Gibts den endgültigen SELL-OFF???Noch in der Woche
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 19.03.01 20:55 | ||||
Eröffnet am: | 19.03.01 15:10 | von: hartmoney | Anzahl Beiträge: | 11 |
Neuester Beitrag: | 19.03.01 20:55 | von: aapexx | Leser gesamt: | 1.214 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 2 | |
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DER NASDAQ-LAGEBERICHT
Es wird ein wackliger "ängstlicher" Montag (so CNNfn) an der Wallstreet. Die Futures (siehe unten) stehen zwar noch leicht im Plus, doch zwei Szenarios sind für die Nasdaq denkbar:
1.Wegen der freudigen Erwartung einer Zinssenkung (morgen ist die Sitzung der US-Notenbank) geht es erst mal hoch an der Nasdaq.
2. Die Ängste, daß Mr. Greenspan doch wieder enttäuscht, sind so groß, daß viele verkaufen wollen, bevor ein big selloff einsetzt.
Wie es letztlich kommt, weiß natürlich keiner.
Die schon übliche Gewinnwarnung ist auch schon da: Diesmal ist es der Hersteller fiber-optischen Equipments Corning.
Alle Augen richten sich jetzt auf Mr. Greenspan. Viele erwarten - bzw. hoffen auf - eine 75-Punkte-Zins-Senkung (Ergebnis wird Dienstag um 20.15 unserer Zeit verkündet).
Heute morgen meldete CBS marketwatch, daß eine Senkung um nur 50 Punkte wohl einen selloff zur Folge hätte. Das würde auch den Neuen Markt noch weiter in den Sumpf ziehen. CBS zitiert einen US-Ökonomen mit dessen Aussage: "Greenspan hat gezeigt, daß er bereit ist, die Märkte zu enttäuschen." Eine Mehrheit von US-Ökonomen gehe von (nur) 50 Punkten aus, heißt es weiter. Und eine wachsende Minderheit fordere 75 points.
Rational erklären läßt sich der andauernde selloff schon lange nicht mehr. Die Wallstreet ist eben schwer krank, das Vertrauen der Investoren, daß es wieder aufwärts gehen kann, angeschlagen. Grund zu neuer Panik gibt es eigentlich nicht. Die ständigen Gewinnwarnungen sollten längst eingepreist sein.
Die Nasdaq100-Futures stehen zur Zeit bei 1.682 = 0,5 %. Der Nikkei (Tokio) fiel nach anfänglicher Erholung zurück und schloß bei minus 0,3%.
Was meint Ihr?
hartmoneygrüsse!
Gruß
Franz
Ein Test der Marke von 1.750 Punkten ist sehr wahrscheinlich
Die US-Technologiebörse Nasdaq notierte am Freitag erneut tiefer und bestätigt damit die negative technische Lage. Neue Tiefstände bringen aber immer zusätzliche negative Signale mit sich, sodass sich die technische Verfassung der Nasdaq weiter verschlechtert hat. Die Suche nach dem Boden dauert noch an. Der finale Ausverkauf lässt bisher auf sich warten.
Die braune Abwärtsgerade half der Nasdaq am Freitag zur Eindämmung des Kursverfalls. Erneut dürfte die Gerade, die nun bei 1.850 Zählern verläuft, als Unterstützung auftreten. Die zweite kurzfristige Abwärtsgerade (gelb) bei 2.050 Punkten nimmt die Position eines Widerstands ein.
Die Notierungslücke zwischen 2.004 und 2.041 Punkten (blau) ist weiterhin offen, und das obwohl die Nasdaq dreimal die Chance hatte, sie zu schließen. Wie am Freitag schon erwähnt, ist das ein schlechtes Zeichen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Lücke und das Gap zwischen 2.124 und 2.161 Zählern so genannte Measuring Gaps darstellen, die einen weiteren Kursverfall indizieren. Oft treten diese Gaps in der Mitte einer Trendbewegung auf.
Die Zone bei 1.930 Punkten konnte am Freitag ihre Funktion als Unterstützung nicht bestätigen. Vielmehr entpuppte sich dieser Bereich im Intradaychart als Widerstand. Diese Marke gilt weiterhin als Widerstand. Weitere Hürden warten bei 2.000 Punkten und bei 2.250. Unterstützung ist auf dem Wochenchart zu erkennen.
Die Markttechnik will an allen Ecken und Enden verkaufen. Der 90-Tage-GD, der 200-Tage-GD und der Aroon signalisieren einen Abwärtsmarkt. Der MACD generiert ein Verkaufssignal. Ebenso steht der kurzfristige ProjectionOscillator auf „verkaufen“. Die Umsätze hielten sich in den vergangenen Tagen in etwa auf konstantem Niveau.
Der Wochenchart zeigt die nun markantesten Unterstützungszonen. Sie liegen bei 1.750 Punkten und bei 1.450 Punkten. Bei weiter sinkenden Kursen sollte eine dieser beiden Bereiche Anlass zur Bodenbildung geben oder zumindest den Grund für eine Rebound-Bewegung darstellen. Auf Wochenbasis erkennt der Aroon ebenfalls einen Abwärtsmarkt.
Fazit: Fallende Kurse sind weiter wahrscheinlich. Ein Test der Marke von 1.750 Punkten dürfte bald anstehen.
Der Chart des NASDAQ Composite Index verheißt nichts Gutes. Zuletzt wurde die Unterstützung U3 im Wochenchart unterschritten. Als nächste Unterstützungen kommen die Linien U2 bei 1.770 und U1 bei 1.745 als mögliche Punkte für eine Bodenbildung in Frage. Der kurzfristige Abwärtstrend ist weiter intakt. Erst ein Bruch dieser Trendlinie wäre der Auslöser für eine Erholung. Diese könnte kurzfristig bis an den Widerstand W4 bei ca. 2300 Punkten heranreichen. Am mittel- und langfristigen Trend würde das jedoch nichts ändern. Der große Abwärtstrendkanal läßt viel Spielraum für eine Seitwärtstendenz über ca. 6-9 Monate.
Die Indiaktoren sind, außer der Stochastik, weiter überverkauft. Zu erwartende Kaufsignale, werden aber nur in Zusammenhang mit einem Bruch des Abwärtstrends für einen deutlichen Impuls sorgen. Ansonsten sind diese eher mit Vorsicht zu genießen, da es sich um Fehlsignale handeln könnte. Das langfristige Indikatormodell signalisiert unverändert Verkaufen für den Index.
Die erwartete Zinssenkung am kommenden Dienstag könnte ein Auslöser für eine kurze Erholung sein. Problematisch ist jedoch die Situation beim Dow Jones Index. Ein starker Indexeinbruch würde auch die NASDAQ weiter in Mitleidenschaft ziehen. Tägliche Meldungen über Gewinn- und Umsatzwarnungen für die Zukunft erschweren weiterhin eine Indexerholung. Sicher ist nur, dass es irgendwann vorbei ist und die Kurse auf negative Nachrichten nicht mehr reagieren werden. Diese Situation scheint aber noch nicht vorzuliegen.
Fazit
Es ist keine Bodenbildung in Sicht. Sämtliche Fakten deuten auf eine unveränderte Schwäche des Index hin. Damit bleibt das Urteil weiter negativ. Käufe sind eher spekulativeren Anlegern vorbehalten. Längerfrisitge Anleger bleiben der NASDAQ fern und halten Cash bzw. investieren in Anleihen.
Signal 6-9 Monate: Verkaufen
mfg Fips17
Wie ich in den vergangenen Ausgaben vereinzelt gesagt hatte, fehlt dem Handel noch der finale Sell-Off – die endgültige Kapitulation. Aber vielleicht wird es die ja gar nicht geben. Eine Reise in eine andere (üble) Börsenphase zeigt, wie unmöglich es für den Einzelnen ist, den Boden im Markt zu finden.
Am 29.10.1929 fiel der Dow Jones um 30,50 Punkte auf 230,10 Punkte und verlor somit an einem einzigen Handelstag 11,7 Prozent. Zwei Wochen später verlor der Index – damals noch unter anderem mit Eisenbahnaktien bestückt – an einem Tag weitere elf Punkte – gemessen an dem Stand vor dem ersten Blow-Out ein Verlust von satten 23,7 Prozent!
Im darauffolgenden Jahr versuchte sich der Index an einer Rallye, brach aber bis zum 09.10.1930 schließlich auf 192 Punkte ein. Seinen endgültigen Tiefstand erreichte der Dow Jones erst weitere 24 Monate später bei 53,90 Punkten. Auf der Suche nach dem Boden dürfte der eine oder andere Hassadeur Haus und Hof verspielt haben.
Fazit: Die Suche nach dem punktgenauen Aufschlag der Börsen ist völlig zwecklos. Besser ist es, eine nachhaltige Erholung abzuwarten und dann erneut zu investieren. Der Vorteil dieser Strategie ist ganz einfach: Sie haben noch Geld, das Sie investieren können.
Denkt mal drüber nach! Es bleibt Beartime!
mfg aapexx