Hört die Signale !


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Neuester Beitrag: 23.03.01 00:22
Eröffnet am:23.03.01 00:06von: MMagicAnzahl Beiträge:2
Neuester Beitrag:23.03.01 00:22von: baanbruchLeser gesamt:772
Forum:Börse Leser heute:2
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10 Postings, 8595 Tage MMagicHört die Signale !

 
  
    #1
23.03.01 00:06
Die Zuversicht ist grenzenlos. In den USA boomt die Wirtschaft, Unternehmensumsätze sprudeln, und Inflation ist nicht zu erkennen. In weiser Voraussicht, daß sich die Konjunktur zu sehr erhitzt, erhöht die Notenbank die Zinsen. Volkswirtschaftler läuten eine neue Ära ein, in der Technologiefirmen grenzenlos wachsen und deren Aktien erstmals einer breiten Bevölkerungsschicht Reichtum beschert. Wer die Zukunft verspricht, steht in der Anlegergunst. Immer mehr Neuemissionen belegen den Optimismus.

Die Beschreibungen passen zum Spätwinter Anfang 2000, stammen aber aus dem Sommer 1929. Die gefragten Technologie-Aktien heißen AT&T, Chrysler, General Electric und International Telephone. Damit kein Missverständnis aufkommt: Die Weltwirtschaft und die Notenbankpolitik unterscheiden sich 1929 grundlegend von heute. Doch die Phänomene, die das Handeln der Aktionäre in Auf- und Abwärtsbewegungen bestimmen, gleichen sich in der Börsengeschichte. Das erleichtert es, künftig vielleicht rechtzeitiger das Ende einer Hausse, aber auch einer Baisse zu erkennen.

Kursblasen platzen immer dann, wenn Menschen, die bislang nie etwas von Aktien wissen wollten, mit demselben Eifer über DAX und Nasdaq diskutieren wie über Fußball und Formel 1. Jeder Boom endet mit Versuchen, die hohen Kurse zu rechtfertigen. Es ist keine Erfindung aus dem Jahr 2000, bessere Zeitalter zu versprechen und Firmen nicht mehr am Gewinn, sondern am möglichen Umsatz zu messen. Das gab es schon während der Eisenbahn-Spekulation Mitte des vergangenen Jahrhunderts.

Doch auch die Börsenkurse verkünden das Ende der Hausse: Aktien der Unternehmen die "in" sind, vervielfachen Ihre Kurs-Gewinn-Verhältnisse in wenigen Monaten. Der Rentenmarkt dreht Wochen vor dem Crash, und die Zinsen steigen. Große Werte aus Branchen, die im Mittelpunkt stehen, erreichen plötzlich keine neuen Tops mehr. Die Kurse schwanken nur noch: Langfristig orientierte Anleger verkaufen, weil die Bewertungen jedes vernünftige Maß verloren haben. Dafür steigen spekulative Naturen ein. Die Aktien wechseln von den "festen" in die "zittrigen" Hände, wie es mein Vorbild Andre Kostolany ausdrückt. Erreichen die Kurse keine alten Höchststände und sinken schließlich ruckartig unter sehr hohen Umsätzen, wird die Gewissheit groß, daß die Baisse nahe ist.

Diese beruht ebenso wie die Hausse sehr viel auf Psychologie. Nicht mehr die Hoffnung auf Gewinne und die Bereitschaft zum Risiko bestimmen das Geschehen, sondern die Sorge vor Verlusten und die Suche nach Sicherheit. Während einer Talfahrt kommt es stets zu einer Liquiditätskrise. Investoren müssen Ihre auf Kredit gekauften Aktien verkaufen. Allein die Furcht vor knappen Geld verursacht einen Großteil des Crashs. Wird anschließend die Furcht Realität, verstärkt sich die Abwärtsspirale.

Die letzte Phase des Crashs ist durch geringe Umsätze und eine große Skepsis bei den Marktteilnehmern geprägt. Wenn die Stimmung am Boden ist und Anleger ihre einst geliebten Aktien aus Furcht vor noch größeren Kursstürzen verkaufen, ist die Zeit reif für eine Erholung. Denn wenn niemand mehr an der Börse investiert, gibt es keine Verkäufer mehr.

Denk mal alle ein bisschen darüber nach !

Hört die Signale !!

Gruß

MMagic

p.s. Und meine Commerce One werden doch steigen (massiv zu 10 nachgekauft).  

3516 Postings, 8849 Tage baanbruchDas können sie aber nur, wenn mehr Blöde außerhalb

 
  
    #2
23.03.01 00:22
der Firma kaufen als Abzocker innerhalb der Firma verkaufen.
Und die zweite Gruppe ist ganz schön groß!
 

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