Kurs-Massaker bei Solarwerten - wie lange ?
SolarWorld USA president Gordon Brinser and Fortune Data Centers CFO Bruce MacLean expressed wonder and appreciation for Hillsboro’s business-friendly climate at a chamber of commerce business forum on Tuesday.
Zeitpunkt: 11.10.12 14:08
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Regelverstoß - Spam. Spam-ID.
http://www.photovoltaik.eu/nachrichten/details/...trafzlle_100009183/
Die Chinesen hätten dann ein Problem bekommen, wenn auch auf die Module Zölle erhoben würden. Ist ja nicht der Fall.
Jinko Solar kann z.B. die Zölle mit ihrem kanadischen OEM-Produzent Helenia locker umlaufen. So haben die sogar gestern gemeldet, dass man ein 6,4 MW großes Solarkraftwerk in North Carolina, das Strata Solar gebaut hat, Jinko Module (204 W Multis) geliefert hat.
Interessant wird sein was die WHO entscheiden wird und wann die Chinesen zum Gegenschlag ausholen und amerikanisches Polysilizium mit Zöllen von über 50% belegen werden. Dann kann sich z.B. Hemlock ganz warm anziehen und Teile ihrer US-
Polyfabriken dicht machen.
Greentechmedia hat eine kleine Rechnung aufgemacht was z.B. Trina Solar der Einkauf der Zellen in Taiwan aber mit China-Wafern mehr kostet. Dabei hat Greetechmedia Mehrkosten von 0,08 $/W bzw. 11% errechnet, was Trina der Umweg über Taiwan letztendlich mehr kostet. Wäre auf Basis der Q2-Produktionskosten ein Modulpreis von 0,86 $/W und somit sogar 6% unter dem durchschnittlichen Trina Modulverkaufspreis von Q1 2012. Man sieht schon, dass die großen China-Solaris in den USA durcvh diese Zölle nicht das ganz große Problem bekommen werden.
Hier der Link zu dieser Berechnung von Greentechmedia:
http://www.greentechmedia.com/articles/read/...ese-Solar-Cell-Tariffs
In Indien sind die Chinesen auch gerde dabei sich für Zölle zu wappnen. So haben z.B. zwei große Chinesen bei indischen Produzenten schon um die 100 MW an Fertigungslinien angemietet laut Bridge to India und BYD baut ja gerade in Indien eine Modulproduktion.
Gruß
slash
hmmm, scheinbar kann man immer noch Module für unter 1$/W in den USA kaufen. Selbst chinesische gibt es für unter 1$/W :))))
http://www.civicsolar.com/solar-panels
Bin ja ma gespannt wieviel Umsatz SW in Amiland in Q3 gemacht hat.
@ulm: Du hast doch immer so viele Zahlen parat was die Fertigungskapazitäten angeht. Es wäre sicher interessant zu wissen, wie hoch eigentlich die verfügbaren Zellproduktionskapazitäten in Taiwan und Malaysia sind. Für den (noch nicht allzu großen) amerikanischen Markt wird es bestimmt ausreichen, aber reicht es auch, um eventuelle Zölle in Europa zu umgehen?
ein recht ausführliches Interview mit Murray Cameron, der bei Phoenix Solar die USA-Sparte leitet.
Q: What is Phoenix Solar's 2012 and 2013 projected total installations?
A: We are still working hard for the fourth quarter and the jury is still out. We have been building some large-size projects such as a project of 25MW in Bulgaria and 10MW in Tennessee, US. We have been expanding quite dramatically and building up our pipeline for 2013. At the end of this year, we will see the firm building some of the largest projects in the history of Phoenix Solar. We've been in the US for a couple of years now and our market share in the US has been growing. The 10MW solar PV project in Tennessee is for Volkswagen and it is interesting because Volkswagen wants to obtain the LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) Platinum status. And in order to do that, at least 12% of power generated in the location needs to be from renewable energy sources such as solar. Volkswagen will be the first car maker to achieve this status.
Na, das ist schon einziemlicher Hammer und da muss ganz ordentlich was im Busch sein in den USA. Mir gefällt auch der Satz gut: "We have been expanding quite dramatically....."
Hab ich zur Hand i-love-Beer. Ohne Dünnschicht.
global | ohne China | in Europa | |||
JA Solar | 2.800 MW | Gintech | 1.500 MW | Bosch | 590 MW |
Trina Solar | 2.500 MW | NeoSolar | 1.300 MW | Solarworld | 300 MW |
Yingli | 2.450 MW | Sunpower | 1.200 MW | Hanwha | 250 MW |
Suntech | 2.400 MW | Motech | 1.100 MW | Isofoton | 250 MW |
Hanwha | 2.250 MW | Panasonic | 900 MW | Innotech | 180 MW |
LDK | 2.000 MW | Sharp | 850 MW | Pufin Group | 130 MW |
Canadian Solar | 2.100 MW | Hanwha | 850 MW | Sunways | 116 MW |
Hareon Solar | 1.700 MW | Solartech | 800 MW | MX Group | 100 MW |
Motech | 1.600 MW | Solarworld | 800 MW | Hellas | 80 MW |
Gintech | 1.500 MW | Kyochera | 800 MW | ||
NeoSolar | 1.300 MW | REC | 750 MW | ||
Sunpower | 1.200 MW | Bosch | 590 MW | ||
Jinko Solar | 1.200 MW | Mitsubishi | 570 MW | ||
Tianwei | 1.150 MW | E-Ton | 560 MW | ||
Del Solar | 1.100 MW | Hyundai | 550 MW | ||
Talesun | 1.000 MW | Tainergy | 500 MW | ||
Solartech | 960 MW | TSEC | 475 MW | ||
Panasonic | 900 MW | LG | 380 MW |
Sharp | 850 MW | Sunrise | 350 MW | ||
Solarworld | 800 MW | Shinsung | 350 MW |
Mit deinen Daten komme ich für die Taiwanesen auf 5435 MW. Da kommt aber sich noch ein bisschen was durch kleinere Hersteller, sowie kleinere in Malaysia (Q-Cells etc) hinzu.
Ich wollte eigentlich ausrechnen, wieviele Kapazitäten denn nun genau zur Verfügung stehen, mit denen die Chinesen die US- und EU-Zölle umgehen können. Da aber einige große taiwanesische Zellproduzenten wie Motech auch selber Module fertigen, ist das ehrlich gesagt ziemlich unklar, wieviele Zellen tatsächlich an die China-Solaris verkauft werden.
Für den US-Markt würden die taiwanesischen Zellen theoretisch (!) locker ausreichen. Die Frage ist aber: zu welchem Preis. Denn irgendwann wird man bei Motech und Co auf die Idee kommen, dass ein amerikanischer Markt ohne chinesische Konkurrenz eigentlich ein komfortabler Ort ist, um die eigenen Module in großer Zahl zu einem guten Preis an den Mann zu bringen.
Sollten EU-Zölle kommen, wird es wirklich brenzlig für die Chinesen. Denn dafür reichen die Zellkapazitäten außerhalb Chinas auf jeden Fall nicht aus. Zusätzlich könnten die Taiwanesen auf die Idee kommen, den Großteil ihrer eigenen Zellen lieber selbst in Module zu pressen und im dann absolut unterversorgten Europa zu verkaufen.
Deutschland: 1,5 GW (Bosch 700 MW, Solarworld 300 MW, Q-Cells 250 MW, ..)
Rest Europa: 0,6 GW (Isofoton 250 MW, Pufin Group 120 MW, ..)
USA: 0,7 GW (Solarworld 500 MW, Suniva 170 MW)
Taiwan: 6,5 GW (Gintech 1.500 MW, Neo Solar 1.300 MW, Motech 1.200 MW, ...)
Japan: 2,6 GW (Sharp 850 MW, Kyochera 800 MW, Panasonic 560 MW, ...)
Südkorea: 1,8 GW (Hyundai 600 MW, LDG 380 MW, Shinsung 300 MW, ...)
Malaysia: 1,6 GW (Q-Cells 600 MW, Sunpower 600 MW, Panasonic 380 MW, ...)
Rest: 1,6 GW (REC 750 MW, Sunpower 400 MW, Indosolar 160 MW, ....)
Außerhalb Chinas gibt es also so um die 17 GW an Zellfertigungskapazitäten. In China gibt es somit 40 bis 50 GW. Für den US-Markt langt das also locker aus bei einer Nachfrage in diesem Jahr von 3 bis 3,5 GW. Aber wenn dann in der EU und in Indien Zölle kommen sollten und eventuell auch noch in Japan, dann werden eh alle Karten komplett neu gemischt werden.
Mittlerweile ist bei Solar alles möglich, denn nach dem Amis die Zölle eingeführt haben ist die Hemmschwelle sehr niedrig geworden, dass andere Länder nachziehen. Im Grunde genommen gibt es eigentlich in jedem Land auf der Welt Subventionen für die Erneuerbaren, die nicht WHO konform sind. Die USA ist da ganz an der Spitze mit ihren 9 verschiedenen Subventionstöpfe für EEs auf Bundes-, Landesebene und auch von den einzelnen Kommunen gibt es indirekte und direkte Geldspritzen.
Es ist gerade verdammt viel Bewegung drin aufgrund dieser ganzen Zollgefahren. Canadian Solar will z.B. in Japan eine Zellproduktion bauen, China Sunergy in der Türkei, Jinko Solar und Foxcon in Brasilien und BYD baut gerade in Indien.
Es wird auch einiges wohl über OEM-Zellen laufen. Sieht man gerade in Indien super gut wo sich einige China-Solaris schon Produktionskapazitäten bei indischen Zell/Modulbauer gemietet haben (z.B. Indosolar, Tata Solar, Moeser Bear). Hanwha SolaOne hat sich eh schon bei Q-Cells eingekauft und AUO Solar macht derzeit heftig Werbung für OEM-Produktion "EU-konform". Außerdem könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass die beiden großen US-Modulauftragsfertiger Jabil Circuit (Polen und Mexiko) und Flextronics (Malaysia, Kanada, Kalifornien) auch als Zellfertiger bald tätig werden. Ist aber bei den ganzen verschiedenen Zelltechnologien mittlerweile nicht mehr so einfach. Aber durchaus realisierbar für "normale" multikristalline Zellen.
Sehr schwierig abzuschätzen wie das alles in den nächsten 12 Monaten aussehen wird, aber man kann davon ausgehen, dass einige China-Solaris in den nächsten Monaten Produktionen außerhalb Chinas aufbauen werden und die werden dann, je nach dem in welches Land man geht, richtig kräftig subventioniert, so dass die China-Solaris gar nicht viel Geld ausgeben müssen. Einzelne Zellfertigungslinien, die man in China nicht mehr braucht, werden dann auch gleich mitgenommen. Damit und mit den Subventionen hält sich der Investitionsaufwand für die China-Solaris in recht engen Grenzen.
Es kommt ja noch dazu, dass einige Länder hohe Local Content-Regelungen auferlegt haben. So kann man in Saudi Arbaien nur Module in Solarkraftwerke verbauen, die auch in Saudi Arabien produziert sind. Die spanische Isofoton will ja mit einem saudiarabischen Unternehmen dort einen 300 MW-Produktion bauen. Auch in Indien gibt es für das staatliche Förderprogramm "National Solar Mission" eine 60%ige Local Conent-Regelung. Mit Ausnahmen von Dünnschicht und genau deshalb ist ja First Solar in Indien so erfolgreich, da man nicht unter die Local Content-Regelung fällt. Wird aber wohl noch in diesem geändert werden.
Alles gar nicht so einfach bei dem ganzen Wirrwar mit Subventionen, Zölle und Local Content-Regelungen und es wird ja immer noch unüberschaubarer.
http://www.solarserver.de/solar-magazin/...taik-module-aus-china.html
Delisting von Suntech = Totalverlust?
http://www.shareribs.com/green-energy/solar/news/...zung_id99045.html
Kann mir hier bitte jemand von euche eine Frage zu obigem Artikel klären?
Da steht was von der Gefahr eines Delisting. Die Kurse fallen zu stark.
Welche Folgen hätte das für uns Aktionäre?
Wäre dann Totalverlust oder was sieht der chinesische Anlegerschutz für ausländische Investoren vor?
lg robbe
Zu welchem Preis du deine Aktien los wirst ist aber eine andere Frage, denn ein Delisting an der NYSE tut dem Aktienkurs ganz sicher nicht gut.
Der Totalverlust droht aber trotzdem, nämlich falls Suntech pleite geht - und das erscheint ja nicht allzu unwahrscheinlich.
Hier der Link dazu:
http://www.pv-magazine.com/news/details/beitrag/...845/#axzz29MFgsxTT
("40 MW Peruvian PV project completed")
Auch der spanische Projektierer und Dünnschichtmodulbauer (a-Si) T-Solar baut gerade mit ihrer Schwesterfirma Isolux Corsan in Peru zwei Solarkraftwerke, die insgesamt über eine Kapazität von 44 MW verfügen.
In Mexiko wird gerade von der spanischen Iberdrola für den mexikanischen Energieversorger CFE das größte Solarkraftwerk Mexikos gebaut. Das ist aber nur 5 MW groß und wird mit Modulen des japanischen CIS-Dünnschichtmodulbauer Solar Frontier gebaut.
Langsam aber sicher kommt Fahrt hinein in Mittel- und Südamerika mit Solar und man braucht nun wirklich kein großer Prophet zu sein, dass vor allem der lateinamerikanische Solarmarkt vor einer ganz großen Zukunft steht. On Grid wie Off Grid. So wundert es nun einen wirklich nicht, dass Jinko Solar und Foxcon in Brasilien eine Produktion aufziehen wollen.
Mit Modulen des China-Solaris Canadian Solar wird gerade das größte karibische Solarkraftwerk mit einer Kapazität von 26 MW in Puerto Rico gebaut. Gebaut wird dieses Solarkraftwerk vom relativ unbekannten spanischen Projektierer TSK Solar.
Solarworld hat doch das Deutschlandpaket mit 16.500 Angeboten ausreichen für ein Eigenheim.Die Frage ist nur für die Sonnenarmen zeiten nen BKW dazu oder doch nicht ganz vom Netz trennen?
Ich werde mich dazu beraten lassen da ich diese bescheisserei nicht mehr einsehe.
@ i love beer vielen Dank für deine klärende Antwort! :)
Ich habe noch zwei Artikel gelesen die euch sicher auch interessieren, bestimmt kennen die viele auch schon:
1.
http://bizzenergytoday.com/milliardenkredit_f%C3%BCr_suntech
Hier steht was von Milliardenkredit in der Überschrift. Im Text ist aber nur von einem 25 Millionen Dollar Darlehen die Rede. oO
--------------------------------------------------
2.
http://247wallst.com/2012/09/21/...suntech-threatened-with-delisting/
Hier stehen die Auflagen die Suntech innerhalb der nächsten 6 monate erreichen muss um nicht von der NYSE ausgetragen zu werden:
"which it can do by attaining a closing price above $1 per ADS on the last trading day of any month within the six-month period and also have a 30-day average closing price above $1 per ADS in the same 30-day trading period."
Mein Englisch ist schlecht. Also ich hab das so verstanden; Sie müssen jetzt jeden Monatsende einen kurs von über einem dollar haben und es wird vorgeschrieben das es innerhalb der 6 Monate eine 30 Tage Spanne geben muss für die der Kursschnitt über 1 dollar liegt.
Insgesamt bedeutet das doch das Suntech aus der NYSE raus ist wenn am 31. Oktober der Kurs unter einem dollar liegt richtig?
lg robbe
@Delisting: Also in deinem Link steht, dass Suntech 6 Monate Zeit hat den Aktienkurs über einen Dollar zu bekommen, bis sie aus der NYSE fliegen. Das kann aber auch anders geschehen, z.B. könnte Suntech einen Re-Split machen. Dabei werden (beispielsweise) 2 alte Suntech-Aktien gegen eine neue getauscht. Da sich die Aktienanzahl dadurch halbiert verringert wären die neuen Aktien dann wieder über einen Euro wert. Das sind aber Maßnahmen, die zeigen wie schwierig die Lage dort bereits ist.
"
Die Herstellungskosten für Unternehmen in Europa, den USA und Japan liegen derzeit bei über 0,80 $/W. Die Kosten für ihre chinesischen Konkurrenten liegen zwischen 0,58 und 0,68 $/W. Diese Unternehmen mit hohen Produktionskosten werden entweder dem Marktbereinigungsprozess zum Opfer fallen oder sie werden übernommen.
"
Laut GTM drohen 180 PV-Unternehmen die Pleite oder die Übernahme. Darunter Solarworld, Bosch, Conergy, Isofoton, Solaria Energia oder auch Siliken um mal die bekanntesten zu nennen, die auf der GTM-Liste als Konsoldierungsopfer stehen.
GTM erwartet wie der Großteil der Solarbranche auch in 2013 ein sehr schwierges Jahr und erst wenn der Marktbereinigungsprozess richtig Wirkung zeigt und einige GW an Fertigungskapazitäten verschwunden sind, dann wird sich die ganze Branche stabilisieren. Diese Stabilisierung erwartet GTM erst in 2014 durch ein stabileres Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage in der Kombination, dass 60% der Modulbauer bis 2014 in die Pleite gehen werden.
Hier die Top Ten-Liste von GTM-Research aus der Studie mit den 2015 weltweit führender Modulhersteller (alphapetisch geordnet):
Canadian Solar
First Solar
Hanwha Solar
JA Solar
Jinko Solar
SunPower
Talesun
Trina Solar
Yingli Green Energy
Hier der Link zu GTM:
http://www.greentechmedia.com/articles/read/...nufacturers-to-succumb
("The Solar Industry’s Living Dead: 180 Module Manufacturers to Succumb to Consolidation by 2015")
Von GTM gab es schon immer sehr interessante und gute Studien, aber die Solarbranche ist halt mal verdammt schwer einzuschätzen auf Sicht von 1 oder 2 Jahren.
Noch kurz die Einschätzungen in dieser Studie zu Solarworld:
- sehr gute kurzfristige Lquiditätsausstattung
- hervorragender Name beim Endkunden
- sehr hohe Produktionskosten
- schwaches technologisches Potential
Sunpower legt einige Produktionslinien auf den Philippinen still um so ihre Lagerbestände zu senken. Nach Angaben von Sunpower wird im vierten Quartal die Produktionsauslastung aller Fertigungskapazitäten (Philippinen, Malaysia) bei nur noch 60% liegen.
Auch von der norwegischen REC gab es heute schlechte News. Die Umsatz- wie auch die Gewinnziele werden in Q3 von REC nicht erreicht. Schlimmer noch, REC wird in Q3 wieder einmal ein deutlich negatives EBITA ausweisen müssen mit 25 Mio. €. Im Polysiliziumgeschäft soll das EBITA gerade noch bei einem ausgeglichenem EBITA liegen. In Q2 hat da REC noch ein EBITA-Plus von 33 Mio. € generiert. Im Modulgeschäft gab es in Q3 einen deutlichen Absatzrückgang von 46 MW bzw. 21% zu Q2 (Q2: 216 MW/Q3: 170 MW). Dazu wird es im Modulgeschäft einen EBITA-Verlust von 24 Mio. € geben.
Die kompletten REC-Zahlen gibt es am 24.Oktober.
Man kann sich sicher darauf einstellen, dass die Q3-Ergbnisse für fast alle Solarunternehmen alles andere als gut ausfallen werden (Ausnahme wird wohl sicher First Solar sein mit ihren nach wie vor profitablen US-Großprojekte). Weder auf der Umsatz- noch auf der Gewinnseite. Die Nachfrage ist sehr verhalten und die Preise purzeln immer weiter und weiter, weil viele Unternehmen ihre Lagerbestände abbauen (müssen) umso an Cash Flow ran zu kommen.
Aleo Solar arbeitet schon kurz, Wacker Chemie in ihrer Polysparte geht auch in die Kurzarbeit, Sunpower entlässt 900 Mitarbeiter und REC gibt sehr schlechte Q3-Vorabzahlen bekannt. Weitere schlechte Branchennews werden wohl noch folgen.
Hier der Link zu Sunpower:
http://www.photovoltaik.eu/nachrichten/details/...on-zurck_100009211/
("Sunpower fährt Produktion zurück")
Hier der Link zu REC:
http://www.rechargenews.com/energy/solar/article325336.ece
("REC warns that Q3 losses loom for Solar and Silicon units")
Die Nachfrage ist in Dtl. und Italien wirklich sehr eingebrochen. Bin gespannt, wie es weitergeht.
"Mittlerweile profitierten von der Entlastung nicht mehr nur jene Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb stünden. Allein diese Ausnahmen machten 0,5 Cent des aktuellen Anstiegs der EEG-Umlage aus, ihr Anteil sei damit genauso groß wie der Ausbau der Photovoltaik. Es sind jetzt mehr als die, die im internationalen Wettbewerb stehen.", so Merkel.
Der Link dazu:
http://www.boulevard-baden.de/ueberregionales/...neu-anpacken-554692/
("Merkel will EEG-Ausnahmen neu anpacken")
Hier Liste der befreiten Unternehmen mit insgesamt 734 Unternehmen, bei der auch die Deutsche Solar auftaucht, die ja eine Tochter von Solarworld ist:
http://www.spiegel.de/media/0,4906,29758,00.pdf
Es kann ja nicht sein, dass z.B. Vattenfall sich bei ihrem deutschen Braunkohletagebau von der EEG-Zulage befreien lassen kann (macht rd. 40 Mio. € im Jahr). Ähnlich verhält es sich mit Großbäckereien, die sich durch die EEG-Zulage Befreiung genau den Wettbewerbsvorteil verschaffen, der dazu führt, dass immer mehr kleine Bäckereien zu Backfilialen werden und mittelständische Bäckereien unter Druck gesetzt werden.
Auch werden U-Bahnen und Straßenbahnen in Deutschland (insgesamt 51) bei einem Antrag befreit von der EEG-Zulage. Der öffentliche Personennahverkehr ist sicher nicht gefährdet, bei einer höheren Stromkostenbelastung ins Ausland abzuwandern. Das allerdings war auch nie der Grund für die Entlastung, sondern die klimapolitische Wirkung: Den öffentlichen Personennahverkehr mit der EEG-Umlage zu belasten, hieße, seine Betriebskosten gerade dort deutlich zu erhöhen, wo er klimapolitisch besonders segensreich wirkt, nämlich in den Ballungsräumen mit seinem besonders hohen Anteil an leistungsfähigen elektrischen Verkehrssystemen. Die Münchner Verkehrsgesellschaft z.B. erspart sich durch das Nichtbezahlen der EEG-Zulage 11 Mio. € im Jahr. Würden den U-Bahnen und Straßenbahnen die EEG-Sonderreglung genommen werden, würden gerade diejenigen bestraft werden, die sich klimapolitisch besonders vernünftig verhalten, indem sie energieeffiziente öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Das kann eigentlich auch nicht im Sinne der Energiewende sein.
Alles gar nicht so einfach, aber dass die Regierung diese ganze EEG-Sonderregelung überprüfen muss, das steht wohl mittlerweile außer Frage. Jedoch so viel wird nicht heraus kommen wie da einige erwarten, denn wenn Chemieunternehmen, dem Papiergewerbe, den Stahl- und Nichteisenmetallhersteller die EEG-Befreifung entzogen werden würde, dann würden die schneller aus Deutschland einen Abgang machen als man denken kann.
.... man den ganzen aufgezählten Firmen, welche nicht im Internationalen Wettbewerb stehen (also nicht überwiegend auf Export ausgerichtet sind) die Befreiung von der EEG-Umlage verweigert, dann geben sie ihre Mehrkosten über Preisaufschläge an den Verbraucher weiter. Es bleibt sich also herzlich Wurst: die Zeche zahlt aktuell der Verbraucher, so oder so.
Was wir brauchen ist eine besonnene, haushaltsverschlankende Politik, die Bürokratiekosten auf allen Ebenen abbaut und endlich unsinnige Wettbewerbsnachteile wie die Ökosteuer abschafft und somit den Kostendruck auf die Verbraucher reduziert. Aber das - da bin ich mir leider ziemlich sicher - werde ich nicht mehr erleben, obwohl ich hoffentlich noch einige Jahre vor mir habe. Dafür sind unsere politischen Systeme bereits zu selbsternährend und strukturell geschädigt.
"man den ganzen aufgezählten Firmen, welche nicht im Internationalen Wettbewerb stehen (also nicht überwiegend auf Export ausgerichtet sind) die Befreiung von der EEG-Umlage verweigert, dann geben sie ihre Mehrkosten über Preisaufschläge an den Verbraucher weiter."
Das stimmt vermutlich in einigen Bereichen, wäre aber dennoch gerechter. Diese Befreiung verzerrt wie von ulm beschrieben den Wettbewerb innerhalb Deutschlands. Es kann doch nicht sein, dass Firmen innerhalb einer Branche (z.B. eben die Bäckereien) die Großen subventioniert werden und die Kleinen zahlen müssen. Also entweder man nimmt ganze Branchen aus (Stahl, Alu, Papier, Chemie, ...) oder man lässt es.
Auch kann nicht jeder die EEG-Umlage an den Verbraucher einfach weiterreichen. Wenn ich wieder an die Bäckereien denke, stehen diese in intensivem Wettbewerb mit anderen. Weiterhin würde es die Akzeptanz der ganzen Energiewende-Geschichte natürlich deutlich erhöhen, wenn die EEG-Umlage weniger stark steigt.
@Bürokratie: Da stimme ich dir vollkommen zu. Ich erinnere mich zum Beispiel noch gut an das Versprechen ein einfachereres und gerechteres Einkommenssteuer-System einzuführen. Aber das ist ein anderes Thema... :)
134 China-Solaris sind zu einer Zusammenarbeit mit der EU-Kommission bereit und von denen wurden sechs als Falluntersuchungen herangezogen inkl. deren speziellen solaren Wertschöpfungssegmenten. Das sind diese sechs:
Suntech (vertikal integriert)
Yingli (vertikal integriert)
JA Solar (Zellen)
DelSolar, (Zellen)
LDK Solar (Wafer)
Solargiga (Wafer)
Es wird erwartet, dass die EU-Untersuchung bis Juni 2013 dauern wird und dass es vorher auch zu keinen vorläufigen Zöllen kommen wird wie in den USA. Auch ist offenbar nicht davon auszugehen, dass die EU-Kommission rückwirkende Zölle erheben wird. Passt auch dazu, dass Italien wie auch Frankreich erst vor kurzem neue Local Content-Regelungen eingeführt haben für in der EU hergestellten Module. Ohne Schlupflöcher. So müssen die Module für die es in Italien und Frankreich einen Local Content-Aufschlag von 10% bei den Einspeisevergütungen gibt, komplett in Europa hergestellt werden.
Nach dem ersten Schock, dass die eU-Kommission die Dumpingbeschwerde angenommen hat, scheinen sich die von mir genannten Fakten auch bei den chinesischen Solarexporte niederzuschlagen, denn die liefern wieder eindeutig mehr nach Europa als noch in den ersten zwei Wochen im September. Das zeigt aber auch, dass die Nachfrage in Deutschland seit Mitte September, also nach den ganzen Ferien, wieder angezogen hat.
Hier der Link dazu:
http://solarpvinvestor.com/spvi-news/...ffset-potential-eu-obstacles-