JSC Halyk Bank GDR (WKN: A0LF36)
Die Auszahlung wurde auf den 17.06 verschoben. Somit kann doch noch niemand die Dividende erhalten haben?
Bezahlt wurde: 2,258938 USD pro Aktie mit dem Umrechnungskurs 1,08440 nur dt. Steuer
Und als fremde Spesen wurden 11,07 € abgezogen.
GenoBroker (Spardabank)
Die Spesen werden offenbar auch auf den bereits versteuerten Betrage bezahlt, leider.
Die Spesen werden offenbar auch auf den bereits versteuerten Betrage bezahlt, leider.
Als Prognoseziel für 2024 hatte der Vorstand einen Anstieg des Gewinns um etwa 15 % auf ca. 800 MRD Tenge angekündigt. Davon war man im 1 Quartal mit 178 MRD Tenge anteilig doch ein deutliches Stück entfernt. Auch im Vorjahresvergleich gab es einen Rücksetzer. Lag es hauptsächlich an den Gewinnauswirkungen durch die vorzeitige Rückzahlung der staatlichen Unterstützung an eine Tochterfirma? Womit ist jetzt zu rechnen?
Sieht man sich die Zahlen der kasachischen Nationalbank an (https://www.nationalbank.kz/en/news/banks-performance/rubrics/2186), so lässt das 2 Quartal doch eine deutliche Steigerung gegenüber dem 1. Quartal von rund 30 % vermuten. Ich wäre jedenfalls von einem Quartalsgewinn von 230 MRD Tenge bzw. ca. 21 Tenge/Aktie nicht überrascht. Damit wäre man auch wieder voll in der Spur, seine ambitionierten Jahresziele zu erreichen.
Unterstellt man ein ähnlich erfolgreiches 2. Halbjahr, so läge man in einem Bereich von etwa 80 Tenge Gewinn/Aktie. Für uns als GDR-Halter (40 Aktien je GDR) wären das pro GDR 3.200,-- Tenge, was beim heutigen Kurs etwa 6,10 € entsprechen würde. Bei der aktuellen Dividendenpolitik mit einer Mindestausschüttung von 50 % würden wir von einer Jahresdividende 2025 von etwa 3,-- € sprechen.
Wir reden also weiterhin von einer Aktie mit aktuell etwa 18 % Dividendenrendite und einem KGV von unter 3. Zudem werden wir vielleicht schon bei den Halbjahreszahlen Neues zu der beabsichtigten 2. Dividendenzahlung für 2024 hören, die etwa bei 0,50 €/GDR liegen dürfte. Ich persönlich erwarte eine Ausschüttung am ehesten im November.
Es scheint also alles genau wie vor zwei Jahren zu sein, eine Dividende die fast an 20 % heranreicht und ein KGV unter 3. Warum springt der Kurs dann nicht deutlicher an?
Die in der letzten Zeit etwas schwächelnde Währung spielt, glaube ich, keine entscheidende Rolle, die Abwertung beträgt auf Jahressicht weniger als 10 %. Das wird durch die Gewinnsteigerung locker aufgefangen. Ich vermute, die Gründe sind unverändert in erster Linie politischer Natur.
Der Mehrheitseigentümer bleibt die Familie des früheren Präsidenten, mit allen Risiken und Nebenwirkungen. Alle unternehmerischen Entscheidungen werden letztlich von ihr getroffen.
.
Wie stark der Druck der aktuellen Regierung auf die Halyk-Bank ist, lässt sich von außen nur schwer einschätzen. Die kurzfristige Rückzahlung der staatlichen Unterstützung im 1. Quartal dieses Jahres muss nicht zu 100 % freiwillig erfolgt sein. Im Prinzip kann die Regierung im schlimmsten Falle die Daumenschrauben extrem anziehen. Das Szenario ist nicht sehr wahrscheinlich, da die Reputation auf dem Kapitalmarkt davon erheblich betroffen wäre, aber ganz auszuschließen ist es nicht.
Es erscheint ziemlich sicher, dass die kasachische Wirtschaft, und natürlich insbesondere auch die Banken, durch die Sanktionen gegen Russland aktuell eine Sonderkonjunktur erlebt. Das kann sich schnell ändern.
Weiterhin besteht aus meiner Sicht die (nicht sehr wahrscheinliche) Gefahr, dass Kasachstan von den westlichen Staaten stärker als Sanktionsbrecher eingestuft wird und dann ebenfalls von bestimmten Maßnahmen betroffen sein könnte.
Fazit: Sollten meine Erwartungen an die Halbjahreszahlen sich einigermaßen erfüllen, so haben wir weiterhin ein Gewinn- und Dividendenmonster, welches in der Form seinesgleichen sucht. Aufgrund der diversen, vor allem politischen, Risiken bleibt es jedoch ein Ritt auf der Rasierklinge. Jeder sollte sich genau überlegen, ob und in welchem Umfang er bereit ist, ein solches Risiko zu tragen.
Schaut man sich das Ergebnis genauer an, so wurden im 1. Halbjahr 2024 sehr bemerkenswerte Steigerungen des Geschäftsergebnisses erreicht, die sich teilweise in einer Größenordnung von 25% - 30% bewegen. Im Gesamtergebnis hat man im Halbjahresvergleich beim Gewinn jedoch nur eine Steigerung von gut 2% vorzuweisen.
Die beiden Hauptgründe hierfür sind zum einen höhere Kreditausfälle in einer Größenordnung von ca. 35 MRD KZT und insbesondere auch Kosten i. H. v. 66 MRD KZT, verursacht durch die vorzeitige Rückzahlung des staatlichen Kredits. Dabei handelt es sich jedoch um Einmalkosten.
Unter Berücksichtigung dieses Effekts sind mM nach die Geschäftszahlen sehr befriedigend ausgefallen. Halyk Bank hat nach wie vor alle Aussichten, die angepeilten 800 MRD KZT Jahresergebnis zu erreichen und wahrscheinlich auch noch etwas zu übertreffen.
Bezüglich einer 2. Dividende für 2024 wurde wie erwartet nichts Konkretes geäußert. Es wurde nur darauf hingewiesen, dass in diesem Jahr erstmals die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen wurde, nicht nur eine, sondern zwei Dividenden innerhalb eines Jahres auszuschütten, immer gebunden an das Vorjahresergebnis. Zur Höhe wurde nur geäußert, dass die Gesamtausschüttung maximal 50 % des Vorjahresgewinns betragen werde. Nachdem bisher 40 % ausgeschüttet wurden bleibt somit maximal eine Dividende i. H. v. knapp 0,50 € übrig. Alles ist abhängig von entsprechenden Beschlüssen, aber eine Entscheidung wurde dazu noch nicht getroffen.
Da der Ton bezüglich der Dividende eher etwas zurückhaltender war, gehe ich zwar immer noch von einer 2. Dividende aus, jedoch nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 %. Wenn, dann wird sie wohl tatsächlich i. H. v. 10 % des Vorjahresgewinns erfolgen.
Das ist ein kleiner Stimmungsdämpfer, die aktuelle Kursschwäche lässt sich aber wohl eher mit der etwas reduzierten Gewinnerwartung für 2024 erklären.
Schaut man sich die Gründe an, so wird seitens des Vorstandes zum einen auf die Auswirkungen der vorzeitigen Rückzahlung des Unterstützungsdarlehens und zum anderen auf einen erhöhten Wertberichtigungsaufwand verwiesen. Der erste Grund ist temporär, bzgl. der Kredite sollte man die nächsten Quartale im Auge behalten. Aber insgesamt wurde eher Entwarnung gegeben, der Vorstand geht davon aus, dass sich die Erträge im 2. Halbjahr wieder normalisieren, man aber aufgrund der leichten Delle (im Gewinnwachstum!) im 1. Halbjahr nicht ganz an die vorherigen Prognosen heranreicht. Insgesamt also eher Entwarnung.
Vielleicht muss man sagen, dass die Beste aller Welten erst einmal hinter uns liegt. Es gibt nichts Konkretes, was einem Sorgen bereiten müsste, doch verschiedene Faktoren könnten sich tendenziell wenn, dann eher negativ auswirken. Solche Punkte ohne Anspruch auf Vollständigkeit wären: Entwicklung der Zinsen national und international (US-Dollar); Kreditrisiken; Tenge-Abwertung; Sanktionsgefahren; Waffenruhe im russischen Krieg gegen die Ukraine mit Auslaufen einer gewissen Sonderkonjunktur.
Wie gesagt, nichts Konkretes, aber vom Eindruck her sind doch ein paar Wolken am Himmel und Unsicherheiten zu erkennen. Dazu passt auch, dass man noch keine (vorsichtige) Prognose in Richtung 2025/2026 abgeben möchte.
Andererseits weisen die heutigen Zahlen der Zentralbank auf einen Gewinn von 70 MRD Tenge für 07/2024 hin, was bei gleichbleibender Entwicklung tatsächlich trotz des etwas schwächelnden 1. Halbjahres ziemlich genau auf ein Gesamtjahresergebnis von 800 MRD Tenge hindeutet.
Und wir dürfen nicht vergessen, dass wir bei der Halyk-Bank vor diesem Hintergrund immer noch von einer Aktie mit einem KGV von 3 und einer aktuellen Dividendenrendite von 13 %, bei einer 2 Ausschüttung von über 16 % sprechen.
Es bleibt spannend, hoffentlich ist es wie Kostolany sagte: "Die Börse ist Schmerzensgeld, erst kommen die Schmerzen und dann das Geld.".
Was denkst, wann über eine zweite Dividende entschieden wird?
Ich gehe von Ende September aus.
Ich rechne auch mit einer zweiten Zahlung, da Halyk versucht, sich an die Aussagen zu halten.
Wenn bis zu den offiziellen Quartalszahlen am 15.11. nichts passiert ist, gehe ich nicht mehr von einer 2. Dividende für 2024 aus, da dann die Zeit einfach schon zu knapp wird, um eine außerordentliche HV einzuberufen und anschließend bis zum Jahresende eine entsprechende Auszahlung vorzunehmen.
Ich hatte das früher schon einmal als Risiko anfügen wollen, aber ein offensichtliches Risiko bei der vielgerühmten Profitabilität sind doch einfach höhere Steuern. Zufällig stand das heute auch in der Zeitung:
Die Höhe des Programms ist übersichtlich, maximal 50 Mio US-$ bzw. 1 % des Aktienkapitals. Aber immerhin, grundsätzlich ein gutes Zeichen. Bei den Kursen wäre mir ein deutlich größeres Volumen allerdings lieber gewesen, meinetwegen auch auf Kosten der Dividende.
Übrigens Dividende, durch die Ankündigung des Rückkaufprogramms und in Anbetracht der wie üblich für Banken unerfreulichen Rede des Staatspräsidenten zum 01.09. jeden Jahres, in dem er dieses Jahr explizit eine Besteuerung von Dividenden forderte, erscheint mir eine zweite Dividende für dieses Jahr nun weitaus weniger wahrscheinlich geworden, bestenfalls 50/50.
Damit setzt sich der positive Trend der Vormonate (Juni 70 MRD, Juli 72 MRD Gewinn) fort. Würde man in den letzten vier Monaten auch jeweils 70 MRD Tenge erreichen, so käme man tatsächlich auf die von der Gesellschaft angepeilten 800 MRD Tenge Jahresgewinn. Und da ist noch etwas Luft. Ich gehe von einem Ergebnis von 820 MRD - 850 MRD Tenge für das Gesamtjahr aus. Wir liegen zur Zeit bei über 70 MRD Tenge Gewinn pro Monat und außerdem gab es bei der Gewinnberechnung zwischen Nationalbank und Gesellschaft in der Vergangenheit immer noch eine kleine Gewinnabweichung nach oben (2023 3 %, 1. HJ 2024 2 %).
Das würde bedeuten, dass wir den Jahresgewinn 2024 tatsächlich um ca. 20 % steigern können! Das ergäbe einen Gewinn/GDR von 63,65 x 1,2 x 40 = 3.055 Tenge oder aktuell 5,75 €. Damit stünden wir auf den aktuellen Kursniveau von 17,-- € mal wieder auf einem KGV von 3! Auch unter Berücksichtigung des etwas schwächelnden Tenge bliebe in $/€ noch ein hübscher Gewinnzuwachs.
Selbst bei einer nur 40 %-igen Gewinnausschüttung käme man zu einer Dividende von 2,30 €/GDR, eine Rendite von 13,5 %.
Überprüfen können wir diese Annahmen am 15.11., wenn die Quartalszahlen mitgeteilt werden.