IVU - sachlich und konstruktiv
Man darf das nicht auf sich sitzen lassen. Hinsichtlich Reputation und zukünftigen Kunden ist das Gift.
Ich arbeite auch in so einen "relativ geschlossenen" Industriezweig wo sich alle irgendwie kennen und oft auch bekämpfen.
Über solche Sachen werden dann schnell Witze gemacht, die dann doch irgend wie langfristig hängen bleiben und echt schaden.
Leider!
PS. Der Dänemark Auftrag müssten in den nächsten Wochen vergeben werden. Wer weiß, vielleicht setzt sich hier schon wieder die Standardsoftware IVU-Rail durch!
Aber dabei werden mit Sicherheit Juristen noch ein Wörtchen mitreden.
Also keine Schnellschüsse, sondern überlegtes Handeln ist jetzt gefragt.
Vielleicht wollte auch jemand stops auslösen, vielleicht ist auch alles nur Umsatz fahren für den TecDax.... ;)
Ich leg mich wieder hin. IVU ist in 3 Jahren definitiv deutlich mehr wert als heute, das genügt mir.
Ansonsten hast du aber sicherlich bei der Bewertung der BLS-Geschichte recht. Das wird vermutlich insgesamt heißer gekocht als gegessen. Eine Abschreibung hab ich trotzdem auf der Rechnung. Ich denk aber nicht, dass die annähernd solche Auswirkungen haben wird wie die vor 3-4 Jahren, auch wenn hier 1-2 User mal wieder verunsichern wollen.
Ob sie kommen muss, ist vielleicht Grauzone, denn ich denke schon, dass es eine relativ deutliche Sonderabschreibung geben wird. Aber IVU hat ja durch die sehr konservative Prognose vorgesorgt, vielleicht auch durch Rückstellungen. Da hat man sich ja sicherlich wieder um die 2 Mio € Puffer gelassen. Insofern ist IVU zumindest noch nicht verpflichtet, eine PM oder gar Adhoc zu veröffentlichen, solange man denkt, die Jahresprognose mindestens zu erreichen.
Zitat aus Wikipedia:
Art. 17 Absatz 1 Unterabsatz 1 MMVO verpflichtet Emittenten von Wertpapieren zur unverzüglichen Veröffentlichung von Insiderinformationen, die ihn unmittelbar betreffen. Als Insiderinformationen gelten nach Artikel 7 Absatz 1 a MMVO Informationen über Umstände, die hinreichend konkret sowie nicht öffentlich bekannt sind und sich eignen, den Börsenkurs eines Wertpapiers erheblich zu beeinflussen. .....Typischerweise erstreckt sich die Publizitätspflicht somit auf bedeutende Beschlüsse leitender Organe, bedeutende Geschäftsabschlüsse, Umstrukturierungen und Unternehmensübernahmen...
Was ist eine erhebliche Beeinflussung des Börsenkurses? Hier kann gerne jemand Licht ins Dunkle bringen. Ich erinnere mich (ist aber schon ein paar Tage her) , dass wir damals im DVFA-Lehrgang längere Diskussionen darüber hatten, und irgendwie fanden wir 7-10% eine hinreichende Größe.
Das kann ich mir nicht vorstellen, da ist doch bestimmt schon relativ viel Geld nach Abschluss von Teilarbeiten in Richtung IVU geflossen oder sehe ich da etwas falsch?
Wenn IVU keine Adhoc dazu rausgibt, spricht es dafür, dass es eher Peanuts sind, also die Jahresprognose trotzdem mindestens gehalten wird. Eine Antwort per Mail an mich würde mich trotzdem freuen, falls die IR hier mitliest, wovon ich ausgehe. :)
Vielleicht verstehe ich da auch was total falsch.
IVU muss nur melden, wenn dieser Kurseinbruch unter Umständen berechtigt ist, weil er auf schwerwiegenden Neuigkeiten beruht. Diese Neuigkeiten sind aber nur dann schwerwiegend, wenn sie die Jahresprognose beeinflussen oder die grundlegende Geschäftstätigkeit. Also sowas was beispielsweise derzeit gerichtlich bei der Deutschen Bank oder Volkswagen geklärt wird. Dort haben Manager nach Ansicht der Kläger wissentlich schwerwiegende Informationen wie den Dieselskandal oder cum ex Geschäfte zurückgehalten. Und selbst das ist noch umstritten. daran sieht man, dass IVU überhaupt kein Grund hat, irgendwas zwingend veröffentlichen zu müssen. Es sei denn wie gesagt, es geht hier um 3 Mio Sonderabschreibungen oder mehr, so dass die Jahresprognose nicht haltbar wäre.
Dein oben zitierter Wikipediaeintrag betrifft ja eh andere Dinge. Die hast ja selbst die Stellen zitiert. Das liegt bei IVU nicht mal ansatzweise vor.
mfg
Ruhig mal die Mühe machen und die vorherigen Posts lesen
zeigt für mich: Der Kurs von IVU ist aktuell noch vorwiegend durch Privatinvestoren dominiert.
Oder man kann es auch so ausdrücken: Tiroler ist schuld
Hätte er die Meldung (die bereits seit gestern Morgen im Netz zu finden war) nicht nach Xetraschluß nach einem ruhigen Handelstag gepostet, hätte es keine Diskussionen und keinen Kurssturz gegeben. Irgendwann wäre dann vielleicht jemandem in einem zukünftigen Geschäftsbericht von IVU aufgefallen, dass BLS nicht mehr Kunde von IVU.Rail ist- keinen hätte es sonderlich interessiert. Wenn IVU tatsächlich so konservativ prognostiziert, wäre der Umsatzverlust durch BLS vermutlich nicht einmal aufgefallen.
Mittel- bis langfristig werden institutionelle Investoren wohl erst noch aufspringen und den zukünftigen Aktienkurs bestimmen- vorrausgesetzt IVU liefert in den nächsten Jahren wirklich so wie wir es hier erwarten.
Ich denk mal schon, dass sich IVU noch auf irgendeine Weise zu dem Thema BLS äußern wird. Muss aber eben nicht über Adhoc oder PM sein. Vielleicht lanciert man ein Interview, oder man macht erstmal gar nichts und hebt sich das als Randbemerkung bei den kommenden Zahlen oder dem EK-Forum auf.
Hätte es der Tiroler mitten im Börsenhandel gepostet, wäre es wohl schlimmer gekommen. So konnte man wenigstens über Nacht noch drüber nachdenken und eben nicht verkaufen. Im normalen Börsenhandel wären alle erstmal verunsichert ausgestiegen, weil sie den stetig sinkenden Kurs gesehen hätten und verunsichert auch verkauft hätten.
Aber ansonsten geb ich dir schon recht. Vermutlich werden wir in 6-9 Monaten über das Thema nicht mehr reden.
Und selbst die ganze Diskussion damals nach dem Israel-Problem hat sich ja nun mehr als erledigt. Wir stehen mehr als doppelt so hoch, obwohl damals das Vertrauen völlig am Boden lag und viele User dachten, davon erholt man sich so schnell nicht mehr.
Auch in Bezug auf Zahlen, also in Frage stehender Auftragswertsummen,Abschreibungen,Prognose,Jahresergebnis.
Persönlich rechne ich eher mit nur geringen Auswirkungen bzw. gar keinen,da bislang ja die sehr konservative Prognose noch Stand der Dinge ist und ich weiter von einer Prognoseerhöhung ausgehe.
Die haben 2,5 Jahre an dem Projekt gearbeitet, Ende 2018 noch mal einen Folgeauftrag in Höhe von 3,5 Mio. vergeben und brechen jetzt ab.
Die Zahlen der BLS mit ihren Abschreibungen zu Grunde gelegt, müßten um die 10 Mio. Franken bereits an IVU geflossen sein, ca. 4,5 Mio Franken würde man nicht wie kalkuliert einnehmen.
Kein Beinbruch. Zudem ist die Frage ja offen,ob und wie BLS aus dem Vertrag teilweise aussteigen kann.
Kulanz ist da sicherlich auch angesagt,denn die BLS ist und bleibt ja weiterhin IVU Kunde.
Was mein Posting gestern bzgl. BLS betrifft muß ich mich korrigieren.
In der Schweiz ist es so das Verkehrsunternehmen finanziell unterstützt werden,wenn sie z.B. für neue Züge etc. Kredite aufnehmen müßen,da gibts dann eine Abgeltung.
Die Bundesaufsicht ging da 15 Jahre lang von zu hohen Zinsen und Kapital aus und so kassierte die BLS 45 Mio. Franken zuviel !
Letztlich werden ihr davon aber nur 29 Mio. negativ angerechnet, sie muß NICHTS zurückzahlen, die 29 Mio. werden mit künftigen Kredit/Zins Abgeltunbgszahlungen verrechnet.
Das Bundesamt für Verkehr wird künftig sehr genau hinschauen wie man bei BLS (aber auch anderen Bahnunternehmen) wirtschaftet und rechnet.
Dennoch sieht es betriebswirtschaftlich nicht ganz so rosig aus, die Gewerkschaft meldet sich nicht umsonst besorgt zu Wort. Da wurden bereits Stellen gestrichen und die wollen jetzt nicht wegen der Software Pleite erneut für Management fehler büßen.
Da arbeiten sie lieber mit der alten,eigentlich zu langsamen Software weiter...sagt auch einiges.
Ich bin sehr gespannt was kommt,denn einerseits wird man kein Interesse haben schmutzige Wäsche zu waschen,aber sich den schwarzen Peter zuschieben lassen kanns eben auch nicht sein.