Kein Polizist wird je wieder so handeln
Seite 1 von 3 Neuester Beitrag: 18.09.08 15:58 | ||||
Eröffnet am: | 17.09.08 22:24 | von: AbsoluterNe. | Anzahl Beiträge: | 57 |
Neuester Beitrag: | 18.09.08 15:58 | von: Polarschwein | Leser gesamt: | 4.511 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 2 | |
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Das Strafmaß für seinen Kollegen, Hauptmeister Hans Joachim G., beträgt neun Monate auf Bewährung wegen fahrlässiger Tötung. Der 58-Jährige schloss kurz die Augen, erleichtert atmete er auf. Seine Existenz ist gesichert, in zwei Jahren kann er in Rente gehen. Das bevorstehende Disziplinarverfahren - reine Formsache.
Doch sein 46 Jahre alter Partner ist erledigt. Seine Karriere ist ruiniert. Leichenblass folgte der sechsfache Vater im grauen Nadelstreifenanzug der fast eineinhalbstündigen Urteilsbegründung. "Ich hatte das Gefühl, dass er zusammenklappt", sagte seine Verteidigerin Annette Marberth-Kubicki SPIEGEL ONLINE. Sollte das Urteil rechtskräftig werden, wird der Beamte nach mehr als 25 Jahren aus dem Polizeidienst entlassen. Was dann aus seiner achtköpfigen Familie werde, sei völlig offen, so seine Anwältin.
In der Nacht zum 1. Dezember 2002 hatten die beiden Polizeibeamten den 18 Jahre alten Robert Syrokowski an einer abgelegenen Landstraße nahe Lübeck abgesetzt - leicht bekleidet, bei vier Grad Celsius und mit mehr als zwei Promille Alkohol im Blut.
Wenige Minuten später wurde der Gymnasiast von einem Auto überfahren, in den Graben geschleudert. Er starb noch an der Unfallstelle an seinen schweren Verletzungen.
(...)
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,578845,00.html
Volltrunkenheit, reicht da nicht aus...
Schön doof, selbst in Revision gegangen zu sein...
Gruß,
T.
"Bei vielen Prozessbeobachtern wuchs in diesem zweiten Gerichtsverfahren das Unverständnis für das Verhalten der Polizisten. Zumal das Landgericht Lübeck beide Polizisten im Mai 2007 wegen fahrlässiger Tötung zu Bewährungsstrafen von jeweils neun Monaten verurteilt hatte, beide jedoch in Revision gingen."
Wären sie dies nicht, hätte auch Alexander M. im Polizeidienst bleiben können und seine achtköpige Familie weiter ernähren können...diese können einem allerdings nun auch Leid tun, dass ihr Leben gänzlich auf den Kopf gestellt wurde durch das jetzige Urteil.
Dennoch natürlich auch aus der Sicht des betrunkenen Jungen sehr hart, denn "Dein Freund und Helfer" sollte alles andere als fahrlässig handeln...
Wenn jeder mit zwei Promille eingekerkert wird wäre halb Deutschland leer. Komplette Arivatreffen würden in der Ausnüchterungszelle enden.
Das war mit Sicherheit ein Bärendienst.
Am 30. November 2002 besucht Robert Syrokowski mit Freunden die Discothek "Ziegelei" in Groß Weeden. Gemeinsam trinken sie Wodka-Mixgetränke und Bier. Als der 18-Jährige das Lokal verlässt, stürzt er an der Einfahrt zur Mülldeponie, verliert das Bewusstsein.
Notarzt
Umstehende alarmieren um 3.02 Uhr die Einsatzzentrale der Polizei, die schickt einen Notarzt. Als Robert Syrokowski zu sich kommt, weigert er sich, ins Krankenhaus gefahren zu werden. Er will allein nach Hause. Mit seinen Eltern und seiner jüngeren Schwester ist er genau an diesem Tag umgezogen, in die Nähe des Lübecker Unigeländes.
Ehepaar B.
Gegen 3.40 Uhr stolpert der Schüler des Johanneums in den Vorgarten des Ehepaares B., hundert Meter von der Discothek entfernt. Er hält deren Haus für sein Elternhaus, klingelt immer wieder, lässt sich nicht abwimmeln. Ulrike und André B. rufen die Polizei.
Polizisten
Die Leitstelle schickt Oberkommissar Alexander M. und Hauptmeister Hans Joachim G. aus Ratzeburg. Die beiden erteilen dem jungen Lübecker um 4 Uhr Platzverweis, als er den nicht einhält, packen sie ihn in den Streifenwagen und fahren mit ihm davon.
Aussetzung
Zwischen Lübeck und Bliestorf im Kreis Herzogtum Lauenburg auf der Kronsforder Hauptstraße lassen sie ihn aussteigen - bei vier Grad Celcius, ohne Jacke und betrunken. Vom desolaten Zustand wollen Alexander M. und Hans Joachim G. nichts bemerkt haben. Es ist 4.15 Uhr.
Unfall
Zwei Kilometer von der besagten Stelle entfernt wird der 18-Jährige um 5.31 Uhr auf der Kronsforder Landstraße, Kilometer 10,6, von einem Wagen überfahren. Die 20-jährige Johanna H. hatte den auf der Fahrbahn kauernden Jungen zu spät bemerkt. Robert Syrokowski stirbt noch am Unfallort. Er trägt weder Schuhe noch Strümpfe.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,578845,00.html
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Das ist ein unglücklicher Verlauf mit einigen Fehlern. Aber auch genau der Grund, warum "Hilflose Person" immer geklärt werden muss. Ordentlich.
(momentan Thema bei Stern TV)
Gruß,
T.
Wenn ihr euch danach besser fühlt ist es mir auch recht.
Allerdings haben diese natürlich nicht bewusst den Tod des Jungen gewollt, sondern sie haben nur absolut fahrlässig diesen ausgesetzt was den Tod leider zur Folge hatte. Tragisch.
Aber wie gesagt, das perfide an der Story ist, dass - zumindest wird es so seitens des Spiegel geschrieben - nun der eine Polizist aufgrund eines höheren Strafmaßes im selbst initiierten Revisionsverfahren aus dem Dienst entlassen wird und all seine Ansprüche verliert, was ihm ohne EInspruch erspart geblieben wäre...
In Zombitown vielleicht alltäglich, bei mir nicht.
Gruß,
T.
Es ist so gängig und er war sich keiner Schuld bewusst, sonst hätte er kaum Revision eingelegt. Das einzige was man ihnen vorwerfen könnte, sie haben den Zustand des Jungen falsch eingeschätzt.
Die Medien haben ein Opfer gefordert und sie haben eines bekommen.
Ich finde es echt schlimm, wie leicht sowas heutzutage geht, die Polizisten haben nicht gesoffen.
Und wenn irgendwann mal der Nachwuchs ausgeht, dann darf sich niemand beklagen.
Wer das faktisch nicht einschätzen kann, ist schlicht und ergreifend fehl am Platze!
Und dieses - ein Jahr und sechs Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung wegen Aussetzung mit Todesfolge im minderschweren Fall - ist juristisch vollkommen in Ordnung und mE in keinsterweise mediengelenkt.
Und wir wissen doch mittlerweile alle wie man Meinungen manipulieren kann?
Ich erinnere nur an Georgien.
Einsame Landstrasse heisst keine Zeugen, ich sage ja nicht das die Polizisten richtig gehandelt haben. Im nachhinein hätten sie es auch anders gemacht, nehme ich an.
Aber ihr lest Zeitung, wart nicht dabei aber habt immer wieder die Schuldfrage sofort geklärt.
Egal worum es geht, es ist immer gleich, die Medien haben gesagt.......
Gegen hilflose Personen den großen Larry raushängen lassen aber da, wo es wirklich drauf ankommt, den Schwanz einzukneifen!
So sind sie nun einmal, deine Freunde & Helfer, Menschen halt, wie du & ich ;-))