Microsoft und Nokia verbünden sich gegen Apple
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Eröffnet am: | 15.02.05 07:24 | von: Slater | Anzahl Beiträge: | 10 |
Neuester Beitrag: | 16.02.05 13:24 | von: bammie | Leser gesamt: | 1.672 |
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Microsoft und Nokia verbünden sich gegen Apple
Von Oliver Wihofski, Cannes, und Martin Virtel, Hamburg
Nokia und Microsoft haben sich verbündet. Sie wollen die Vorherrschaft des kalifornischen Apple-Konzerns im Geschäft mit Musikdownloads brechen.
Nokia will Handys künftig auch mit der Microsoft-Software zum Abspielen von Musik und Videos ausliefern. Die Telefone könnten so Songs wiedergeben, die zu Microsofts Programm Media Player passen. Bislang hatte Nokia auf ein Konkurrenzprodukt gebaut.
Mit der Allianz soll es leichter werden, im Internet gekaufte Musik auf das Handy zu überspielen und damit anzuhören. Die Kooperation des größten Handyherstellers mit dem größten Softwarekonzern bringt Apple im Markt für digitale Musik stark unter Druck. Denn der Media Player ist auf den meisten Rechnern bereits installiert. Nokia beherrscht ein Drittel des Handymarkts.
Einstige Erzrivalen
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Zoom Marktführer iPod von Apple
Das Geschäft mit digitaler Musik ist heute klar in Apples Hand. Seit dem Start seines Online-Musikladens iTunes im Mai 2003 hat Apple 250 Millionen Songs verkauft. Der Konzern sieht sich bei einem Anteil von über 70 Prozent am legalen Musikmarkt. Ein Grund für den Erfolg ist, dass sich Musik sehr leicht von iTunes auf Apples beliebten Musikspieler iPod übertragen lässt.
Mit dieser Funktion wollen auch Nokia und Microsoft punkten. "Jetzt können Nutzer ihre Musiksammlung auf dem Computer mit ihrem Mobiltelefon synchronisieren", sagte Nokia-Manager Anssi Vanjoki gestern.
Die Partnerschaft ist auch für Branchenkenner eine Überraschung. Nokia und Microsoft galten bisher als Erzrivalen im Handygeschäft. Nokia versucht mit aller Macht zu verhindern, dass Microsoft mit seinem Betriebssystem Windows bei Mobiltelefonen Fuß fasst.
Wachsender Markt
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Zoom Der Sony-Walkman NW-HD1 tritt gegen Apples Musikspieler iPod an
Dass Nokia und Microsoft bei Musik für Handys zusammenarbeiten, könnte nun zu einem Wettrennen mit Apple führen. Der kalifornische Konzern hatte bereits im vergangenen Jahr eine Kooperation mit dem weltweit zweitgrößten Handykonzern Motorola vereinbart. Geplant sind Mobilfunktelefone, die in Apples iTunes-Internetladen gekaufte Musik abspielen können.
"Jeder im Handymarkt ist jetzt hinter dem Musikgeschäft her", sagte Carolina Milanesi, Expertin von der Marktforschungsfirma Gartner. Die Allianz zwischen Nokia und Microsoft werde den Markt noch "weit größer machen, als er bisher ist".
Handys unter der Marke "Walkman"
Auch Sony Ericsson kündigte am Montag an, Handys unter der Marke "Walkman" auf den Markt zu bringen. Sony hatte mit dem Kassettenabspielgerät Walkman einst den Markt für kleine tragbare Musikgeräte erfunden.
Nokia stellte außerdem eine gemeinsame Musikplattform mit dem US-Internetkonzern Loudeye vor. Mobilfunkanbieter wie T-Mobile oder Vodafone sollen damit unter eigenem Markennamen Songs an ihre Handykunden verkaufen können.
Wo der Vorteil für Nokia in diesem Geschäft sein soll, erschließt sich mir nicht.
Grüße Max
Leider gibt es noch weitere Konkurrenten, die ihre neuen Smartphones mit "Linux" ausrüsten. Das ist ein ernstzunehmender Faktor!
Strategisch gesehen kann Nokia, auch wenn sie es nicht wollen, sich diesen Dingen langfristig nicht entziehen. Man muss eben, hinsichtlich Agressivität durch MS, Kompromisse eingehen!
in Kooperation auf dem Markt.
Auch ist UMTS kein Argument, da Apple irre Zuwächse
im Laptop-Bereich hat und sogar Vodafone umgehend
eine Software für OS X präsentiert hat.
Microsoft + Nokia sind 2 Riesen, die leider aktuell
den MArkt total verschlafen haben
Nokia und MS müssen sich mächtig anstrengen, um in Sachen i-pod ranzukommen
Bezüglich Linux für Handys, da gibt es schon einige auf dem Markt, auch Smartphones sind geplant. Insbesondere Motorola und Samsung setzen auf Linux. Siehe auch
Link
Grüße Max
hier was zu Linux:
3GSM: Immer mehr Handys unter Linux
Linux ist als Betriebssystem für Mobiltelefone auf dem Vormarsch. Über 50 Unternehmen entwickeln Endgeräte mit der Entwicklungsumgebung Qtopia von Trolltech. Dies gab die norwegische Firma heute auf dem 3GSM World Congress in Cannes und auf der Linuxworld Expo in Boston bekannt. Über 20 der 50 Unternehmen sind demnach Designer oder Hersteller von Handys. "2005 wird ein wichtiges Jahr für embedded Linux", sagte Trolltech-CEO Haavard Nord, "Qtopia erlaubt Anpassung und Innovation in einem bislang nicht möglichen Ausmaß."
Die Bandbreite der Linux-Handys reicht von Geräten für GSM über UMTS&EDGE bis zu TD-SCDMA. Philips hat Qtopia in seine Referenz-Plattform Nexperia Cellular System Solution 9000 eingefügt, Samsung und Infineon stellen in Cannes das erste Linux-basierte UMTS-EDGE-Smartphone-Design vor. Im zweiten Quartal will der größte chinesische Mobiltelefonhersteller und Siemens-Partner Ningbo Bird mit dem E899-Smartphone sein erstes Linux-Handy auf den Markt bringen. In Italien entwickelt Enteos zwei Linux-Smartphones mit Qtopia Phone Edition beziehungsweise Qt Embedded, im vierten Quartal soll mit dem i-GO900 das erste Produkt erhältlich sein.
Auch Datang Mobile und Motorola sind Kunden von Trolltech. Hinzu kommen Firmen, die Linux für andere Medienapparate einsetzen. Leadtek setzt etwa für die Entwicklung von IP-Videotelefonen auf Qtopia, während ARCHOS damit den PMA400, einen tragbaren Videorekorder mit WLAN-Unterstützung, geschneidert hat. (Daniel AJ Sokolov) / (anw/c't)
Die Gefahren bestehen darin, das die chinesen agressiv und billig den Markt mit Linux Handys aufmischen können. Das wird m.M. nach ein sehr harter Wettbewerb. Noch liegen die Marktanteile klar bei den großen, das Karussell dreht sich immer schneller. Es ist nur eine Frage der Zeit.
@max, du hast Recht, m.E. aber "nur" Motorola, habe bewußt in "" gesetzt, weil ich meine das es nicht ganz ausreicht, gegen die Veränderungen am Markt stand zu halten.
Wir werden sehen, wie sich das entwickelt, ist ja schließlich ein extrem schnell lebiges Geschäft :)
Die französische Verbraucherschutzorganisation Union Fédérale des Consommateurs (UFC)-Que Choisir hat die Online-Musikanbieter Apple und Sony verklagt. Die Organisation wirft den Unternehmen vor, durch proprietäre DRM-Verfahren den Verbraucher zu benachteiligen: Wer Songs von der Sony-Connect-Website oder aus Apples iTunes-Musicstore herunterlade und die Musikstücke unterwegs anhören wolle, müsse dafür Music-Player von Sony oder Apples iPod kaufen, weil nur diese Geräte die jeweils kopiergeschützten Daten auslesen könnten.
"Die fehlende DRM-Kompatibilität geht zu Lasten der Verbraucher. Sie haben keine freie Wahl, wo sie Musikstücke online kaufen. Zudem wird dadurch die freie Verbreitung von Kunst wesentlich beeinträchtigt", begründet UFC-Que Choisir ihre bei zwei Pariser Gerichten eingereichten Klagen. Die Verbraucherschutzorganisation hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr umfangreiche Tests zur Kompatibilität von Online-Musikdiensten und digitalen Abspielgeräten durchgeführt. Negativ sei dabei auch Microsofts Musikdienst MSN music aufgefallen. Eine Klage der Verbraucherschützer gegen den Software-Multi liegt bislang allerdings nicht vor -- Microsoft bietet allerdings auch Abspielgeräte, die mit dem hauseigenen Musikdienst zurecht kommen, nicht selbst an. (pmz/c't)
Von Kai Makus
Manchmal wechseln Allianzen zwischen Unternehmen verblüffend schnell – insbesondere im Technologiesektor. So zeigten sich einige Beobachter durchaus verblüfft von der Nokia-Ankündigung vom Montag, künftig das Abspielen von Musikdateien im Microsoft-Format Windows Media Audio (WMA) auf seinen Handys möglich zu machen, und einen besseren Austausch zwischen PC und Mobiltelefon zu gewährleisten. Dabei gehörte Nokia bislang zu den schärfsten Gegner von Microsoft unter den Handy-Herstellern: Die Finnen riefen die Symbian-Allianz mit ins Leben, um den Angriff des US-Softwarekonzerns auf dem Markt für Handy-Betriebssysteme und –Anwendungen abzublocken.
Auch für Marktführer Nokia wird die Luft dünner: Selbst wenn sich die Verkaufszahlen nach dem Einbruch im Vorjahr wieder erholten, sitzt US-Hersteller Motorola dem weltweit größten Handy-Hersteller im Nacken. Und: Motorola gab ebenfalls am Montag eine Zusammenarbeit mit Apple bekannt, damit die iTunes-Dateien des Computerherstellers künftig auch auf Motorola-Handys zu hören sind. Der Wettbewerb wirft ein Schlaglicht auf die Zukunft der Branche, die sich viel vom Verkauf digitaler Musik zum Abspielen auf dem Mobiltelefon verspricht.
Vision vom «digitalen Wohnzimmer»
Damit rückt die Vision von Bill Gates, die der Microsoft-Gründer und –Chefstratege «digitales Wohnzimmer» nennt und die er immer wieder gerne vor breitem Publikum schildert, ein Stück näher. Gates meint damit, dass künftig alle Geräte – ob mobil oder fest im Haushalt aufgestellt – durch den Einsatz von Mikrochips mit entsprechender Software nicht nur intelligent sein werden, sondern auch untereinander kommunizieren und Informationen austauschen können, natürlich basierend auf dem allgegenwärtigen Microsoft-Betriebssystem Windows. Konvergenz nennen die Verkäufer der Branche den Trend. Als erstes Arbeitsfeld dafür hat Gates seinem Konzern die Unterhaltungselektronik vorgegeben.
Auch Ken Klein, Vorstandschef des an der Nasdaq notierten Unternehmens Wind River, eines Spezialisten für Geräte-Software, folgt Bill Gates auf seiner Vision hin zum «digitalen Wohnzimmer» – allerdings nicht ganz bis zum Ende. Dass Microsoft sich bei Betriebsystemen außerhalb des PC-Markts und seinen Randbereichen durchsetzen könnten, glaubt Klein nicht, wie er im Gespräch mit der Netzeitung sagt. Zu hohe Markteintrittshürden, lautet sein Urteil: Es gebe eine «relativ ausgeprägte Ablehnung, ein negatives Gefühl gegenüber der Macht von Microsoft bei den großen OEM», hat Klein festgestellt. «Eine nicht geringe Zahl dieser Hersteller von Originalteilen hat den Microsoft-Film nämlich schon gesehen.»
Klimaanlage ähnelt PC
Klein spielt damit auf Märkte an, die Microsoft nach fast einhelliger Einschätzung zunächst verschlafen, dann aber mit Macht aufgerollt hat. Geradezu klassisch das Beispiel Internet-Browser: Zunächst de facto von Netscape beherrscht, fiel der Markt rasch an das Microsoft-Produkt Internet Explorer. Bei Suchmaschinen läuft derzeit ein ähnlicher Wettbewerb, bei dem MSN mit Google und Yahoo die Klingen kreuzt. Und nicht zuletzt Nokia hatte intensiv mit anderen Herstellern wie Samsung oder Siemens kooperiert, um Windows vom Handy fern zu halten.
«Unsere Freunde aus Redmond, Washington sehen ihre dominante Position auf dem PC-Markt und nehmen natürlich auch die steigende Konvergenz mit anderen Bereichen wie Unterhaltungselektronik wahr», sagt Klein. «Microsoft argumentiert in etwa so: Auch die Bedienung der Klimaanlage sieht inzwischen fast ein bisschen wie die Oberfläche eines PCs aus, also müssen wir auch bei Software für Klimaanlagen die stärksten sein.» Das wird Microsoft seiner Ansicht nach indes nicht gelingen: «Die Hersteller wollen nicht aufgeben und vor Microsoft in die Knie gehen, weil sie dem Konzern die Marktmacht überlassen müssen, wie das beim PC geschehen ist», ist Klein überzeugt.
Herzschrittmacher vs. Office-Anwendungen
Zudem genössen die Produkte der Gates-Firma nicht gerade den Ruf hoher Verlässlichkeit: «Das gehört zu den Dingen, die Microsoft generell nicht so gut macht», sagte Klein. «Bei einer Anwendung, die einen Fahrstuhl steuert oder gar die Bremsen in Ihrem Auto, ist das aber von entscheidender Bedeutung.» Und nicht nur verlässlich müsse die Software sein, sondern auch in Bruchteile von Sekunden reagieren: «Bei der Arbeit am PC kann man ruhig einmal ein paar Sekunden warten, bis eine Anwendung reagiert. Bei einer elektronischen Bremssteuerung hingegen kann das tödlich sein.»
«Wir haben den höchsten Respekt vor dem Unternehmen Microsoft. Aber an die Software, die einen Herzschrittmacher steuert, werden eben zu Recht andere Anforderungen gestellt als an Büro-Anwendungen, wo eine gewisse Anzahl von Fehlern tolerierbar ist», nennt Klein einen weiteren Grund, warum er sich nur wenig vor einem Angriff von Microsoft fürchtet.
Hitzeschild gegen Redmond gesucht
Auch sein Marketing-Vorstand John Bruggeman meint, dass «Wind River davon profitiert hat, dass Microsoft auf unseren Markt drängt» – auch wenn das auf den ersten Blick unlogisch scheine. «Der Markteintritt hat den Ruf nach einer Microsoft-Alternative laut werden lassen», meint Bruggeman. «Unsere derzeitige – und zukünftigen – Kunden sehen uns als eine Art Hitzeschild, der sie vor der Macht aus Redmond schützt.»