Kernenergie # Warum AKW's UNVERZICHTBAR sind
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Eröffnet am: | 29.02.04 23:07 | von: proxicomi | Anzahl Beiträge: | 18 |
Neuester Beitrag: | 20.11.05 17:13 | von: GREENWOO. | Leser gesamt: | 1.243 |
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Teil 2: Quellen der Energie
Von Dr. Helmut Böttiger
I. Leben und Energie
II. Chemische Bindungsenergie
III. Äußere Anwendung chemischer Bindungsenergie
IV. Und nun die Kernenergie
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Ohne Energie läuft nichts. Energie ist, so die gängige Definition, die Fähigkeit, im physikalischen Sinn Arbeit zu verrichten. Laufen soll es, vor allem die Wirtschaft - aber muß man dazu unbedingt auf Kernenergie zurückgreifen? Gegenfrage: Warum sollten wir uns nicht der Kernenergie bedienen? Was ist an ihr so anders als an anderen Energiequellen? Um diese Frage richtig einzuordnen, wollen wir zunächst recht grundsätzlich an die für den Menschen als lebende und kulturschaffende Wesen wichtigsten energetischen Abläufe erinnern.
I. Leben und Energie
Grundlage allen Lebens ist neben dem Vorhandensein von Wasser in flüssigem Zustand Energie. Alle Lebewesen nehmen als Nahrung besondere Energierohstoffe auf. Die für ihre Lebensäußerungen erforderliche Energie beziehen sie aus der chemischen oder molekularen Umwandlung solcher Stoffe. Diese werden dabei von einem Zustand, in dem sie mehr Energie enthalten (Stärke, Zucker) in einen energetisch geringerwertigen Zustand (z.B. Kot, CO2, Wasser) umgewandelt.
Hauptenergiespender für die bekannteren Tierarten und für den Menschen als biologisches Lebewesen sind Kohlehydrate, also Stoffe, die aus Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen zusammengesetzt sind. Im technischen Bereich verwenden wir aus den gleichen Bestandteilen, aber anders zusammengesetzte Kohlenwasserstoffe. Daneben werden andere, energetisch gehaltvolle Bindungen verwendet, auf die wir hier nicht eingehen.
Dieser Stoffwechsel ermöglicht es den Lebewesen, sich zu bewegen, Nahrung zu suchen, sich zu vermehren, kurz: zu leben. Dabei wird aus den eingenommenen Kohlehydraten und dem Luftsauerstoff O2 zumeist Kohlendioxid (CO2) und Wasser (H2O). Ein normaler Mensch atmet auf diese Weise pro Tag (24 Stunden) etwa 1 Kilogramm CO2 aus.
Untergraben sich die Lebewesen allmählich ihre Existenzgrundlage, indem sie allen Sauerstoff umwandeln, oder erzeugen sie sich mit dem CO2 ein lebensunwirtliches Treibhaus? Offensichtlich nicht! Es ist ein Grundsatz der Natur, daß nichts verloren geht - auch keine Energie. Was geschieht, sind Stoffumwandlungen und ebenso Energieumwandlungen. Wenn wir Energie einsetzen, dann wandeln wir sie von einer Form in eine andere um. Die Abfälle, das Wasser und das CO2 werden nämlich wieder zu Kohlehydraten aufbereitet, "recycelt".
Dazu muß allerdings die Energie, die sie abgegeben haben, wieder in sie eingehen. Das "Recycling" dieser Energieabfallstoffe ermöglicht das riesige Kernkraftwerk am Himmel, die Sonne, in Verbindung mit den Pflanzen. Die Pflanzen leisten die Stoffumwandlung, die dazu erforderliche Energie liefert die Sonne in reichlichem Maße - und zwar in Form eines breiten Spektrums elektromagnetischer Strahlung. Stehen flüssiges Wasser, CO2 und Sonnenenergie auf der Erde reichlich zur Verfügung, wie z.B. im tropischen Urwald, gedeiht das Leben üppig. Sind Wasser, CO2 und Sonnenenergie nur spärlich vorhanden, wie in kalten oder trockenen Gebieten, dann wachsen die Pflanzen entsprechend dürftig.
Die meisten bekannten Pflanzen zerlegen unter Einwirkung von Sonnenlichtquanten (Photonen) Wasser und Kohlendioxid und verbinden die freiwerdenden Atome neu zu Kohlehydraten. Aus ihnen bauen die Pflanzen im wesentlichen ihren Körper auf, der dann zum Teil wieder Tieren als Nahrung dient. Ein erwachsener Baum (z.B. eine 115jährige Buche) hat durchschnittlich 200000 Blätter mit 1200 m2 Oberfläche, 1014 Chloroplasten, die zusammen 180g Chlorophyll enthalten. Ein solcher Baum nimmt täglich 9400 Liter CO2 aus der Luft und stellt daraus und aus dem aufgenommenen Wasser 12 kg Kohlehydrate her. Nebenbei geben die Pflanzen, wenn sie wachsen, O2 - also Sauerstoff - ab, den wir wieder einatmen können.
II. Chemische Bindungsenergie
Betrachten wir einen Bestandteil des Kreislaufs, das Atom des Gases Wasserstoff - das kleinste und leichteste Atom, das wir kennen. Es besteht nach der gängigen Vorstellung aus einem positiven Ladungsträger - einem Proton - als Kern, den eine negative Ladung - ein Elektron - umkreist. Daneben gibt es etwa 90 weitere stabile Elemente. Sie unterscheiden sich durch die Anzahl der Protonen im Kern und die entsprechende Anzahl an Elektronen, welche den Kern in bestimmten Abständen umkreisen. Zur Stabilisierung der Kerne enthalten schwerere Kerne auch noch ladungsneutrale Neutronen.
Chemische Verbindungen kommen über die Elektronen auf der äußersten Schale (mit dem größten Abstand vom Kern) zustande. Das soll ein alltägliches Beispiel verdeutlichen: Das Salz auf unserem Eßtisch ist chemisch gesehen Natriumchlorid (NaCl). Das Alkalielement Natrium hat auf seiner äußersten Elektronenschale nur ein einsames Elektron. Nur noch ein einziges fehlt auf der äußeren Schale des Halogens Chlor. Beide Elemente verbinden sich zu Kochsalz, indem das vereinzelte Elektron des Natriums die Elektronenschale des Chloratoms sozusagen vervollständigt.
Die chemische Bindungsenergie ist die Energiedifferenz zwischen dem ungebundenen und gebundenen Zustand des jeweiligen Stoffs - einfach gesagt: die Energie, die aufgewandt werden muß, um den Stoff in alle seine atomaren Bestandteile zu zerlegen. Reagieren Stoffe mit niedriger Bindungsenergie so, daß daraus Stoffe mit hoher Bindungsenergie entstehen, dann wird die Differenz freigesetzt und tritt meistens als Wärmebewegung seiner Teile, im Fall von Kohlenstoff und Sauerstoff z.B. als Wärme des Verbrennungsabgases CO2 in Erscheinung. Diese Wärme wird dann vielleicht auf eine Herdplatte übertragen und läßt einen Bratapfel garen.
III. Äußere Anwendung chemischer Bindungsenergie
Der Mensch lebt wie alle Tiere von solchen Stoffwechseln in seinem Organismus. Dabei werden jeweils wohldosiert geringe Mengen von Stoffen gewechselt, ohne daß wir bewußt darauf Einfluß nehmen. Der Mensch begann sich vom Tier dadurch zu unterscheiden, daß er sich nicht nur auf den Stoffwechsel im Inneren seines Organismus beschränkte. Er begann die Stoffe in seiner Umgebung zu ändern, er nähte Kleider, schnitzte Werkzeuge, legte Felder an und bemerkte, daß seine organische Energiequelle für diese Verrichtungen zu knapp wurde. Er begann seine Lebensaktivität zu erweitern, indem er den Stoffwechsel anderer Lebewesen für eigene Zwecke nutzt. Er begann - was Tiere nicht können - den energetischen Stoffwechsel unabhängig von biologischen Organen in eigenen, selbst hergestellten Vorrichtungen zu handhaben: die Beherrschung des Feuers.
Im wesentlichen handelt es sich beim Feuer um eine wenig kontrollierte Form dessen, was beim "natürlichen" Stoffwechsel langsam und wohldosiert in kleinen Mengen abläuft. Wie bei einer Kettenreaktion werden bei einem Feuer feste molekulare Bindungen in großer Zahl hergestellt. Die dabei freigesetzte Energie nutzt der Mensch für seine Zwecke. Die Entwicklung der Technik bestand zunächst darin, die molekularen Kettenreaktionen besser zu steuern - das reichte vom Nachlegen von Brennholz bis zur geregelten Einspritzung des Brennstoffgemischs in den Verbrennungsmotor.
In einem anderen Schritt ging es darum, die freiwerdende Energie gezielter einzusetzen. Während beim offenen Feuer unter einem Kochtopf das meiste der freigesetzten Energie ungenutzt in die Umgebung entweicht, wird in modernen Feuerungsanlagen schon über die Hälfte der freigesetzten Molekularenergie dem Zweck, z.B. der Dampferzeugung zugeführt. Auf diese Art steigerte der Mensch im Laufe der technologischen Entwicklung die Effizienz seiner Energienutzung. Dazu entwickelte er auch bestimmte chemische Verfahren und Apparate (z.B. die Brennstoffzelle), die den Stoffwechselprozeß in ähnlicher Weise - nur eben komplexer - organisieren, als es im Organismus geschieht.
IV. Und nun die Kernenergie
Um die knappe Energie effizienter zu nutzen, mußte der Mensch die hier grob skizzierten energetischen Abläufe immer genauer beeinflussen und dazu die Zusammensetzung der Atome immer genauer untersuchen. Dabei stieß er auf einen Widerspruch, der ihm zu denken gab: Wenn sich nur entgegengesetzte Ladungen anziehen, gleich gerichtete aber abstoßen - warum fallen dann die Elektronen nicht in die Protonen, und warum fliegen die Protonen im Kern nicht auseinander? Offensichtlich herrschen in der kleinen Welt des Kerns andere Kräfte als in unserer Umgebung! Die Bestandteile des Kerns (Nukleonen, Protonen und Neutronen) müssen von einer Kraft zusammengehalten werden, die größer ist als die elektrostatische Abstoßung der Protonen.
Was sind dies für Bindungskräfte, die man starke Wechselwirkung nennt? Ihr Wesen wird immer noch nicht so recht verstanden, aber man mißt ihre Wirkung recht genau. Daher weiß man, daß Kerne mit etwa 50 Nukleonen, wie z.B. Eisen, die stabilsten sind. Kleinere Kerne werden mit geringerer Kraft zusammengehalten als mittlere. Gleiches gilt für sehr schwere Kerne. Kerne mit mehr als 90 Protonen sind sogar so instabil, daß sie auf Dauer nicht zusammenhalten.
Nun gilt für die Bindungsenergie der Kerne ähnliches wie für die chemische Bindungsenergie. Die Kernbindungsenergie ist die Energie, die aufgewendet wird, um den Kern in seine Bestandteile zu zerlegen. Wenn man leichte Kerne zu schwereren verschmilzt (Kernfusion), wird Energie freigesetzt; das geschieht aber auch, wenn große Kerne in kleinere zerbrechen (Kernspaltung).
Da es sich bei Kernbindungskräften um wesentlich stärkere Kräfte als diejenigen handelt, welche die Moleküle zusammenhalten, werden pro Kernreaktion auch wesentlich größere Energiemengen umgesetzt. Beim Zerfall eines Urankerns wird mehr als 50 Millionen mal so viel Energie frei wie bei der Bildung eines CO2-Moleküls aus Kohlenstoff und Sauerstoff. Ein Gramm Uran 235 setzt bei seiner Spaltung so viel Energie frei wie die Verbrennung von 2,7 Tonnen Steinkohle. Ähnliches gilt für die Verschmelzung leichter Kerne.
In einem Kern mit der Masse 240 (das sind bei Plutonium etwa 94 Protonen und 146 Neutronen) werden die Teilchen mit einer Bindungsenergie von je 7,6 Mio. Elektronenvolt zusammengehalten. Bei einem Kern mit der Masse 120 (z.B. Zinn mit 50 Protonen) sind es je Teilchen 8,5 MeV. Wird nun Plutonium mitten durch in Zinn gespalten (wir nehmen das theoretisch an, denn in der Regel sind die Bruchstücke ungleich groß), werden pro Kernteilchen rund 0,9 MeV atomarer Bindungsenergie frei. Bei der Spaltung eines einzigen Plutoniumkerns sind das insgesamt 216 MeV (0,9 x 240). Von dieser Energie werden rund 85% als Wärme der Spaltprodukte und 15% durch besondere Anregungszustände der Bruchstücke abgegeben, die durch verschiedene Arten der Strahlung abgebaut und schließlich auch in Wärme umgewandelt werden.
Gelingt es, zwei Wasserstoffatome des schweren Wassers (Deuterium) miteinander zu verschmelzen, bekommt man entweder das Heliumisotop He-3 und ein Neutron plus 3,25 MeV Energie oder das Wasserstoffisotop Tritium und ein Proton plus 4 MeV Energie. Verschmilzt man Deuterium und Tritium, erhält man das Helium-4 und ein Neutron sowie 17,6 MeV an Energie.
Die Kernfusion ist schwieriger zu erreichen als die Spaltung schwerer Kerne, dafür stehen ihre "Brennstoffe" in wesentlich größeren Mengen zur Verfügung: Man hat errechnet, daß in einem Liter Meerwasser genug Deuterium enthalten ist, um damit die gleiche Energiemenge wie bei der Verbrennung von 7000 Tonnen Steinkohle freizusetzen. Daraus läßt sich erkennen, wie absurd es ist, von Energieknappheit zu reden. Knappheit ist aber eine wirtschaftliche Größe, sie geht in den Preis ein und rührt an mächtige menschliche Interessen. Doch noch stehen der friedlichen Nutzung der Kernfusion große technische Probleme im Weg.
Der große Vorteil hoher Energiedichte liegt auf der Hand. Nur einer sei erwähnt: Ein Gramm läßt sich leichter handhaben als drei Tonnen, und bei seiner Spaltung fallen auch nur etwa ein Gramm Abfall in Form von Spaltprodukten an. Bei der Kohleverbrennung sind das etwa 3 Tonnen CO2 und je nach Qualität der Kohle gut 100kg Asche, die auch mit allerlei unangenehmen Stoffen vermischt ist.
Widerstände gegen die Kernfusion wurden bisher kaum laut, weil ihre wirtschaftliche Nutzung noch in weiter Ferne liegt. Die Kernkraftgegner bekämpfen bisher nur die wirtschaftlich genutzte Kernspaltung. Dabei stellt sich die Frage: Warum soll der Mensch diese verfügbare Energiequelle nicht nutzen? Dadurch, daß es ihm gelang, molekulare Bindungskräfte für sich und seine Ziele zu nutzen, hob er sich erst als Mensch vom Tier ab und übernahm die Verantwortung für die selbst geschaffene, menschliche Umwelt. Die Nutzung der Kernbindungskräfte gibt ihm größere Macht, seine bereits übernommene Verantwortung weiter auszubauen und nachdrücklicher wahrzunehmen.
Es ist nicht so klar, ob sich die Kritik an der Kernkraftnutzung gegen die besondere Art der Kernenergie richtet oder eigentlich mehr gegen die damit verbundene "Ermächtigung" des Menschen. Der Einwand, den man zu hören bekommt, richtet sich gegen ein angebliches Katastrophenpotential der Kernkraftwerke. Dem wollen wir uns im nächsten Beitrag zuwenden.
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gruß
proxi
@proxi: Den Text solltest du nach Tschernobyl schicken, dort ist man an solcher Literatur sicherlich brennend interessiert.
oder um selbst etwas glaubwürdig zu gelten, nenne mir einen vergleichbaren unfall hier in westeuropa.
die technik hier hat einen höheren standart.
aber ich werde euch liebe AKW-Gegner(die selbst nicht wissen, warum sie eigentlich dagegen sind.), nicht verschonen mit einem weiteren netten artikel.
in dem geht es um kriminelle hetze gegen die deutsche firma siemens, ausgehend von den "Grünen" und deren populitischen möchtegern-umweltschützern.
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gruß
proxi
Mach bitte EINEN Hass-Thread auf gegen die grünen Ökoterroristen, in dem Du Dir alles von der Seele posten kannst, und spam hier nicht damit das Board zu.
Kein Gruß
Happy End
Atomunfälle halten sich nicht an Konsensgespräche
Ein katastrophaler Unfall wie in Tschernobyl kann jederzeit wieder passieren. Unfälle gibt es auch mit Reaktoren moderner Reaktortechnologie, wie z.B. aktuell in Tokaimura und Tsuruga. Allein die Anzahl der offiziell gemeldeten Pannen (ca. jeden 3. Tag eine Panne in einem deutschen AKW) und die erschreckende Unaufrichtigkeit der Betreiber beim Castorskandal (Dokumentation von CASTOR-NIX-DA und Greenpeace) läßt die Behauptung, dass deutsche Atomkraftwerke absolut sicher sein, unglaubwürdig werden.
Atommüll kann nicht entsorgt werden
Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung steht, dass das "bisherige Entsorgungskonzept für die radioaktiven Abfälle inhaltlich gescheitert ist". Es kann aber auch kein neues Entsorgungskonzept geben, denn 10000t giftiger Atommüll, der pro Jahr produziert wird, können nicht 100000ende von Jahren sicher von der Biosphäre abgeschlossen werden. Das hat mittlerweile selbst der konservative Umweltrat in seinem Jahresgutachten 2000 festgestellt.
Der Uranabbau verseucht ganze Landstriche
Bei einem Jahresbedarf von ca. 33t Brennelemente eines Atomkraftwerks müssen 440000t Uranerz gefördert werden, wovon das meiste als strahlender Abraum auf Halden gekippt wird. Der Uranbergbau führt zu (schon rein mengenmäßig) nicht mehr zu beseitigenden Verseuchungen von Boden, Grundwasser und Luft. Selbst Landschaften wie der Kakadu-Nationalpark, die als UNESCO Weltkulturerbe ausgewiesen sind, werden durch den Uranabbau bedroht.
Atomenergienutzung ist undemokratisch
Mit Polizeistaatsverhältnissen (siehe Dokumentation "Was soll das?", die man hier bestellen kann) muss der Bau, Weiterbetrieb und Mülltransport von Atomanlagen gegen den Willen der Bürger aufrecht erhalten werden.
Es gibt Alternativen
Zunächst einmal gibt es in Deutschland so große Überkapazitäten in der Stromproduktion, dass die Behauptung "Ohne Atomenergie gehen die Lichter gehen aus" Unsinn ist.
Dazu ist Atomenergie teuer, wenn man Forschungsmilliarden, Abrisskosten und die Atomunfallversicherung mit einrechnet, die der Staat übernimmt. Selbst ohne Berücksichtigung dieser Kosten kann der Sofortausstieg für die Energieversorgungsunternehmen ein wirtschaftlicher Gewinn sein (Untersuchung des Öko-Instituts im Auftrag der Stadt Hamburg für Stade, Brunsbüttel, Krümmel und Brokdorf).
Dass Atomenergie CO2-frei sei, ist eine Lüge, denn die Brennstoffproduktion ist sehr energieintensiv. Tatsächlich können selbst moderne Gaskraftwerke mit Kraftwärmekopplung zu einem niedrigeren CO2-Ausstoß führen (GEMIS Programm des Öko-Institus); Sonnen-, Wind-, Wasser- und Biomasse-Energiegewinnung sowieso.
http://www.asta-dshs-koeln.ath.cx/Arbeitsbereiche/...s/Anti-Atomkraft
Ich war zufällig schon alt genug,um das bewusst erlebt zu haben.
Aber klar:Das,was den dummen Russen passiert ist,kann uns im Maut-und Toll Collect-
Zeitalter doch niemals passieren!!;-)
..."Erinnern sie sich noch an die 70 er Jahre ? Damals sagte die Kernkraftindustrie, diese wären so sicher, dass ein GAU eine Auftrittswahrscheiulichkeit von 1 in 1 Million Jahre hat. Trotzdem gab es in nur 50 Jahren einen GAU (Tschernobyl) und einen Fast-GAU (Harrisburg)"...
Tschernobyl
Am 26.4.1986 ereignete sich in einem der vier russischen Druckröhrenreaktoren (Kernkraftwerk) in T. der bislang größte Unfall in einem Kernkraftwerk.
Es handelte sich um den ersten Super-GAU in der Geschichte der Kernenergienutzung (GAU). In Harrisburg war es 1979 fast zum Super-GAU gekommen. Der Super-GAU von T. wird sich wahrscheinlich als der bislang folgenschwerste Unfall des Industriezeitalters erweisen.
Unfallablauf: Bei Wartungsarbeiten kam es nach einem Kühlwasserstau zur Überhitzung von Brennelementen, wodurch sich Wasserstoff bildete, der zusammen mit Sauerstoff aus der Luft in einer gewaltigen Knallgasexplosion das Reaktorgebäude wegsprengte. Die Brennelemente schmolzen zu einer über 2.000 Grad C heißen Kernschmelze zusammen. Schließlich fing der als Moderator (Kernreaktor) verwandte Graphitmantel (Kohlenstoff) Feuer, und ein regelrechter Feuersturm sog die radioaktiven Spaltprodukte (Kernspaltung), die aus der Kernschmelze austraten, in die Atmosphäre. Durch diesen Unfallablauf bedingt, verteilten sich die Spaltprodukte großräumig.
Zwei Wochen nach Unfallbeginn war der havarierte Reaktor so weit unter Kontrolle gebracht worden, daß weitere Explosionen bzw. ein Durchschmelzen des heißen Kerns in den Erdboden auszuschließen waren; der Reaktor wurde in einen Sarkophag eingeschlossen. Nach dem sowjetischen Unfallbericht wurden in T. nur ca. 3% des hochradioaktiven Inventars freigesetzt (ohne Edelgase ca. 37 Mrd Becquerel), womit der Super-GAU von T. allenfalls als mittlerer Unfall angesehen werden muß.
Radioaktive Belastungen in der ehem. UdSSR: Im Umkreis von etwa 250 km um T. wurden akute Strahlenschäden beobachtet, über 120.000 Menschen mußten evakuiert werden. In den ersten Monaten nach dem Unfall starben über 30 Menschen an akuten Strahlenschäden. Etwa 1 Mio junge, oft zwangsrekrutierte Soldaten und Arbeiter haben sich bei den Entseuchungs- und Aufräumarbeiten am Sarkophag und in der 30-km-Sperrzone, die sich bis 1987 hinzogen, hohen Strahlenbelastungen ausgesetzt, 150.000 von ihnen besonders hohe Strahlendosen.
Ihre Arbeit dauerte meist nur einige Tage oder Wochen, bis der angesetzte Strahlengrenzwert von 350 mSv (!) (Strahlenschutzverordnung) erreicht war. Viele von ihnen werden an Krebs sterben und genetisch geschädigte Kinder hervorbringen. Bis 1992 waren je nach Quelle bereits 6.000-10.000 von ihnen an strahlungsinduzierten Erkrankungen gestorben und etwa 15.000 weitere erkrankt.
Aber auch in der Normalbevölkerung werden die gesundheitlichen Folgen des Super-GAU sichtbar. Die ersten gehäuft mißgebildeten Ferkel und Kälber traten 1986 auf; 1987 wurden die ersten genetischen Schäden an neugeborenen Menschen sichtbar. Erhöht haben sich bei Kindern bereits die Fälle an Leukämie und Schilddrüsenkrebs, beides Krebsarten mit kurzen Latenzzeiten. Die eigentliche Krebswelle, die ihren Höhepunkt 2005 erreichen wird, hat gerade erst begonnen. Insgesamt werden in der ehem. UdSSR 200.000-1 Mio (laut W.M. Tschernosenko) zusätzliche Krebstote erwartet.
Zugenommen haben auch die sog. nicht-spezifischen strahlungsinduzierten Erkrankungen wie Magen- und Darmerkrankungen, Anämie, allgemeine Immunschwäche, Blut- und Schwangerschaftkomplikationen.
Bis zu einer Entfernung von einigen 100 km vom Unfallort findet man auch 1992 noch stark erhöhte Radioaktivität. Fast 5 Mio Menschen leben immer noch in Gebieten mit durch die Strahlenbelastung bedingtem erhöhtem Krebsrisiko. Radioaktive Belastungen in anderen Ländern: Die radioaktiven Wolken (Radioaktivität, Fallout) breiteten sich über große Teile Europas aus, selbst in Japan wurden erhöhte Radioaktivitätswerte gemessen.
Zu den besonders betroffenen Ländern der Kategorie 1 gehörten die UdSSR, Finnland, Schweden, Polen und Rumänien. Süddeutschland und die DDR zählten zu den stark betroffenen Gebieten der Kategorie 2 und Norddeutschland zu den gering belasteten der Katagorie 3.
In ganz Europa traten Anfang Mai 1986 erhöhte radioaktive Belastungen der Luft und nach Regenfällen Belastungen von Pflanzen und Böden auf. Im Freien angebaute Nutzpflanzen sowie Milch von freiweidenden Kühen waren teilweise so stark verseucht, daß die kontaminierten Lebensmittel beschlagnahmt und entsorgt werden mußten. Je nach Regierung wurden veschieden strenge Grenzwerte für Gemüse, Milch und Fleisch erlassen und Weideverbote verhängt. Insgesamt wurden etwa 20 verschiedene Radionuklide (Radioaktivität) im Fallout festgestellt, wobei von Iod-131, das sich in der Schilddrüse anreichert (Anreicherung), in den ersten Wochen die größte Gefahr ausging.
Ab Sommer 1987 machten Cäsium-137 und -134 die größten radioaktiven Belastungen aus. Die besonders gefährlichen Stoffe Strontium und Plutonium gelangten glücklicherweise in nur geringen Mengen in die Umwelt. Neben immensen gesundheitlichen Schäden führte der radioaktive Fallout bislang zu wirtschaftlichen Kosten in Höhe von ca. 450 Mrd DM, v.a. bei betroffenen Bauern. In Finnland und Schweden bedeutete der Fallout ein Ende für die lappländische Rentierzucht: Für einige Jahrzehnte sind dort Flechten, Hauptnahrungsmittel der Rentiere, derart verseucht, daß das Rentierfleisch für ca. 20 Jahre nicht zum Verzehr geeignet ist, Belastungen von über 10.000 Bq/kg Cäsium wurden gemessen.
Situation in Westdeutschland: Nach den ersten radioaktiven Niederschlägen traten z.T. hohe Belastungen von Freilandgemüse (insb. großblättrige Pflanzen, z.B. Spinat) auf, v.a. in Bayern und Baden-Württemberg, wo generell die radioaktiven Belastungen um etwa den Faktor 10 über dem Bundesdurchschnitt lagen. Selbst nach zwei Wochen lag die Belastung frisch geernteter Pflanzen noch bei 2.500 Bq/kg Iod und 600 Bq/kg Cäsium. Neben Freilandgemüse ging die größte Belastung in den ersten Wochen von verseuchter Milch aus, die über den Belastungspfad Gras-Kuh-Milch (Anreicherung) Iod angereichert hatte. Mitte Mai 1986 lag die durchschnittliche Kontamination der Milch in Bayern (bzw. Nordrhein-Westfalen) bei 300 Bq/l (90 Bq/l) Iod und 150 Bq/l (40 Bq/l) Cäsium.
Mit einer Verzögerung von etwa 2 Wochen stieg die Belastung für Fleisch stark an. Besonders betroffen war Wild, aber auch Rindfleisch war Mitte Mai mit 100 Bq/kg Iod und 500 Bq/kg Cäsium belastet. Lokal traten sogar Werte von einigen tausend Becquerel auf. Auch 1987 konnte man noch deutlich über dem Durchschnitt liegende radioaktive Belastungswerte messen: Insb. Wild, Binnenseefische (einige hundert Bq/kg) und Pilze (einige tausend Bq/kg) wiesen z.T. noch hohe Cäsiumwerte auf.
Grenzwerte: In der BRD wurde für Molkereimilch ein Grenzwert für 500 Bq/l festgelegt, für Gemüse 250 Bq/kg Iod. Da 1986 noch Bundesländer eigene Grenzwerte festlegen konnten, wurden z.T. sehr viel schärfere Grenzwerte erlassen, so in Hessen: Milch 20 Bq/l und für Fleisch 200 Bq/kg Iod und 100 Bq/kg Cäsium. Über den Grenzwerten belastete Milch wurde jedoch i.d.R. nicht vernichtet, sondern mit geringer kontaminierter Milch bis unter die Grenzwerte gemischt. Europaweit wurden ab Juni 1986 die als hoch einzustufenden Grenzwerte von 370 Bq/kg bzw. Bq/l für Säuglingsnahrung und 600 Bq/kg bzw. Bq/l Cäsium für alle sonstigen Lebensmittel verabschiedet.
Eine, insb. von Frankreich anvisierte, deutliche Heraufsetzung (!) der EG-weiten Grenzwerte ist 1987 vorläufig gescheitert.
Folgen: Innerhalb von 50 Jahren wird jeder Westdeutsche infolge des T.-Fallouts durchschnittlich 1,4 mSv (Sievert) effektive Dosis (Strahlendosis) erhalten. Die Schilddrüse ist mit durchschnittlich 3,1 mSv das am höchsten belastete Organ (alle Werte für Erwachsene). Die Ganzkörperdosis setzt sich insb. zusammen aus Verzehr 1986 (0,15 mSv) und Bodenstrahlung 1986-2035 (1,15 mSv). Die Bodenstrahlung kommt von den in den Boden gelangten radioaktiven Substanzen. Aufgrund dieser durch T. bedingten zusätzlichen Strahlenbelastung von 1,4 mSv werden in Deutschland etwa 4.700-14.200 Menschen an Krebs erkranken, was einer kaum feststellbaren statistischen Erhöhung der Krebsrate von etwa 0,1% entspricht.
In verschiedenen Studien wurde in der BRD direkt nach dem Unfall eine erhöhte Mißbildungsrate bei Kälbern in Bayern und eine Zunahme von Trisomie 21 bei Menschen festgestellt.
Nachrüsten oder stillegen: In der ehem. UdSSR sind 16 T.-Reaktoren (Typ: RBMK, 1.000 MW) in Betrieb; diese und 10 weitere Uraltreaktoren im ehem. Ostblock weisen laut Reaktorexperten größte Sicherheitsdefizite auf. Favorisiert wird - insb. von der westeuropäischen Nuklearindustrie - eine Nachrüstung der Reaktoren, obwohl dies sowohl technisch wie auch finanziell (ca. 15 Mrd DM) praktisch nicht realisierbar ist. Eine Risikominderung ist dagegen nur durch eine Stillegung zu erreichen, die sich bei gleichzeitiger Mobilisierung der ungeheuren Energieeinsparpotentiale, die in den ehemals sozialistischen Ländern wie nirgends sonst brachliegen, ohne Kraftwerkszubau realisieren ließe.
Weitere Störfälle: Im Oktober 1991 ereignete sich im Reaktor II in T. eine Wasserstoffexplosion mit Großbrand. Da die manuelle Reaktorabschaltung gelang, blieben die radioaktiven Belastungen lokal begrenzt. Im März 1992 kam es zu einem schweren Störfall mit Austritt von Radioaktivität im Reaktor bei St.Petersburg (Block II).
1992 wurde beschlossen, den zerstörten T.-Reaktor mit einem zweiten Sarkophag zu umgeben, da der alte nicht mehr dicht sei. Der zerstörte Reaktor muß einige zehntausend Jahre gegen das Austreten weiterer Radioaktivität abgedichtet werden.
Aber wer beantwortet mir die Frage, wie lange wir es uns noch erlauben können fossile Brennstoffe in die Luft zu jagen und welche Auswirkungen auf Dauer ein grösseres ökologisches Übel oder gar Katastrophe sind?
Betrachte ich die Förderung für alternative Energien hier in Deutschland, habe ich arge Bedenken, dass der Atomausstieg so wie geplant überhaupt von statten gehen wird. Hinzu kommt die Unsicherheit in welche Art Stromerzeugung nun zukünftig investiert werden soll.
Der Kunde wird zukünftig nicht die heutigen Subventionen übernehmen, wenn er in einem liberalisierten europäischen Markt, die Energie im Ausland günstiger kaufen kann. Und nicht zu vergessen sind hier die Abgaben auf CO2 Emissionen.
Minister Trittin und die Energiewirtschaft in Deutschland sind wie Hund und Katz.
W. Heller
Die Diskussion um die Nutzung der Kernenergie erfährt zurzeit eine neue Sachlichkeit; dies auch auf Grund des ökonomischen Hintergrundes. In Finnland wird ein neues Kernkraftwerk von privaten Betreibern errichtet. Neben wichtigen energiepolitischen Gründen wurde auch die Frage nach der Wirtschaftlichkeit dieser neuen Anlage zuvor positiv beantwortet.
Untersuchungen dazu sind insbesondere von Professor Risto Tarjanne von der Technischen Universität Lappeenranta, Finnland durchgeführt worden. Für die Studie sind verschiedene Stromerzeugungsanlagen hinsichtlich ihrer Stromerzeugungskosten untersucht worden. Es ergeben sich für Kern-, Gas- und Kohlekraftwerke die niedrigsten Kosten – ohne Berücksichtigung von anzunehmenden voraussichtlichen Emissionshandelskosten. Bei Einbeziehung dieser erhöhen sich die Stromerzeugungskosten für die fossilen Energieträger deutlich.
Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse wurden Änderungen der Kostenannahmen weiter untersucht. Es zeigt sich, dass selbst mit einer ungünstigen, hohen, Realverzinsung, die Kernenergie Kostenvorteile aufweist, und diese zudem relativ unempfindlich gegenüber Kostensteigerungen beim Brennstoff und bei den Investitionskosten ist. Hingegen steigen die Erzeugungskosten bei Gas- und Kohlekraftwerken u. a. signifikant bei steigenden Brennstoffkosten. Die finnischen Untersuchungen zeigen gute ökonomische Gründe für den Bau eines neuen Kernkraftwerks in Finnland.
M. Brenner
Mit dem Gesetz zur geordneten Beendigung der Kernenergienutzung zur gewerblichen Erzeugung von Elektrizität wurde im Jahr 2002 der Ausstieg aus der friedlichen Nutzung der Kernenergie für Deutschland erklärt. Auch angesichts dieser politischen Vorgabe kommt der Frage nach der dauerhaften Entsorgung radioaktiver Reststoffe eine wachsende Bedeutung zu. Erforderliche Entsorgungskapazitäten in Form von Endlagern sind derzeit nicht vorhanden. Es bedarf der Schaffung entsprechender Einrichtungen. Nach derzeitigem Stand kommen als Endlagerstätten das ehemalige Eisenerzbergwerk Schacht Konrad bei Salzgitter sowie der Salzstock Gorleben in Betracht. Während die Zukunft des Schachts Konrad als Endlager für Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung trotz eines im Juni 2002 ergangenen Planfeststellungsbeschlusses nach wie vor ungewiss ist, befindet sich das Endlager Gorleben noch immer – derzeit gewissermaßen ruhend – im Planungsverfahren. Die Bundesregierung hat Zweifel an der Eignung des Standorts Gorleben geäußert.
Vor diesem Hintergrund hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Februar 1999 den Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd) ins Leben gerufen, dessen Aufgabe darin bestand, ein nachvollziehbares Auswahlverfahren auf der Grundlage wissenschaftlich fundierter Kriterien zu entwickeln, um die Suche nach Endlagerstandorten für radioaktive Abfälle zu erleichtern. Der Arbeitskreis hat seinen Abschlussbericht nach rund vierjähriger Arbeit im Dezember 2002 vorgelegt. Seine Vorschläge zur alternativen Standortsuche werden näher dargelegt, vor allem aber kritisch beleuchtet.
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Zeitpunkt: 12.05.05 22:50
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Neue Panne im Atomkraftwerk Temelin
Den Atomkraftgegnern in Österreich ist die Anlage von jeher ein Dorn im Auge. Jetzt zeigt sich erneut, dass das tschechische Atomkraftwerk Temelin nahe der Grenze alles andere als sicher ist. Es gab erneut einen Störfall.
Panne im Atomkraftwerk Temelin
Prag - Am Kühlsystem eines Generators trat eine Störung auf, teilte Werkssprecher Milan Nebesar mit. Die Anlage wurde aus dem Versorgungsnetz des Landes genommen, und die Produktion wurde auf ein Niveau von unter 38 Prozent gedrosselt.
Die genaue Ursache der Panne war zunächst nicht bekannt. Zuletzt waren Ende Mai 3.000 Liter radioaktives Kühlwasser aus einem wegen Wartungsarbeiten abgeschalteten Reaktor in Temelin ausgelaufen.
Das rund 60 Kilometer von der Grenze zu Österreich entfernt gelegene Atomkraftwerk hat die Beziehungen zwischen beiden Ländern bereits belastet. Vor allem Umweltschützer in Österreich fordern die Abschaltung der Anlage. Tschechien behauptet aber weiter das im November 2000 in Betrieb genommene Atomkraftwerk sei sicher.
Q: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,360519,00.html
Gr.
- Es gilt das gesprochene Wort -
Ich freue mich, dass Sie so zahlreich unserer Einladung zum heutigen Umweltstammtisch gefolgt sind. Der hier in der Niedersächsischen Landesvertretung so gut gefüllte Saal ist für mich ein Beleg dafür, dass das Thema "Sichere Entsorgung radioaktiver Abfälle" immer wieder auf großes Interesse stößt, und zwar nicht nur in Deutschland, sondern europaweit. Lassen Sie mich kurz etwas zum Ablauf der heutigen Veranstaltung sagen:
Zunächst werden wir Ihnen eine kurze fachliche Einführung in das Thema geben. Das wird einer meiner Mitarbeiter übernehmen. Danach wollen Ihnen meine Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Bundesländern jeweils Ihre Position in kurzen Beiträgen erläutern. Anschließend hat sich Derek Taylor von der Generaldirektion Transport und Energie der Europäischen Kommission bereit erklärt, zu uns zu sprechen.
Herr Taylor wird den Sachstand zu dem so genannten Nuklearpaket erläutern und eine Prognose über die Entwicklung dieses Politikfeldes auf der europäischen Ebene wagen. Darauf freue mich ganz besonders und möchte Herrn Taylor schon jetzt meinen Dank aussprechen. Danach sind Sie meine Damen und Herren, aufgefordert, Fragen zu stellen und, wie ich hoffe, eine lebhafte Diskussion in Gang zu bringen.
Warum sind wir als einladende Bundesländer so interessiert an dem Thema Entsorgung und speziell an der Endlagerung radioaktiver Abfälle und was hat das alles mit Europa zu tun?
Viele von Ihnen werden ja wissen, dass für die Endlagerung in Deutschland die Bundesregierung zuständig ist. Aufgrund der föderalen Struktur der Bundesrepublik Deutschland kommen die Bundesländer aber immer dann ins Spiel, wenn es um die Durchführung konkreter Projekte geht. Gerade Niedersachsen ist hier aufgrund des bereits vorhandenen Endlagers Asse und der Standorte Konrad und Gorleben – die Namen werden den meisten hier geläufig sein – in besonderem Maße betroffen.
Leider müssen meine Kolleginnen und Kollegen aus den Bundesländern und ich feststellen, dass die Bundesregierung bei der Endlagerung auf Zeit spielt. Es scheint so, als wolle sie sich bei der Suche nach einem Endlagerstandort auf lange Sicht nicht festlegen lassen und alles im Unverbindlichen lassen. Schließlich hat sie sich vorgenommen, trotz der vorhandenen Projekte ein völlig neues Suchverfahren nach einem einzigen Endlagerstandort für alle radioaktiven Abfälle einzuleiten.
Das, meine Damen und Herren, beobachten wir mit großer Besorgnis. Wir, die hier vertretenen Bundesländer, sind der Auffassung, dass die sichere Endlagerung radioaktiver Abfälle ein Problem ist, das von unserer Generation gelöst werden muss. Es darf nicht auf einen ungewissen Zeitpunkt in der Zukunft verschoben werden, wie es von der amtierenden Bundesregierung offenbar gewollt wird.
Mit großem Interesse haben wir daher die Aktivitäten der Kommission und besonders von Frau Kommissarin Loyola de Palacio verfolgt, die im Rahmen eines so genannten Nuklearpaketes auch eine Richtlinie des Rates über die Entsorgung abgebrannter Brennelemente und radioaktiver Abfälle ins Werk setzen wollte.
Dementsprechend hat der Bundesrat in seinem Beschluss zum Nuklearpaket im Juli 2003 den von der Kommission vorgesehenen Zeitrahmen bis zur Genehmigung von Endlagern befürwortet und die Einführung europaweit einheitlicher Regelungen und Standards zur Entsorgung radioaktiver Abfälle unterstützt.
Bedauerlicherweise müssen wir heute feststellen, dass es bisher nicht geglückt ist, die Richtlinie in Kraft zu setzen und nunmehr lediglich Schlussfolgerungen des Rates vorgesehen sind. Darauf wird Herr Taylor eingehen.
Angesichts der Tatsache, dass die amtierende Bundesregierung die Stellungnahme des Bundesrates zum Nuklearpaket nicht berücksichtigt hat und bei den weiteren Beratungen zu Entsorgungsfragen weiter auf Zeit spielt, hat der Bundesrat am 14. Mai 2004 eine weitere Entschließung zu diesem Thema gefasst.
Diese beinhaltet folgende Kernaussagen:
Die geordnete und sichere Entsorgung aller radioaktiver Abfälle in tiefen geologischen Formationen ist eine nationale Aufgabe, die im Interesse des Wohls der Allgemeinheit und in Verantwortung für die kommenden Generationen zügig und zielgerichtet gelöst werden muss.
Das von der Bundesregierung verfolgte Ein-Endlager-Konzept wird abgelehnt, weil eine sicherheitstechnisch optimale Endlagerung die Trennung der Abfälle in hochradioaktive und in schwach- bzw. mittelradioaktive Abfälle erfordert. So gehen auch andere europäische Staaten vor.
Das bereits im Jahr 2002 genehmigte Endlager Schacht Konrad für schwach- und mittelradioaktive Abfälle soll in Betrieb genommen werden.
Der Salzstock Gorleben soll weiter auf seine Eignung vor allem für hochradioaktive Abfälle untersucht werden. Dort sollen auch Forschungsarbeiten ermöglicht werden. Durch Öffnung des Bergwerkes für die interessierte Öffentlichkeit sollen Akzeptanz und Vertrauensbildung zum Thema Endlagerung gefördert werden.
Die betroffenen Regionen sollen einen gerechten Ausgleich dafür erhalten, dass sie besondere Lasten im nationalen Interesse übernehmen.
So weit, meine Damen und Herren, meine Einleitung.
tja der obige zwischenfall interessiert ja unser unglaubwürdigen atomkraftgegner, die "grünen" nicht.
sie hätten die abschaltung über brüssel erwirken können. aber die "eu" und osterweiterung sind ja wichtiger........