrott. Denn die meisten Schiffe selbst sind mit Kredit gekauft. Schon ein paar Tage Ausfall können lebensbedrohlich sein.

Gehen aber die Reeder Bankrott, weil sie ihre Kreditraten nicht mehr zahlen können, dann droht der vollständige Kollaps auf den Weltmeeren.

Seit diesem Wochenende klingeln überall die Alarmglocken. Doch die Branche ist wie gelähmt. Insider berichten, wenn sich hier nicht schnell was tut, dann droht in Kürze die Logistik Katastrophe.

Auch wenn nicht alles zusammen bricht, so ist doch zu befürchten, dass die Versorgungskanäle abnehmen. Das bedeutet im Klartext: Die Globalisierung steht vor dem Aus. Mit dramatischen Folgen für die Emerging Marktes und alle so genannten Schwellenländer.

Und noch viel wichtiger: Es wird eine bedrohliche  Knappheit in den Abnehmerländern erzeugt. Die wenigen Waren, welche noch geliefert werden können, werden damit zwangsläufig teurer. Das betrifft Öl und Energieprodukte genau so wie alles andere, wie zum Beispiel Nahrungsmittel, insbesondere Getreide. (Aber auch Kaffee)

Damit haben wir dann das, was man als depressive Hyperinflation bezeichnet: Alle werden ärmer, alle Assets fallen im Preis, Menschen werden arbeitslos. Auf der anderen Seite steigen die Preise für Waren dramatisch. Schlimmer kann es kaum  kommen.

Weiterführende Infos:

Letter of Credit: http://de.wikipedia.org/wiki/Letter_of_Credit
Reuters: http://uk.reuters.com/article/oilRpt/idUKN2629130620080926
Getreide: http://www.financialpost.com/story.html?id=866522
Korea http://www.bloomberg.com/apps/...20601087&sid=ag9hyqQ1tymU&refer=home
Ölraffinarien http://www.tradingmarkets.com/.site/news/Stock%20News/1934872



http://www.mmnews.de/index.php/200810121279/...t-Vorrate-anlegen.html  

3743 Postings, 6785 Tage Limitless# 019 - das wär ja der supergau schlechthin

 
  
    #1020
1
12.10.08 10:05
iss mir jetzt irgendwie auf den magen geschlagen !
nicht so unbedingt eine lektüre für den sonntagmorgen ...  limi  

51986 Postings, 6189 Tage RubensrembrandtNoch schwärzer

 
  
    #1021
1
12.10.08 10:41
Drohende Anarchie? Wie rette ich mein Vermögen?    PDF    Drucken    E-Mail
Von Mathias Freimann  
Samstag, 11. Oktober 2008
Finanzmärkte im deflationärern Crash. An der Wende von Inflation zu Deflation zerbrechen alle. Es droht die Massenverelendung.

Alle Stützungsmaßnahmen verpuffen, da sie zeigen, dass sie notwendig sind. Der Traum regelmäßiger Positiv-Renditen zerplatzt auf breiter Front, eine ernsthafte Rettung der Kapitalmärkte ist nicht in Sicht.

An der Wende von Inflation zu Deflation zerbrechen alle. Im Jahr 2007 bekam das Kredit-Kartenhaus nur erste Risse, seit den US-Bankenpleiten von 2008 aber bricht dieses Kartenhaus schrittweise zusammen. Kleinanleger bangen um ihre Altersvorsorge, die Wirtschaft befürchtet den Ausfall von Kunden und Lieferanten, die Politik diskutiert den Ausnahmezustand.


Die Pariser Vorort-Krawalle von Okt./Nov. 2005 oder die regelmäßigen 1.Mai-Krawalle in deutschen Ballungsräumen geben einen ersten Vorgeschmack, wie sich die Unterschicht zur Wehr setzen kann. Was uns bevorsteht, ist ein kompletter Respekt- und Distanzverlust gegenüber der Staatsgewalt. Mit Steinewerfern und brennenden Autos fängt es an, mit Barrikadenkämpfen zwischen Volk und Militär geht es weiter, und enden wird es mit brennenden Finanzämtern, brennenden Polizeirevieren, einem bewaffnet tobenden Mob und ständig steigenden Opferzahlen.

Wer sein Geld und Vermögen restlos verliert, verliert seine Hoffnungen und Träume. Verliert jemand darüber hinaus auch noch Job und Familie, verliert er auch den letzten Rückhalt und wird zurück katapultiert auf Null. Einzelne mögen sich als gescheitert fühlen und halten still, die Masse jedoch vergisst ihre anerzogene Untertänigkeit und wird rebellisch. Gesetz und Ordnung sind dann das erste, was bricht. Alle Werte der Zivilisation könnten bald auf dem Prüfstand stehen, sie drohen umzukippen in Barbarei. Bewaffnete Raubüberfälle geben Darwins Evolutionsgesetz eine neue Beweischance.

Die Revolution der damaligen DDR-Hälfte des deutschen Volkes verlief 1989 nur deswegen friedlich, weil sich eine D-Mark-Perspektive auftat. Sie bedeutete eine sofortige materielle Entschädigung und konnte eine Chance auf neuen Wohlstand glaubhaft vermitteln. Bei den jetzigen Verwerfungen steht aber keinerlei Bewährtes in Aussicht. Stattdessen greift zunehmende Hysterie um sich. Pleiten, Abschreibungen, Kursverluste erreichen die Mainstream-Medien und beschleunigen die materielle Unsicherheit. Die Politik beschwichtigt, Fachleute und Experten sind ratlos. Nur das einfache Sparervolk wird mit einer schonungslosen rationalen Einfachheit reagieren - mit der Faust, mit der Waffe.

Die Großfinanz, egal ob amerikanisch oder europäisch, wird sich wünschen, diese Geister nie gerufen zu haben. Ihre Gier nach Zins und Zinseszins wird einer gerechten Strafe zugeführt.

Eine Inflation, egal ob schleichend oder galoppierend, wird lange akzeptiert und toleriert. Inflationäre Verluste will deswegen auf lange Zeit keiner wahrhaben. Ein hoher Zahlenwert täuscht Reichtum, eine hohe Kaufsumme täuscht Wertbesitz vor. Droht eine Pleite, besteht immer noch die Chance zur Umschuldung. Versagt im Extremfall das Geld als Tauschmittel, werden Sachwerte zur nächst akzeptierten Alternative. Einer ausufernden Inflation wird also jeder durch vorausschauende Hamsterkäufe vorbeugen. Man wird seinen persönlichen 5-Jahresbedarf absichern und hätte zudem immer etwas zum Tauschen.

Eine Deflation verläuft aber entgegengesetzt. Die Geldmenge wird nicht ausgeweitet, sondern erlebt eine crashartig beschleunigte Kontraktion. Pleite folgt auf Pleite. Deswegen werden deflationäre Verluste sofort sichtbar, der Vermögensbestand verringert sich nicht nur gefühlt, sondern tatsächlich. Durch panikartige Verkaufswellen wird einerseits aufgeblähter Geldwert vernichtet und anderseits das verbliebene Geld spürbar aufgewertet. Der restliche Cashbestand bekommt eine höhere Kaufkraft.

Cash zu halten, scheint die Lösung des Deflationsproblems. Das Dumme ist nur, dass eine inflationär groß gewordene Generation ihren Vermögensbestand nur selten auf Tagesgeldkonten parkt, sondern in illiquiden Langfristverträgen gebunden hält. D.h. entweder durch Lebensversicherungen, Rentenversicherungen oder Sparverträge mehren will. Die dabei leichtgläubig hingenommene Garantie auf angeblich solide Vertragsformen wird bald eindrucksvoll widerlegt werden. Denn Banken und Versicherer machen in ihrer Profitgier dieselben Fehler wie jeder Kleinanleger und sind vor einer Totalpleite nicht gefeit. Deswegen ist zu erwarten, dass die vereinbarte Zielsumme von Sparverträgen im Crashfall zur Unternehmensabsicherung nach unten korrigiert werden wird.

Wer andererseits gar kein Vermögen hat, sondern dieses in Form von Kreditverträgen erst aufbauen und abzahlen will, ist auch vor der Deflation nicht geschützt. Die irrige Annahme, dass Immobilien grundsätzlich im Wert steigen, erlebt bereits jetzt, am Anfang der Deflationsspirale, eine erhellende Korrektur.
In der Gier nach Cash wird jeder vorstellbare Sachwert durch mehrfache Verkaufswellen im Wert gedrückt werden. Die Kreditfinanzierung der Immobilien bleibt jedoch in der inflationär entstandenen Vertragshöhe unverrückbar bestehen. Nicht nur Bargeld sondern auch Schulden werden in der Deflation aufgewertet. Jede Zwangsversteigerung wird also den abzulösenden Kredit nicht mehr vollständig egalisieren können. Es verbleibt eine Restschuld, eine Restabhängigkeit zum früheren Gläubiger. Letztlich offenbart die Deflation, dass jeder Langfristvertrag eine  Mischung aus Lüge, Täuschung und Betrug gewesen ist.

Während in einer Inflation nur die Gläubiger verlieren und alle Schuldner sich auf Dauer entschulden, ist das perfide einer Deflation derart, dass alle verlieren. Die Ungerechtigkeit trifft beide Seiten des Kredit-Schneeballsystems. Massenarbeitslosigkeit greift um sich, die Konsumnachfrage bricht ein, ganze Produktionszweige enden wegen Kundenschwund in der Insolvenz.

Ständige Berichte über Mangelversorgung und Plünderungen zermürben zudem die Menschen. Droht dann auch die eigene Grundversorgung zu zerbrechen und das eigene Tauschlager ist erschöpft, dann wird auch die letzte Vermögensbasis aufgelöst, der Kilobarren Gold oder das längst schuldenfreie Haus. Man kann seinen vor der Deflation erworbenen Vermögensstand also nur begrenzte Zeit retten, und viele werden ihn unverschuldet verlieren.

Deswegen wird eine Deflation jedes geltende Recht und Gesetz aushebeln. Das was sich stattdessen durchsetzt, ist Darwins anarchisches Gesetz „Survival of the fittest“, sowohl körperlich als auch intellektuell. Nicht die Knappheit, sondern  vielmehr die Dringlichkeit eines Sachwertes lässt den Willen zu dessen aggressiver Beschaffung steigen.

Dass den Vermögensverlust nicht jeder so willenlos hinnimmt, dürfte klar sein. Denn wie heißt es so schön: Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es zurück. Das heißt, dass die Rücksichtslosigkeit mit der die hart arbeitenden Kleinsparer und Häuslebauer enteignet werden, genauso rücksichtslos zurückschlagen wird. Wer seinen Vorsorgetraum verliert, wer sich selbst und seine Familie in Gefahr sieht, läuft Amok. Und solange diese Wut nicht gestoppt ist, werden Aufruhr, Rebellion und Ausnahmezustände zum normalen Alltagsszenario gehören.

Das Problem dabei ist, dass sich eine solche Welle von Anarchie eben nicht so leicht wieder stoppen lässt. Erstens weiß keiner, wie der Vermögensverlust entschädigt werden soll. Zweitens erleben die Angehörigen von Polizei und Militär im privaten Bereich dieselbe Enteignung. Warum sollen sie also weiter ihrem Staatstreueeid folgen? Und drittens warten gewisse Bevölkerungsschichten nur darauf, ihrer Wut freien Lauf zu lassen. Sie werden als „Anheizer“ die rebellierende Masse mit immer neuer Hetze überschütten und als neue „Führer“ neue Richtung geben wollen.

 


http://www.mmnews.de/index.php/200810111269/...ich-mein-Vermogen.html  

51986 Postings, 6189 Tage RubensrembrandtIWF-Chef

 
  
    #1022
12.10.08 13:29
IWF: Finanzsystem vor Kollaps    PDF    Drucken    E-Mail
Samstag, 11. Oktober 2008
Trotz Rettungsmaßnahmen steht das Finanzsystem am Rande des Zusammenbruchs / IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn. G7 Plan völlig unzureichend: "Von Zeit überholt" / Update: EZB Telefonkonferenz am Samstag abend. Zinssenkung?

Das weltweite Finanzsystem steht nach den Worten von IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn wegen der Sorgen um die Solvenz internationaler Banken am Rande des Zusammenbruchs.


http://www.mmnews.de/index.php/200810111277/...ystem-vor-Kollaps.html  

51986 Postings, 6189 Tage RubensrembrandtIWF-Chefökonom

 
  
    #1023
12.10.08 13:34
IWF: Keine Krise, alles wird gut    PDF    Drucken    E-Mail
Von Michael Mross  
Samstag, 11. Oktober 2008
Risiko einer neuen Weltwirtschaftskrise  praktisch gleich null. Märkte können maximal um 20% einbrechen.



Die Finanzkrise könnte die internationalen Märkte nach Einschätzung eine IWF-Vertreters im schlimmsten Fall noch einmal um 20 Prozent einbrechen lassen. Das Risiko einer neuen Weltwirtschaftskrise sei aber praktisch gleich null, zitierte die italienische Zeitung "Corriere della Sera" am Samstag den IWF-Chefökonomen Olivier Blanchard.


http://www.mmnews.de/index.php/200810111275/Borse/...es-wird-gut.html  

51986 Postings, 6189 Tage RubensrembrandtDas System bricht zusammen! (?)

 
  
    #1024
2
12.10.08 18:10
DAX 900? Wie gehts jetzt weiter?    PDF    Drucken    E-Mail
Von Mr. DAX  
Sonntag, 12. Oktober 2008
Die Katastrophe ist da. Märkte im freien Fall. Warnungen vor Weltwirtschaftskrise. Doch sie ist schon längst da. USA haben  Rettung des Systems aufgegeben und bereiten sich auf den „Tag danach“ vor.

Dirk Müller (Mr. DAX)

Klaren Kopf bewahren und nicht den Beschwichtigungen glauben ist das Gebot der Stunde.

Zusammenbrechende Banken, Island vor dem Staatsbankrott, geschlossene Börsen in Russland, Asien und Österreich, Bankenverstaatlichungen und einbrechende Wirtschaftsdaten. Wie sieht eine Weltwirtschaftskrise aus, wenn nicht so? Die Meldungen überschlagen sich und man kommt in dem ganzen Medienwahnsinn kaum noch dazu, das Wesentliche zu erkennen.

Konzentrieren wir uns also auf die wichtigsten Fakten, die uns Hinweise auf die weitere Entwicklung geben. Es brennt an allen Ecken des Globus. Seit der Globalisierung ist alles in einer Art und Weise miteinander Verknüpft, dass niemand die ganzen Konsequenzen aus den bereits aufgetretenen Verwerfungen nachvollziehen kann. Erstrecht nicht die Politiker.

Als ich am Donnerstag bei der Sendung Maybritt Illner zu Gast war, wurde mir das dramatisch bewusst. Wir stehen mitten in einer Katastrophe und die Politiker, von denen wir Lösungen erwarten, haben noch nicht einmal verstanden um was es geht. Sie streiten sich, wer vor 5 Jahren welches Gesetz blockiert oder beschlossen hat. Machen Wahlkampf anstatt nach Lösungen zu suchen. Ich war entsetzt. Von denen ist keine Hilfe zu erwarten.

Ich bin mittlerweile der Überzeugung, dass uns unser Wirtschaftssystem mit 70% Wahrscheinlichkeit  gerade zusammenbricht.

Die USA haben meines Erachtens eine Rettung des Systems aufgegeben und bereiten sich bereits auf den „Tag danach“ vor. Die Europäer haben das noch nicht verstanden. Diesem Zweck diente auch das 700MRD „Rettungspaket“. Es wurde benötigt um die wichtigen und mächtigen Institute wie Goldman Sachs, aber auch Industrieunternehmen wie General Electric etc. mit genügend Geld auszustatten, damit diese nach dem Zusammenbruch weiterarbeiten können und das System nach dem „Reset“ weiter läuft. Es findet ein kontrollierter Zusammenbruch statt. Man bemüht sich lediglich, das Tempo ein wenig herauszunehmen. Der Tiefstpunkt wird in einigen Monaten erreicht sein.


Es besteht kein Grund zur Panik (Der besteht eigentlich nie), aber sehr wohl besteht Grund zu überlegtem Handeln. Ein solcher Zusammenbruch bedeutet nicht das Ende der Welt. Die Erde dreht sich weiter und es geht auch morgens die Sonne auf.

Es wird auch dann noch Banken und Unternehmen geben, aber es kommt eben zu sehr großen Umbrüchen und Veränderungen. Es sieht so aus, als würden sich auch große Investoren mit viel Bargeldhaltung auf den „D-Day“ vorbereiten. Das Gleiche sollten Sie tun. Bargeldhaltung.

Keine Aktien, keine Fonds usw. Auch Gold ist im Moment keine akute Empfehlung (abgesehen von dem Grundstock, der immer gilt). Im Moment zählt nur Bargeld.

Das ist auf dem Konto (noch) gut aufgehoben, muss aber beobachtet werden. Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit fallen die Märkte noch sehr, sehr tief.

Ich gehe von einem Unterschreiten der Tiefs von 2003 aus und halte sogar einen 3stelligen Daxstand für möglich. Nicht für zwingend, aber für MÖGLICH !  Wenn wir diese Phase erreichen, ist die Zeit zum Investieren. Es sollte dann ein Zeitfenster von wenigen Wochen geben, innerhalb dessen man sein Geld unbedingt investiert MUSS.

Sei es Immobilien oder Aktien oder Edelmetalle. Es besteht dann die akute Möglichkeit, dass es zu Veränderungen im Währungssystem kommt. Dazu aber später mehr. Aber noch mal ganz klar : So sieht es im Moment für MICH aus ! Es muss nicht so kommen.

Ich kann irren !! ICH sehe es im Moment so. Vielleicht kommen in einigen Tagen neue Informationen, und die Welt ist plötzlich eine andere (bessere). Aus heutiger Sicht ist das MEINE Meinung.

Bitte überdenken Sie stets alles mit Ihrem eigenen gesunden Menschenverstand. Vertrauen Sie keinem „Experten“ blind. Auch mir nicht !



Notmaßnahmen vom Wochenende lächerlich

Was bisher bezüglich der Krisenintervention der G7 bekannt wurde ist geradezu lächerlich. Absichtserklärungen, sonst nichts. „Gemeinsames Handeln“, „Konsequentes Vorgehen“ Bla,bla. Welche Fakten ? Was will man tun? Das Überleben der wichtigsten Banken soll garantiert werden. Vermutlich indem sich der Staat daran beteiligt (Verstaatlichung). OK. Den Rest kann man also absaufen lassen!?

Das entspricht genau meiner Einschätzung. Man bereitet sich auf den Tag „danach“ vor. Man lässt das System absaufen und rettet nur die wichtigsten Elemente über die Runden, um danach neu starten zu können. Wenn das in Europa weiterhin jeder Staat für sich macht, entstehen daraus Gefahren für das Europäische Währungssystem, da unterschiedliche Garantien der einzelnen Länder zu großen Kapitalüberträgen in das Land mit der jeweils besten Garantie führen.

Nehmen wir an Irland bietet einen Vollkaskoschutz für alle Gelder an. Italien nicht. Dann werden die Menschen und Unternehmen ihr Geld von den italienischen Banken abziehen und nach Irland übertragen. Die italienischen Banken brechen zusammen während die irländischen profitieren.


Das wird Italien nicht zulassen und den Kapitalübertrag verbieten. Der Euro stünde vor größten Belastungsproben. Die europäischen Staaten müssen sich dringend auf ein gemeinsames Vorgehen einigen, ich befürchte aber, dass jeder nur seine eigene Haut retten will.

Die Kreditklemme (Banken trauen einander nicht) wird vermutlich gelöst, indem der Staat als Vermittler dient. Bank A leiht das Geld an den Staat, der gibt es an Bank B weiter. Wenn Bank B nicht zurückzahlen kann, hat der Staat Pech gehabt. Das kann kurzfristig den Geldmarkt wieder in Gang bringen, birgt aber ungeahnte Risiken für die Staatshaushalte.

Wann diskutieren wir die nächsten Staatspleiten nach Island? Wenn eine der großen Schweizer Banken kippen würde, hätte auch die Schweiz ein Problem. Die Banken sind wesentlich größer als der Schweizer Staatshaushalt. Der Franken ist also im Moment keine sinnvolle Alternative.

Das sind einige Schlaglichter der aktuellen Krise. Ich könnte Ihnen seitenweise weitere Brennpunkte nennen. So kommt mittlerweile auch der internationale Schiffsverkehr (Warentransport) in Gefahr, da die Kreditgarantien, mit denen die Schiffsladungen auf den Weg geschickt werden, auszutrocknen drohen. Das könnte zu Lieferengpässen vieler Güter führen.







http://www.mmnews.de/index.php/200810121282/...ehts-jetzt-weiter.html  

51986 Postings, 6189 Tage RubensrembrandtUSA haben System-Rettung aufgegeben (Mr. Dax)

 
  
    #1025
2
12.10.08 18:43
Die USA haben meines Erachtens eine Rettung des Systems aufgegeben und bereiten sich bereits auf den „Tag danach“ vor. Die Europäer haben das noch nicht verstanden. Diesem Zweck diente auch das 700MRD „Rettungspaket“. Es wurde benötigt um die wichtigen und mächtigen Institute wie Goldman Sachs, aber auch Industrieunternehmen wie General Electric etc. mit genügend Geld auszustatten, damit diese nach dem Zusammenbruch weiterarbeiten können und das System nach dem „Reset“ weiter läuft. Es findet ein kontrollierter Zusammenbruch statt. Man bemüht sich lediglich, das Tempo ein wenig herauszunehmen. Der Tiefstpunkt wird in einigen Monaten erreicht sein.


http://www.mmnews.de/index.php/200810121282/...ehts-jetzt-weiter.html  

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