Cargolifter: "Gablenz wusste, das etwas faul war"


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Neuester Beitrag: 10.10.03 09:10
Eröffnet am:11.02.03 09:02von: SahneAnzahl Beiträge:6
Neuester Beitrag:10.10.03 09:10von: Depothalbiere.Leser gesamt:2.390
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8215 Postings, 8413 Tage SahneCargolifter: "Gablenz wusste, das etwas faul war"

 
  
    #1
11.02.03 09:02

Die Chefs es insolventen Luftschiffbauers CargoLifter sollen ihre 70.000 Aktionäre jahrelang bewusst getäuscht haben, so ein Rundfunkbericht. Schon im Jahr 2000 habe eine interne Studie nachgewiesen, dass der Bau des Luftschiffs mindestens zehn Jahre dauern würde.

Brand - Die geheime Studie sei im Sommer erstellt worden, hieß es in der ORB-Rundfunksendung "Brandenburg aktuell." Das Dokument zeige ganz klar, dass frühestens 2010 mit dem ersten Flug des CargoLifters zu rechnen sei. Unternehmenschef Carl von Gablenz hatte öffentlich stets einen viel früheren Jungfernflug versprochen.

Von Gablenz wies den Verdacht des Betrugs im ORB zurück: Dass der Bau des Luftschiffes nicht funktioniert habe, sei kein Betrug, sondern "eines dieser Risiken, die jetzt eingetreten sind".

Laut ORB-Bericht zeigte die Studie bereits zwei Jahre vor der Insolvenz, dass das vorhandene Geld nicht ausreichen könne. Von diesen Fakten hätten die Anleger aber nichts erfahren, so die Sendung am Montagabend. "Die Studie wurde stillschweigend vernichtet", hieß es. Kritiker, darunter Ingenieure, seien in die Schranken verwiesen worden.

Hauptversammlungen wie Gottesdienste

Auch ein Feature, dass am Dienstagabend im ORB-Fernsehen ausgestrahlt wird, erhebt schwere Vorwürfe gegen das CargoLifter. Es sei den Verantwortlichen seit langem klar gewesen, "dass etwas faul war an ihren Hochglanz-Präsentationen". Trotzdem habe Gablenz mit seinen Aktionären Hauptversammlungen "wie Gottesdienste zelebriert". Ingesamt wurden so 300 Millionen Euro Aktionärsgelder ausgegeben, ohne dass dabei ein Prototyp herausgekommen ist.

Das Potsdamer Wirtschaftsministerium sieht hinsichtlich der vom Land gewährten Förderung von 42 Millionen Euro keine Verstöße. Mit dem Geld sei zweckentsprechend die Halle im südbrandenburgischen Brand errichtet worden, hieß es aus dem Ministerium laut ORB. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Potsdam wegen des Verdachtes der Insolvenzverschleppung dauern unterdessen an.

www.spiegel.de

 

44542 Postings, 8572 Tage Slaterna wenn das keine glasklare

 
  
    #2
11.02.03 09:07
Insolvenverschleppung ist.  

8215 Postings, 8413 Tage SahneIch habe damals mit dem Gedanken gespielt

 
  
    #3
11.02.03 09:10
bei Cargolifter einzusteigen. Mit der deutschen Ingenieurskunst hätten sie mich fast gekriegt. Aber dann entschied ich mich wegen der hohen Risiken, doch noch ein paar Jahre zu warten, zum Glück!  

25551 Postings, 8400 Tage DepothalbiererSchon Mitte 2001kam mal eine Reportage über CL.

 
  
    #4
11.02.03 15:07
Nachdem ich damals den Gablenz im Interview gesehen hatte, wußte ich, daß es schief geht, da er mehrere unrichtige Behauptungen von sich gegeben hat.
Niemals aber hätte ich gedacht, daß die Sache von Anfang an als gigantischer Betrug geplant war.

Das Beste ist, daß schon das nächste aufgeblasene Arschloch, daß nur dämliches Geblubber abläßt, in den Startlöchern steht, um am selben Ort das nächste Projekt (Höhenluftschiffe !) zu planen.
Natürlich auch wieder mit umfangreichen Fördergeldern.
Wenn das wieder durchgeht, sollte man alle staatlichen Entscheidungsträger hinsichtlich Korruption überprüfen.

Die teuerste Investruine Brandenburgs und Deutschlands kostet den Steuerzahler mehrere tausend Euro/Tag, toll haben sie das wieder hinbekommen !  

348 Postings, 8188 Tage Gekko is backWas hat das mit Insolvenzverschleppung zu tun?

 
  
    #5
11.02.03 18:52
Sehe keinen Zusammenhang zwischen dem Bericht und dem Tatbestand der Insolvenzverschleppung. Wenngleich im Falle der Nachweisbarkeit sicherlich die Ad-hoc Publizität und einige Bestimmungen des Aktienrechts verletzt wurden sind.

M.E. ist noch immer nicht geklärt, ob das Versagen von Cargolifter auf das Projekt selbst und dessen technische Nichtdurchführbarkeit, oder vielmehr auf schlechtes Management zurückzuführen ist. Dies könnte wahrscheinlich jedoch nur eine Fortführung des Projekts unter einem Großen (z.B. Boing, EADS ...) zeigen. Bis dahin, kann es nur als Indiz für den erstgenannten Grund gelten, dass bisher kein strategischer Investor zur Fortführung des Projekts gewonnen werden konnte.

Gruß - Gekko  

25551 Postings, 8400 Tage DepothalbiererNa wenigstens diesmal haben sie es kapiert und

 
  
    #6
10.10.03 09:10
keine neuen Fördergelder rausgerückt.  

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