Größter Firmengewinn aller Zeiten
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 07.11.05 20:42 | ||||
Eröffnet am: | 01.11.05 13:56 | von: Corypheana | Anzahl Beiträge: | 35 |
Neuester Beitrag: | 07.11.05 20:42 | von: danjelshake | Leser gesamt: | 5.564 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 5 | |
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Trotz exorbitant steigender Gewinne multinationaler Großkonzerne entziehen sich diese zunehmend jeglicher ökonomischer, ökologischer, sozialer sowie weiterer Verantwortungen, während ihre Machtpositionen ins unermeßliche wachsen und im Zuge der laufenden Globalisierungs- und Neoliberalisierungsprozesse diktatorische Ausmaße annehmen.
Die Regierungen der westlichen Industriestaaten sind längst nur noch interessenvertretende Marionetten eines im Hintergrund geheim agierenden internationalen Hochfinanz-Bündnisses um Rockefeller & Co, ex Standard Oil, dem Ursprung der globalen Öl-Lobby u.a. - siehe auch Bilderberger, Trilaterale, CFR etc.
Die Zukunft der Menschheit und des ganzen Planeten Erde hängt wie Damokles Schwert nur noch an dem seidenen Faden der niederen Interessen einer Bande krankhafter, von Macht- und Größenwahn, blinder Gier, Egomanie, Neurosen, Autoritätsparanoia und Dekadenz getriebener selbsternannter Eliten.
Der amerikanische Erölkonzern ExxonMobil hat im dritten Quartal dieses Jahres einen Gewinn von 9,92 Milliarden US-Dollar eingefahren. Das sind 100 Millionen US-Dollar Gewinn pro Tag. Es ist der größte Profit in der amerikanischen Firmengeschichte - und damit sicher der größte überhaupt. Der Gewinn des Unternehmens in den ersten neun Monaten stieg auf sagenhafte 25.420.000.000 Dollar. Mehr als das Bruttosozialprodukt Luxemburgs und nur knapp fünf Milliarden unter dem für nächstes Jahr erwarteten Finanzloch in der Bundeskasse.
Auch andere Ölkonzerne haben im dritten Quartal prächtig verdient: der Shell-Konzern meldete 9,03 Milliarden Dollar Gewinn, British Petroleum immerhin 4,41 Milliarden, die US-Firmen Chevron und Conoco-Philipps 3,6 bzw. 3,8 Milliarden. Gewinn in 90 Tagen! Für das Gesamtjahr wird bei den im Standard & Poor's 500 Aktienindex vertretenen 29 Ölfirmen mit einem Gewinn von rund 96 Milliarden Dollar gerechnet, und es wäre wohl noch deutlich mehr, wenn nicht die Hurrikane Katrina und Rita die teure Ausrüstung im Golf von Mexiko herumgeschoben hätten.
Während Firmen wie Shell oder BP wenigstens begonnen haben, die Abhängigkeit von Erdöl und -gas zu verringern, setzt ExxonMobil nach wie vor ganz auf das Geschäft mit den fossilen Energieträgern. Kaum ein Dollar fließt in Erneuerbare Energien. In Afrika und Asien ignoriert der Ölgigant Menschenrechte. Eine Mitverantwortung für den Klimawandel leugnet der Konzern beharrlich. Die Strafzahlung von rund 5 Milliarden Dollar für die Verseuchung der Küste Alaskas durch den Unfall der Exxon Valdez im Jahr 1989 - Peanuts angesichts der Gewinne - ficht der Konzern immer wieder gerichtlich an. Bezahlt wurde bis heute nicht.
Sondersteuer für exzessive Gewinne?
Die Obszönität der Gewinne hat sogar die amerikanischen Abgeordneten schockiert, sonst nicht gerade bekannt für sozialistische Anwandlungen. Es könne doch nicht angehen, dass die Ölkonzerne sich bereicherten während die amerikanische Durchschnittsfamilie immer mehr für Heizung und Sprit zahlen müsse, empörte sich der demokratische Abgeordnete Charles Schumer in der vergangenen Woche.
Schumer und andere Demokraten möchten die riesigen Gewinne durch ein Sondergesetz besteuern und dadurch Hilfsprogramme für Katrina-Opfer oder den Kauf von Heizöl für Arme finanzieren. Selbst einige Republikaner sind der Ansicht, die Ölkonzerne müssten nachweisen, dass sie mit den Gewinnen verantwortlich umgingen. Sonst werde der Kongress neue Gesetze beschließen. Mit einem Hearing will man schon mal herausfinden, ob es illegale Preisabsprachen gegeben hat.
Der republikanische Sprecher im Repräsentantenhaus, Dennis Hastert, verteidigte die Ölfirmen: "Öl- und Gasfirmen machen Rekordgewinne. Das ist in Ordnung. Das ist Amerika", sagte er. Sein Parteifreund Judd Gregg, Senator aus New Hampshire, entgegnete jedoch, es gebe Grenzen der Geduld der amerikanischen Öffentlichkeit. Die Ölfirmen hätten das Vertrauen der Bevölkerung missbraucht. "Das mögen neue Töne von mir sein", erläuterte er seine Befürwortung einer Sondersteuer für die Ölkonzerne. "Aber ich kann nicht guten Gewissens hier sitzen, während die Bedürftigsten unserer Gesellschaft von den Firmen in der Kälte stehen gelassen werden."
Den Glauben haben viele viele Menschen verloren. Besonders schlimm, wenn sie den Glauben an sich selbst und zu Gott verloren haben. Aber das ist ja eh nix für Dich ;)
Dafür haben andere Menschen umso mehr Fragen, die sie sich stellen und keiner kann sie beantworten.
greetz bammie
Sitzen dann alle am runden Tisch und irgendein Hansel fragt: "Habt Ihr die Preise abgesprochen?" Die werden dann alle bestimmt ganz eifrig nicken.
Das ist doch nur wieder eine Massnahme um das blöde Volk hinzuhalten. Seht Ihr, wir tun etwas.
da die mullahs das wohl auch gecheckt haben, verlängern sie den irakkrieg ein wenig.
und dann stellen sich irgendwelche witzfiguren aus amiland hin und regen sich über eingeschleuste terroristen auf.
feuer kann man am besten mit gegenfeuer bekämpfen.
da haben die doch selbst mit angefangen.
steht absolut außer zweifel.
aber vielleicht sollte es genau deshalb vernünftige gesetze geben, die übermäßige marktmacht verhindern.
aber dazu sind diese geschmierten politiker nur in sehr wenigen ländern fähig.
schade, oder vielmehr pgh.
aber die zahl der looser wird dort weiter ansteigen.
und da sich dort jeder looser an jeder ecke ne billige knatterlatte kaufen kann, bin ich frohen mutes, daß das da irgendwann nochmal richtig lustig abgeht.
auf die dauer wird es ja auch langweilig, bilder von brennenden häusern und explodierten autos nur aus irak oder afrika zu sehen.
Im deutschen Staatshaushalt klafft angeblich eine Lücke von 35 Milliarden Euro. Was für die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt offensichtlich ein ernstes Problem darstellt, wäre für die drei größten Ölkonzerne eine leichte Schieflage: 35 Milliarden Euro – das ist für Exxon, BP und Shell ein bißchen mehr als die Hälfte ihres erwarteten Gewinns in diesem Jahr. Kein Wirtschaftszweig hat 2005 mehr Profit geschaufelt als die Ölindustrie. Allein die Zahlen des abgelaufenen dritten Quartals sprechen Bände.
Exxon – die Nummer eins der Branche – vermeldete im Oktober das höchste je in den USA ausgewiesene Quartalsergebnis eines Konzerns. Knapp zehn Milliarden US-Dollar »verdiente« das Unternehmen, das als Haupterbin der berühmt-berüchtigten »sieben Schwestern« gilt, zwischen Juli und September. Jene sieben Konzerne, deren Macht angeblich zerschlagen worden sein soll, hatten in den 60er und 70 er Jahren die Weltölindustrie in beispielloser Weise dominiert. Heute erledigen Exxon, BP, Shell, Chevron Texaco und ConocoPhillips diesen Job, assistiert von ein paar weiteren Großkonzernen aus Frankreich oder Rußland.
Doch nicht nur der Quartalsprofit von Exxon zeugt von der ungeheuren wirtschaftlichen Macht der großen Ölkonzerne. Das in Texas ansässige Unternehmen setzte in einem einzigen Quartal 100,7 Milliarden US-Dollar um, soviel wie das Jahresbruttoinlandsprodukt eine Schwellenlandes wie beispielsweise Chile.
BP und Shell haben allerdings keinen Grund, sich hinter Exxon zu verstecken. Auch die Nummern zwei und drei der Weltliga sind auf dem besten Wege, 2005 zum Superprofitjahr für ihre Konzerne und Aktionäre zu machen. Die britische BP wies im dritten Quartal 6,46 Milliarden US-Dollar Gewinn aus, ihre britisch-niederländische Konkurrentin Shell neun Milliarden. Beide Konzerne konnten damit ihre ebenfalls rekordverdächtigen Vorjahresergebnisse deutlich überbieten.
Ganz offensichtlich ist inzwischen, daß der enorme Anstieg des Ölpreises am Weltmarkt nicht unbedingt mit der Verknappung der Ressource oder höheren Aufwendungen zur Förderung zu tun hat. Die Preissteigerungen erwiesen sich auch 2005 in erster Linie als Instrument zur schamlosen Bereicherung derer, die am Ölhahn sitzen: und das sind neben arabischen Ölscheichs, russischen Magnaten und ein paar Regierungen vor allem die großen Mineralölkonzerne. In vielen Fördergebieten, vor allem beim Hauptöllieferanten Saudi-Arabien, belaufen sich die Förderkosten für ein Faß Öl auf deutlich unter einem US-Dollar. In Spitzenzeiten kostete das Faß (159 Liter) Erdöl 2005 jedoch über 70 US-Dollar. Selbst der inzwischen als Durchschnitt geltende Preis von 60 Dollar für 159 Liter Öl bedeutet im Vergleich zu 2004 eine Steigerung um 40 Prozent. Genau in diesen Dimensionen liegen auch die Profitsteigerungen der Konzerne.
Nun fragt sich, was die Profiteure alle mit soviel Geld anfangen? Die Konzerne schütten fette Dividenden aus und investieren in neue Fördergebiete. Die Staaten, wie z.B. Rußland oder Venezuela, bezahlen Schulden und legen Sozialprogramme auf. Auch bei Ölscheichs und Magnaten ist die Frage vordergründig leicht zu beantworten. Die einen bauen beispielsweise völlig sinnlose Millionärswohnparks und Luxushotels in die Küstenbrandung am Persischen Golf. Die anderen kaufen sich Jachten und Fußballklubs, hängen ihren Frauen Brillanten um den Hals und wissen vor lauter Reichtum nicht, was sie noch tun sollen.
Denn die größte Menge ihres aufgehäuften Geldes können jene Leute kaum noch sinnvoll investieren. Weltweit kursieren bei Zehntausenden Banken Billionensummen Geldes, die dadurch praktisch wertlos sind. Anderswo wird durch die seit mehreren Jahren laufende Umverteilung über hohe Öl- und damit Energiepreise, das Wirtschaftswachstum zum Teil empfindlich gebremst. Denn die Profiteure haben trotz gegenteiliger Bekundungen kaum Interesse, alternative Energien zu fördern, solange Dollar und Rubel rollen.
Auf eine Änderung dieser Entwicklung ist kaum zu hoffen, sieht man einmal von einer richtig fetten Weltwirtschaftskrise ab. Zwar könnten USA und EU der gnadenlosen Profitmacherei einen Riegel vorschieben, aber daran haben die Herrschenden in beiden Machtbereichen kein Interesse. Im Gegenteil. Je mehr wirtschaftliche Macht die Öl- und Energiebranche anhäuft, umso stärker wird ihr politischer Einfluß. Das wissen auch die Börsenmakler und Aktienzocker weltweit. Die goutieren diese Konstellation mit Aktienkursen der Ölkonzerne, die sich gewaschen haben. Keine andere Branche kann mit höheren Börsenwerten ihrer Spitzenunternehmen aufwarten, als die Ölmultis. Nicht einmal die ansonsten als besonders raffgierig geltenden Banken. So war Exxon 2004 405 Milliarden US-Dollar wert. Damit verwies die Ölfirma das als größtes Wirtschaftsunternehmen der Welt geltende Industrie- Finanz- und Medienkonglomerat General Electric (372 Milliarden US-Dollar) klar auf die Plätze. BP brachte es immerhin noch auf einen Börsenwert von 231, Shell auf 221 Milliarden Dollar.
Klaus Fischer, 05.11.2005
http://f27.parsimony.net/forum67590/messages/18382.htm