Kursbetrug am NM (Prior)
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 21.07.00 17:21 | ||||
Eröffnet am: | 21.07.00 14:42 | von: Kannibale | Anzahl Beiträge: | 13 |
Neuester Beitrag: | 21.07.00 17:21 | von: MaxHead... | Leser gesamt: | 3.120 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 11 | |
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http://62.26.5.211/news/news_detail.asp?NewsNr=17551&RubrikNr=7
Genau diese Beobachtungen habe ich auch bei diversen Werten am NM gemacht (siehe auch mein Posting bei Fantastic vor einigen Tagen). Man kann wirklich nur jedem Kleinanleger raten, sich genauestens über ein Unternehmen zu informieren, zumal, wenn es schon um mehrere 100% gestiegen ist. Andererseits: Als Kleinanleger hat man eben nicht die Möglichkeiten der Profis und ist auf professionelle Infos angewiesen.
Ich hatte es in dem erwähnten Posting noch vorsichtig als Kleinanlegerverarschung bezeichnet, aber in gewisser Weise ist es schon eine Form des Betrugs, wenn eine Bank ein Unternehmen weiterhin zum Kauf empfiehlt, dessen Bewertung bereits jenseits von Gut und Böse ist !
Genaue Informationen über ein Unternehmen einzuholen sind daher unerläßlich. Immer wieder nach dem Sinn bestimmter Börsengänge zu fragen, hilft dabei auch (siehe Letybuyit oder Aeco). Skepsis ist der beste Schutzschild, um die falschen Werte aus seinem Depot fernzuhalten.
Trotz der negativen Darstellung halte ich den NM für das beste Marktsegment, das wir haben. Schließlich werden hier die Technologien der Zunkunft gehandelt. Frei nach Kosto sollte man sich gerade für aufstrebende Technologien interessieren, aber den Blick für die Realität nicht verlieren.
Grüße
Shorty
Daß, abgesehen von solchen "Irritationen", der NM das interessanteste und spannendste Marktsegment in Deutschland (Europa ?) ist, steht auch für mich außer Frage.
Dem NM stand er schon skeptisch gegenüber, eben wegen der Manipulationen. Aber lehnte das Segment nicht generell ab, sondern gab vielmehr zu verstehen, daß es noch etwas Zeit dauern könnte. Schließlich haben die Werte im Nasdaq auch klein angefangen.
Kosto gab zu in den letzten Jahren nicht mehr so risikofreudig, wie in seiner Jugend zu sein. Das klingt logisch, schließlich will jemand der ein sehr großes Vermögen geschaffen hat, dieses auch behalten und nichts mehr riskieren. (Börsenweisheit von Kosto: Wer viel Geld hat sollte spekulieren, wer wenig besitzt darf nicht spekulieren und wer gar kein Geld hat, muß spekulieren.) Ich denke das sagt eigentlich alles.
Kostolany hatte übrigens zum Ende seines Lebens mehr als 500 verschiedene Aktien im Depot. Damit dürfte er gut abgesichert gewesen sein.
Grüße
Shorty
tobby
Selbst NASDAQ-Werte aus der zweiten Reihe (als Beispiel Altera) waeren am NM die absoluten BlueChips. Ich glaube es ist zutreffend zu sagen, dass die meisten der NM-Werte technologisches Knowhow der Nasdaqfirmen nutzen um ihr Geld zu verdienen, als Beispiel:
Sun entwickelt Java, arxes schreibt Programme
Intel baut Prozessoren, der Rest der Welt benutzt sie
undundund...
Es ist sicherlich ueberspitzt zu sagen, dass die NM-Firmen die Brosamen der Nasdaq fressen, aber solange wir am NM nicht mehr wahre Technologiefuehrer haben werden, wird der NM gegenueber der Nasdaq immer wie der kleine Enkel aussehen. Na ja, vielleicht irgendwann, nur dann werden die Boersen laengst fusioniert sein...
tobby
Der Börsenexperte Egbert Prior vermutet Machenschaften am Neuen Markt, die teilweise an Kursbetrug grenzen. So würden von "interessierter Seite" einzelne Aktien "völlig losgelöst von der fundamentalen Unternehmensentwicklung" nach oben getrieben, wobei die Aktie durch die
Marktenge eine starke Eigendynamik entwickelt, die solange anhält wie immer mehr ahnungslose Anleger auf noch höherem Niveau einsteigen.
Prior zieht als "Beweis" drei Beispiele heran:
Die Aktie von POET kam aus Priors Sicht mit 12,50 Euro schon zu teuer an den Markt. Danach sei der Kurs ohne erwähnenswerte Meldungen um 1540% auf 205 Euro nach oben explodiert. Doch dann kam der Absturz, in dessen Verlauf das Papier etwa 90% an Wert verlor. Prior wirft hier der Deutschen Bank vor, die Aktie "maßgeblich gepuscht" zu haben. Diese hatte nämlich in der Nähe des Kurshochs noch bei 200 Euro eine Kaufempfehlung ausgesprochen. Hier sei POET mit knapp 4 Mrd. DM bewertet gewesen, was dem 200fachen des Jahresumsatzes entspricht. Da POET zu diesem Zeitpunkt zu den wichtigsten Posten des Deutsche Bank Investmentfonds (DWS) Euroland Neue Märkte gehörte, und die Papiere dann verkauft wurden, vermutet Prior hier einen Kursbetrug.
Betrug vermutet er auch bei dem Inkassospezialisten Abit. Abit habe die Anleger mit einem angeblich großen Erfolg der eigenen Software geködert, ohne darauf hinzuweisen, daß das Produkt in der Startphase verschenkt wurde. Als der Kurs dann abzustürzen drohte, meldete der Halbjahresbericht "Abit übertrifft Planziele erneut". Der angebliche Umsatz von 16 Mio. DM wurde aber nie erreicht, es waren vielmehr nur 9,4 Mio. Dieses "Versehen" sei wurde mit Fehlbuchungen erklärt, als die Täuschung aufzufliegen drohte.
"Reichlich merkwürdig" findet Prior auch die Entwicklung bei Gigabell. Seit Jahresbeginn sei der Kurs um 900% explodiert, bevor der jähe Absturz folgte. Prior stellt sich hier die Frage, ob hier angesichts krassester Fehlprognosen des Managements und des Konsortialführers Trinkaus & Burkhardt alles mit rechten Dingen zuging.
Kannibale: Ok, daß es der Prior ausspricht, entbehrt nicht einer gewissen Komik. Aber das
21.07.00 17:13
Gruß,
Kannibale
Und wenn dann doch mal was schief geht kann man sich trösten - das Geld ist nicht weg es hat nur jemand anderst !!
Nicht wahr Egbert Prior !!??