IVU - sachlich und konstruktiv
Darum haben SEV-Vertreter den Projektabbruch auch schon mehrmals intern gefordert. Der SEV ist froh, dass sich diese Erkenntnis nun bei der Leitung durchgesetzt hat. Es ist ein Vernunftentscheid, der allerdings etwas spät kommt.
«Jetzt gilt es die Nachfolgelösung für das bisherige System RailOpt in aller Ruhe aufzugleisen, ohne die gleichen Fehler zu wiederholen, damit nicht ein noch grösseres finanzielles Desaster entsteht», so Buletti weiter. Rail-Opt bietet die Chance für eine gute Weiterentwicklung.
Schliesslich hat die BLS dieses Produkt zu einem grossen Teil selber entwickelt. Darauf sollte man auch ein bisschen stolz sein.
https://sev-online.ch/de/medien/medienmitteilung/...sst-projektstopp/
Die Eisenbahngesellschaft BLS arbeite seit 2003 mit einer Softwarelösung namens Rail-Opt und wollte diese bis 2021 durch ein schnellere System ersetzen. Nun könne die BLS bei der alten Lösung verbleiben und ihren Einsatz um 5 Jahre verlängern. "Unbestritten bleibt für die BLS aber, dass die Software für die Ressourcenplanung modernisiert und verbessert werden soll", schreibt Bluewin.
Was (nach jahrelanger Erfahrung) für die Deutsche Bahn gut genug ist, sollte gut genug sein.
Wenn nun ein Kunde von vielen, Probleme hat, muss das nicht unbedingt an IVU liegen.
Schau mer ma, was die nächsten Tage seitens IVU veröffentlicht wird. Ein Statement dazu wird es sicherlich die nächsten Tage geben.
Kann durchaus auch morgen tiefer gehen, aber es wird in meinen Augen kein IVU Beben auslösen.
Für mich liest sich alles so:
BLS hat ein finanzielles Problem und hat keine weiteren Mittel, die seit 2016 mitentwickelte (!) RailSoftware auf der Basis der IVU Software weiter zu entwickeln! Weil man keinen weiteren finanziellen Spielraum dafür mehr hat.
So lese ich die Berichte und Stellungnahmen. Trotzdem ist es normal, dass es auf Probleme Abschläge an der Börse gibt, und vor allem nach einem kräftigen Anstieg. Ist nunmal so!
Der Rest sind Gewinnmitnahmen und dann haben wir wieder einen Boden, von dem es aufwärts geht.
Aus meiner Sicht ist der Teilabbruch sicherlich ärgerlich aber verschmerzbar und vor allem in Softwarebranche völlig normal. Wir reden hier von der Abbildung von Kernprozessen eines individuellen Unternehmens und einem Standardsoftwareprodukt. Das Standardprodukt passt eben nicht überall. Natürlich ist es vor allem aus Sicht von BLS sehr ärgerlich, dass man dies erst nach 3 Jahren festgestellt hat. Und sicherlich sind hierzu auf beiden Seiten grobe Fehler begangen worden. Aber: Wie oft gab es katastrophale SAP-Einführungen, die in einem Millionengrab geendet haben? Trotzdem ist SAP in vielen Branchen der ERP-Branchenstandard. Zu einem funktionierenden Softwareeinführung gehören neben dem Softwareprodukt auch immer die passenden Strukturen, Prozesse und Menschen. Und ein Standardsoftwareprodukt wird meistens nie so zu unternehmensspezifischen Prozessen passen wie eine individuelle Eigenentwicklung.
Ggf. ist die Entscheidung auch auf interne Personal- und Politikmachtkämpfe zurückzuführen.
Aus meiner Sicht man es gar keinen Sinn aufgrund dieser Meldung die Qualität der IVU-Produkte in Frage zu stellen. Und noch viel weniger Sinn macht es sich nachbörslich von seinen IVU-Anteilen zu trennen.
Für mich hat da niemand wirklich Schuld, wobei sich BLS fragen muss, wieso man das nicht eher erkannte. Dass IVU selbst nicht den Stecker zieht, kann man nachvollziehen, aber der BLS-Vorstand hätte eher reagieren müssen.
Fazit: Es wird die nächsten Tage die üblichen Verdächtigen geben, die wie frankoos und Co jetzt Angst vor großen Sonderabschreibungen schüren. Bis zu einem gewissen Punkt ist da auch was dran, aber das wird nicht so starke Auswirkungen haben wie 2015/16, da IVU heute einfach viel breiter aufgestellt ist, natürlich gerade auch beim Auftragsbestand mit etlichen europäischen Kunden. Ich seh aber keine Auswirkungen auf ivu.rail was deren Reputation angeht. Unter Umständen gehts die nächsten Tage nochmal in den Bereich 8-9 € falls IVU nicht schnell und überzeugend genug informiert. Aber das sollten dann gute Kaufgelegenheiten sein.
Anfang des Jahres gabs einen kleinen Subventionsskandal,wobei wohl eher der Ausichtsbehörde die Schuld zu kam von etwas zu optimistischen Zahlen bei BLS ausgegangen zu sein.
Da waren ein paar Millionen Rückzahlungen fällig und geringere Zuschüsse für die Zukunft die Folge.
Der oder die Gründe für den Projektabbruch muß aber wohl im technischen Bereich gesucht werden und natürlich teilweise auch in einem merkwürdigen Projektmanagement.
Was mich wirklich nervt ist das hier auf Kosten des guten Rufs von IVU von BLS und auch der Gewerkschaft einseitig etwas behauptet wird ohne natürlich konkret zu werden oder gar etwas überprüfbares zu liefern. Werden sie wahrscheinlich auch gar nicht dürfen,da man ja teilweise aus dem Vertrag raus will und Geld einsparen. Wird wohl schon auf eine gerichtliche Auseinandersetzung hinaus laufen.
Es ist schon widersprüchlich wenn BLS gerade auch aufgrund des Tempos die Software erneuern will und dann nach dem verkündeten Projektabbruch behauptet,die IVU Software IVU.rail plus wohl ein paar Extras sei zu langsam und auch langsamer als die vorhandene Software.
Das können die dem Weihnachtsmann erzählen,das glaube ich denen niemals.
Und da solche Darstellungen fast schon Geschäftsschädigend sind und nicht hinnehmbar meiner Meinung nach,muß IVU trotz drohender juristischer Auseinandersetzung dazu klar Stellung beziehen.
Die Software "Rail-Opt" ist ein Produkt des kleinen schweizer Unternehmens Qnamic:
https://qnamic.com/
Da finde ich auch die Erklärung der Gewerkschaft irreführend,weil die BLS da ganz sicherlich mitgewirkt hat so wie dies bei IVU und manchen Kunden auch die Praxis ist und ganz sicher auch im Falle BLS stattgefunden hat, aber es ist kein Produkt der BLS AG.
Der Witz ist ja das wir über IVU.rail sprechen und es so zu sein scheint das es auch nicht um Erweiterungen im Bereich Trassenmanagement oder Sensorik in den Waggons oder sonstwas geht,sondern um "Betriebsstörungen" im Bereich Personal Dispatch.
Das läuft bei Eisenbahnunternehmen auf der ganzen Welt,kleine,große,private und Staatsbahnen zur allergrößten Zufriedenheit, aber im Berner Oberland bei der BLS soll sie deren mittelfristigen Anforderungen nicht genügen...
Bei der BLS Tochter Busland läuft die IVU Software seit Ende letzten Jahres erfolgreich, an den Schiffen liegts auch nicht,ausgerechnet IVU.rail soll nicht funzen ?
Wirklich ein schlechter Scherz.
Scan hats da auf den Punkt gebracht, werde ein Turbo Auge werfen auf den morgigen Tag.
Stell dir vor, durch irgendwelche Behauptungen von Analysten und Bloggern, vielleicht auch Sonderabschreibungen kommt es zu einer sehr kurzfristigen Panik, und eure Turbos mit Hebel 3-4 werden ausgeknockt, und danach gehts wieder 30% hoch. Dümmer könnte es nicht laufen, aber genau sowas kann durchaus mal passieren.
Dann lieber ein bisschen mehr Cash einsetzen als normal, und direkt in die Aktie gehen.
Fuer mich bleibt schleierhaft, wieso man einen solchen Kunden sausen lässt and einem Ort wie der Schweiz, den man sich doch gerade so schoen erobert hat. Nun gibt es denkbar schlechte Publicity sicherlich sicher auch über die Schweiz hinaus. IVU Rail ist offensichtlich zu langsam, das hätte man von einer IVU Rail eigentlich nicht erwartet.
Musste das wirklich sein? Hätte es einen Weg gegeben, das zu verhindern? Werden die Aktionäre über diesen Abbruch und seine Folgen gut informiert?
Nun ist unsere IVU dran ... das wird vermutlich noch eine ganze Zeit lang dauern. Leider! Bis dahin darf spekuliert werden.
1. Mit dem damaligem Israel-Auftrag überhaupt nicht vergleichbar.
2. Sich am Auftragsbestand nichts großartig geändert hat und das Auftragsbuch voll ist.
3. IVU offensichtlich sehr gelassen mit den Ereignissen bei BLS umgeht.
4. Erst vor kurzem ein ähnlicher Auftrag in der Schweiz zu Stande kam.
5. Und nicht zu vergessen, der Großauftrag von der Deutschen Bahn natürlich.
Als langfristig orientierter Anleger hebt mich dieser kleine Sturm nicht weiter an. Ich halte mir da immer den Spruch vor Augen "hin und her macht Taschen leer".
In diesem Sinne Euch allen einen schönen Mittwoch.
Gelassenheit
Ich finde das nicht gerade mal so "Business as usual" wenn ein Kunde behauptet meine Software ist zu langsam.
Das ist eine ganz böse Behauptung und würde mich unglaublich kratzen!
Wenn es ein paar Tage dauert, bis IVU Stellung nimmt ... kein Problem. Hauptsache, das was dann veröffentlicht wird, ist durch und durch stimmig.
Aus meiner Sicht muss IVU sehr wohl informieren. Das könnte aktienrechtlich bei einer Stornierung eines Großauftrags sogar Pflicht sein, falls dafür nicht ausreichend Rückstellungen gebildet wurden. Denn sonst könnte sich der Aktienkurs ja durch die Verunsicherung tagelang gen Süden bewegen. Und wenn IVU dann erst mit der Wahrheit rausrückt, wäre das schon problematisch.
Zudem ist es noch wichtiger, weil man die eigene Reputation des ivu.rail Standardprodukts schützen muss. Wenn BLS ohne nähere Erklärung behauptet, es lag an der Langsamkeit der Software, dann ist das erklärungsbedürftig. Zumal diese Software sonst bei allen anderen Kunden bisher problemlos gelaufen ist. Für mich ist das ein Kernpunkt. Hier muss Aufklärung aller Seiten her.
Ich lasse IVU aber gerne bis morgen Abend Zeit, um lieber nach Qualität statt Schnelligkeit zu antworten.