Hatte die DDR in nennenswertem Umfang gute Seiten?
Seite 1 von 3 Neuester Beitrag: 10.04.09 21:43 | ||||
Eröffnet am: | 30.03.09 20:32 | von: Hungerhahn | Anzahl Beiträge: | 54 |
Neuester Beitrag: | 10.04.09 21:43 | von: aktienbär | Leser gesamt: | 4.596 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 2 | |
Bewertet mit: | ||||
Seite: < 1 | 2 | 3 > |
Man wurde gefördert aber auch gefordert,
man hatte einen gesunden Drang sich zu beweisen
und besser zu sein als die anderen, hat aber schwierige Sachen
im Team erarbeitet...
Auch meine Eltern können sich nicht an negatives erinnern...
Reisefreiheit gab es nicht, dafür kann ich es heute aber auch nicht
und will es auch noch nicht.
Ich liebe die Ostsee nach wie vor und spüre kein Verlangen in mir,
nach Bali, Corfu oder Dubai zu reisen.
das ist doch schon mal was und sollte auch entsprechend gewürdigt werden.
so schlecht kann es also nicht gewesen sein.
ich sach mal was: ich bin trotzdem froh, daß meine altvorderen mitte der fuffziger in den westen gemacht sind und dafür werd ich denen auch ewig dankbar sein.
da kann das gesundheitssystem in der zone noch so toll gewesen sein.
Auch bei uns gab es die Vorgabe 2 mal im Jahr zum
Zahnarzt zu gehen.
Bei Schülern wurde man sogar für den Zahnarztbesuch aus dem Unterricht geholt.
Da herrschte Zucht und Ordnung
und im Wartezimmer eine Stimmung wie vor ner Hinrichtung
aber sonst wars i.O.
ich find es schon zum Schmunzeln: Wer früher in der Zone eine andere Meinung, als die von den führenden Proleten (tschuldigung ich meine Proletarieren) hatte, bekam arge Probleme.
Wer heute eine andere Meinung als die vom bösen Unrechtsstaat vertritt, gilt als ewig Gestriger. Ich frag mich, wenn einer nun wirklich nichts böses erfahren hat und mit den Umständen zufrieden war, warum soll er das nicht sagen? Zusammen mit den Berichten von den Stasi-Opfern wird es dann vielleicht ein vollständigeres Bild!?
Im Übrigen: Jeder DDRler wußte, dass es an der Grenze mächtig knallt. Wer es trotzdem versuchte, hatte aus meiner Sicht besonders viel Gottvertrauen oder eine suizidale Neigung. Uber Ungarn gelang die Flucht wesentlich sicherer. (Bald hat die Zahl der Amoklauf-Opfer die der Selbstmord-Mauertoten erreicht...)
Eine Diskussion macht erst Sinn, wenn das gegenwärtige Schwarz-weiß-Denken aufhört - Hier alles toll dort alles schlecht. Aber dafür ist die Zeit noch nicht reif. Die nächste Generation wird das gelassener sehen.
Muss ich nun erwähnen, dass ich weder der Stasi/PDS/NVA/FDJ angehörte?
video.de/video/iLyROoafYiLv.html" title="Stadtgespräch Politik mit Peter Pragal - Teil 2 - RheinMain TV">
Stadtgespräch Politik mit Peter Pragal - Teil 2 - RheinMain TV
(...)
1965 begann er in der Bayern-Redaktion der Süddeutschen Zeitung, für die er bis 1979 tätig blieb – zunächst als Reporter im Ressort Innenpolitik, dann als einer der ersten Korrespondenten in Ost-Berlin, um aus der Hauptstadt der DDR zu berichten. 1979 wechselte er zum Stern, für den er zunächst in Bonn, dann wiederum in Ost-Berlin tätig war. Den Mauerfall am 9. November erlebte er am Grenzübergang Bornholmer Straße in Ost-Berlin.
aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Pragal
War er doch der erste und einzige westdeutsche Journalist, der sein Hauptquartier nicht in West-Berlin aufschlug, als die DDR ihn im Frühjahr 1974 für die „Süddeutsche Zeitung“ akkreditierte. Mit Ehefrau Karin und zwei kleinen Kindern zog er vielmehr in einen Plattenbau an der Ho-Chi- Minh-Straße im Bezirk Lichtenberg.
Unvermittelt fanden sich die Pragals mitten im sozialistischen Alltag wieder: Sie teilten den Frühaufsteher-Rhythmus im Wohngebiet, gingen nie ohne Netz und Beutel aus dem Haus. In den Gaststätten wurden sie „platziert“ oder auch nicht. Schnell lernten sie, zwischen den Zeilen zu lesen, bald hatten sie auch den „DDR-Jargon“ drauf und blieben, wenn sie wollten, unerkannt in Warenhaus, Straßenbahn, Kneipe und Sauna. Sie schickten ihren Sohn in den Kindergarten und in die Schule. Beim Metzger tauschten sie Whisky gegen Rinderfilets. Schneeballartig wuchs ihr Freundes- und Bekanntenkreis, gesellige Abende gerieten zu intensiven deutsch-deutschen Debattennächten. Selbst die Stasi musste anerkennen: „Pragal war bemüht, wie ein DDR-Bürger zu leben und zu denken.“
Noch heute lesen sich seine Erinnerungen so frisch wie seine Geschichten, die damals in der oft gerühmten „SZ“-Kolumne „In der DDR notiert“ Woche für Woche erschienen
aus:
http://www.tagesspiegel.de/kultur/literatur/...gal-DDR;art138,2736667