Greenspan dreht


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Neuester Beitrag: 26.06.02 20:27
Eröffnet am:12.03.02 22:31von: BigBoyAnzahl Beiträge:24
Neuester Beitrag:26.06.02 20:27von: hagenLeser gesamt:1.635
Forum:Börse Leser heute:1
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24 Postings, 8301 Tage BigBoyGreenspan dreht

 
  
    #1
2
12.03.02 22:31
an der Optimusmus-Schraube.
vier Prozent Wachstum der US Wirtschaft im ersten Quartal scheint möglich.

"Jüngste Daten legen immer stärker nahe, das der Aufschwung im vollem Gang ist,"
verkündete Greenspan dem Senat.
Erst eine Woche zuvor hatte er vor dem Repräsetantenhaus noch vorsichtig von Anzeichen eines Wendepunktes im Konjunkturzyklus gesprochen.
Normalerweise liefert Greenspan kurz darauf exakt den gleichen Bericht ab.

Diesmal nur eine Woche später drehte er kräftig an den Optimismus-Schrauben.
Viele Analysten, Politiker und Wirtschaftswissenschaftler drehen kräftig mit.

Meine bescheidene Meinung wir sehen nach einer kräftig gepuschten Erholung
die Tiefstände aus September 2001 im dritten oder vierten Quartal in diesem Jahr wieder.

Handele fast ausschließlich mit OS auf Dax, Dow oder Nasdaq.


Lieber 100 mal 10% als einmal 1000%

Gestern 538923 für 0,27 rein heute für 0,48 raus. Dax Put Citi

Könnte morgen nochmal gehen. Dax wird ca 1% zulegen. Laufzeit 18.03.02

Ps: Bin neu an Board
Good Trades Big Boy
 

13436 Postings, 8934 Tage blindfishhallo bigboy...

 
  
    #2
12.03.02 22:38
...dann erstmal recht herzlich willkommen! und viel glück bei deinen trades...

gruß, blindfish :-))  

24 Postings, 8301 Tage BigBoyKeiner zu Hause?

 
  
    #3
12.03.02 22:45
@blindfisch vielen Dank für die Begrüßung.

Ansonsten scheint sich ja keiner für neue Boardmitglieder zu interessieren,
oder schlaft ihr schon?

good trades
Big Boy  

2709 Postings, 8683 Tage brudiniWillkommen an Board BigBoy!

 
  
    #4
12.03.02 22:50
Die Überschrift kündigte ja nicht an, dass ein neues Mitglied zu uns spricht.
Hätte ja auch ein Fake sein können, wie "Greenspan dreht durch" oder "Greenspan dreht am Rad" usw.

Gruß
brudini  

197 Postings, 9058 Tage hagenHerzlich Willkommen, Big Boy ...

 
  
    #5
12.03.02 22:55
Du hast vollkommen Recht!
Der wahre Crash wird weiter hinausgezögert und somit immer gewaltiger! Unglaublich, jetzt schon wieder an der Optimismus-Schraube zu drehen. Ich vermute, Al überzieht und wird als Notenbankchef während der größten Weltwirtschaftskrise in die Annalen der Geschichte eingehen. Er hätte jetzt, auf dem Zenith seines Erfolges, lieber abtreten sollen!

MfG  

79561 Postings, 9167 Tage KickyAn der Wall Street sieht man zwar noch immer rot,

 
  
    #6
2
12.03.02 22:56
An der Wall Street sieht man zwar noch immer rot, aber nicht mehr ganz so rot

Andere Telekommunikations-Werte stehen am Dienstag ebenfalls unter Druck. Nachdem der Branchenriese Qwest
bereits am Montag 10 % verloren hat, geht es am Dienstag weiter bergab. Das Papier verliert um 4,5 %. Die US-
Börsenaufsicht SEC hat Ermittlungen gegen das Unternehmen aufgenommen und Bilanzunterlagen angefordert. Es geht unter anderem um einige Übernahmen aus dem Bestand des bankrotten Konkurrenten Global Crossing.

Ähnlich die Situation beim Konkurrenten Worldcom: Auch hier ermittelt die SEC in Sachen Bilanzen. Merrill Lynch reagiert mit einer Abstufung der Aktie auf „neutral“. Es sei nicht angemessen, den Titel weiterhin positiv zu bewerten, solange die Bilanz-Unklarheiten nicht geklärt seien. Die Nachrichten schicken das Papier auf Talfahrt – die Aktie rutscht um 13 Prozent ab.

Auch die Big Caps notieren im Minus. Der Software-Gigant Microsoft gibt 3 % ab, die Aktie leidet unter negativen Kommentaren von Goldman Sachs. Die Analysten befürchten, dass das Unternehmen für das Fiskaljahr warnen werde, obwohl man im laufenden Quartal die Erwartungen erfüllen könne.

Hinzu kommen schlechte Nachrichten für die PC-Branche aus dem Hause Deutsche Banc Alex Brown. Analyst George Elling senkt die Wachstumsaussichten für die Branche. Was die kurzfristige Entwicklung der PC-Industrie betrifft, sei Vorsicht angebracht. Für 2002 revidiert Elling die erwarteten Stückzahlverkäufe um 3 % nach unten. An den Prognosen und Ertragsschätzungen von Apple, Dell, Compaq und Gateway rüttelt der Analyst jedoch nicht. Dennoch notieren die Werte fast ausnahmslos im roten Bereich. Gateway verliert 4 %, Apple 3 %.

Nur IBM kann sich im grünen Bereich halten. Im Zuge der Enron-Nachwehen will nun auch „Big Blue“ eine detailliertere Bilanz vorlegen, um das Vertrauen der Investoren zu erhalten. Der nun vorgelegte erweiterte Jahresbericht ruft gemischte Reaktionen bei den Analysten hervor. Merrill Lynch gibt Entwarnung, bei IBM scheine auf den ersten Blick alles in Ordnung: „Wir sehen keine ,smoking guns’“. Prudential Securities bewertet die Aktie dagegen weiterhin mit „halten“. Die veröffentlichten Details würden keine Überraschungen beinhalten, demnach gebe es auch keinen Grund die Aktie heraufzustufen

das war Markus Koch heute abend bei Consors

und der greenspan war ja schon vor einigen Tagen,jetzt ist  Ernüchterung angesagt!  

24 Postings, 8301 Tage BigBoyVielen Dank

 
  
    #7
12.03.02 23:03
für die Begrüßung.

War zwar nicht so toll, aber trotzdem danke das Ihr mich im Club aufgenommen habt.
Bis Morgen guts Nächtle.
Lieber 100 X 10% als einmal 1000%

Good Trades
Big Boy  

197 Postings, 9058 Tage hagenMeine Devise ...

 
  
    #8
12.03.02 23:20
Lieber 100 X 1000% als einmal 10 %  

51345 Postings, 8930 Tage eckiHi BigBoy, Willkommen. :-)

 
  
    #9
12.03.02 23:49
Was für ein tratra erwartest du bei einer Anmeldung um 22:31?
Und das mit so einer Überschrift?

Grüsse
ecki  

214 Postings, 8467 Tage Monika@ Hgen, eine Frage :

 
  
    #10
13.03.02 00:45
Was verstehst du unter einem wahren Crash ?

Im Dow hatten wir einen 1929 , ohne Zweifel ... .

Danach war der grösste Crash der 30% Einbruch von 1987 !!!
Vielleicht mal einen Blick auf den Dow-Langfristchart werfen ?
Die Paniker sitzen in Frankfurt, nicht in New York ... .
Aber das war schon immer so, und ist nichts neues .

be inspired

M  

9161 Postings, 9173 Tage hjw2Hi BB..hört sich profimässig an..:-)) o.T.

 
  
    #11
13.03.02 01:48

24 Postings, 8301 Tage BigBoyDax

 
  
    #12
13.03.02 12:45
wie gestern angekündigt gleich 1% im Plus.

Futurehandel zur Zeit ohne Aussagekraft.

Werde zeitnah Einstieg bei Dax Put 538923 posten.
High Risk nur für starke Nerven.

Good Trades
Big Boy  

24 Postings, 8301 Tage BigBoyDax Put: Einstieg verpasst !

 
  
    #13
13.03.02 19:44
wäre zu schön gewesen grrrr.

Abstauberlimit bei 0,21 hat nicht geklappt.

Werde mich neu Positionieren Laufzeit vom OS 538923 ist zu kurz.

Merkt ihr was, die Märkte werden vom Smart Money schön oben gehalten, der Sack nach unten für Schortpositionen wird immer wieder zugemacht, obwohl die Wirtschaftsdaten grottenschlecht sind.


Sollte Dow erneut Anlauf auf die 10650 nehmen und diese nachaltig gebrochen werden ist der Weg frei bis  11000  

Korrektur kommt 100 % je später desto besser bis dahin lässt sich auch mit Calls gutes Geld verdienen.

Zeit für Calls meiner Meinung noch zu früh.

Wir sehen die Tiefstände aus September 2001 noch in diesem Jahr.

Big Boy

Auszug aus Godemode Trader
Die Ratio der gehandelten Aktienoptionen fällt trotz fallender Indizes ebenfalls weiter ab. Die Marktteilnehmer hedgen demnach weiter ihre Positionen.
Der Wert von aktuell 0,37 befindet sich dabei im stark bullischen Bereich und ist als Kontraindikator zu sehen. Im Sinne des kurzfristigen Sentiments spricht wenig für einen weiteren Upmove.

 

4312 Postings, 9221 Tage Idefix1Sehe ich auch so

 
  
    #14
13.03.02 19:50
daß die Kurse vor dem Derivate-Verfall künstlich hoch gehalten werden. Das rumpst sogar kurzfristig noch einmal, weil mir das Sentiment zu bullish geworden ist.  

24 Postings, 8301 Tage BigBoyDow doch abwärts?

 
  
    #15
13.03.02 19:56
Volumen und Momentum allerdings noch zu gering.

ab 21 Uhr sind wir schlauer dann drehen die Instis.  

4312 Postings, 9221 Tage Idefix1Igitt

 
  
    #16
13.03.02 20:02
DAX auf Tagestief geschlossen - wir machen alles den Amis um ca. 5 Minuten zeitversetzt nach.

Ist nur blöd, weil die Amis dann schon wieder nach oben drehen, während wir gerade am Tief sind. Umgekehrt läuft es genauso ab. Ist eigentlich für Trader ideal, da diese so knapp 5 Minuten in die "Zukunft blicken können".

Aber evtl. sind wir ja doch wieder verarscht worden und der DOW schließt noch 50-70 Punkte höher.

Trotzdem - Charttechnik riecht nach einem Move unter die 5200 im DAX - schon seit heute nachmittag 14:30 Uhr.  

24 Postings, 8301 Tage BigBoyGrennspan rudert wieder zurück.

 
  
    #17
1
13.03.02 20:26
Ich glaube der weiß nicht was loss ist und hat jetzt keinen Plan mehr!
Das könnte der Börse den richtigen Schub versetzen "abwärts"

Deutlich weniger euphorisch als noch in der vergangenen Woche äußerte sich heute der Fed-Präsident Alan Greenspan über die weiteren Wirtschaftsaussichten. Die Konjunktur beginne sich zu stärken, meinte er zwar, doch im Mittelpunkt seiner Rede zu einer Bankengruppe in Honolulu, die via Satellit übertragen wurde, standen die langfristigen Risiken, die der US-Wirtschaft drohen würden.

Als großes Risiko oder Zukunftsproblem sehe er die zunehmende Überalterung der US-Bevölkerung an. Immer mehr ältere Leute müßten von immer weniger arbeitenden Menschen versorgt werden. Daher sei die Politik gefragt, entsprechende Lösungsansätze zu präsentieren.

Ein weiteres Problem bilde die hohe Staatsverschuldung der USA. Diese sei von 95 Milliarden $ im Q3 des letzten Jahres auf voraussichtlich 106 Milliarden $ im Q4 angestiegen. Länder mit hoher Staatsverschuldung würden sich selbst in die Predouille manövrieren, und dieses Szenario drohe auch den USA.

© Godmode-Trader.de

 

4312 Postings, 9221 Tage Idefix1Geht es in der letzten Handelsstunde noch einmal

 
  
    #18
13.03.02 20:41
RUND in USA ?

Ich glaube daß ein paar Leuten heute noch der Kinnladen runterfällt - wobei die Chancen für die Bären seit heute nachmittag sprunghaft gestiegen sind.  

818 Postings, 9163 Tage Digedag@Monika

 
  
    #19
13.03.02 22:24
Klar sitzen die Paniker in Frankfurt ;-)))

Aber wie hat mal ein kluger New Yorker gesagt:
  "If you panic, panic first"

Und Hagens "wahrer Crash" kommt dann, wenn unversehens, völlig abartig unerwarteter Weise dieses exotische Gefühl auch mal bei den in New York sitzenden ausbricht.
 ... aber dann gilt:
     DOW ---> 1000 - in bekannten Worten "dausend"!  O-))
 

1934 Postings, 8601 Tage kalle4712@ BigBoy

 
  
    #20
13.03.02 22:57
Ob wir die Tiefstkurse nochmal sehen, weiß ich nicht. Aber eines weiß ich: Die antizyklisch Investierenden werden die Gewinner sein. Denn eines haben alle Aufschwung-/Abschwungphasen gemeinsam: Die Börsenkurse steigen/fallen bereits, wenn die Nachrichten aus der Wirtschaft (noch) sehr gut/sehr schlecht sind. Die Trendwende an der Börse tritt dann ein, wenn die Nachrichtenlage aus der Realwirtschaft extrem gut/schlecht sind.

Und jetzt haben wir die Situation: Die Stimmung ist schlecht. An einen nachhaltigen Aufschwung an der Börse glaubt kaum noch jemand. Stattdessen wird davon ausgegangen, dass die Entwicjlung der letzten beiden Jahre sich in die Zukunft fortsetzt. (Genau so war es auch im Frühjahr 2000: Die meisten wollten den Abschwung - wegen der guten Stimmung in der Wirtschaft - nicht wahrhaben.) Daher setze ich auf steigenden Kurse, wobei ich die alten "Lieblinge" (Microsoft, Sun, Oracle, Cisco etc.) meide.

Zu Greenspan: Du unterstellst ihm indirekt, dass er versucht, die Märkte wider besseren Wissens zu beeinflussen. Hat er ähnliches in der Vergangenheit bereits getan? Ich kann mich nicht daran erinnern. Erinnern kann ich mich aber daran, dass er bereits 1998/99 vor den überzogenen Aktienkursen gewarnt hat.

Ich denke, Du machst es Dir zu leicht.  

25551 Postings, 8600 Tage DepothalbiererWarum bekommt so ein Quark grüne Sterne??

 
  
    #21
13.03.02 23:03
Ich freue mich jedenfalls schon auf die nächste Pleite.
C 1 war gar nicht so schlecht zum Cash machen.
Gute Nacht !!  

24 Postings, 8301 Tage BigBoyMarktbeeinflussung

 
  
    #22
14.03.02 14:47
@Depothalbierer Quark gibst bei Müllermilch.

@kalle 4712 lies mal das über Grennspan

-Folgender Beitrag stammt aus einem Forum-


Neuorientierung
Nur unverbesserliche Anhänger der bisherigen Denkweise versuchen, mit Zweckoptimismus und Zurechtbiegen sämtlicher Tatsachenden Eindruck hochzuhalten, als sei alles noch beim Alten. Die jetzt ständig gebetsmühlenartig beschworene Frage des Vertrauens der Konsumenten ist der am wenigsten wirksame Faktor. Es fehlt nicht an Vertrauen, sondern an ganz anderen Dingen. In Wahrheit ist die Situation eine Folge von zu viel Vertrauen in die Fehlprognosen von Analysten und gewissen Ökonomen.

Das Dramatische ist, dass wir es hier nicht - wie allgemein erwartet - mit einer moderaten Abkühlung zu tun haben, mit dem als sicher angenommenen , sondern mit völlig anderen Erscheinungen.

So sind zum Beispiel die Gewinne der NASDAQ 100 Firmen nicht einfach zurückgegangen, sondern sie sind zusammengebrochen. Diese Unternehmen haben bisher im Jahr 2001 gleich viele Verluste gemacht, wie sie in Summe 1996 bis 2000 an Gewinnen erzielten.  

Mein Vorschlag ist, sich vollständig von den Denkweisen der letzten fünf Jahre zu trennen, sowohl bezüglich der New Economy, als auch bezüglich der Funktionsweise der Börsen und vor allem im Hinblick auf die als Folge dessen entstandenen Irrlehren betreffen die Corporate Governance, Shareholder Value und Wertsteigerungsstrategien waren von Anfang an falsch.  

Sie haben zu kollektiven Irrtümern geführt.
 
1. Unverstand und Dogmatismus
Selten zuvor und selten auf einem anderen Gebiet wurde so viel Unverständnis bewiesen, wie mit den Denksyndromen der letzten 5 oder 6 Jahre ... Wissenschaft kann ... nicht an Fehlerfreiheit und Wahrheit beurteilt werden, sondern an den Fragen, ob sie sich der Diskussion stellt, welche Gewicht das Argument hat und an der fortwährenden kritischen Prüfung von Behauptungen.

Gemessen daran ist die New Economy-Szene, die jetzt mit brachialer Wucht kollabiert, finsteres Mittelalter gewesen, bar jeder kritischen Auseinandersetzung, ein Sammelsurium von ungeprüften Behauptungen, deren hervorstechendes Merkmal die stete Wiederholung war ... inquisitorisches Totschweigen und Ächtung von Leuten, die es wagten, die Dogmen zu bezweifeln. Mit etwas zeitlichem Abstand wird wohl die zweite Hälfte der 90er Jahre als eine Periode wirtschaftlicher Kollektivirrtümer und allgemeinen Wahns in die Geschichte eingehen.
 

2. Ein Grundirrtum

Der vor sich gehende Wandel ("Grosse Transformation") ist tiefgreifend und geht an die Grundstrukturen der Gesellschaft. Sein sichtbarstes Ereignis ... war der Zusammenbruch der kommunistischen Systeme. Schon damit waren Voraussagen, Hoffnungen und Behauptungen verbunden, denen jeglicher Realismus fehlte. Die These des deutschen Altkanzlers Helmut Kohl von den in wenigen Jahren entstehenden "blühenden Landschaften" ist nur eine der bekannteren Ausformungen dieses Denkens gewesen.

Die treibenden Kräfte der "Großen Transformation" sind ... Technologie, Demographie, Ökologie und die weltweite Verschuldung.

Die erzwungene Einsicht in (die) Steuerungsfähigkeit ... hat zur Deregulierung geführt und zu dem, was Globalisierung genannt wird, beides in eine Form von primitivem und hemmungslosem, weil eben unregulierten Finanzkapitalismus mündend, den keiner der Denker des Liberalismus je gewollt hat und den auch keiner je verteidigt hätte.
 

(3) Nie mehr arbeiten müssen

3. Irrungen des ökonomische Denkens
Ein Faktor, der in dieser Situation Dominanz erlangen konnte, ist eine weit verbreitete, zuletzt alleinherrschende Art eines technokratischen ökonomischen Denkens. Es besteht ... aus einer Mischung von übersimplifizierter monetaristischer Theorie und naiver Statistik- und Zahlengläubigkeit. Eine der wesentlichen Kennzeichen dieser Denkweise ist die weitgehende Unkenntnis der ökonomischen Lehrmeinungen einerseits und - viel schwerer wiegend - der Wirtschaftsgeschichte andererseits. Das ist die entscheidende Ursache für die Fehleinschätzung des wirtschaftlichen Geschehens, für die Unfähigkeit zu vergleichen und somit für das Fehlen jeden Sinnes für vernünftige Proportionen.

Das Fehlen von Kenntnissen der Wirtschaftsgeschichte zusammen mit dem für den Monetarismus typischen Mangel an realwirtschaftlichen Kenntnissen ist auch der Grund dafür, dass die Möglichkeit von langfristigen Wirtschaftszyklen, wie etwa dem Kontratieffzyklus geleugnet wird.

4. Falsche Logik und kollektiver Wahn
Die durchaus richtige These des fundamentalen Wandels und der grundlegenden Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft von einer Industriegesellschaft zu einer auf Wissen basierenden Gesellschaft führte zu der dramatisch falschen Schlussfolgerung, dass dieser Wandel auch zu einer neuen Art von Wirtschaft führe, in der die bisher gültigen Gesetzmäßigkeiten aufgehoben seien.

Darüber hinaus wurde die Meinung propagiert, dass diese New Economy die schönste aller vorstellbaren Wirtschaften sein werde. ständiges Wachstum mit hohen Raten, jedoch ohne Inflation stete Produktivitätssteigerungen, aber ohne Arbeitslosigkeit; leichte Finanzierbarkeit jeder Geschäftsidee, freudige Aufnahme jeglicher Innovation auf den Märkten; ständig steigende Aktienkurse ... Vor allem und am wichtigsten:

die Konjunkturschwankungen sind für tot erklärt worden, auch dies zwar ohne jede Begründung, dafür aber umso lauter und öfter.

Schließlich glaubte jeder, an der Börse rasch reich werden zu können, ohne dafür arbeiten zu müssen - und in Folge überhaupt nie mehr arbeiten zu müssen. Woher die Wertschöpfung kommen sollte, wurde nicht gefragt. Der kollektive Wahn erfasste zum Schluss - und daher zu Höchstkursen - auch die konservativsten Pensionskassenverwalter, Pensionisten und Kleinsparer.

Es entstand ein perfektes Spiegelbild der späten Zwanzigerjahre des vorigen Jahrhunderts, inklusive der Schlagzeilen in den Medien. Wenn damals von einer "New Era" gesprochen wurde, gestützt auf die Innovationen von damals - Automobil und Radio - so war es diesmal die "New Economy" - mit Internet und Telekom.

Nur war diesmal alles "noch größer, noch schneller, noch höher..." Die Bewertungsexzesse waren unlimitiert... und die Gier von Publikum, Financiers , Analysten und nicht wenigen Managern war nicht nur ohne Maß, sondern wurde auch zur Tugend stilisiert.

Und ebenso salonfähig war es plötzlich, dass Ökonomen nicht mehr neutrale Beobachter und Kommentatoren waren, sondern auf den Lohnlisten der Wallstreet-Firmen standen, de facto zu deren Salesforce gehörten und ihre legitime Aufgabe in der Propagierung von verkaufsfördernden Gefälligkeitsmeinungen sahen. An die Stelle von kritischer Analyse und rechtzeitiger Warnung traten Schönfärberei, Schönrednerei und Schönrechnerei.

Es wird auch erinnerlich, dass es während dieser ganzen Zeit des kollektiven Irrglaubens Leute mit guter ökonomischer Ausbildung, klarem Verstand, kritischer Analysefähigkeit und dem Mut zur Publikation gab. Sie wurden genau so wenig gehört und ebenso schnell geächtet, wie Giordano Bruno und Galileo Galilei.
 

Niemand macht Gewinne

5. Amerikas Zahlen sind falsch
o Das vielgepriesene und naiv bestaunte amerikanische Wirtschaftswunder hat nie stattgefunden. (Massiv aufgebläht durch den Effekt des "hedonic price indexing")

o Es gab nie ein Produktivitätswunder, außer in dem kleinen Segment der Herstellung von Computern. (Verweis auf die Arbeiten von Prod. Robert Gordon, Northwestern University, Chikago).

o Die amerikanischen Gewinne waren kreativer Buchhaltung zu verdanken, aber nicht realer Wirtschaftsleistung (Stock Options und kreditfinanzierte Aktienrückkaufprogramme).

o Die Börsenhausse war nie auf echte Wertschöpfung gestützt, sondern auf die exorbitante Verschuldung aller amerikanischen Wirtschaft5segmente (3 Dollar Schulden = 1 Dollar zusätzliches BIP).

o Auch das vielgepriesene amerikanische Budgetwunder (gab es) nie. Die öffentliche Verschuldung Amerikas steigt nach wie vor und ist heute höher als zu jedem früheren Zeitpunkt.

o Die gesamten amerikanischen Wirtschaftszahlen der letzten 5 Jahre sind falsch oder wurden falsch interpretiert  und medienmäßig propagiert. (Werden inzwischen rückwirkend korrigiert)

o Es gibt keinen Punkt, in dem das amerikanische Management überlegen wäre.
 

6. Das Neue ist uralt
Das einzig Neue an der "New Economy" ist etwas Uraltes. Deregulierung, Globalisierung und Digitalisierung führen mehr als jede andere technische oder soziale Entwicklung bisher in die Nähe des ökonomischen Modells der vollkommenen Konkurrenz.

Dessen Hauptelemente sind - für jeden Ökonomiestudenten im dritten Semester bekannt - friktionsfreie Anpassung aller wirtschaftlichen Prozesse, Minimierung des Zeitbedarfs und Maximierung der Transparenz.

Ebenso klar sind aber auch die Folgen in diesem Modell: die Preise pendeln sich auf dem niedrigst-möglichen Niveau ein und niemand macht Gewinne.
 

(5) Politische Radikalisierung. Schuldenwirtschaft, Asset-Bubble, Deflation
Dass (der Zusammenbruch der Illusion) solange hinausgezögert und aufgeschoben werden konnte, ist in der historisch beispiellosen Schöpfung von Liquidität durch die US-Notenbank zuzuschreiben, zusammen mit den nachweislich seit langem getätigten direkten Eingriffen zur Stützung der Aktienbörse.

Dies hat zu einer vorher nie beobachteten Kreditausweitung und in Folge zu einer "Asset-Bubble" gigantischen Ausmaßes geführt, die durch keinerlei reale Wirtschaftsleistung gerechtfertigt war, sowie gleichzeitig zu jener massenpsychologischen Stimmung, in der jedes Risiko gering erschien, und der Glaube entstehen konnte, dass die FED immer als Retter bereitstehen würde und können.

Marktbeeinflussung!?
FED-Chairman Alan Greenspan, von der Finanzwelt und den Medien heroisiert wie vor ihm nur Abraham Lincoln und John F. Kennedy, hat gute Chancen, als Zerstörer der amerikanischen Wirtschaft in die Geschichteeinzugehen.

(Zusammenbruch der Finanzmärkte) ... mit all den Folgen, die mit Regelmäßigkeit an ein solches Ereignis geknüpft waren: eine langanhaltende Rezession, möglicherweise Depression und die Vernichtung eines Großteils der Vermögenswerte in einer Periode der Deflation.

Wie die Geschichte lehrt, bleiben solche Ereignisse nicht auf die ökonomische Sphäre beschränkt, sondern haben tiefgreifende Auswirkungen auf das soziale Gewebe der Gesellschaft, unter anderem dadurch, dass Alters- und Sozialversorgung gefährdet sind. Sie führen außerdem und aus diesem Grunde zum Risiko der politischen Radikalisierung.

Die Lehren hätten seit langem gezogen werden können, hätte man Japan und seine Wirtschaft studiert... nur einer dieser Faktoren wegfallen,
 

8. Gesetze der Wirtschaft sind Gesetze

Warum sich (wegen der "Grossen Transformation") aber die Gesetze der Wirtschaft verändern sollen, ist nicht zu verstehen. Die Preisbildung wird trotz aller Neuerungen durch Angebot und Nachfrage erfolgen; Verträge werden zu halten und Rechnungen zu bezahlen sein: Schuldner werden zu besichern und zu bedienen haben; Gläubiger werden exekutieren oder abschreiben müssen (etc.)

Gute Manager müssen unterschieden werden von Abenteurern und Egomanen.
 
 

9. Wahrer und falscher Liberalismus

Vor allem wird erneut zu lernen sein, dass eine freie Wirtschaft nicht durch Verzicht auf Regeln zu haben ist. Liberalismus hat noch nie Regellosigkeit bedeutet, sondern im Gegenteil...

Die Kernsysteme von Wirtschaft und Gesellschaft ... dürfen weder zum Spielball von intellektuellen Abenteurern und ihren ökonomischen Illusionen werden, noch der Gier der Finanzwelt, und auch nicht dem Größenwahn von Managern überlassen sein.

Wenn die größte Chance der Menschheit auf Frieden, Freiheit und Wohltand, die es je gab, nicht leichtfertig verspielt werden soll muss der Pseudoliberalismus durch den wahren Liberalismus ersetzt werden.
 

10. Fazit

In der gesamten Wirtschaftsgeschichte gibt es nicht einen einzigen Fall, wo finanzwirtschaftliche Exzesse gut ausgegangen wäre, wo es eine Stabilisierung auf hohem Niveau oder ein Softlanding gegeben hätte.

Es gibt auch keinen Fall, in dem die Exzesse, die jeweils auf der Hand lagen und leicht erkennbar waren, nicht damit gerechtfertigt worden wären, dass diesmal alles neu und daher ganz anders ist.  

Zusätzlich haben immer auch drei Turbotreiber an den Finanzmärkten eine entscheidende Rolle gespielt - Schulden, Gier und Angst.

Das Grundmuster ist immer dasselbe, nur die Erscheinungsform, die Verpackung, ist jeweils anders. Es ist schwer vorstellbar, dass die Professionalität des Entertainments, mit der die Börsen- und Finanzszenerie präsentiert wird, noch wesentlich übertroffen werden kann.  

Das wir erst zu Ende sein, wenn das programmierte Desaster perfekt ist.  

Dann werden n-tv, Bloomberg und CNBC leise die Tickerbänder abstellen, sagen wir, in zwei bis drei Jahren, weil bis dahin jedes Bearmarket-Rally noch Hoffnungen wecken wird.  

ENDE der Auszüge

Dem, was Prof. Malik geschrieben hat, ist nichts hinzuzufügen.  

Original:    Text entnommen aus dem Elliott-Wellen-Forum

 

 


 

 
 
 

9439 Postings, 8519 Tage Zick-Zockback 2 work

 
  
    #23
20.03.02 21:25

197 Postings, 9058 Tage hagenup o.T.

 
  
    #24
26.06.02 20:27

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