Kapazitätsprobleme bedrohen Immunex-Aktie


Seite 1 von 1
Neuester Beitrag: 11.02.01 20:39
Eröffnet am:11.02.01 01:59von: proxicomiAnzahl Beiträge:7
Neuester Beitrag:11.02.01 20:39von: ZwergnaseLeser gesamt:1.096
Forum:Börse Leser heute:1
Bewertet mit:
1


 

4690 Postings, 8632 Tage proxicomiKapazitätsprobleme bedrohen Immunex-Aktie

 
  
    #1
1
11.02.01 01:59
Biotechnologie
Kapazitätsprobleme bedrohen Immunex-Aktie
Von David Shook

10. Feb. 2001 Die Entwickler des Wundermittels Enbrel bei Immunex haben Grund zur Freude. Das Medikament könnte sich zum erfolgreichsten Produkt in der 25-jährigen Geschichte der Biotechnologie mausern. Enbrel ist ein Protein, das Gelenkarthritis bekämpft. Es bewirkt bei den meisten Patienten wahre Wunder - man braucht es sich nur zu spritzen, ähnlich wie Diabetiker Insulin.

Das Produktionsverfahren ist sehr kompliziert und zeitaufwendig. Im Gegensatz zu den anderen Medikamenten wird es jedoch dermaßen stark nachgefragt, dass sein Hersteller nicht genug davon produzieren kann. Bei Immunex nahm man zwar schon immer an, dass Enbrel ein Kassenschlager werden würde. Doch nach einem Jahr auf dem Markt wurde klar, dass die Nachfrage sogar das Angebot überschreitet.

Sicheres Wachstum bis 2003

Die optimistische Schätzungen des Unternehmens von 1997 prognostizierten einen Umsatz mit Enbrel in Höhe von 500 Millionen Dollar im Jahr 2000. Tatsächlich lag der im Vorjahr bei 652 Millionen Dollar. So wurde es zum am schnellsten wachsenden biologischen Medikament der Geschichte. „Das haben wir nicht erwartet. Enbrel ist ein Wundermittel“, meint Navdeep Jaikaria, Analyst bei Mehta Partners in New York. Er rechnet für die nächsten fünf Jahre mit einem jährlichen Umsatzplus von 44 Prozent.

Um die Angebotsengpässe zu überwinden wird das Unternehmen 2002 eine neue Fabrik in Greenwich im US-Bundesstaat Rhode Island fertigstellen. Außerdem plant American Home Products, das die Rechte für alle Gewinne im Ausland besitzt, den Bau einer weiteren Niederlassung in Irland, um die Nachfrage in Europa zu decken. Treffen die Umsatzerwartungen der Analysten zu, könnte sich das Problem der Produktionskapazitäten im Jahr 2003 erneut stellen - besonders wenn das Wundermittel auch zur Behandlung von anderen Beschwerden, von Herzschwäche bis zu Schuppenflechte, zugelassen wird.

Marktpotenzial von vier Millionen Patienten

Immunex-Aktien zählen mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 112 und einem Marktwert von 16 Milliarden Dollar zu den am höchsten bewerteten Biotech-Werten auf dem Markt. Das ist zum Großteil dem Erfolg von Enbrel zu verdanken. Das Papier wird zurzeit mit 30 Dollar gehandelt - ein sehr niedriger Kurs im Vergleich zum Hoch der Aktie von 83 Dollar. Doch der Aktienkurs hängt vom Erfolg von Enbrel in den nächsten drei bis vier Jahren ab. Während dem Höhenflug des Medikaments zurzeit keine Grenzen gesetzt zu sein scheinen, gibt es jedoch auch gewisse Risiken. So könnten etwa wirksamere Medikamente auf den Markt kommen und Enbrel allmählich verdrängen.

Derzeit nehmen 70.000 Patienten Enbrel. „Wenn man alle denkbaren Erkrankungen mit einbezieht, können wir ein Marktpotential von vier Millionen Patienten erwarten“, meint Peggy Phillips, die für den operativen Bereich bei Immunex zuständig ist. „Wie viel wir von diesem Markt abschöpfen werden, lässt sich jedoch noch nicht absehen. Die Anzahl der mit Enbrel zu behandelnden Erkrankungen wächst fast schneller als die Datenbanken“.

Dies stellt Immunex vor eine einzigartige Herausforderung. Noch nie hat ein solch unerwarteter Erfolg so große Angebotsengpässe in der Pharmaindustrie verursacht. Überall in den USA wird Enbrel rationiert wie Penicillin im Zweiten Weltkrieg, und das Medikament ist bei Patienten heiß begehrt. In dem von Dr. Elliot Rosenstein geleiteten Zentrum für Arthritis und rheumatische Erkrankungen im Saint Barnabus Medical Center in Livingston, New Jersey, wird den Patienten gesagt, dass das Angebot von Enbrel knapp sei. Die beste Alternative zu Enbrel ist ein ähnliches Medikament, Remicade, von Johnson & Johnson. Doch im Gegensatz zu Enbrel muss Remicade von einem Arzt verordnet werden und erfordert eine Behandlung unter strikter ärztlicher Aufsicht. „Ich bin nach wie vor von Enbrel begeistert. Jetzt verwenden wir notgedrungen Remicade, obwohl es auch ein sehr wirksames Medikament ist“, meint Rosenstein.

Ein paar Jahre Schonzeit

„Dies ist wirklich ein großes Problem“, meint Rob Toth von Prudential Securities. Es besteht darin, dass Konkurrenz auf dem Markt zu erwarten ist. So hat Abbott Labs jüngst ein vielversprechendes Antikörperpräparat der deutschen BASF akquiriert. Der D2E7-Antikörper ähnelt Remicade, ist jedoch besser verträglich. Dieses Medikament sowie weitere, ähnliche Antikörperpräparate bleiben vorerst noch in der Testphase, was Immunex noch ein paar Jahre Schonzeit gibt, um den Markt zu dominieren.


So bleibt Immunex weiterhin ein Liebling der Analysten in der Biotech-Branche. Doch die Angebotsengpässe sind ein kritischer Faktor, von dem der langfristige Erfolg des Medikaments letztlich abhängen wird. Unser Tipp: Verfolgen Sie weiterhin, wie das Management die Versorgungsprobleme mit Enbrel löst. Gelingt es Immunex, die Nachfrage zu decken und das Medikament auch zur Behandlung anderer Erkrankungen verwendet werden kann, haben wir es in der Tat mit einem „heißen“ Unternehmen zu tun. Im anderen Fall könnte Immunex jedoch von seinem Sockel gestoßen werden.

gruß
proxi

 

30924 Postings, 8568 Tage ZwergnaseHi proxi, hoch interessanter Artikel, denke die

 
  
    #2
11.02.01 11:44
sollte man mittelfristig verstaerkt beobachten. Was sagt denn die Charttechnik hierzu? Mein eher sehr laienhafter Verstand bzgl. Charttechnik sagt mir, dass die noch auf knapp 25 $ fallen könnten. Wie sind denn deine/eure Einschätzungen? Freue mich auf Resonanz. Übrigens: Guten Morgen an alle! Gr. ZN  

30924 Postings, 8568 Tage ZwergnaseHey, keine Charttechniker on board (Immunex) ? o.T.

 
  
    #3
11.02.01 12:52

231 Postings, 8799 Tage MONGHI ZN, den Chart richtig interpretieren ...

 
  
    #4
1
11.02.01 13:27
ist sicherlich recht schwierig, doch ich versuch es einmal nur mit der Logik...
Schau  Dir den Chart noch einmal genau an ...
Um wieviel % ist der Chart seit April 98 bis heute gestiegen
Ich denke von von ca. 8 auf ca. 30 ist selbst immer noch ein strammer Anstieg von mehreren 100 %.
Hat sich der Gewinn (!!) des Unternehmens gleichwohl entwickelt - ich wage es zu bezweifeln ...
Die Aktie als billig zu bezeichen - im Verhältnis zum Höchstkurs von 80 - ist gefährlich, das darf man aus meiner Sicht niemals tun. Der Kurs von 80 signalierte, daß hier mit einer "Story" der Kurs ohne Ende gepuscht und auf ein unsittliches und auch noch heute unseriöses KGV getrieben wurde. Jeder Privatanleger, der dieser Aktie nachgelaufen ist, ist reingefallen und kann sich nur an den Kopf fassen. Mit Sicherheit sind die Profis längst aus dem Markt.
Solche Aktien, mit einem KGV von immer noch über 100 (!!!) solltes Du grundsätzlich meiden. Privatanleger verbrennen sich die Finger - mit Sicherheit.
Fazit - ich würde auch heute die Finger davon lassen - es sei denn, Du möchtest zocken ....

MFG
MONG
 

30924 Postings, 8568 Tage ZwergnaseDanke Mong, Zocken ist eher nicht meine Mentalität

 
  
    #5
11.02.01 13:50
aber: Das, was Immunex produziert, scheint fundamental den Kurs von 30 zu rechtfertigen (scheint, wohlgemerkt!). Die Frage ist doch: Bekommt das UN die Schwierigkeiten bei der enormen Nachfrage des Medikamentes in den Griff? Sollte dies der Fall sein, waere es m.E. nach ungerechtfertigt, den heutigen Kurs mit dem von 7/99 zu vergleichen, als das Produkt wahrscheinlich noch gar nicht fertig entwickelt worden war. Da die Börse die Bewertung der Unternehmen im voraus vornimmt, stellt sich natuerlich auch die Frage, ob und wenn ja wieviel Geld mit diesem Praeparat verdient wird und wie sich eine Kapazitaetssteigerung auf den Gewinn/Verlust pro Aktie auswirken kann oder wird? Ferner darf man auch die Mitbewerber nicht ausser Acht lassen.
Da hinter all diesen wenns und abers aber noch zu viele Fragezeichen stehen, sollte man zumindest zur weiteren Einschaetzung des Unternehmens und des Chance-Risiko-Verhaeltnisses die Charttechnik zu Rate ziehen.

Gruesse von ZN  

30924 Postings, 8568 Tage ZwergnaseUP - An alle Ariva Chart-Techniker o.T.

 
  
    #6
11.02.01 14:45

30924 Postings, 8568 Tage ZwergnaseHoch damit - Sind keine C-T's am Board ? o.T.

 
  
    #7
11.02.01 20:39

   Antwort einfügen - nach oben