Freundschaft mit USA: Definitionsfrage
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 22.04.03 22:39 | ||||
Eröffnet am: | 27.03.03 10:31 | von: BRAD PIT | Anzahl Beiträge: | 21 |
Neuester Beitrag: | 22.04.03 22:39 | von: Del Fuehlel | Leser gesamt: | 1.939 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 1 | |
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Nehmt euch bitte etwas Zeit, bevor jetzt geschrien wird: "Noch so ein Ami-Hasser".
Die Freundschaft zwischen Deutschland und den USA wird dieser Tage auf eine harte Probe gestellt.
Zeit sich über die Grundsätze dieser Freundschaft ein paar Fragen zu stellen.
Es gibt viele unserer Bürger, die über das NEIN der Bundesrepublik zum Irak-Krieg entsetzt sind und die der Meinung sind, dass wir zu unseren amerikanischen Freunden stehen sollten.
Zunächst einmal kann man sagen, dass es diese Leute ehrt, dass sie um ihre Freundschaften kämpfen und zu ihren Freunden stehen. Wer möchte nicht so gute Freunde wie Euch haben, denen Treue und Ehre noch was zählt.
Aber: Wer ist das eigentlich- "UNSERE US-FREUNDE" ?
Es geht hier hauptsächlich um die Regierung der USA. Also um Bush und seine Berater.
Als Präsident der USA vertritt Bush jedoch das amerikanische Volk und die müssen sich Bush´s Aktionen zurechnen lassen.
Die Amis sind besonders seit 1945 unsere Freunde. DAmals kamen sie als Befreier in unser Land und wir schulden ihnen dafür Dank.
Allerdings war der US-Einsatz im 2. Weltkrieg nur an 2. Stelle ein Befreiungskrieg und diente an 1. STelle der Wiederherstellung des politischen Gleichgewichts der Welt, bzw. Eindämmung der Nazis. DAss dabei das deutsche Volk befreit wurde war eben ein Nebenprodukt.
Danach haben uns die Amis vor den kommunistischen Sovjets beschützt. Auch dafür schulden wir ihnen Dank. Allerdings haben die AMis dabei hauptsächlich ihre Marktwirtschaft schützen wollen. Der Kommunismus schließt bekantlich die Marktwirtschaft aus und zudem lebt der KApitalismus vom Handel zwischen verschieden Staaten.
Man braucht dafür nun mal Partnerländer, die einem die Rohstoffe günstig liefern und weiterhin Abnahmemärkte, in die man fleißig exportieren kann.
Der Anteil an Nächstenliebe ist hier also kaum messbar.
Patriotisch sind die AMis: Auf den ersten Blick ganz schön. Patriotismus heißt aber eigentlich nur "Unser LAnd" und der Rest der Welt.
Wir in Deutschland haben seit 1945 verständliche Probleme mit dem Patriotismus, aber denoch sollte man versuchen das Thema zu analysieren.
Die Amis haben in jedem Hinterhof eine Fahne hängen, schwören morgensin der Schule auf Fahne und Vaterland und selbst ein Dorf-Minigolf-Turnier begint dort mit dem singen der Nationalhymne. Makaber finde ich dabei, dass das bei uns unter Onkel Adolf auch nicht anders aussah. Ist es keine Gehirnwäsche?
Wir haben uns zwischenzeitlich sogar "freiwillig" zu einem US-Bundesstaat entwickelt. Wir lieben Cola, McDonald´s, US-Musik, Hollywood-Filme, schauen deren Soaps, sprechen englisch und unsere Jugend übernimmt sogar die sprachliche Rap-struktur.
Wir beherbergen US-Stützpunkte auf unserem Land (so kann man es nämlich auch mal sehen)
All diese Dinge haben die AMIS aber nicht erfunden, damit wir Spass haben.
Wir konsumieren all das völlig unbefangen und zahlen sogar dafür.
Wie sieht es umgekehrt mit der "bewußten" Freundschaft aus?????
Immerhin sind wir in Europa auch die Ursprungs-Heimat-länder der AMIS.
- Kaum ein AMI findet Deutschland auf Anhieb auf dem Globus.
- Deutsche Musik hören die Amis bestenfalls als Gaudi
- Europäische Kino-KAssenknüller werden "extra" in Hollywood nachverfilmt und wir schauen uns dann sogar noch diese Versionen mit an.
- 80 % der AMis sprechen nur englisch
- 80 % der Kongressabgeordneten sind stolz darauf keinen Reisepass zu besitzen /Quelle: Stern 2002)
Wichtige Themen unserer Kultur weden dort ohne großes Echo missachtet:
- Atom-Abrüstungsverträge einfach aufgelöst
- Internationalen Strafgerichtshof haben sie verdammt
- Klimaschutzabkommen haben sie nicht unterschrieben und letztes Jahr sogar in den USA 80% der Umweltvorschriften für ältere Fabrikanlagen aufgehoben.
etc. etc..
Und nun der Irak-Krieg.
Wir wagen es unsere Zweifel zu äußern. Ob es politisch nun richtig war, das will ich hier bewußt nicht erörtern.
Dazu gibt es andere Threads.
Aber mich schockte Bush schon vor 2 Jahren, als er klar sagte: "Wer nicht für uns ist, der ist gegen uns".
Irritieren tat mich zudem, dass man die Gründe für den Krieg 7 Mal geändert hat.
Im Privatleben sind das schon Punkte, die zu einer klaren Auseinandersetzung führen würden.
Nun stellen die Amis auch noch offiziell NOTO und UNO in Frage. Selbst wenn diese Institutionen "durch das Verhalten der Amis" jetzt wirklich bedroht sind, finde ich es pervers, dass die Amis mit dem Thema so rücksichtslos prahlen.
Selbst dem guten Tony Blair wollte man gestern in Washington nicht genau mitteilen, ob EU, Europa, oder NAto beim Wiederaufbau Iraks eine Rolle spielen werden.
Dabei kämpfen und sterben im Irak derzeit auch britische Europäer.
Weitere Respektlosigkeit ist, was sich inzwischen in der Umsetzung der "Abkopplung der Amis von den Ex-Freunden" wirklich geatn hat, bzw. umgesetzt wurde.
Gestern besuchte Bush abmarschbereite US-Soldaten. Es wurde Freedom-Toast serviert, die vor kurzem noch "French -Toast" hießen.
Im US-Fernsehen laufen inzwischen Werbeclips für die US-Autoindustrie: Gezeigt werden 4 Autos, Merzedes-BMW-AUDI-PEUGEOT mit der Frage "Wollen sie wirklich ein ausländisches Auto kaufen?"
Vielleicht denken wir mal darüber nach, während wir eine Cola trinken und mit Pop-corn einene Hollywood-Film im Kino anschauen.
Eine Stadt in der Stadt, mit eigener Versorgung, Kultur, usw.
Es gab ertaunlicherweise so gut wie keine Berührungspunkte mit der hiesigen Bevölkerung.
Man lebte nebeneinander ohne sich zu beachten.
Hatte man doch mal Kontakt mit Amerikanern, so waren die immerhin so ehrlich, nicht zu behaupten, dass sie wegens uns Deutschen hier waren.
Sie taten nur ihren Job.
Deshalb erinnert mich dieses Wort von der "Deutsch-Amerikanischen Freundschaft" auch nur an das alljährliche "Deutsch-Amerikanische Volksfest", kurz "Ami-Mess" genannt,
mit Hot-Dogs und amerikanischer Eiscreme.
Aber auch dort blieb man sich fremd.
die sich durch die Umbenennung von Produkten und
Boykottaufrufe noch hochschaukelt.
Mit meinen Amerikanischen Freunden habe ich noch keine
negativen Erfahrungen bei dieser Thematik gemacht, denn
die stehen dem Krieg eher neutral bis skeptisch gegenüber.
Die meiste Aufmerksamkeit wird immer den Extrempositionen geschenkt
bei denen wie bei uns. Obwohl dahinter nicht immer die Mehrheit steht
Bitte holt dies jetzt nach und gebt ihm mindestens 3 Grüne. Bitte tut dies zu Liebe der anderen Arivaner, die sich sonst wieder den ganzen Nachmittag die Selbstbeweihräucherung anhören müssen und das ständige hochholen dieses Threads durch braddie, verbunden mit dem Klagen das keiner seine Leistungen honoriert.
Also Moderatoren, springt über euren Schatten und laßt es grüne Sterne regnen.
Eine aktive Beteiligung Deutschlands an
einem Irakkrieg, der nicht durch UN-Beschluss
zustande kommt, wäre nicht möglich.
Begründung: Artikel 26 GG und die sich daraus
ergebenenden verfassungsrechtlichen Möglichkeiten.
Konsequent wäre Schröder und Co. gewesen, wenn sie
dieses Argument gebraucht hätten:
"Mr. President, wir können aus verfassungsrechtlichen
Gründen nicht an dem Krieg teilnehmen!"
Dann wäre auch die deutsch-amerikanische Freundschaft
nicht lädiert.
So etwas nennt man dann "Diplomatie".
Viele Grüsse nach HH
Außerdem verstehe ich dich so, dass du nach der "Besten Ausrede" für Schroeder suchst und ich hingegen meine "Echte Freunde" wären anders miteinander umgegangen.
2002 exportierte Deutschland in die USA
Waren im Wert von 66 Milliarden €.
Dagegen exportierten die USA nach Deutschland
Waren im Wert von 40 Milliarden €.
Moralisieren und Motive krampfhaft Vermuten,
ist nicht mein Ding.
Die Wirtschaft interessiert sich für Umsätze, Gewinne usw.
Viele Grüsse
2. Selbst wenn es dabei zu einem Aussenhandelsdefizit kommen könnte, egal. Es ist eine Frage der Selbstachtung. Respekt der auf Wirtschaftsmacht beruht hat nichts mit Freundschaft zu tun.
Hier geht es um einen Kampf der Kulturen, bzw. die Komplexe einer Nation, die erst 200 Jahre Kultur und Geschichte nachweisen will (-kann), weil sie ihre alte Kultur und Wurzeln mit Gewalt abgeworfen hat.
Wozu sind aber Geschichte und Kultur wichtig?
Naja, wenn man bedenkt, dass jeder Mensch im Schnitt nur 75 Jahre alt wird und in seiner Kindheit erstmals die Grundkenntnisse der Lebensnotwendigkeiten erwirbt,
dann sind Kultur und Geschichte schon wichtig, als "Orientierungshilfe" und zur Vermeidung der Wiederholung aller Fehler der Menschheitsgeschichte.
Dinge die allgemeingültig als "negativ" herausgestellt worden sind, soll man so eher erkennen.
Nehmen wir ein Beispiel:
" Die EITELKEIT "
Alle Dichter, Schriftsteller und Propheten haben uns stets geprädigt, was für eine negative Eigenschaft "Eitelkeit" ist.
Die Zeit des Sonnenkönigs in Frankreich, mit den gepuderten Gesichtern, Perücken und aufwendigen Kostümen mit engen Korsagen und einer Oberschicht, die ziemlich sinnlos den Luxus fröhnte ist in unserer Kultur unvergessen.
Wenn man nun aber in die USA fliegt, dann stellt man schon seit Jahren fest, dass es dort eine Fitnesswelle gab, die sich inzwischen zur "Eitelkeitswelle " entwickelt hat. Aus sportlichen Anreizen wurde jetzt eine Schönheitswelle mit Silikonbrüsten, Fettabsaugung, Haarverpflanzugen und Po-straffungen. Ohne gebleichte Zähne mag man in New York überhaupt nicht mehr lächeln.
Das ist nun das, was der neue Kontinent uns unter anderem bringen kann und wir im alten Europa nehmen alles blauäugig und bewundernd an, ohne uns unserer "älteren" Kultur zu besinnen.