Lebensversicherung: Soll ich oder noch nicht?


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Neuester Beitrag: 05.12.04 23:50
Eröffnet am:05.12.04 10:55von: bammieAnzahl Beiträge:5
Neuester Beitrag:05.12.04 23:50von: TimchenLeser gesamt:1.913
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8970 Postings, 7625 Tage bammieLebensversicherung: Soll ich oder noch nicht?

 
  
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05.12.04 10:55
Das Geschäft mit neuen Policen blüht. Doch nicht für jeden lohnt ein Abschluß. Wer last minute unterschreiben sollte, und wer lieber auf nächstes Jahr wartet.

von Ludwig Riepl

Findig und fix - das waren Lebensversicherer schon immer, wenn's um ihre Pfründe ging. Am vorletzten Donnerstag legte das Bundesfinanzministerium (BMF) die Kriterien fest, die man einhalten muß, damit die Auszahlung auch in Zukunft steuerfrei bleibt. Am Montag kursierten schon die ersten Blanko-Annahmebestätigungen.
"Von einigen Gesellschaften haben wir die Erklärungen bereits vorrätig", sagt Thomas Adolph, Chef des Frankfurter Finanzdienstleisters AFW. Doch diese Zettel reichen dem Fiskus nicht, die Verträge müssen bis zum Jahresende auch policiert sein. Verschnaufpausen werden Versicherer also so wenig einlegen können wie Makler Adolph, der schon lange den arbeitsfreien Samstag gestrichen hat. Beim Branchenführer Allianz gehen täglich dreimal mehr Policen ein als im Vorjahr. Und schon gab es einen Zusatzschub, weil der Garantiezins 2004 von 3,25 auf 2,75 Prozent sank. In der Branche von Allianz, Debeka und Co grassiert ein neues Modell für Top-Manager, sich mitarbeiternah zu zeigen: Statt an Weihnachtsfeiern nehmen sie jetzt an Notschulungen in Policierung teil.

In einer Hinsicht jedoch hat das BMF-Schreiben den Versicherern den Rücken freigemacht. Das Endgeschäft wird nicht gestört, weil die erste Prämie zu spät eingeht. Lediglich Selbständige können nur weiter steuerfrei Vorsorge betreiben, wenn sie die ersten Beiträge noch in diesem Jahr gezahlt haben. Alle anderen haben für derlei Förmlichkeiten eine Frist bis zum 31. März.

Jetzt machen etliche Anbieter auch den Kunden Druck. Sie garantieren nur bis Weihnachten oder noch kürzer, daß die Policen glatt durchlaufen. Der Markt kocht: Außer der Lockung mit Steuereinsparungen bringt nichts den deutschen Normalverbraucher so auf Trab wie die Angst, etwas zu verpassen.Doch Torschlußpanik ist ein schlechter Ratgeber. "Es muß schon andere wichtige Gründe für einen Abschluß geben", rät Verbraucherschützer Wolfgang Scholl. "Der Steuereffekt allein ist zuwenig." Diese Ansicht bekräftigt Manfred Poweleit, Herausgeber des Branchenreports Map-Report. "Wer sich nicht eingehend informiert und sich von einer schlechten Gesellschaft verführen läßt, weil er nur auf die Steuerersparnis schielt, kann schlechter dastehen als einer, der 2005 eine gute Police zeichnet." Bedrückend viel zu verlieren haben nur wenige (siehe Kasten).

Neustart 2005: Weniger fix und arg bedeckt geben sich die Versicherer, wenn es um die Produkte des neuen Jahres geht. Kein Wunder, könnte doch ein Blick auf neue Produkte den Druck mindern, noch schnell eine Lebens- oder Rentenversicherung nach altem Muster abzuschließen.Denn im kommenden Jahr ist es mit der Steuerfreiheit nicht einfach vorbei. Sie wird nur auf andere Füße gestellt. Auch weiterhin verschont der Fiskus alle Erträge des Kapitals, das in einer Rentenversicherung angelegt ist. Steuerpflichtig ist nur der Ertrag, den das angesammelte Geld während der Rentenauszahlung einbringt. Dieser Ertragsanteil ist davon abhängig, wann das Geld zum ersten Mal fließt. Im nächsten Jahr wird er kräftig gesenkt. Bei einem Eintrittsalter mit 65 Jahren beispielsweise von 27 auf 18 Prozent. "Dann zahlt man mit Steuersatz 33 Prozent nur sechs Prozent Abgaben auf die Rente", hat Finanzberater Adolph ausgerechnet. Wer später Bargeld statt Rente will, wird allerdings kräftig zur Kasse gebeten.

Daß man mit einer 2005er Rentenversicherung nicht schlecht fährt, sagt auch Frank Breiting, Versicherungsspezialist des Analysehauses Towers Perrin Tillinghast. "Die Policen sind rentabel und sehr flexibel. Mindestlaufzeit, -beitragsdauer oder -todesfallschutz entfallen." Für die Kunden ist dadurch vieles einfacher, für die Versicherer aber wird vieles schwerer. "Heute nehmen je nach Unternehmen 90 bis 99 Prozent der Kunden lieber Bargeld", sagt Breiting. Künftig werden Renten öfter eingefordert. Langlaufende Renten halten aber nur solide Gesellschaften durch, denn die Anforderungen ans Eigenkapital steigen. Man wird also auch in Zukunft so wenig blind unterschreiben können wie in diesen hektischen Tagen. «

Kurz vor Rot für die Lebensversicherung - wer Gas geben mußNoch schnell das Gaspedal durchtreten, bevor es mit dem Steuervorteil bei der Lebensversicherung vorbei ist, muß nicht jeder. Akuten Handlungsbedarf gibt es nur für eine kleine Personengruppe. EURO hat wichtige Entscheidungshilfen für Durchstarter zusammengestellt.

Unter Tempodruck: Selbständige, die ihren Vorsorgefreibetrag noch nicht ausgeschöpft haben. Sie müssen sich aber nur dann besonders beeilen, wenn sie später unbedingt die Kapitalauszahlung wollen. Von ihnen verlangt der Fiskus, daß nicht nur die Annahmebestätigung bis Jahresende vorliegt, sondern auch die erste Prämie gezahlt ist. Dann kann man weiterhin jährlich pro Nase 3068 Euro steuerfrei sowie höhere Beiträge begünstigt einzahlen. Wichtig! Angestellte können dies fast nie nutzen (Ausnahmen: Handels- und Versicherungsvertreter, Publizisten, Künstler, Hausgewerbetreibende, Arbeitslose). Die Abzugsfähigkeit wird zudem bei Anspruch auf Betriebsrenten oder Pensionen stark gekürzt. Schon bei knapp 20000 Euro Jahresgehalt ist der Versorgungsfreibetrag aufgezehrt. In Sicherheit bringen sich Zaghafte, die Eichel und seinen Nachfolgern mißtrauen. Auf das in Policen gebunkerte Vermögen kann kein Finanzminister in Not noch zugreifen. Zusatzvorteil: Im Mantel einer Lebens- oder Rentenversicherung sind Dividenden und Zinserträge steuerfrei. Das schätzen besonders ältere Wohlhabende, die vorhandenes Kapital aus Aktien in Rentenpapiere umschichten. Tip: ertragsstarke und kostengünstige Gesellschaften auswählen. Jenseits von 45 Jahren statt einer Lebensversicherung lieber eine Rentenversicherung mit Kapitalwahlrecht nutzen. Denn dann kommt man ebenso steuerfrei an die Ablaufleistung, muß aber nicht die hohen Risikokosten berappen. Rentenanwärter, die jetzt noch schnell Geld in eine Rentenpolice einbringen, bekommen mit den meisten 2004er Policen noch die höheren Renten garantiert. Hintergrund: Nach den neuen Sterbetafeln liegen die fest zugesicherten Renten um bis zu ein Fünftel niedriger.Auf rasanten Abzug setzen Finanzierer, die Zinsaufwendungen steuerlich geltend machen können - beispielsweise beim Bau oder Kauf von Mietwohnungen. Ohne steuerfreie Auszahlung sind Konstantdarlehen, die mit der Leistung aus der Police abgelöst werden, nicht mehr sexy. Nur bei Rückzahlung ohne Abzug machen LV-Policen auch für konservative vermögende Sparer Sinn, die ihren Sparerfreibetrag ausgenutzt haben. Hier ist Schlußverkauf bei Beitragsdepots. Beim Fünf-plus-sieben-Modell wird fünf Jahre lang Prämie entnommen. Dann "reift" der Vertrag sieben Jahre bis zur steuerfreien Auszahlung.

Noch rasch ums Eck: Arbeitnehmer, die mit Policen sparen wollen, kommen mit der zum Jahresende auslaufenden flexiblen Direktversicherung am besten weg. Ab 2005 entfällt die Regel, daß Teile des Gehalts nur zu 20 Prozent durch eine Pauschalsteuer abgebremst werden, ehe sie in die Police fließen  

22 Postings, 7648 Tage overnightWer will meine haben?

 
  
    #2
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05.12.04 17:31
Ich hätte da eine Lebensversicherung zu verkaufen.
4 Prozent Garantiezins. Läuft noch 33 Jahre.
Interessenten bitte melden ;-)

MFG
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13998 Postings, 8927 Tage Timchen@overnight

 
  
    #3
05.12.04 19:32
Garantierst du auch die steuerfreie und sozialversicherungsfreie Auszahlung ?  

22 Postings, 7648 Tage overnight@Timchen

 
  
    #4
05.12.04 22:09
Also ICH verlang keine Steuern von dir ;-)
Ich leg sogar noch eine Berufsunfähigkeitsversicherungskomponente oben drauf :-D

MFG
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13998 Postings, 8927 Tage TimchenTja, das reicht mir leider nicht.

 
  
    #5
05.12.04 23:50
Dir vertrau ich ja, aber ich habe leider kein Vertraunen zu den Zusicherungen der Politikern :-)  

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