Heute Kaufpanik
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Ungeachtet der Finanzkrise und der Turbulenzen am Aktienmarkt erwarten die deutschen Banken einem Pressebericht zufolge eine deutliche Erholung des Deutschen Aktienindex DAX. In einer Umfrage des "Handelsblatt" vom Donnerstag prognostizieren Strategen von 20 Kreditinstituten den DAX Ende des Jahres im Schnitt bei 7400 Punkten. Im Vergleich zum derzeitigen Stand wäre das ein Aufschlag von etwa 15 Prozent. Einige Häuser erwarten gar einen Anstieg bis auf 8200 Punkte. Damit würde der Leitindex seine Verluste aus dem ersten Halbjahr vollständig kompensieren.
Hoffnung auf Schlussverkauf
Ihren Optimismus gründen die Strategen auf einer Reihe von Faktoren. Diese reichen von möglichen positiven Einflüssen der US-Präsidentenwahl bis hin zur Hoffnung auf einen kurstreibenden Schlussverkauf für deutsche Aktien vor Einführung der Abgeltungsteuer Anfang 2009. Vor allem aber gehen die meisten Bankexperten davon aus, dass die Belastungsfaktoren, die die Börsen aktuell im Griff haben, sukzessive in den Hintergrund treten.
Kurzfristig nochmals Belastungen
Dennoch könnte es erst einmal weiter nach unten gehen. "Alle Frühindikatoren haben zuletzt eine deutliche Verschlechterung der Lage angezeigt. Das heißt, dass die Gewinnschätzungen der Unternehmen noch einmal kräftig unter Druck kommen werden", sagte Gerhard Schwarz von Unicredit.
Inflationsfaktor Ölpreis
Zuversichtlicher gibt sich Sönke Siemßen, Marktstratege der BayernLB. "Wir gehen davon aus, dass die Inflation schnell abebben wird. Weil der Ölpreis-Anstieg im Sommer 2007 einsetzte, kommen ab Herbst positive Basiseffekte zum Tragen", sagt Siemßen. Dies in Kombination mit nach wie vor robusten Konzerngewinnen in Deutschland sollte dem DAX seiner Meinung nach zu einer Jahresendrally verhelfen. Die BayernLB sieht den DAX dann bei 7000 Punkten.
Drei Banken glauben an 8000er-Marke
Auf eine Entspannung am Ölmarkt bauen auch die positiven Prognosen anderer Banken. Die WGZ Bank und die SEB sehen zum Jahresschluss sogar die DAX-Marke von 8000 Punkten voraus, die HSH Nordbank ist mit ihrer Prognose von 8200 Punkten sogar noch etwas optimistischer. Im Umkehrschluss bedeuten die Vorhersagen, dass anhaltend hohe Ölpreise die Kursziele in Frage stellen. Die Deutsche Bank hat darauf reagiert, indem sie neben ihrer offiziellen Prognose, die den DAX am Jahresende bei 7700 Punkten sieht, noch ein Risikoszenario formuliert hat.
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