"Wie bei der Apokalypse"


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Neuester Beitrag: 23.05.03 23:18
Eröffnet am:23.05.03 00:57von: PeetAnzahl Beiträge:2
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Clubmitglied, 6584 Postings, 8956 Tage Peet"Wie bei der Apokalypse"

 
  
    #1
23.05.03 00:57
Freitag, 23. Mai 2003
"Wie bei der Apokalypse"
Mehr als 1.200 Leichen geborgen  



Trümmer in Reghaia.

Die Zahl der Opfer des verheerenden Erdbebens im Norden Algeriens steigt weiter. Nach jüngsten Berichten kamen mehr als 1.200 Menschen ums Leben. Mindestens 7.000 Personen wurden verletzt, unzählige verloren ihre Wohnung. Bis Donnerstagabend wurden 1.225 Leichen geborgen.


THW-Mitarbeiter vor ihrem Abflug nach Algerien.

Ministerpräsident Ahmed Ouyahia sagte, noch immer seien viele Menschen unter den Trümmern der am Mittwochabend eingestürzten Gebäude verschüttet. Die Zahl der Toten werde weiter steigen.



Das ganze Ausmaß der Katastrophe im dicht besiedelten Großraum der Hauptstadt Algier war auch einen Tag nach dem Beben nicht absehbar. Der Erdstoß hatte eine Stärke von 6,8 - es war das schwerste Beben seit zwei Jahrzehnten in Algerien.

Am schwersten betroffen ist die Region um die Hauptstadt Algier und der östlich davon gelegene Verwaltungsbezirk Boumerdes. Dort wurden ganze Dörfer dem Erdboden gleich gemacht. "Es sieht aus wie bei der Apokalypse", berichtete ein Radioreporter aus der Stadt Reghaia.

Rettungskräfte aus zahlreichen Ländern - auch aus Deutschland, Österreich und der Schweiz - wurden in die Unglücksregion geschickt, um bei der Suche nach Überlebenden zu helfen. Teams des Technischen Hilfswerks und des Deutschen Roten Kreuzes kamen am Donnerstagabend in Algerien an. Die EU-Kommission teilte mit, sie koordiniere die internationale Hilfe.

Am Donnerstag erschütterten noch immer Nachbeben das Erdbebengebiet. Viele Menschen bereiteten sich am Abend darauf vor, eine weitere Nacht im Freien zu verbringen.

Spenden für die Erdbebenopfer

Das Deutsche Rote Kreuz bittet um Spenden für die algerischen Erdbebenopfer: Kontonummer 41 41 41, Stichwort Algerien, bei der Bank für Sozialwirtschaft, Bankleitzahl 370 205 00.

Erdbeben in Nordafrika häufen sich auf Grund der Kontinentalverschiebung. Im Mittelmeerraum treffen die große Nordafrikanische und die Euroasiatische Kontinentalplatte aufeinander. Das Epizentrum des letzten schweren Bebens in Algerien vom Oktober 1980 lag nur rund 200 Kilometer vom jetzigen Erdbebenzentrum entfernt bei El-Asnan südwestlich der Hauptstadt. Damals waren nach unterschiedlichen Angaben bis zu 5.000 Menschen ums Leben gekommen.






bye peet

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Clubmitglied, 6584 Postings, 8956 Tage PeetHoffnungen schwinden

 
  
    #2
23.05.03 23:18
Freitag, 23. Mai 2003
Suche nach Bebenopfern
Hoffnungen schwinden  



Suchhunde unterstützen die Rettungskräfte

Zwei Tage nach dem verheerenden Erdbeben in Algerien haben die Rettungskräfte die Hoffnung auf Rettung Überlebender fast aufgegeben. Die Zahl der Opfer stieg am Freitag erheblich: Das algerische Innenministerium sprach von mindestens 1.600 Toten und mehr als 7.200 Verletzten. Tausende Menschen wurden obdachlos.


Ruinen in Boumerdès

In Parks wurden Zelte aufgestellt, die Polizei errichtete Straßensperren, um Plünderungen zu verhindern. Vielerorts schlug die Trauer in Wut auf die Behörden um, die nach Aussagen Betroffener zu langsam auf die Katastrophe reagierten. Internationale Hilfe erreichte das nordafrikanische Land indes schnell. Die erdbebenerprobte Türkei schickte Suchteams, Zelte und Medizin.



Die deutschen Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) begannen gemeinsam mit örtlichen Kräften und Helfern von Deutschem Rotem Kreuz sowie des Luxemburger und Schweizer Zivil- und Katastrophenschutzes in Boumerdes mit den Ortungen. Der Chef des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) bewertete die Chancen als gering, noch Überlebende zu retten, wie er dem Radiosender DRS sagte. Die Bergung sei schwierig, weil die Gebäude wie Kartenhäuser zusammengebrochen seien. Das Deutsche Rote Kreuz beteiligt sich nach Angaben einer Sprecherin des Auswärtigen Amtes mit einem Feldlazarett.

Politische Folgen nicht ausgeschlossen

Das Beben könnte Beobachtern zufolge auch politische Folgen für Algerien und Präsident Abdelaziz Bouteflika haben. So zeichnen sich fundamentalistische Gruppen, die über ein Netz von Hilfsorganisationen verfügen, traditionell durch schnelle Hilfe aus. Die Stimmung gegen die Regierung verstärken könnte auch die Tatsache, dass sich viele Algerier schon lange über die schlechte Bauweise der staatlichen Wohnblocks beschwert hatten.

Der Erdstoß vom Mittwochabend 19.45 Uhr hatte eine Stärke von 6,8 - es war das schwerste Beben seit zwei Jahrzehnten in Algerien. Das Epizentrum lag 60 Kilometer östlich von Algier bei Thenia.

Spenden für die Erdbebenopfer

Mehrere Hilfsorganisationen rufen zu Spenden auf:

- Deutsches Rotes Kreuz: Konto 414141, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00, Stichwort: Algerien

- Diakonisches Werk: Konto 502707, Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70, Stichwort: Algerien

- Caritas International: Konto 202, Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BLZ 660 205 00, Stichwort: Algerien

- Hilfsorganisation HELP: Konto 4444, Dresdner Bank Bonn, BLZ 370 800 40, Stichwort: Erdbeben Algerien






bye peet

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