Johnson & Johnson: So ein mieser Tag
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Eröffnet am: | 18.07.05 18:01 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 20 |
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Johnson-Schmerzpflaster unter Verdacht
Die Pharmabranche fürchtet einen neuen Arzneimittelskandal: US-Behörden prüfen derzeit, ob ein Präparat von Johnson & Johnson und die von Mylan produzierten Nachahmermedikamente zum Tod von 120 Patienten geführt haben.
HB DÜSSELDORF. Der US-Konzern Johnson & Johnson sieht sich mit schweren Anschuldigungen konfrontiert. Derzeit prüft die US-Bundesbehörde zur Überwachung von Nahrungs- und Arzneimitteln, ob die Todesfälle von 120 Personen auf ein vom Unternehmen produziertes Schmerzpflaster zurückzuführen sind. Damit gerät auch Mylan Laboratories unter Druck, die seit Januar die zugelassenen Generika des Schmerzmittels vermarkten.
Die US-Behörde hat bereits eine Warnung an Ärzte herausgegeben, verbunden mit Sicherheitsvorschriften zum Gebrauch des morphiumähnlichen Präparats. Das Pflaster enthält das Schmerzmittel Fentanyl, ein synthetisches Opioid. Derzeit versucht die Aufsichtsbehörde zu klären, ob die Todesfälle auf eine unsachgemäße Anwendung des Arzneimittels zurückzuführen sind oder auf gravierende Qualitätsmängel. Im Zusammenhang mit den Todesfällen werden sowohl die Produkte von Johnson & Johnson als auch von Mylan geprüft. Die zunehmenden Zahl der Fälle könnten auf die erst seit kurzem verfügbaren Generika des Schmerzpflasters zurückzuführen sein.
Eine Sprecherin von Johnson & Johnson beteuerte unterdessen: "Die Patientensicherheit ist unsere oberste Priorität." Es sei bewiesen, dass es sich bei dem Pflaster um ein effektives Mittel zur Behandlung chronischer Schmerzen handele, wenn es wie verordnet angewandt würde. Mylan lehnt eine Stellungnahme bislang ab.
Erst Mitte Juli hatte Johnson & Johnson auf der Verpackung des Schmerzpflaster Duragesic einen Warnhinweis angebracht, der auf einen möglichen Missbrauch des Präparats aufmerksam machen soll. Bereits im vergangenen September hatte die Kontrollbehörde durchgesetzt, dass der US-Konzern in seiner Werbung nicht mehr behaupten darf, das Schmerzpflaster habe weniger Nebenwirkungen als andere Arzneimittel und berge ein geringes Missbrauchsrisiko.
Der aktuelle Fall erinnert an den Rückruf eines Cholesterin-Senkers, das die Leverkusener Bayer AG 2001 vom Markt nahm. Das unter den Markennamen Baycol und Lipobay vertriebene Präparat löste in einigen Fällen Muskelschwäche aus. Schadenersatzklagen von Geschädigten hatten den Pharmakonzern hunderte Millionen Euro gekostet.
Das Schmerzmittel Vioxx des US-Pharmariesen Merck wirkte sogar tödlich. Merck hatte das Medikament Ende September 2004 vom Markt genommen, nachdem eine Studie eine Verdoppelung von Herzattacken und Schlaganfällen nachgewiesen hatte, wenn das Mittel mehr als 18 Monate eingenommen wurde. Hinweise auf die Nebenwirkungen hatte es schon seit Einführung des Mittels 1999 gegeben. In den USA laufen Sammelklagen.
HANDELSBLATT, Montag, 18. Juli 2005, 16:49 Uhr
Das US-Medizintechnikunternehmen Guidant Corp. (ISIN US4016981056/ WKN 893513) hat Ärzten mitgeteilt, dass einige ihrer Herzschrittmacher möglicherweise fehlerhaft arbeiten.
Unternehmensangaben zufolge könnte sich der Zustand von Dichtungskomponenten, die zwischen November 1997 und Oktober 2000 in Herzschrittmachern eingesetzt worden waren, verschlechtern, was zur Folge hat, dass der Feuchtigkeitsgehalt der Geräte über das normale Maß hinaus geht. Die US-Gesundheitsbehörde FDA wurde von Guidant über diese freiwillige Warnung informiert. Am Freitag fielen die Aktien um 0,7 Prozent und schlossen bei 69,41 Dollar.
Quelle: FINANZEN.NET
Todesfälle alarmieren Arzneimittel-Behörden
Von Siegfried Hofmann, Handelsblatt
Die Todesfälle in Zusammenhang mit dem Schmerzpflaster Duragesic des US-Konzerns Johnson & Johnson haben auch die deutschen Aufsichtsbehörden auf den Plan gerufen.
sfh FRANKFURT. Ein Sprecher des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte sagte, die Behörde werde die Berichte über Nebenwirkungen genau analysieren. Entsprechende Maßnahmen seien jedoch noch nicht ergriffen worden. Die Zahl der Missbrauchsfälle sei in Deutschland deutlich niedriger als in den USA.
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte nach Berichten über 120 Todesfälle nach Anwendung von Duragesic eine offizielle Untersuchung angeordnet. Vorrangig geht es um Missbrauch und Fehlanwendung des Mittels. Die FDA warnt vor einer Über- oder Fehldosierung des Mittels. Vor wenigen Wochen bereits musste Johnson & Johnson die Warnhinweise auf dem Beipackzettel verschärfen.
In Deutschland verordneten Ärzte das Schmerzpflaster im vergangenen Jahr mehr als 1,2 Millionen Mal. Es ist seit 15 Jahren auf dem Markt. Das Medikament enthält den Wirkstoff Fetanyl, ein Opioid, das ursprünglich bei starken chronischen Schmerzen verschrieben wurde. In jüngster Zeit wird es zunehmend auch bei anderen Beschwerden wie etwa Rückenschmerzen verschrieben.
Die Umsätze von Johnson & Johnson mit Duragesic sind deshalb in den vorigen Jahren kräftig gestiegen, auf weltweit gut zwei Mrd. Dollar in 2004. Dennoch gilt es als unwahrscheinlich, dass der Fall finanziell eine ähnliche Dimension annehmen könnte wie der Skandal um Vioxx und andere Wirkstoffe aus der Klasse der Cox-2-Schmerzmittel. Die Aktie von Johnson & Johnson notierte gestern nahezu unverändert.
Mit der Untersuchung der FDA ist nach den Fällen Vioxx und Celebrex nun ein weiteres umsatzstarkes Schmerzmittel ins Visier der Aufsichtsbehörden geraten. Branchenkenner sehen die Entwicklung als weiteren Beleg für die wachsende Vorsicht der amerikanischen Zulassungsbehörde. Die FDA hat die Vorsichtsmaßnahmen deutlich erhöht: Im ersten Quartal 2005 forderte sie in 38 Fällen die Hersteller auf, eine explizite Gefahrenwarnung auf ihre Packungen zu drucken. Im Gesamtjahr 2004 hatte sie dies nur 32 Mal verlangt, 2003 gar nur 20 Mal.
Der FDA wurde im vergangenen Jahr im Zusammenhang mit dem Fall Vioxx vorgeworfen, nicht schnell genug gehandelt zu haben. Dieses Schmerzmedikament hatte der US-Pharmakonzern Merck & Co im September 2004 vom Markt genommen, nachdem Studien ein erhöhtes Herzinfarktrisiko für Patienten nachgewiesen hatten. Vioxx hat als Cox-2-Blocker allerdings ein ganz anderes Wirkungsprinzip als Duragesic.
Johnson & Johnson-Chef William Weldon will der Patientensicherheit nun oberste Priorität einräumen. Bei sachgemäßem Einsatz biete Duragesic eine effektive Behandlung für Patienten, bei denen weniger starke Medikamente nicht wirkten, teilte der Konzern mit. Betroffen ist neben Johnson & Johnson auch der amerikanische Generikahersteller Mylan, der eine Nachahmerversion vermarktet.
HANDELSBLATT, Dienstag, 19. Juli 2005, 07:23 Uhr
KUV 4,4
Unternehmenswert liegt bei ca 190 Mrd. Dollar.
Es erstaunt wie wenig der Kurs auf die Nachrichten reagiert hat.
Kus in NY minus 0,66%
Was haltet ihr von einem Short auf J&J?
gruss
permanent
07.07.2005 08:19:17
Der Analyst Daniel Benz von der Zürcher Kantonalbank empfiehlt die Aktie von Johnson & Johnson (ISIN US4781601046/ WKN 853260).
Johnson & Johnson sei mit einem Umsatz 2004 von USD 47,3 Mrd. das weltgrößte Health-Care-Unternehmen. Die Zahlen zum 1. Quartal 2005 hätten erneut über den Erwartungen gelegen. Bei einem Umsatz von USD 12,8 Mrd. (+11% gegenüber dem Vorjahr) sei der Reingewinn um 17% auf USD 2 Mrd. gestiegen. Mit USD 0,97 habe der Gewinn pro Aktie USD 0,05 über den Erwartungen gelegen. Das Wachstum der Pharmasparte werde sich in den kommenden Quartalen abschwächen. Die Produktpipeline sei solide, aber nicht berauschend; zudem sei das Patent für das Schmerzmittel Duragesic im Januar 2005 ausgelaufen (Umsatz USD 1,9 Mrd.). Eine hohe Dynamik werde aber der Bereich Medizinaltechnik aufweisen.
Dank der Übernahme von Guidant, die im zweiten Halbjahr über die Bühne gehen sollte, resultiere ein Umsatzsprung von gut 20%. Die Transaktion könne als strategischer Coup bezeichnet werden. Der Übernahmepreis sei attraktiv. Der Bereich Herzschrittmacher stelle eine gute Ergänzung dar und bei den Stents (Gefäßprothesen) ergebe sich eine klare Stärkung der bestehenden Marktposition. Bereits ab 2007 könnten namhafte zusätzliche GpA-Beiträge erwartet werden. Die Johnson & Johnson-Aktie sei ähnlich bewertet wie jene anderer global tätiger Pharmakonzerne, verglichen mit Medizinaltechnikpapieren sei die Aktie aber günstig.
Die Analysten der Zürcher Kantonalbank empfehlen die Johnson & Johnson-Aktie. Analyse-Datum: 07.07.2005
Das US-Medizintechnikunternehmen Guidant Corp. (ISIN US4016981056/ WKN 893513) hat Ärzten am Freitag mitgeteilt, dass sie die Implantation einiger seiner komplexesten Herz-Defibrillatoren einstellen sollen, da die Geräte fehlerhaft arbeiten könnten und möglicherweise zurückgerufen werden müssten.
Bereits eine Woche zuvor hatte der Konzern mehrere frühere Versionen seiner implantierbaren Defibrillatoren zurückgerufen, nachdem diese mit zwei Todesfällen und 43 Berichten über Fehlfunktionen in Verbindung gebracht worden waren.
Ein Defibrillator ist ein spezieller Herzschrittmacher, dessen Implantation bei schnellen (tachykarden) Herzrhythmusstörungen notwendig sein kann.
Bei den nun betroffenen Geräten handelt es sich um so genannte implantierbare Cardioverter-Defibrillatoren (ICD) der Modelle Contak Renewal 3 and 4, Renewal 3 and 4 AVT und Renewal RF.
Die Aktie von Guidant verliert an der NYSE aktuell 9,91 Prozent auf 61,80 Dollar.
Quelle: FINANZEN.NET
Wie siehts mit Pulsion und Biotest aus?
Gruss BB
Mein Put auf J&J ist nur eine kleine Spielerei. Ich investiere grundsätzlich keine größeren Beträge in Derivate. Mein Handlungsspielraum geht hier bis maximal 3000€ für eine Einzelposition.
Im Fall von J&J war ich durch die bisher gering ausgefallene Marktreaktion überrascht, somit habe ich mit entschlossen ein wenig zu Zocken.
Pulsion: Da schaue ich zur Zeit nicht so recht durch. Das Handelsvolumen ist in den letzten Tagen angezogen, wobei sich der Kurs mehr oder minder nicht bewegt. Es scheint als sei hier jemand dabei recht geschickt eine Position aufzubauen (allerdings nur eine Theorie).
Biotest: Die Biotest VZ sind nach wie vor meine größte Position im Depot. Ich hatte auf einen kleinen Rücksetzer gehofft um nochmals nachkaufen zu können. Es scheint allerdings keinerlei Abgabebereitschaft vorhanden zu sein. Auf dem jetzigen Marktniveau kann man zumindest keine vernünftigen Stückzahlen mehr finden.
Hier dürften in den nächsten Monaten allerdings auch noch einige kurstreibende News anstehen.
Altana: Finde ich interessant. Die Aktie wurde meiner Meinung nach übertrieben abgestraft. Auf dem jetzigen Niveau sicherlich ein Kauf.
gruss
permanent
leider habe ich mit pfizer noch eine echte pharmaleiche im keller - das ding hält sich konstant auf -22% und will nicht klettern. die fortec, die ich dir vor ca. 2 monaten angeprisen hatte, hättest du übrigens kaufen sollen - hält sich konstant auf +25-30% und soll noch weiter gehen.
gruss bb
gruss
permanent
Die Sparte Gesundheitsvorsorge (Health-Care) sei nach wie vor die Stärke des Unternehmens, erklärte CEO William Weldon in der Pressemitteilung zur Veröffentlichung der Zweitquartalsergebnisse. Das größte Wachstum sei in dem Bereichen Medizinprodukte und Diagnostik erreicht worden, hier habe der Umsatz um 20% auf 4,9 Mrd USD zugelegt.
DJG/DJN/cbr/mim
FDA-Ausschuss entscheidet gegen "Zarnestra" von Johnson & Johnson
WASHINGTON (Dow Jones-VWD)
Ein Beratungsausschuss der US-Zulassungsbehörde FDA hat sich am Donnerstag gegen den Zulassungsantrag für ein Leukämiemedikament von Johnson & Johnson, New Brunswick, ausgesprochen. Das Mittel "Zarnestra" war zur Behandlung von Leukämie bei älteren Patienten gedacht. Der Ausschuss begründete seine Ablehnung damit, dass das Medikament nur einer Minderheit der Patienten zu helfen scheine. Von 135 behandelten Patienten hätten nur 11% eine Rückbildung der Leukämie gezeigt. Üblicherweise folgt die FDA den Empfehlungen ihrer Ausschüsse. Zarnestra war im beschleunigten Zulassungsverfahren geprüft worden.
Johnson & Johnson sei enttäuscht, kommentierte Sprecherin Kate Purcell. Der Konzern werde aber mit einer klinischen Studie der Phase III fortfahren und den Dialog mit der FDA suchen. Die Studienergebnisse seien nicht vor 2007 zu erwarten.
allerdings habe ich bei pulsiun kalte füsse bekommen und 50% raus (leider nur mit 10%) - nach den zahlen gestern, bin ich mir nicht sicher ob dein j+j-short ins geld kommt.
gruss bb
Zu Pulsion habe ich dir eine Boardmail geschrieben
gruss
Der amerikanische Pharmakonzern Merck & Co. Inc. (ISIN US5893311077/ WKN 851719) ist von einem Gericht in Verbindung mit einem Prozess um das Schmerzmittel Vioxx zu einer Rekord-Schadenersatzsumme in dreistelliger Millionenhöhe verurteilt worden
Am Freitag hatte ein Geschworenengericht im US-Bundesstaat Texas entschieden, dass der Pharmakonzern verantwortlich für den Tod eines Mannes ist, der nach der regelmäßigen Einnahme des Arthritis-Medikaments Vioxx an einem Herzinfarkt gestorben war. Die Witwe des Mannes bekam in diesem Zusammenhang vom Gericht eine Schadenersatzsumme in Höhe von 253,4 Mio. Dollar zugesprochen, da der Konzern nach dem Urteil der Jury eine Mitschuld an dessen Tod trägt.
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Merck & Co. äußerte sich nach der Urteilsverkündung enttäuscht über die Entscheidung der Jury und sieht es dabei als nicht erwiesen an, dass Vioxx Herzrythmus-Störungen verursacht. Der Pharmakonzern will gegen das Urteil Berufung einlegen. Derzeit sind noch insgesamt rund 4.200 Klagen in Zusammenhang mit Vioxx gegen den amerikanischen Pharmakonzern anhängig.
Die Aktie von Merck & Co. schloss mit einem Minus von 7,73 Prozent bei 28,06 Dollar.
Quelle: FINANZEN.NET
Der US-Gesundheitskonzern Johnson & Johnson (ISIN US4781601046/ WKN 853260) gab am Mittwoch bekannt, dass er die geplante 25,4 Mrd. Dollar schwere Übernahme der Guidant Corp. (ISIN US4016981056/ WKN 893513) möglicherweise nicht abschließen wird, da der Rückruf von Produkten bei dem Medizintechnikanbieters den Wert des Unternehmens gemindert hat.
Die Federal Trade Commission (FTC) hatte die Transaktion unter der Auflage genehmigt, dass Johnson & Johnson bestimmte Bedingungen erfüllt, darunter die Lizenzierung einer wichtigen Stent-Technologie an Abbott Laboratories (ISIN US0028241000/ WKN 850103).
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Johnson & Johnson zufolge hat man mit Guidant bereits über eine neue Ausgestaltung der Übernahmebedingungen verhandelt, konnte sich dabei jedoch nicht einigen. Die Fortführung der Gespräche bzw. der Abschluss der geplanten Transaktion könne nicht garantiert werden.
Die Aktie von Johnson & Johnson verliert an der NYSE aktuell 0,46 Prozent auf 61,62 Dollar, die von Guidant 4,91 Prozent auf 60,00 Dollar.
Quelle: FINANZEN.NET