InnoTec TSS erzielt Umsatz- und Ergebnisrekord
In der AG sind 0,93 Euro Gewinn pro Aktie generiert worden nach 0,99 Euro im Vorjahr. Der erwartete Umsatzverlust im Bereich Reckli/Formliner konnte unerwarteterweise durch das Tür- bzw. Plattensegment mehr als ausgeglichen werden.
Es ist ein Super-Langfristinvestment. Vergleichbares wird man schwerlich finden.
Leider tut sich die Firma mit einer Weiterentwicklung schwer. > 6% Dividende ist ja gut und schön, aber so wie ich das wahrnehme, tritt die Firma seit Jahren auf der Stelle.
- Aktie ist durch den geringen Freefloat extrem markteng
Gibt aber halt auch Vorteile
- sehr solide Bilanz mit etwa 11 Mio Nettocash (Ende 2019)
- hohe DIV-Rendite
- ordentliche Cashflows
Bewertung der Aktie vom KGV von 13 her eher angemessen. Allerdings bietet die Bilanz die Möglichkeit, stetig hohe Dividenden zu zahlen. Wenn man die Aktie also als klassischen Dividendenwert versteht (vielleicht auch ab und zu mal Sonderdividenden), dann kann man sich die Aktie ins Depot packen. Was ich nicht einschätzen kann, ist die Frage, ob die Aktionärsstruktur Chancen oder eher Risiken bietet, also Übernahmen sowohl durch als auch von Innotec, oder ob Delisting droht und Ähnliches.
In 2020 wurde ein Umsatz von MEUR 103,6 erzielt. Dies sind vergleichbar 10,2% mehr als in 2016.
Die Dynamik ist überschaubar. Berücksichtigt man, dass in 2020 im Türbereich ein Umsatzanstieg von 9,2% realisiert wurde, ist es für mich nicht auszuschließen, dass es in den nächsten Jahren positive Überraschungen geben wird.
2020 hat man jetzt 76,2 Millionen Euro Umsatz in der Tür- und Sandwichplattensparte gemeldet. Das ist ein Umsatzwachstum von sage und schreibe 9,2 % ggü. dem Vorjahr. Ich denke nicht, das das ausschließlich auf Preissteigerungen zurückzuführen ist. 2010 betrug der Umsatz in dieser Sparte 49,2 Millionen Euro. Also im Schnitt der letzten Jahre ca. 5,5 %.
2020 muss es dann schon noch neue Effekte gegeben haben, die diesen "Umsatzschub" ausgelöst haben. Das wäre vllt. die stärkere Marktbearbeitung im Bereich Sandwichplatten, zu der es Berichte gab.
Und man darf nicht vergessen, das im Bauspezialbereich 2017 Calenberg als 3. Portfoliogesellschaft lukrativ verkauft wurde. Diesen Umsatzverlust hat man auch kompensieren können.
Klar ist, das ein weiterer Zukauf finanziell möglich ist. Aber wahrscheinlich wird man diesen auch weiterhin gerade jetzt in der Hochphase der Baukonjunktur nicht finden. Man sucht m.W. schon über 10 Jahre und hatte sich deshalb die letzten Jahre auf Investitionen in die eigene Fertigungslandschaft und den Zukauf von Vertriebskanälen konzentriert. Dito den Markteintritt in den USA mit US Formliner: https://www.reckli.com/us/usformliner/
Was die Zukäufe angeht, davon wird man sich vermutlich seit längerer Zeit verabschiedet haben. Ich bin mir auch nicht so sicher, ob Innotec so eine Übernahme mangels Erfahrung überhaupt sauber hinbekommen würde (Bau ist oftmals sehr konservativ).
Was den Zuwachs angeht: Man sollte da m.E. nicht nur einzelne Bereiche anschauen, sondern man muss den Gesamtumsatz betrachten. Und der stagniert seit 2017 (Verkauf von Calenberger) nun mal bzw. man kann bestenfalls von einem Zuwachs auf Basis der Inflationsrate ausgehen.
Sicherlich ist das Unternehmen stabil, die Bilanz sauber und die Dividende okay. Aber vor dem Hintergrund des Baubooms sind die Steigerungen beim Umsatz wirklich schlecht, was sich ja auch im Aktienkurs widerspiegelt.
Fazit:
Innotec ist ein konservatives Sparbuch. Man muss sich aber des Risikos bewusst sein, dass ein deutlicher Rückgang beim Bau sich mangels Wachstum vermutlich sehr deutlich in den Zahlen niederschlagen wird.
Der Vorstandsvorsitzende hat 2008 zusammen mit einem Bekannten in der Finanzkrise über die gegründete GLB GmbH 24,9 % der Gesellschaft vom Großaktionär übernommen, der sich anderweitig in der Finanzkrise verspekuliert hatte und zwangsliquidiert wurde. 2015 wurde der Anteil auf 25,01 % erhöht. Geht man von einer 50 % Beteiligung aus, dann hält der VV 12,5 % der Aktien. das sind bei 9,57 Millionen Aktien rund 1,2 Millionen Stück. Bei einer Dividende von 0,75 Euro sind es 0,9 Millionen Euro Dividendeneinnahmen pro Jahr. Der Kauf 2008 wurde zu einem Kaufpreis von 1,50 Euro je Aktie abgewickelt. Die jährliche Rendite auf den Kaufpreis liegt also bei 0,75 Euro Dividende bei 50 %. Der zusätzliche Buchgewinn auf den Kaufbetrag lag schon mal bei mehr als dem 10fachen. Das nenne ich nachwievor "Den Deal des Lebens". Ähnlich sieht es beim zweiten adligen Großaktionär aus.
Es gibt eben auch Aktien, die brauchen gar keine Wachstumsphantasie, um damit ein Vermögen zu verdienen. Man muss sie einfach nur halten. Der VV ist von der Managementkompetenz klar zu Höherem berufen - aber warum sollte er das bei diesem "Deal des Lebens" tun?
Die größte Gefahr für den Streubesitz ist daher wie von kajutscha angesprochen ein Delisting. Anzeichen dafür hat es m.W. allerdings bisher nicht gegeben. Aber oft ist es so - siehe Centrotec Substainable - das interessante, profitable Unternehmen von der Börse genommen werden. Andererseits werden auch die m.W. 3 Großaktionäre älter und könnten je nach familärer Situation eine Börsennotierung mit Blick auf einen möglichen Verkauf ihrer Anteile als wichtig erachten.
Habe letztes Jahr erstmals an der (virtuellen) HV teilgenommen und war von diesem Dr. Link angenehm überrascht. Der kam so kompetent rüber, vermittele den Eindruck, dass er die Auswirkungen der Pandemie und seinen Laden im Griff hat, dass ich anschließend hier aufgestockt habe.
Scheint weiter ordentlich zu laufen:
"Der Geschäftsjahresbeginn 2021 verlief gut. Die Umsatzerlöse und die
Auftragseingänge liegen auf einem hohen Niveau."
https://www.innotectss.de/investor-relations/finanzberichte/
13,20
"Bis zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung (2. Sept) lieferten beide Segmente weiter hohe Umsatzbeiträge bzw. Auftragseingänge. .. erwarten wir für den
Gesamtkonzern nunmehr ein Umsatzniveau und ein operatives Ergebnis (EBIT) oberhalb der Vorjahreswerte."
https://www.innotectss.de/wp-content/uploads/2021/...richt_062021.pdf
12,95
2021: Umsatz 115,6 (103,6) und EBIT 12,7 (12)
11,00
Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2021 in Höhe von
9.508.692,10 Euro wie folgt zu verwenden:
Ausschüttung einer Dividende von 0,75 Euro je Stückaktie auf das in 9.570.000 Stückaktien
eingeteilte dividendenberechtigte Grundkapital in Höhe von
15.312.000,00 Euro = 7.177.500,00 Euro
Gewinnvortrag 2.331.192,10 Euro
Bilanzgewinn 9.508.692,10 Euro
https://www.innotectss.de/investor-relations/hauptversammlung/
https://www.innotectss.de/wp-content/uploads/2022/...richt-2021-1.pdf
https://www.innotectss.de/kontakt/
und uns anschließend berichten.
der Kurs nach der HV ist erstaunlich stabil.
Kurs 8,48€.
Ich habe heute aufgestockt, weil ich auch wieder mit einer Dividende von 0,75€ rechne.
Leider bleiben die Gebote auf der Geld-Seite noch immer unter 9 EUR, hoffe das ändert sich demnächst ...