Jetzt ist abzulute Panik in der Titanik!
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Eröffnet am: | 03.01.01 13:28 | von: singulus2000 | Anzahl Beiträge: | 48 |
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Krisensitzung in den USA
Die Sorge um die US-Konjunktur veranlasste den künftigen US-Präsidenten George W. Bush, die führenden Firmenbosse des Landes zum Gespräch zu bitten. Angesichts der Anzeichen eines Konjunkturabschwungs steht die wirtschaftliche Entwicklung der USA ganz oben auf der Tagesordnung des zweitägigen Treffens. Bush will von den Managern ihre Einschätzung zur Wirtschaftslage hören und mit ihnen darüber diskutieren.
Es sei davon auszugehen, dass die Industriellen das US-Weihnachtsgeschäft genau kennen und Schlüsse für die wirtschaftliche Entwicklung im neuen Jahr ziehen könnten, sagte Bush-Sprecher Ari Fleischer. Der neue Präsident lud die Unternehmenschefs nach eigenen Worten zu dem Treffen ein, weil sie "die Wirtschaft der USA in Schwung halten".
Dazu gehören am Mittwoch unter anderem der Vorsitzende von General Electric, Jack Welch, der Boeing-Vorsitzende Philip Condit und Lee Scott von Wal-Mart. Auch John Chambers vom Internetriesen Cisco Systems Inc will nach Austin kommen. Am Donnerstag dann sollen nach Angaben von Bush-Mitarbeitern Gespräche mit Firmenchefs des Hochtechnologie-Sektors folgen. Diskutiert würden dann Fragen zum Abbau bürokratischer Handelshemmnisse und der internationale Freihandel.
Notenbank-Chef Alan Greenspan, mit dem Bush bereits im Dezember gesprochen hat, werde nicht teilnehmen, hieß es. Auch Bushs neue Minister Paul O´Neill (Finanzen) und Don Evans (Handel) werden in Bushs Heimatstadt Austin nicht dabei sein.
Schwung durch geringere Steuern
Bush hatte bereits am Dienstag seine Besorgnis über eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums geäußert. Anlass dazu gab ihm eine Berechnung des Wirtschaftswachstums im dritten Quartal 2000. Der erzielte Durchschnittswert von 2,2 Prozent bedeutete mehr als eine Halbierung des Werts der vorhergehenden drei Monate.
Angesichts der Zahlen will Bush an seinen Plänen für Steuerentlastungen im Gesamtwert von 1,3 Billionen Dollar (rund 2,7 Billionen Mark) festhalten. Damit sollen die Kaufkraft der Bürger gestärkt und der Wirtschaft Impulse gegeben werden. "Ich glaube, dass es wichtig ist, einem möglichen wirtschaftlichen Abschwung ein verantwortliches Steuerentlastungs-Paket entgegenzusetzen", sagte er.
Medien bleiben vor der Tür
Die Gespräche in Austin sollen unter Ausschluss der Medien stattfinden. Dies steht ganz im Gegensatz dazu, wie der frisch gewählte Bill Clinton den Kontakt zur Wirtschaft suchte. Bushs Vorgänger im Amt hatte im Dezember 1992 einen Wirtschaftsgipfel einberufen, der von Rundfunk und Fernsehen im ganzen Land übertragen wurde.
In den acht Jahren seiner Amtszeit erlebte die US-Wirtschaft einen Aufschwung, der auch den Dollar-Kurs gegenüber dem jungen Euro beflügelte. Bush löst Clinton am 20. Januar ab.
---Von Kai Hattendorf, dpa-AFX--- FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Neue Markt steckt in seiner bisher größten Krise. An den ersten beiden Handelstagen im neuen Jahr ist der Index für die 50 größte Werte der Wachstumsbörse, der NEMAX 50 , jeweils um mehr als 10 Prozent abgesackt. Institutionelle Anleger flüchten nach Händlerangaben aus dem Markt. Analysten sind verblüfft über plötzlich und unerwartet ausgegebene Gewinnwarnungen vieler bislang als profitabel geltender Unternehmen. Das Vertrauen in dieses zuvor so erfolgreiche Segment einer Wachstumsbörse schwindet rapide. Am Mittwoch verlor der NEMAX 50 bis zum frühen Nachmittag 11,95% auf 2.222,75 Punkte. der NEMAX-All-Share büßte 9,98% ein auf 2.266,37 Zähler. Damit notierte der NEMAX 50 als Index der 50 "Blue Chips" am Neuen Markt erstmals seit seinem Bestehen unter dem NEMAX-All-Share. Auslöser für diesen Zwei-Tage-Crash war am Dienstag eine Gewinnwarnung des Softwareunternehmens Intershop . Das Thüringer Unternehmen galt zuvor als eine der großen Erfolgsgeschichten am Neuen Markt. Nun ist es nach Mobilcom und EM.TV das nächste Flaggschiff, das Schlagseite hat. Die Nachricht bescherte dem NEMAX einen Eintrag in die Geschichtsbücher: Der Markt erlebte der höchsten Kursverlust innrhalb eines Tages überhaupt. Für die Analystin Wiebke Hagen ist damit das Vertrauen der Anleger in die deutschen Wachstumswerte erst einmal zerstört. Die Expertin der Hamburger Conrad Hinrich Donner Bank sagt, es werde Monate dauern, bis der Markt sich wieder fangen werde. Tomas Wolkenhauer, Analyst der KSK Pinneberg, sieht ebenfalls schwierige Wochen für den Neuen Markt kommen. Die großen Investoren würden sehr genau überlegen, in welche Werte sie investieren würden. Als im Herbst vergangenen Jahres die ersten kleinen Unternehmen am Neuen Markt in Zahlungschwierigkeiten kamen, da hätten sich die großen Fonds und die institutionellen Investoren zunehmend auf die scheinbar stabileren Werte im NEMAX 50 konzentriert, sagt Hagen: "Bisher hieß es immer, wenn am Neuen Markt investiert wird, dann in die großen Firmen im Nemax 50. Selbst die haben jetzt das Vertrauen der Anleger zerstört, und das ist ein ziemliches Problem." Die Firmen und der gesamte Neue Markt werden hart daran arbeiten müssen, das verlorene Vertrauen wieder gut zu machen. Wolkenhauer erwartet, dass die Großanleger sich die einzelnen Unternehmen künftig noch genauer ansehen werden: "Sie werden jede einzelne Firma bis ins Detail durchleuchten und erst einmal beobachten, wer im Verlauf des Jahres Zahlen vorlegt, die dann im Rahmen der Erwartungen liegen." Entscheidend werde in den kommenden Monaten sein, wie die Wachstumsfirmen mit ihren bekannten Problemen umgehen. "Dass viele Unternehmen Probleme haben, das ist ja bekannt und auch in die Kurse eingerechnet. Gewinnen werden an der Börse diejenigen, die ihre Probleme erfolgreich lösen können."/kh/rh/mr