Hiobsmeldung aus Südamerika !
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 12.11.00 20:56 | ||||
Eröffnet am: | 11.11.00 18:19 | von: Gruenspan | Anzahl Beiträge: | 9 |
Neuester Beitrag: | 12.11.00 20:56 | von: potti | Leser gesamt: | 1.377 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 1 | |
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Wieviel wirtschaftliches Engagement steckt eigentlich von Seiten der USA in Argentinien ?
In Brasilien sind die USA stark investiert und Argentinien ist wirtschaftlich immerhin die Nummer 2 in Südamerika.
Seinerzeit reagierte die US-Börse sehr verschnupft auf die Meldungen aus Brasilien, als dieses Land in starke Währungsturbulenzen geriet.
Die Frage bleibt: Wie reagiert Amerika und ob überhaupt, bei den eigenen
hausgemachten Problemen.
PS: US- Wahlbehörde strebt Neuauszählung einiger Stimmbezirke in
Iowa, Wisconsin und Idaho nach Unregelmäßigkeiten an.
Quelle Bloomberg + CNBC TV
Grüße Gruen.
Über die wirtschaftliche Lage in den einzelnen Staaten ist man eigentlich gut informiert, dafür sorgt etwa schon die OECD.
ich meine, wir haben es noch nicht ausgestanden. Charttechnisch sieht es mit dem NEMAX ehrlich gesagt beschissen aus. Bei der NASDAQ gibt es über 3000 noch Hoffnung, aber angesichts der Wahnsinnsabschläge sieht alles nicht nach einem Return aus. Neben den bekannten Argumenten (US-Wahlen, Gewinnwarnungen, Südamerika, Öl, Konjunkturabschwächung, fehlende asiatische Impulse und zu hohe Bewertungen) kommen meines Erachtens noch andere - vor allem zeitliche Unsicherheiten dazu: Keiner weiß, wie lange die US-Krise dauert, Gore wird sich nicht geschlagen geben, Bush auch nicht. In letzter Konsequenz werden dann Gerichte entscheiden, und das dauert und verunsichert noch mehr. Wie es in Argentinien weitergehen soll, weiß ich nicht. Das Land hat kaum noch wirtschaftliche Möglichkeiten, die Politik ist teilweise korrupt und die starre Bindung der eigenen Währung an den Dollar hindert eine innere Reinigung. Es bedarf riesiger Reformen. Rußland geht es zur Zeit gut, wenn im Frühjahr aber wieder die Ölpreise fallen - falls überhaupt - kommt vielleicht die nächste Krise. Die Konjunkturabschwächung mit andauernden Gewinnwarnungen rechtfertigt die gegenwärtig noch hohen Bewertungen vieler Titel nicht. Wenn man sich einmal die Risikobewertungen von Unternehmen in ihren Aktien und ihren Anleihen anschaut, wird das deutlich (z.B. Amazon, 50% Kursabschlag bei der Anleihe). Asien wird durch den hohen Ölpreis sehr getroffen. Das Wachstum der Schwellenländer schwächt sich dadurch überproportional ab. Hoffnung macht die strikte Sparpolitik der öffentlichen Haushalte. Ich warte erst einmal ab, bevor ich wieder investiere.
biogrüsse
verschieden.
Das heisst, niemand will Argentinien neues Geld geben. Jeder fürchtet, er kriegt es nicht mehr zurück. Diese Befürchtung hat ein Expräsident von Argentinien der Presse gegenüber geäußert und daraufhin sanken die Anleihekurse gewaltig.
In solchen Fällen kommt es überhaupt nicht darauf an, wieviele Einwohner ein Land hat, sondern wieviele Schulden - und davon hat Argentinien eine Menge. Sollte Argentinien tatsächlich seine Schuldentilgungen einstellen, dann wäre das natürlich brandgefährlich und könnte jederzeit zu einem eiteren weltweiten Börsencrash führen. M.
von Präsident de la Rua). Nach einer Kabinettsumbildung hat sich das Verhältnis der beiden Parteien aber wieder gebessert; und die ersten zwei
Haushaltsgesetze konnten verabschiedet werden .
Davor kam es jedoch - aufgrund drohender Regierungsunfähigkeit - zu Befürchtungen über den Haushalt 2001; Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme
und über eine Herabstufung Argentiniens durch Standard&Poor's !
Im Vorfeld der Abstimmung über den Haushaltsplan kommt es aber in Argentinien - nicht anders als in vielen anderen Ländern - jedes Jahr zu Diskussionen. Aber die Vergangenheit hat gezeigt,daß es am Ende - auch durch die Auflagen des IWF - immer zu einer Einigung kommt !
Sicherlich belastet der Haushalt 2001 und die Aussagen de la Ruas die Wall
Street; da es aber zu keiner längerfirstigen Einstellung der Tilgung kommen
wird ist Argentinien als Auslöser für einen Börsenkrach auszuschließen !
schreib doch dazu, wo Du das abgeschrieben hast. Abgeschrieben ist es nämlich! Vermutlich Euro am Sonntag?
Nun ist es bestimmt nicht so, dass morgen wegen Argentinien alles abstürzt, aber für die Zukunft alles "auszuschließen", wie die Sonntagspostille meint, ist auch nichts. Warum:
Argentinien zahlte noch im August 8-10 Prozent Zinsen für seine Staatsschulden. Jetzt muss es 14 bis 15 Prozent (für neue) zahlen. Das ist eine erhebliche Steigerung, mit der Folge dass Argentinien derzeit gar kein Geld mehr am internationalen Kapitalmarkt aufnehmen kann und will. Der Staat besorgt sich deshalb das Geld bei einheimischen, argentinischen Banken. Die können das Geld deshalb nicht mehr der Wirtschaft ausleihen, was die Wirtschaft nicht gerade beflügelt, die sowieso schon 8 Jahre darniederliegt. Außerdem hat sich Argentinien an den Dollar gekoppelt, was die Exporte nicht beflügelt.
Ecuador ist bereits zahlungsunfähig, sollte Argentinien folgen, würde das ganz Süd- und Mittelamerika betreffen und letztlich die ganze Welt, auch das Musterdepot von Euro am Sonntag, das sowieso nicht besonders glänzende Einfälle vorweist. Gruss M
Zum Abschreiben war mir die gesamte Postille einfach zu lang; der letzte Abschnitt ist jedoch meine eigene Meinung, die ich mir aufgrund verschiedener Quellen, die ich in den letzten Wochen zu diesem Thema gelesen habe, gebildet habe.
Hat Euro am Sonntag das Thema auch aufgegriffen ?