Fünf Nasdaq-Aktien unter Volldampf
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Eröffnet am: | 13.06.03 17:52 | von: Der Bauer | Anzahl Beiträge: | 1 |
Neuester Beitrag: | 13.06.03 17:52 | von: Der Bauer | Leser gesamt: | 1.650 |
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von Stock-World
Die Börsenindizes weltweit haben gedreht, allen voran marschiert die Nasdaq. Wegen der nach wie vor fortbestehenden Unsicherheit über die fundamentale Entwicklung von Wirtschaft und Unternehmen halten sich die Anleger bei ihren Investments vor allem an Trends. Springt eine Aktie an, springen weitere Anleger auf.
Es ist in diesem Marktumfeld durchaus ein probates Mittel, Aktienkäufe hauptsächlich mit Blick auf die Charts zu treffen und auf Momentum-Plays zu wetten. Überdurchschnittliche Kurschancen haben Aktien, die Relative Stärke zum Gesamtmarkt aufweisen und ein weiteres gutes Zeichen ist es, wenn die Papiere zuletzt neue 52-Wochen-Hochs markierten.
Wer sich auf Momentum-Trades einlässt, muss aber konsequent handeln. Das bedeutet, wenn das Momentum nachlässt, der Aufwärtstrend bricht, heißt es aussteigen, ebenfalls ohne lange Analyse der Fundamentaldaten. Bei der Vielzahl von attraktiven Charts kann ein Blick auf das Geschäftsfeld und die Bewertung gleichwohl eine Hilfestellung bei der Auswahl der kaufenswerten Papiere geben. Stock-World stellt Ihnen im Folgenden 5 Nasdaq-Granaten vor.
Hochexplosive Papiere
Ist es der Firmenname, der die Aktien von Matrix Service auf immer neue Höhen treibt? Nein, es sind die optimistischen Prognosen des Managements, die der Aktie in kurzer Zeit zu einer Verdopplung von acht auf 16 Dollar verholfen haben. Die Konzernleitung hat im Mai die Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2004 mit 1,50 bis 1,60 Dollar je Aktie angegeben, Analysten hatten bis dahin mit 1,35 Dollar gerechnet. Im Geschäftsjahr 2003 wird Matrix Service voraussichtlich gut 90 Cents je Aktie verdienen.
In welcher Branche lassen sich auch bei Wirtschaftsflaute derartige Gewinnschübe erreichen? In einer Nische des Baugewerbes. Matrix Services ist auf Bau und Wartung von Tankanlagen für die Öl- und Chemieindustrie spezialisiert, arbeitet aber auch für Städte und Gemeinden, beispielsweise beim Bau von Wassertanks. Der Gewinnsprung resultiert nicht zuletzt aus einer Übernahme im Februar.
Die Kurse werden bei diesem Geschäftsfeld nicht in den Himmel wachsen. Die Bewertung - KGV trotz Kursverdopplung bei 10 - zeigt aber, dass noch Raum für höhere Notierungen da ist. Zudem dürfte Matrix Services noch profitabler arbeiten, wenn erst mal die Konjunktur anspringt.
Technologiewerte gesucht
Sonus Networks ist eine echte Turnaround-Story. Notierte die Aktie vor einem Jahr noch bei 0,18 Dollar, steht der Kurs mittlerweile wieder bei 5,11 Dollar. Die Firma vermarktet Technologien zum effizienteren Versand von Sprache über Netzwerke. Da hauptsächlich Telefonkonzerne und Serviceprovider auf der Kundenliste von Sonus stehen, wurde man in der Vergangenheit hart vom Nachfrageschwund im Telekomsektor getroffen.
Inzwischen haben sich die Aussichten wieder deutlich verbessert.
Trotzdem wird die Firma wohl nicht vor Ende 2004 in die Gewinnzone zurückkehren. Der steile Kursanstieg geht neben der Turnaround-Fantasie hauptsächlich auf das Konto von Momentum-Anlegern. Sie kaufen Aktien aufgrund von rein charttechnischen Aspekten. Neben dem riesigen Beta-Wert von 7,03 (das Beta misst die Sensivität eines Wertpapiers auf Kursveränderungen. Ein Beta über 1 bedeutet, dass Papier reagiert stärker als der Gesamtmarkt) war dies auch der Grund, warum Stock-World die Aktie Mitte Mai als Spezialtipp bei einem Kurs von 3,79 Dollar empfahl. Seitdem verbuchte der Wert ein Plus von 35 Prozent. Angesichts der immens hohen Bewertung von Sonus sollten Anleger bei einem Nachlassen des Momentums aber Kasse machen.
Bankrate ist ein Anbieter von Online-Finanzinformationen. Auf seiner Internetseite Bankrate.com vergleicht das Unternehmen die Angebote von über 4.800 Geldinstituten in den USA. Die Kunden können sich unter anderem über die günstigsten Hypothekendarlehen, den billigsten Autokredit und die besten Kreditkarten informieren. Besonders zu Gute kommt dem Unternehmen der anhaltende Bauboom in Amerika.
Trotz eines Anstiegs in den letzten 52 Wochen von 1,01 auf 10,70 (!) Dollar ist die Aktie nicht zu teuer. Im letzten Jahr verdiente Bankrate 0,32 Dollar pro Aktie und schraubte die Erlöse auf 26,6 Millionen Dollar nach oben. Obwohl für 2003 noch keine Analystenschätzungen verfügbar sind, rechnen wir dank des niedrigen Zinsniveaus in den USA mit einer weiterhin starken Kreditnachfrage. Der Umsatz sollte sich in 2003 auf mindestens 35 Millionen Dollar erhöhen, der Gewinn auf etwa 0,60 Dollar pro Anteilsschein klettern.
Small Caps mit Potenzial
Wie Schmidts` Katze geht die Aktie von Sigma Design ab. Von vier auf zwölf Dollar verdreifachte sich der Kurs seit März. Dadurch ist das Börsengewicht auf 200 Millionen Dollar gestiegen, der Umsatz erreichte im letzten Quartal bescheidene 7,8 Millionen Dollar. Dafür sind die Wachstumsraten beeindruckend und erinnern an die guten alten Zeiten in der IT-Branche. Sequenziell stiegen die Erlöse um 17 Prozent, im Vergleich zum Vorjahr um 127 Prozent. Das Unternehmen arbeitet zudem profitabel.
Sigmas Produkte - Chips und Software - werden immer stärker nachgefragt und haben eine große Zukunft vor sich. Halbleiter und Software des Unternehmens werden unter anderem in DVD-Playern eingesetzt und ermöglichen dort das störungsfreie Abspielen verschiedener Filmformate. Auch beim Empfang von Digitalfernsehen kommen die Produkte zum Einsatz. Nicht nur der Chart, auch die Geschäftsaussichten sind positiv.
Computer Access ist Anfang Mai angesprungen und seither von 2,20 auf knapp drei Dollar gestiegen. Am Dienstag hat der Small-Cap-Wert dann einen Satz von drei auf 3,42 Dollar gemacht - allerdings wie allgemein bei dem Titel bei niedrigen Umsätzen. Computer Access hat zu Wochenbeginn an einer Technologiekonferenz teilgenommen. Unter Umständen hängt der Kurssprung mit dem Verlauf des Kongresses zusammen.Des weiteren wird darüber spekuliert, dass Computer Access ein attraktives Übernahmeziel sei.
Das Hightech-Unternehmen entwickelt unter anderem Test-Software für USB- und Bluetooth-Schnittstellen. Das Geschäft ist zukunftsträchtig, in der IT-Flaute stagnierte der Umsatz von Computer Access aber auf niedrigem Niveau: Gut drei Millionen Dollar setzt die Firma im Quartal um und macht dabei leichte Verluste. Eine attraktive Braut wäre Computer Access dennoch. Bei einer Marktkapitalisierung von 66 Millionen Dollar bringt das Unternehmen 44 Millionen Dollar Cash mit.
Computer Access ist eine spannende Geschichte, wegen des niedrigen Handelsvolumens ist ein Kauf aber mit erheblichen Risken verbunden. Kippt der Trend, ist es schwierig zu einem guten Preis auszusteigen.