Japanischer Yen im Keller


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Neuester Beitrag: 19.12.01 12:10
Eröffnet am:19.12.01 10:07von: sir charlesAnzahl Beiträge:4
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5535 Postings, 8905 Tage sir charlesJapanischer Yen im Keller

 
  
    #1
19.12.01 10:07
Japanischer Yen im Keller

Der Kurs des japanischen Yen fällt ungebremst weiter. Am Dienstag mussten für einen US-Dollar bereits mehr als 128 Yen bezahlt werden. Das war der tiefste Yen-Stand seit drei Jahren. Ein Euro wurde um rund 115,5 Yen gehandelt. Am Montag war der Euro mit 116 Yen gegenüber dem Yen so „teuer“ wie schon seit zwei Jahren nicht mehr.

Hintergrund dieser Yen-Talfahrt sind hartnäckige Gerüchte, dass die Bank of Japan und das japanische Finanzministerium planen, den Yen deutlich abzuwerten. Die Taktik, die die Gerüchte meinen: Japan könnte einen gehörige Menge an US-Staatsanleihen kaufen. Für diesen Kauf müssten natürlich US-Dollar ge- und Yen verkauft werden, was den Yen-Kurs nach unten drückt.

Zusätzlich kursieren Gerüchte, nach denen der japanische Bankensektor keineswegs die erhoffte Konsolidierung geschafft hat, sondern sich weiter verschlechtert hat. Die Wirtschaftsflaute führt dazu, dass die Berge an Not leidenden Krediten immer höher werden.

Der jüngste Wertverlust der japanischen Währung ist Japan jedenfalls mehr als recht. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt steckt in der mittlerweile vierten Rezession innerhalb der vergangenen zehn Jahre. Die Exporte, die eingebrochen sind, könnten mit einem tiefen Yen-Kurs wieder angekurbelt werden, da Produkte „Made in Japan“ dadurch an Attraktivität gewinnen.

Gerhard Winzer, Währungsanalyst in der Bank Austria, geht davon aus, dass der Kurs bis Jahresende noch auf bis zu 130 Yen pro Dollar fallen könnte. Zum Euro wäre das ein Kurs von 117 bis 120 Yen. Tiefer sollte es nur dann gehen, wenn es aus dem japanischen Bankensektor neue Horrormeldungen gibt.

Hinter den Kulissen gebe es bereits intensive Gespräche Chinas mit Japan, weiß Winzer. China als Japans Konkurrent auf den Exportmärkten will eine weitere Yen-Abwertung verhindern.

„Für Kreditnehmer schaut der Yen jetzt sicher attraktiv aus, aber es gibt keine sichere Wette“, warnt Winzer. Auf Sicht von mehreren Jahren werde der Yen sicher wieder zulegen.


 

7538 Postings, 8450 Tage Luki2BoJ lockert ihre Geldpolitik

 
  
    #2
19.12.01 10:18
BoJ lockert ihre Geldpolitik
 
Der geldpolitische Rat der Bank of Japan (BoJ) beschloss auf seiner Sitzung einstimmig, das Liquiditätsangebot weiter zu erhöhen. Dazu wird das Zielband für freie Reserven der Geschäftsbanken auf 10,0 Bio. bis 15,0 Bio. Yen erhöht, sowie der Kauf von Staatsanleihen von 600,0 Mrd. Yen auf 800,0 Mrd. Yen angehoben.
Begründet wurde dieser Schritt mit dem Deflationsdruck und der Konjunkturs chwäche in Japan.

Währenddessen revidiert die japanische Regierung ihre Wirtschaftsprognose für das laufende Fiskaljahr zum 31. März 2002 nach unten. Das BIP wird demnach um 1,0 Prozent zurückgehen, während es im nächsten Fiskaljahr stagniert. Experten rechnen dagegen mit einem Rückgang von 1,2 Prozent bzw. 0,6 Prozent.

   
10:11 am 19.12.2001 - Ressort: Finanzen

Quelle: Die Welt  

5535 Postings, 8905 Tage sir charlesLangsam bezweifle ich, daß die jemals aus der

 
  
    #3
19.12.01 10:20
Krise wieder rauskommen. Die Sitzten doch immer noch auf Mrd. von faulen
Krediten. Die haben sich zu Tode produziert und jetzt kommen sie nicht mehr
raus aus dem ganzen. Und wir hängen auch bald ordentlich drin.

mfg
SC  

5535 Postings, 8905 Tage sir charlesJapan erwartet bis Anfang 2003 kein Wirtschaftswac

 
  
    #4
19.12.01 12:10
Japan erwartet bis Anfang 2003 kein Wirtschaftswachstum

Für heuer wurden die Wirtschaftsprognosen nach unten revidiert, mit einem BIP-Rückgang von einem Prozent wird gerechnet. Die Bank von Japan hat zur Unterstützung der Wirtschaft ihre Geldpolitik weiter gelockert.

TOKIO (ag.). Die japanische Regierung hat ihre ohnehin schlechten Wirtschaftsprognosen erneut nach unten korrigiert: Nun wird sogar bis Anfang 2003 kein Wachstum des Brutto-Inlandsproduktes mehr erwartet. Für das kommende Haushaltsjahr, das im Frühjahr 2002 beginnt und bis März 2003 geht, werde mit einem Nullwachstum gerechnet, teilte die Regierung am Mittwoch in Tokio mit. Es ist das erste Mal in der Geschichte des Landes, daß die Regierung vor Beginn eines Finanzjahres kein Wirtschaftswachstum erwartet.

Erwartungen für heuer nochmals nach unten geschraubt

Für das laufende Jahr schraubte die Regierung ihre Erwartungen nochmals nach unten. Nun wird mit einem BIP-Rückgang von einem Prozent gerechnet. Bisher war ein Rückgang von 0,9 Prozent befürchtet worden. Vor Beginn des bis März 2002 laufenden Jahres hatte die Regierung sogar auf ein Plus gesetzt.

Bank of Japan lockert ihre Geldpolitik

Die Bank von Japan (BoJ) hat zur Unterstützung der rezessionsgeplagten Wirtschaft des Landes ihre Geldpolitik weiter gelockert. Angesichts eines Leitzinsniveaus nahe null Prozent gab die Notenbank am Mittwoch eine Reihe von Maßnahmen bekannt, die dem japanischen Finanzsystem unmittelbar erheblich mehr Liquidität zuführen sollen. So setzte die Notenbank das Einlagenvolumen der Geschäftsbanken bei der BoJ deutlich herauf und kündigte den verstärkten Rückkauf inländischer Staatsanleihen an.

Finanzminister Masajuro Shiokawa begrüßte die Entscheidung, nachdem er von der BoJ zuletzt drastische Schritte zur Konjunkturbelebung gefordert hatte. Nach Ansicht von Analysten reagierte die BoJ auf den politischen Druck. Sie rechnen mit weiteren Lockerungen.

Privatisierung von 62 staatlich unterstützten Unternehmen

Die japanische Regierung hat angesichts der enormen Staatsverschuldung die Auflösung oder Privatisierung von 62 staatlich gestützten Unternehmen beschlossen. Der am Mittwoch vom Kabinett verabschiedete Reformplan bleibt allerdings deutlich hinter der Absicht von Ministerpräsident Junichiro Koizumi zurück, der eigentlich alle 163 staatlichen Unternehmen abschaffen oder privatisieren wollte. So wurde auch eine Entscheidung in der mit am heftigsten umstrittenen Frage von acht staatlich gestützten Finanzinstitutionen aufgeschoben. Koizumi will sie restrukturieren, stieß jedoch auf heftige Widerstände im eigenen politischen Lager.

Einschnitte bei den Staatsunternehmen sind ein wesentlicher Teil der von Koizumi versprochenen Strukturreformen. Sie verschwendeten nur staatliche Mittel und konkurrierten unnötigerweise mit Privatunternehmen. Japans Staatsverschuldung beläuft sich bereits auf 130 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

 

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