Golden Gate Brücke in Geldnöten


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Eröffnet am:13.12.02 09:37von: sir charlesAnzahl Beiträge:1
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13.12.02 09:37
Golden Gate Brücke in Geldnöten

San Francisco - Es ist kein billiges Vergnügen, das Wahrzeichen von San Francisco im Auto zu überqueren. Seit September kostet die Fahrt über die Golden Gate Brücke immerhin fünf Dollar, also rund fünf Euro. Die Betreiber der viel befahrenen Verkehrsader hatten den bisherigen Brückenzoll von drei Dollar kurzerhand fast verdoppelt. Doch dies reicht offenbar nicht, um das Millionenloch im Haushaltsdefizit des berühmten Bauwerks zu stopfen. Jetzt sollen die Besucher und Fußgänger angebettelt werden.

Nach einem Beschluss des Brückenvorstands sollen vom kommenden Frühjahr an - rechtzeitig zu Beginn der Reisesaison - Spendendosen an den Eingängen zu der knapp drei Kilometer langen Brücke angebracht werden. "Wenn jemand zwei Dollar reinsteckt, um sich an der herrlichen Brücke zu erfreuen, dann nehmen wir das gerne an", versicherte Vorstandsmitglied Maureen Middlebrook kürzlich der "New York Times".

Zwangsgebühr

Doch ein anderer Mitarbeiter hält die Bettelei auf der "großartigsten Brücke der Welt" für "beschämend". Nur durch lautstarken Protest empörter Radfahrer und Fußgänger wurden Pläne für eine Zwangsgebühr schnell wieder gestrichen.

"International Orange"

Ob sich die Bitte um eine freiwillige Spende auszahlen wird, bleibt abzuwarten. Immerhin lockte die Stadt San Francisco im vergangenen Jahr mehr als 15 Millionen Besucher an, von denen ganze Scharen zu dem 65 Jahre alten Wahrzeichen pilgerten. Die ständige Ausbesserung der Rostschutzfarbe "International Orange" macht nur einen Bruchteil der anfallenden Kosten aus.

Zur Erdbebensicherung müssten 160 Millionen Dollar investiert werden, zur Ausbesserung der tragenden Stahlkabel und des Bodenbelags weitere 80 Millionen. Die Brückenleitung prophezeit ein Defizit von knapp 300 Millionen Dollar in den kommenden fünf Jahren.

Seit den Terror-Anschlägen vom 11. September sind die Einkünfte - teils durch geringeren Verkehr - gesunken, die Ausgaben aber deutlich gestiegen. Allein die elfköpfige neue Sicherheitstruppe, die auf der Brücke patrouilliert, verschlingt im Jahr über eine halbe Million Dollar. Im vergangenen Monat stellte der Brückenverband bereits einige Buslinien ein, die das nördliche Marin County mit San Francisco verbinden.

Weitere Sparmaßnahmen

Von den Sparmaßnahmen könnten im nächsten Jahr auch die Fährverbindungen in der Bucht von San Francisco, die von den Brückeneinnahmen finanziert werden, betroffen sein. Die Prognose ist düster. Ohne neue Einnahmequellen ist in einem Jahr kein Geld mehr in der Kasse, um die Brückenmitarbeiter zu bezahlen, befürchtet die Verwaltung. Spenden sind erwünscht
 

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