Konzern-Gier treibt die Inflation


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Neuester Beitrag: 09.02.23 13:23
Eröffnet am:22.07.22 12:07von: Anti Lemmin.Anzahl Beiträge:14
Neuester Beitrag:09.02.23 13:23von: Rubensrembr.Leser gesamt:3.905
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79372 Postings, 6896 Tage Anti LemmingKonzern-Gier treibt die Inflation

 
  
    #1
5
22.07.22 12:07

Es ist seitens der Politik wohlfeil, "den Russen" die galoppierende Inflation in die Schuhe zu schieben. Tatsächlich ist die Inflation vor allem eine Folge der West-Sanktionen, die Waren verknappen, Energie verteuern und damit die Preise hochtreiben.

Weitgehend unbeachtet blieb bislang ein weiterer wichtiger Faktor: Viele Großkonzerne - vor allem aus dem Lebensmittelsektor - nutzen die Inflationswelle (die ja inzwischen auch "in den Köpfen" verankert ist), schamlos aus, um weitere Preiserhöhungen durchzudrücken, selbst wenn es dafür keine triftigen Gründe gibt. Es ist die gleiche Abzocke wie bei den Ölkonzernen.

Ein wichtiger Inflationstreiber ist daher Konzern-Gier!

Was wir hier sehen, sind die negative Exzesse der Doktrin "Freiheit statt Sozialismus". Ohne Kartellämter sind Großkonzerne in ihrer Gier kaum zu zähmen.

www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/...01b-380565162a98

"Reiten auf Inflationswelle"
Chefs von Edeka und Rewe werfen Markenartiklern Inflations-Wucher vor

Noch nie waren die Gespräche mit ihren Lieferanten einfach. Doch unter dem Druck der Inflation eskalieren die Supermarktketten Rewe und Edeka nun vollends den Konflikt.

Edeka-Chef Markus Mosa (54) ist für emotionale Eruptionen genauso bekannt wie seine Branche für eine raue Gangart. Das gilt insbesondere für die Jahresgespräche, in denen Händler und Produzenten um Kosten, Preise und Konditionen ringen. In den vergangenen Monaten aber scheint die Sache aus dem Ruder zu laufen. Mosa jedenfalls ist so erzürnt über die von einigen Lebensmittelherstellern geforderten Preiserhöhungen, dass er gegenüber dem manager magazin über das "Geschäftsgebaren einiger international agierender Konzerne der Markenartikelindustrie" schimpft.

Zwischen einzelnen Markenartiklern und den großen Einzelhändlern, Mosa bestätigt es, ist ein erbitterter Preiskampf ausgebrochen. Produzenten wie Kellogg, Coca-Cola oder Lorenz Snack-World rufen enorme Preiserhöhungen auf und begründen das in der Regel mit den gestiegenen Preisen vor allem für Rohstoffe. Für Edeka, Rewe und Co. grenzt das an Wucher.

"Zahlreiche Konzerne versuchen, auf der aktuellen Inflationswelle mitzureiten", sagt Mosa. Er beobachte "immer häufiger unfaire Industriepraktiken". Viele Forderungen beruhten nicht auf echten Kostensteigerungen; es gehe darum, "Gewinnmargen nicht nur zu festigen, sondern diese sogar kontinuierlich auszubauen".

Beim Konkurrenten Rewe, Umsatz 76,5 Milliarden Euro, ist die Stimmung kaum besser. Einkäufer und Geschäftsführer Hans-Jürgen Moog (54) wirke zuletzt hochgradig nervös, heißt es in Köln. Coca-Cola etwa hatte vor nicht einmal einem Jahr höhere Preise gefordert und durchgesetzt; die neue Erhöhung vor Kurzem überraschte die Einkäufer. "Einige nationale und internationale Großkonzerne haben offenkundig die Kundenorientierung über ihren fast schon scham- und konzeptlos anmutenden Forderungen aus den Augen verloren", sagt Moog gegenüber dem manager magazin.

 

79372 Postings, 6896 Tage Anti LemmingDie Deutschen

 
  
    #2
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22.07.22 21:42
scheinen alles zu schlucken, was Konzerne und Politik ihnen auftischen...  

79372 Postings, 6896 Tage Anti LemmingInflation = Preiswucher der Marken-Hersteller

 
  
    #3
4
14.01.23 16:39
mein Reden seit langem...

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https://www.n-tv.de/wirtschaft/...ern-Wucher-vor-article23844651.html

"Massive Preisforderungen"
Edeka-Chef wirft Marken-Herstellern Wucher vor
14.01.2023, 16:02 Uhr

Jahr für Jahr feilschen große Ketten wie Edeka, Rewe, Aldi und Lidl erbittert mit Lieferanten um Konditionen. Auf die neuen geplanten Preiserhöhungen will sich Edeka jedoch gar nicht erst einlassen. Auch Konkurrent Rewe rechnet dieses Jahr mit einer Eskalation.

Im neu aufgeflammten Streit um Einkaufspreise wirft der Edeka-Vorstandsvorsitzende Markus Mosa den großen Lebensmittel-Herstellern deutlich überhöhte Forderungen vor. "Für 2023 liegen uns wieder massive Preisforderungen der großen Markenkonzerne auf dem Tisch. Und das zusätzlich zu den Preiserhöhungen, die bereits im vergangenen Jahr in Deutschland durchgesetzt wurden. Dagegen wehren wir uns", sagte Mosa der "Bild"-Zeitung.

Dass große Supermarkt-Ketten wie Edeka, Rewe, Aldi und Lidl mit Lieferanten um Preise feilschen, hat Tradition. Bei diesen Preisverhandlungen im deutschen Lebensmittelhandel wird regelmäßig mit harten Bandagen gekämpft.

Die zusätzlichen Preis-Forderungen von Lieferanten für 2023 belaufen sich laut Edeka bereits jetzt, im Januar, auf 1,2 Milliarden Euro. Das sei nur von der Hälfte der Markenhersteller, viele weitere Forderungen würden noch folgen. Bereits 2022 seien Preiserhöhungen von rund 1,5 Milliarden Euro angefallen....  

20278 Postings, 2083 Tage goldikFast hätte ich geschrieben: Populistisches Gerede,

 
  
    #4
4
14.01.23 17:44
aber ich hab's ja positiv "besternt"...
Also:
Natürlich sollte man den Konzernen, zu denen natürlich auch die großen 4 des Lebensmittel- Einzelhandels zählen, auf die Finger klopfen, aber wer sollte das tun? Etwa das Kartellamt?
Diejenigen, die es können, tun es ja schon, (die Verbraucher*Innen), schließlich gibt's in D die günstigsten
Lebensmittel in ganz Europa. Deutsche sind sehr preissensibel, und nicht (mehr) sehr markentreu.
GEIZ ist geil. oder willkommen im Kapitalismus.  

108 Postings, 5615 Tage SturmlordWas spricht dagegen,

 
  
    #5
1
15.01.23 20:05
die Gewine zu sozialisieren, indem man einfach Aktien der betreffenden Unternehmen kauft?  

20278 Postings, 2083 Tage goldikNix.

 
  
    #6
15.01.23 20:13

79372 Postings, 6896 Tage Anti Lemming#5 - Die Krisenprofiteurs-Attitüde

 
  
    #7
1
16.01.23 00:45
Die verarmenden Rentnerinnen und Rentner können sich überhaupt keine Aktien leisten.  

79372 Postings, 6896 Tage Anti LemmingPreistreibereien der Firmen "wegen Inflation"

 
  
    #8
30.01.23 13:19

führen zu Rekordgewinnen, aber eben auch zu einer verstärkten Umverteilung von unten nach oben.

Heute: Ryanair

www.n-tv.de/wirtschaft/...t-Rekordgewinn-article23879372.html

Wirtschaft
Buchungen "sehr robust"
Ryanair verzeichnet Rekordgewinn

Der irische Billigflieger Ryanair erwartet für das Geschäftsjahr trotz Inflation ein Rekordergebnis. Die Fluggesellschaft verzeichnet bislang bei den Buchungen eine "sehr robuste" Entwicklung. Zu verdanken sei das vor allem hohen Ticketpreisen, die so schnell wohl auch nicht wieder sinken werden.

Deutlich gestiegene Ticketpreise haben Europas größtem Billigflieger Ryanair im Weihnachtsquartal einen Rekordgewinn beschert. Dieser Trend dürfte nach Einschätzung des Managements anhalten. "Wir werden im laufenden Geschäftsjahr einen Rekordgewinn erzielen und erwarten, dass wir auch im nächsten Jahr und darüber hinaus profitabel wachsen werden", sagte Finanzvorstand Neil Sorahan der Nachrichtenagentur Bloomberg bei der Vorlage der Quartalszahlen in Dublin.

Der Anstieg der Ticketpreise dürfte sich nach seiner Einschätzung rund um Ostern und im Sommer fortsetzen....  Der Umsatz sprang um 57 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro nach oben. Dazu trugen vor allem die hohen Ticketpreise bei: Im Schnitt waren Flugtickets den Angaben zufolge 48 Prozent teurer als im Vorjahreszeitraum und kosteten damit 14 Prozent mehr als vor der Corona-Pandemie.

 

79372 Postings, 6896 Tage Anti LemmingNestle zockt weiter ab

 
  
    #9
3
04.02.23 13:23
https://www.n-tv.de/wirtschaft/...en-noch-teurer-article23892618.html

Wegen Inflation "unvermeidbar" (LOL)
Nestlé-Produkte werden noch teurer

Hohe Kosten für Energie und Rohstoffe setzen Nestlé weiterhin zu. Schon im vergangenen Jahr schraubte der Hersteller von Kitkat, Maggi und Vittel seine Preise in die Höhe - nun soll ein weiter Anstieg folgen. Täuschungsversuche durch kleinere Verpackungsgrößen weist der Konzern jedoch zurück.

Der Vorstandschef von Nestlé, Ulf Mark Schneider, hält weitere Preiserhöhungen für Lebensmittel in diesem Jahr für unvermeidbar. "Wir sind nicht der Verursacher dieser Inflation, wir sind von ihr getroffen wie jeder Konsument auch", sagte Schneider der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ). "Wir haben die für uns anfallenden Mehrkosten noch nicht vollständig weitergegeben. Es wird daher weitere Preissteigerungen geben. Auch wenn die Teuerung nicht mehr so hoch ist wie 2022, besteht für uns, aufs volle Jahr gesehen, noch ein Aufholbedarf."

[A.L.: Die Energiepreise sind längst wieder gefallen. Tatsächlich haben Nestle und Co. nach den dreisten Aufschlägen aus dem letzten Jahr, die 2022 deutlich GERINGEREN Kosten noch nicht an die Kunden weitergegeben...]

Den Vorwurf, mit kleineren Verpackungsgrößen über Preiserhöhungen hinwegzutäuschen, wies Schneider zurück: "Täuschung möchte ich mir nicht unterstellen lassen." Nestlé ist der größte Lebensmittelhersteller der Welt und hat für sein Sortiment in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres die Preise im Durchschnitt um 7,5 Prozent angehoben....
 

79372 Postings, 6896 Tage Anti LemmingUnilever drückt frech auf die Preis-Tube,

 
  
    #10
1
09.02.23 12:41
um vorgegebene "Renditeziele" zu erzielen. Angesichts raffender Konzerne bleibt dem Verbraucher nur, den überteuerten Shice liegen zu lassen und auf No-Name-Produkte umzusteigen.

Die stärkste Waffe des Konsumenten ist der Verzicht. ;-)

Ich hab schließlich auf selber private Renditeziele, die denen der Preistreiberkonzerne entgegengesetzt sind.

https://www.n-tv.de/wirtschaft/...will-nachlegen-article23905028.html

Unilever drückt höhere Preise durch - und will nachlegen

Wie viele andere Konsumgüterhersteller reicht auch Unilever gestiegene Kosten an die Verbraucher weiter. Doch die bisherigen Anhebungen reichten nicht, um das Renditeziel zu erreichen, heißt es. Deswegen stellen die Briten weitere Preiserhöhungen in Aussicht - wenn auch auf niedrigerem Niveau als bislang.

Der britische Konsumgüterriese Unilever hat bei seinen Kunden Preiserhöhungen für seine breite Produktpalette durchsetzen können und so im vierten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Der Konzern mit mehr als 400 Marken von Ben & Jerry's-Eiscreme, Knorr-Tütensuppen bis zum Reinigungsmittel Domestos rechnet damit, dass die Verbraucher auch in den kommenden Monaten tiefer in die Tasche greifen müssen, wie Unilever mitteilte. Die Preiserhöhungen würden sich in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen, "aber es werden niedrigere Steigerungsraten sein", sagte Finanzvorstand Graeme Pitkethly. "Wir haben wahrscheinlich den Höhepunkt der Inflation überschritten, aber noch nicht den Höhepunkt der Preisgestaltung."

[A.L. Den Raffke muss man mit Boykott abstrafen!]

Lebensmittel- und Konsumgüterkonzerne wie Unilever, Nestle, Danone oder Henkel haben die Preise erhöht, um mit den steigenden Preisen für Energie und Rohstoffe zurechtzukommen, und teils knifflige Verhandlungen mit Supermarkt-Ketten und anderen Einzelhändlern geführt. Mit den Preiserhöhungen habe Unilever bisher nur rund 75 Prozent der Kostensteigerungen abgedeckt, sagte Pitkethly. "Das muss mehr als 100 Prozent sein, damit wir bei der Bruttomarge wieder aufholen".

A.L.: Das sind alles dreiste Lügen, siehe # 1 und # 3.  

50718 Postings, 5532 Tage RubensrembrandtMeiner Ansicht nach

 
  
    #11
1
09.02.23 12:52

sagt # 1 nur die halbe Wahrheit. Weiteren ganz maßgeblichen Einfluss hat die Energieverknappungs-
politik der Grünen
, z. B. Abschaltung von 6 AKWs, bei deren Weiterbetrieb die Energiekosten
nach Wirtschaftsweisen ganz dramatisch sinken würden. Bei endgültiger Abschaltung
der letzten 3 AKWs könnten sich die Energiepreise noch einmal erhöhen und damit auch
die Nahrungsmittelpreise und andere Preise.

 

50718 Postings, 5532 Tage RubensrembrandtDas ist jedoch nicht alles:

 
  
    #12
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09.02.23 13:08

Habeck (Grüne) hat das Märchen vom Wasserstoffzeitalter verkündet. Aber grüner Wasserstoff
ist um ein Vielfaches teurer als Erdgas. Um den Konkurrenten Erdgas zu behindern bzw.
grünen Wasserstoff zu fördern, gibt es 3 Möglichkeiten:
1. Verpflichtung zur Nutzung von grünem Wasserstoff
2. Subventionierung von grünem Wasserstoff
3. Verteuerung von Erdgas durch CO2-Verschmutzungsrechte
Im Grunde genommen werden alle 3 Wege von den Grünen gut geheißen. Die Subventionierung
wird dabei vermutlich mind. 10 Jahre andauern, vorausgesetzt, dass grüner Wasserstoff
überhaupt jemals konkurrenzfähig ist aufgrund der Kosten. Die Verschmutzungsrechte zur
Herstellung der Konkurrenzfähigkeit müssen bis zu 300 € betragen. Das kann natürlich nicht
auf einmal geschehen, sondern peu a peu. Das bedeutet, auch Nahrungsmittel werden im
Laufe der Jahre mit jeder zusätzlichen CO2-Besteuerung durch die grüne Energiepolitik
einen zusätzlichen Inflationsimpuls erhalten. Die Preissteigerungen bei den Nahrungs-
mitteln werden also vermutlich zu einem ganz großen Teil von grünen Politikern gemacht.

 

50718 Postings, 5532 Tage RubensrembrandtDie hauptsächliche Tätigkeit

 
  
    #13
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09.02.23 13:14

von Politikern scheint darin zu liegen, von der eigenen Verantwortung abzulenken
und Sündenböcke zu suchen. Da kommen Putin und angeblich gierige Großkonzerne
nur recht. Natürlich haben die ihren Anteil, aber der Anteil von Politikern könnte
noch viel größer sein
.

 

50718 Postings, 5532 Tage RubensrembrandtÄhnlich sieht es

 
  
    #14
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09.02.23 13:23
übrigens beim Bauen aus. Durch zahlreiche Vorschriften z. B. beim Dämmen ist das Bauen
inzwischen so teuer geworden, dass sich der soziale Wohnungsbau nicht mehr lohnt,
weil der Bauherr dann nur Verluste macht. Das ist der Grund, weshalb der soziale
Wohnungsbau inzwischen fast zum Erliegen gekommen ist. Auch hier ist es oberflächlich
zu behaupten, der gierige Immobiliensektor sei schuld an dieser Entwicklung. Nein,
in erster Linie sind Politiker schuld.  

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