Irak: Diplomatische Herausforderung an Kriegsherr-


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Neuester Beitrag: 15.04.03 17:59
Eröffnet am:15.04.03 17:25von: BRAD PITAnzahl Beiträge:2
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5937 Postings, 8006 Tage BRAD PITIrak: Diplomatische Herausforderung an Kriegsherr-

 
  
    #1
15.04.03 17:25
en. (Klingt irgendwie schon widersprüchlich: Diplomatie : Kriegsherren)

Hier die Meldung:

Gespräche über Nachkriegsordnung in Irak vertagt

Luftwaffenstützpunkt Tallil, 15. Apr (Reuters) - Die Gesprächsrunde über eine Nachkriegsordnung in Irak ist nach ihrer Sitzung am Dienstag vertagt worden.

Die Teilnehmer kamen überein, sich in zehn Tagen erneut zu treffen. An der Konferenz in einem Zelt nahe einem provisorischen US-Luftwaffenstützpunkt in der Nähe der südirakischen Stadt Nassarijah nahmen irakische Gruppen und Vertreter der Invasionstruppen der USA und Großbritanniens teil. Der designierte Chef einer Übergangsregierung, Ex-US-General Jay Garner, erklärte zur Eröffnung der Tagung: "Heute beginnt ein freier und demokratischer Irak."

Im Vorfeld des Treffens trat vor allem die Zerstrittenheit der irakischen Opposition zu Tage. Die wichtigste schiitische Oppositionsgruppe, der Hohe Rat für die Islamische Revolution im Irak (Sciri), boykottierte das Treffen. Ein Sciri-Sprecher sagte, Sciri lehne jegliche Abhängigkeit von den USA ab.

bob/sws



Quelle: REUTERS
 

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15.04.03 17:59
 IRAK-KONFERENZ

"Nein zu Amerika, nein zu Saddam"

Eine Woche nach Saddams Sturz haben irakische Oppositionsgruppen unter der Leitung des Amerikaners Jay Garner erstmals über die Zukunft ihres Landes beraten. Das Treffen begann mit mehrstündiger Verspätung und war von Demonstrationen und dem Boykott der einflussreichsten Schiiten-Gruppe überschattet.
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In vielen Städten des Irak kommt es wie hier in Bagdad zu Demonstrationen gegen die Amerikaner
DPA
GroßbildansichtIn vielen Städten des Irak kommt es wie hier in Bagdad zu Demonstrationen gegen die Amerikaner
Bagdad - Die USA drängen darauf, möglichst schnell eine zivile Übergangsregierung im Irak zu installieren. "Ich habe im Moment die Befürchtung, dass wir mit jedem Tag, an dem wir das hinauszögern, an Fahrt verlieren", sagte der designierte Chef einer Übergangsregierung, Jay Garner, in einem Interview. Nach dem Sturz der irakischen Regierung durch die US-geführten Streitkräfte werde das entstandene Machtvakuum derzeit vielleicht in einer Weise wieder gefüllt, die nicht im Sinne der USA sei, sagte der ehemalige US-General der Zeitung "USA Today".

In mehreren Städten des Iraks hatten marodierende Banden den Zerfall der öffentlichen Ordnung für Plünderungen genutzt. "Ich wünschte, ich wäre vor einer Woche in Bagdad gewesen", sagte Garner, der die Behörde für den Wiederaufbau Iraks und humanitäre Hilfe leitet. "Ende April oder Anfang Mai werden wir in jeder Provinz Zweigstellen haben", kündigte er an. Am Nachmittag beriet er mit mehrstündiger Verspätung mit Vertretern irakischer Gruppen über eine Nachkriegsordnung.

Inhaltlich kamen die Konferenzteilnehmer am Dienstag nicht weit
AP
GroßbildansichtInhaltlich kamen die Konferenzteilnehmer am Dienstag nicht weit
Garner eröffnete die Wiederaufbaukonferenz unter einem goldenen Zeltdach in Abrahams Geburtsstadt Ur bei Nassirijah. "Heute beginnt ein freier und demokratischer Irak." Kaum begonnen, war das Treffen jedoch schon wieder vorbei. In zehn Tagen soll ein Anschlussgespräch stattfinden

Eine nationale Versammlung solle die Interimsregierung in den kommenden Wochen einsetzen, verlautete aus US-Regierungskreisen. Die USA haben sich auf Garner als künftigen Chef einer Übergangsregierung festgelegt. Er soll daher die Konferenz auf einem Luftwaffenstützpunkt nahe der südirakischen Stadt Nassirijah leiten.

Ankunft auf dem Militärflughafen bei Nassirijah - die wichtigsten irakischen Gruppen bleiben fern
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GroßbildansichtAnkunft auf dem Militärflughafen bei Nassirijah - die wichtigsten irakischen Gruppen bleiben fern
Im Vorfeld des Treffens trat vor allem die Zerstrittenheit der irakischen Opposition zu Tage. An den Beratungen werden rund 60 irakische Delegierte teilnehmen. Viele der Teilnehmer zeigten sich im Vorfeld verärgert über die Festlegung der USA auf Garner.

Viele Absagen an die Amerikaner

Was der Akzeptanz der neuen irakischen Übergangsbehörde unter amerikanischer Leitung schwer schadet, ist nach Ansicht von Beobachtern der Boykott durch die wichtigste schiitische Oppositionsgruppe, den Hohen Rat für die Islamische Revolution im Irak (SCIRI). Ein Sciri-Sprecher sagte, die Gruppe lehne jegliche Abhängigkeit von den USA ab. 60 Prozent der 26 Millionen Einwohner des Iraks sind Schiiten.

Auch der Chef der Oppositionsgruppe Irakischer Nationalkongress, Ahmed Chalabi, schickte nur einen Vertreter. Ein Sprecher Chalabis sagte dem britischen Sender BBC, das Treffen sei eines von mehreren in unterschiedlichen Teilen des Iraks. Chalabi werde gemeinsam mit anderen Anführern oppositioneller Gruppen ein eigenes Treffen in Bagdad abhalten. Die USA hatte Chalabi für eine Führungsrolle im Irak vorgesehen.

Jay Garner soll die Übergangsregierung leiten
AP
GroßbildansichtJay Garner soll die Übergangsregierung leiten
Die Einzigen, die den Amerikanern immer noch ohne Einschränkung die Treue halten, sind die beiden großen Kurdenparteien von Massud Barsani und Dschalal Talabani, die den US-Soldaten mit ihren Kämpfern bereits bei der Einnahme von Kirkuk und Mosul geholfen hatten.

Die USA und Großbritannien bemühen sich inzwischen, die Erwartungen an das Treffen zu dämpfen. "Das ist kein einmaliges Ereignis, sondern der Beginn eines Prozesses, um wieder eine Regierung einzusetzen", sagte der britische Außenminister Jack Straw im Hauptquartier der britischen und US-Streitkräfte in Katar.

Gegendemonstration in Nassirijah

  
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Mehrere arabische Fernsehsender zeigten Tausende irakischer Demonstranten in Nassirijah, die gegen die Gespräche unter der Leitung der USA protestierten. "Nein zu Amerika, nein zu Saddam", riefen sie. Die Demonstranten erklärten, sie wollten keine Autorität außer den Religionsgelehrten der schiitischen Religionsschule al-Hausa al-Ilmija in der irakischen Stadt Nadschaf anerkennen. Nach Angaben des arabischen Fernsehsenders al-Dschasira beteiligten sich etwa 20.000 Demonstranten an den Protesten.



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