US-Aktien nach Chapter-11-Pleiten


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Neuester Beitrag: 20.09.19 19:51
Eröffnet am:18.01.07 11:00von: Anti Lemmin.Anzahl Beiträge:38
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80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingUS-Aktien nach Chapter-11-Pleiten

 
  
    #1
16
18.01.07 11:00
Immer wieder lese ich in Foren, dass Leute Aktien von US-Firmen kaufen, die unter Chapter 11 stehen - z. B. Delta Airlines, Delphi (US-Autoteilehersteller) und Calpine (US-Kraftwerksbetreiber). Davor möchte ich eindringlich WARNEN, weil Aktien von Firmen, die unter Chapter 11 stehen, fast immer wertlos sind und irgendwann ge-delistet werden.

Chapter 11 - de facto eine "Pleite" - ist der US-Gläubigerschutz, der US-Firmen erlaubt, ihre Geschäfte weiterzuführen, ohne die alten Schulden bedienen zu müssen. Schuldner (z. B. Anleihehalter) müssen für die Zeit unter Chapter 11 auf die Rückzahlung der Schulden verzichten und "stillhalten". Kommt die Firma irgendwann aus Chapter 11 heraus, erhalten die Anleihehalter meist NEUE Aktien - die aber zunächst weniger Wert sind, als es dem ursprünglichen Wert der der Ex-Anleihen entsprach. Diese NEUEN Aktien haben dann aber ein stärkeres Wachstumspotenzial, weil die Fa. ja durch Chapter 11 die Schulden - und zudem die Pensionsverpflichtungen! - losgeworden ist.

ALT-Aktionäre hingegen enthalten fast immer nichts. Ihre Alt-Aktien werden nicht in die NEUEN Aktien umgewandelt. Irreführenderweise haben die NEUEN Aktien oft wieder das "alte" Kürzel - es sind aber ANDERE Aktien.

Was passiert nun während und nach Chapter 11 mit den Altaktien? Sie haben ja scheinbar immer noch Wert, weil sie an Bulletin Boards gehandelt werden und sogar auf positive News hin steigen. Das Ganze ist jedoch pure Illusion. Dass solche Aktien ungeachtet ihrer Wertlosigkeit in luftige Höhen spekuliert werden, darf man zum einen der Unkenntnis der Käufer, zum anderen dem gegenwärtigen "irrationalen Überschwang" an der Börse zurechnen.

Betrachten wir das Beispiel Calpine (siehe mein Thread: http://www.ariva.de/board/218227). Der US-Kraftwerksbetreiber ging im Dezember 2005 unter Chapter 11 (ich empfahl im Thread bereits im Sommer bei Kursen von 3 Dollar den Ausstieg, siehe dort). Calpine war hochverschuldet, weil die Firma auf Kredit expandiert war. Sie hatte Kraftwerke im Wert von 18 Mrd. Dollar, aber Schulden in Höhe von 12. Mrd. Die Anleihen hatten bereits Junk-Status, was die Zinslast enorm steigerte. Da die Kraftwerke fast ausschließlich mit Gas befeuert werden, wurde Calpine, als der Gaspreis explodierte, zahlungsunfähig, zumal gleichzeitig die Strompreise aufgrund einer Gesetzesnovelle in Kalifornien kollabierten.

Vor der Pleite hatten Calpine-Aktien das Kürzel CPN, nach der Pleite haben sie nun das Kürzel CPNLQ und werden an Bulletin Board gehandelt. Gestern stiegen die Altaktien (CPNLQ) überraschend auf eine positive News hin auf 2 Dollar, und im Calpine-Thread gab es Leute, die dies begeistert kommentierten.

Diese Begeisterung ist jedoch "hirnrissig". Denn wenn Calpine aus Chapter 11 rausgeht, steht für CPNLQ (in das die CPN-Aktien nach der Pleite zwangsweise umgewandelt wurden) ein Delisting an. Dann ist dort, wo vorher die Aktie eingebucht war, nur noch ein Leerraum im Depot.

Altaktionäre wollen den Totalverlust nach Chapter 11 oft nicht wahrhaben. So gibt es  oft auch weiterhin einen schwunghaften Handel mit den Pleiteaktien, wobei offenbar die Tatsache, dass sie nicht auf Null stehen, Unbedarften die Illusion gibt, es gäbe einen Restwert. Und dieser Restwert wird an der gegenwärtigen Euphoriebörse auch noch auf positive News hin hochspekuliert - wie jetzt bei Calpine. Das Gleiche sieht man zurzeit bei Delphi und Delta Airlines, die ebenfalls beide unter Chapter 11 stehen. Auch diese Altaktien sind wertlos.

Geht Calpine aus Chapter 11, werden zunächst die Ex-Bondhalter (12 Mrd. Schulden) abgefunden, und zwar voraussichtlich mit NEUEN Aktien, die dann womöglich wieder das alte Kürzel CPN haben. Die Altaktien CPNLQ werden jedoch NICHT in diese neuen Aktien (mit dem alten Kürzel vor der Pleite) umgewandelt, sondern schlicht aus dem Depot ausgebucht.

Von außen gesehen ändert sich scheinbar nichts. Es gab früher eine Aktie mit dem Kürzel CPN, dann kam Chapter 11. Die Firma "erholte" sich, ging aus Chapter 11 raus - und nun gibt es wieder Aktien mit dem Kürzel CPN, die sogar evtl. deutlich steigen. Die CRUX dabei ist, dass es sich nicht um dieselben Aktien handelt, obwohl sie dasselbe Kürzel haben. Genau diese "Feinheit" entgeht offenbar den Kleinanlegern, die das alte, wertlose Zeug (wie CPNLQ) an Bulletin Boards in luftige Höhen spekulieren (siehe Chart unten).



CHART VON CPNLQ. Er "verschweigt", dass die Aktie bis Dezember 2005 das Kürzel CPN hatte - CPN wurde an der NYSE gehandelt. Unter Chapter 11 wurde sie in CPNLQ umgewandelt, die nur noch an Bulletin Boards gehandelt wird. CPNLQ ist wertlos. Wenn Calpine aus Chapter 11 rauskommt, wird CPNLQ aus den Depots einfach ersatzlos ausgebucht. Die NEUEN Aktien, die womöglich wieder das Kürzel CPN haben werden, erhalten nur die Bondhalter, nicht die Altaktionäre.




 
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58 Postings, 6281 Tage macpower1nochmals- many thanks o. T.

 
  
    #14
18.01.07 20:55
 

80400 Postings, 7266 Tage Anti Lemmingup

 
  
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20.01.07 15:20
weak end reading  

206 Postings, 6869 Tage Dr.Dieterup o. T.

 
  
    #16
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30.01.07 15:33
 

80400 Postings, 7266 Tage Anti Lemming"Offizielle" Bestätigung meines Eingangspostings

 
  
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16.02.07 12:08
liefert der heute erschienen Artikel bei CBS Marketwatch


Bankrupt companies' stock often ends up worthless
Still, trading volumes run high in Delta, Northwest; Betting on a rival plan?
By Laura Mandaro, MarketWatch
Last Update: 5:48 PM ET Feb 15, 2007

SAN FRANCISCO (MarketWatch) -- Like latecomers to a party, shareholders in a bankrupt company's stock get the dregs [Bodensatz], or nothing at all, once the company emerges from Chapter 11. But despite these meager prospects, investors continue to elbow each other for a slice of bankrupt pie.

"It's very unlikely that a company will come out of bankruptcy without canceling its shares, especially if they have filed a reorganization plan saying that's what they intend to do," said John Nestor, director of public affairs at the Securities and Exchange Commission.

Still, this likelihood -- come true for high-profile failures like Enron, WorldCom and Kmart -- hasn't curbed appetite for shares of bankrupt airlines and other companies, attracting a mix of hedge funds, vulture investors and individuals to the sub-$10 stocks.

"We are aware that people continue to invest and people lose money," Nestor said. That's the case even if those companies have been saying they expect their shares to be worthless post-bankruptcy. Take Delta Air Lines' (DALRQ) shares. Since its September 2005 bankruptcy filing, the Atlanta carrier has said that it believes its shares would be cancelled when it exits bankruptcy, according to Delta spokesman Anthony Black. Yet its share price has about doubled from a year-ago, when Delta stock traded at less than 60 cents. It spiked as high as $3.02 on Jan. 29, when it looked like U.S. Airways Group (LCC) might increase its offer to buy the company.

U.S. Airways, meanwhile, never said Delta's existing stockholders would receive a cut of its proposed $8 billion payout to Delta creditors.

Delta shares now trade at about $1.02 a share, down from $1.15 at the start of the month, with up to as many as 14 million shares trading hands on a single day this year. They could amount to nothing if its bankruptcy reorganization plan, filed with the court in mid-December, is approved. Its plan says "current holders of Delta stock will receive no distribution of new Delta stock" and their securities will be canceled when the plan is complete.

Bankruptcy is a nail-biting process for stock holders because of the way a company must divide its assets as it emerges from the court's protection. Under U.S. bankruptcy code, it must first pay its secured creditors such as bank lenders. Then it parses out remaining assets to bondholders, who may get just pennies for every dollar they are owed.

If the company has extra cash, existing shareholders are also compensated. This happened in the bankruptcy of Pacific Gas and Electric parent PG&E Corp. (PCG) , the asbestos-related bankruptcies Owens Corning (OC) and USG Corp. (USG), and the bankruptcy of shoe retailer Footstar (FTAR). In fact, anyone holding PG&E on the day it threw itself into bankruptcy in 2001 saw their shares soar from just over $7 to $48 today.

But usually, a company emerging from bankruptcy starts over, issuing new stock that winds up in the hands of its lenders and bondholders - not its current shareholders.

A 2001 study co-authored by Ben Branch, a professor of finance at the University of Massachusetts, and Philadelphia University's Philip Russel, looked at what happened with common stock in 154 firms that went bankrupt over a 10-year period.
The study found shareholders, on average, lost about 70% of their investment. Investors in 93 of the firms lost everything.


The chances of finding a bankrupt company where the shares will have value "are very rare and the odds are very much against you," said Branch.

If a person discovers they are holding shares in a bankrupt company and sees that it intends to cancel existing shares, he advises selling the stake as soon as possible.
"Such a sale establishes a tax loss while holding may not," he says.

Enter the hedge funds

So what drives investors to pick up shares in bankrupt companies? Buyers may be betting that another company or group of investors will instigate their own reorganization plan, and that this alternate plan will set aside some assets to pay stock holders. "They could be expecting another competing plan that could put them in the money," said Kevin Starke, an analyst who specializes in bankruptcies at Weeden & Co. of Greenwich, Conn.

That possibility has tantalized shareholders in Northwest Airlines Corp. (NWACQ
NWACQ), another airline clawing its way out of a September 2005 bankruptcy.
Before U.S. Airways Group Inc. (LCC) launched its hostile and ultimately unsuccessful bid for Delta Airlines on Nov. 15, Northwest shares had traded under $1. They nearly doubled on Nov. 15 and rose as high as $6.55 in mid-December, spurred by speculation that Northwest could also be the target of a takeover that would provide payback to shareholders. Those hopes fell flat in mid-January, when Northwest filed a bankruptcy exit plan that left no money for shareholders.

"Whether the stock was purchased before entering bankruptcy or after, interests in Northwest's common and preferred stock will be cancelled, and those holders will not receive a distribution," said Northwest spokesman Roman Blahoski earlier this week. Northwest shares have lost about half their value since Jan. 11, the day before that filing.

But the game's not up. Late last month, Owl Creek Asset Management -- a New York hedge fund -- started to push management and the bankruptcy court hearing Northwest's case to set aside some of its assets for shareholders. Owl Creek, which owns 5% of the company's common stock and says it's part of an ad hoc shareholders committee that owns 30%, is arguing that Northwest is making enough money to pay its debts. As it stands now, the current plan gives a lot of potential recovery to creditors, at the expense of shareholders, it says. "The board should take every step reasonably possible to ensure that stockholders receive value from the company's successful reorganization efforts," said Owl Creek management partner Jeffrey Altman in a letter to Northwest. Northwest gave additional details about its restructuring Thursday, forecasting $14 billion in revenue by 2010 and valuing itself at about $7 billion.

Riding the news cycle

Some of the recent activity in bankrupt companies may stem from investors that only plan to hang on for a short time. They may buy when a equity-friendly reorganization looks unlikely and sell when the market's mood swings in the other direction.
"You could buy not expecting a recovery," says Weeden's Starke.

Likewise, he said some stock purchases may stem from investors who have shorted the stock and are looking to cover their positions. And some demand may come from investors simply unclear about how the bankruptcy process works. For those, the SEC has published an advisory about investing in bankrupt companies' shares. See related web site.

Laura Mandaro is a reporter for MarketWatch in San Francisco.  

80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingDas bestätigt auch die SEC

 
  
    #18
16.02.07 12:15
http://www.sec.gov/investor/pubs/bankrupt.htm

Dort steht u. a.: Investors should be cautious when buying common stock of companies in Chapter 11 bankruptcy. It is extremely risky and is likely to lead to financial loss. Although a company may emerge from bankruptcy as a viable entity, generally, the creditors and the bondholders become the new owners of the shares. In most instances, the company's plan of reorganization will cancel the existing equity shares. This happens in bankruptcy cases because secured and unsecured creditors are paid from the company's assets before common stockholders. And in situations where shareholders do participate in the plan, their shares are usually subject to substantial dilution.



"Cancel the existing equity shares" bedeutet: Die Aktien werden einfach ersatz- und wertlos aus dem Depot ausgebucht. Sie sind so viel Wert wie von ihnen hinterlassene Leerraum im Depotauszug!  

80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingWie dämlich und spekulativ der US-Aktienmarkt ist

 
  
    #19
19.02.07 11:16
zeigen die Höhenflüge bei den Chapter-11-Aktien aufs Beste.

Da wird buchstäblich wertloser Schrott hochgezockt - von Leuten, die entweder nicht wissen, dass sie wertlose Papiere kaufen, oder anderen, die sich nur für Intraday-Moves interessieren. Die ersten werden, wenn sie halten, ihr Geld komplett verlieren; die zweiten sind Leichenfledderer, die schneller wieder raus sind, als man das Wort "sell" aussprechen kann.
 

839 Postings, 6597 Tage sesam78@anti lemming

 
  
    #20
1
20.03.07 22:06
schau dir Foamex an wo die waren und wo die jetzt stehen
man soll doch auch nicht rein hauen wie verückt in solche firmen
nur wie ichsage spielgeld das man mit guten werten verdient hat
wenn esdann nicht klappt tut das nicht weh
es gibt viele firmen die den weg geschafft haben und die alt aktien
bestehen blieben beste beispiel von mir
foamex jan 06 und schau sie dir heute an ;-)
mann muss nur glück haben...und damals hatte ich es !
schönen gruss  

108 Postings, 6723 Tage SnookieAktienausgabe

 
  
    #21
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22.03.07 10:59

Delphi beantragt Aktienausgabe im Wert von 2 Mrd USD

DETROIT (Dow Jones)--Der Automobilzulieferer Delphi wird seinen Aktionären Stammaktien im Wert von fast zwei Mrd USD anbieten. Die 56,7 Mio Titel würden zu je 35 USD angeboten, geht aus einem am Mittwoch bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Antrag auf Börsenzulassung hervor. Die Aktienemission der Delphi Corp mit Sitz in Troy erfolgt im Zuge der Sanierung des unter Gläubigerschutz stehenden Unternehmens. In dem SEC-Antrag wurden keine Angaben zum Zeitpunkt des Aktienangebots gemacht.
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Der Vorschlag war bereits im Dezember breit skizziert worden, als Beteiligungsgesellschaften unter der Führung von Cerberus Capital Management und Appaloosa Management beschlossen, bis zu 3,4 Mrd USD zu investieren, um die einstige General-Motors-Tochter vor der Insolvenz zu bewahren.

Delphis Restrukturierungsplan muss noch vom US-Insolvenzgericht in New York genehmigt werden. Der Investment-Vertrag mit Appaloosa und Cerberus ist außerdem abhängig von Delphi, den Gewerkschaften und der General Motors Corp (GM), die sich über arbeitsrechtliche Fragen und Lieferbedingungen einigen müssen. Seit dem Börsengang 2005 hat Delphi angekündigt, 21 seiner 29 Fabriken zu verkaufen oder zu schließen. Das Unternehmen verlangt von den Gewerkschaften, niedrigeren Gehältern und geringeren Leistungen zuzustimmen.

Aber wie passt dann diese Nachricht dazu?
Eine Kapitalerhöhung kann ich mir schlecht vorstellen, da der Ausgabepreis zu weit vom jetztigem kurs liegt. Die Aktie hat auf die Nachricht vom 8.3 gar nicht reagiert.
Irgendwie passt das nicht so zusammen.
Was denkt ihr?  

80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingDelta verlässt Chapter 11 - Altaktionäre = nichts!

 
  
    #22
2
30.04.07 13:00

Immer wieder wurde im Delta-Airlines Thread bei Ariva und in anderen Threads von Aktien, die nach Chapter 11 des US-Konkursrechts pleite angemeldet hatten (z. B. Delphi und Calpine), davon geschwärmt, wie toll diese Pleite-Aktien doch gestiegen seien. Die Idee in all diesen Threads war/ist, dass die Altaktionäre dann, wenn die betreffenden Firmen Chapter 11 wieder verlassen, ebenfalls fein raus seien. Das ist jedoch - wie jetzt Delta Airlines exemplarisch zeigt - eine teure Illusion.

Delta Airlines hat heute Chapter 11 ein Jahr früher als erwartet verlassen (unten). Die Altaktien DALQR wurden jedoch wertlos (rot und unterstrichen in der News hervorgehoben) - wie auch der Chart zeigt (ganz unten). Damit erfüllte sich, wovor ich hier schon seit Monaten warne. Dies dürfte auch die anderen Chapter-11-Zocker, die US-Pleite-Aktien wie Delphi und Calpine halten, interessieren. 


 

Delta Air Lines exits Chapter 11 ahead of schedule

Third-ranked U.S. carrier says it's better positioned after turnaround plan  By Aude Lagorce, MarketWatchLast Update: 6:25 AM ET Apr 30, 2007 

 

LONDON (MarketWatch) -- Delta Air Lines, the No. 3 U.S. carrier, on Monday emerged from Chapter 11 bankruptcy protection a year ahead of schedule after a 19-month restructuring.

The airline said it's better positioned now to compete as a result of its turnaround plan.

"Through our restructuring we have successfully repaired our balance sheet (auf Kosten der Alt-Aktionäre - A.L.) improved the customer experience, expanded our international route system and built a platform for future success," Chief Executive Gerald Grinstein said in a statement.Chart of DALRQ

Delta entered Chapter 11 on Sept. 14, 2005, amid high fuel prices and the burdens of high labor and pension expenses. Delta slashed its labor and pension costs while under court protection. It said the restructuring has resulted in annual cost savings of $3 billion.

Delta (DALRQ) is the No. 3 carrier of domestic passengers in the U.S., behind Southwest Airlines Co. (LUV ) and American Airlines (AMR) and is the No. 4 U.S. carrier for international passengers, behind American, United Airlines (UAUA ) and Continental Airlines Inc. (CAL). Delta earlier this year fought off a hostile $9.75 billion bid from U.S. Airways Group (LCC )

As part of Monday's move, existing shares of Delta stock will be cancelled and current Delta shareholders will not receive any compensation for their positions, the airline said. Shares of the new stock will start trading on the New York Stock Exchange Thursday under the DAL symbol and be issued to creditors and some employees. 

[Es läuft auch wieder die alte Masche, dass die "neuen Aktien" - mit denen die Anleihehalter für ihre Verluste entschädigt wurden - das ehemalige Aktien-Kürzel DAL erhalten. Für flüchtige Betrachter ensteht so - offenbar von den Machern so beabsichtigt! - der Eindruck, DAL-Aktien hätten die Chapter-11-Chose heil überstanden - A.L.]

Delta's reorganization plan will give unsecured creditors [Halter nachrangiger Bonds - A.L.] a percentage of the value of their allowed claims as shares of new Delta stock. Delta employees will get a lump-sum cash payment from the airline, based on a percentage of their salary, and will receive an equity stake in the reorganized company.

As part of its exit from Chapter 11, Delta will also close on a $2.5 billion loan that will be used to repay another loan that helped fund the airline's operations while in bankruptcy.

More than 95% of the airline's creditors voted in favor of its restructuring plan. See full story.

In the first quarter, Delta posted operating profit of $155 million. It was the fourth consecutive quarter that the airline posted an operating profit.

Delta forecast a pre-tax income of $816 million in 2007, excluding reorganization items, rising to $1.9 billion by 2010. The airline recorded a pre-tax loss of $452 million in 2006 and $2.1 billion in 2005. End of Story

 

 

 
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1 Posting, 6174 Tage Homer Jay@Anti Lemming

 
  
    #23
03.05.07 15:39
Sehr interessanter und fundierter Beitrag, Anti Lemming.

Was mir allerdings zu denken gibt, sind die Handelsvolumina.
Über 20 Mio/Tag im 10-Tagesschnitt in New York.
Sind das alles Zocker oder Blauäugige, die da ca. 70 Mio $
pro Tag umsetzen?

Müsste die Absicht neue Aktien auszugeben in den SEC Filings
angekündigt werden? Wenn ja wo?

Das Management bei Calpine hält angeblich* 22% der Aktien,
das wäre ja auch ein herber Verlust für die, oder halten
die Vorzugsaktien, bzw. bekommen ihre ersetzt?

Sollte das Gericht dem Erlass von 8,5 Mrd. $** zustimmen, hat
Calpine doch eigentlich wieder einen positiven Buchwert.
Können sie auch dann die alten Aktien verfallen lassen?

*:http://finance.yahoo.com/q/ks?s=CPNLQ.PK

**: http://www.reuters.com/article/bondsNews/idUSN1942527020070419  

80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingHomer Jay

 
  
    #24
1
09.07.07 09:27
Die hohen Volumina gehen vermutlich auf Short-Eindeckungen großer Adressen zurück (siehe auch # 9). Da haben manche Delta bei Kursen über 10 Dollar geshortet und stellen nun bei 0,018 Dollar wieder glatt. Die Cover-Käufe können bilanztechnische Gründe haben. Womöglich wurden die Short-Gewinne erst jetzt realisiert, weil es steuerlich passte: Erst mit dem Verkauf werden die Buchgewinne ja zu steuerrelevanten realen Gewinnen.
 

80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingEure Erfahrungen mit Pleite-Aktien von Delta?

 
  
    #25
1
09.07.07 09:31
Phönix aus der Asche oder Abzocke bei Altaktionären?


Delta Airlines ist aus Chapter 11 wieder "auferstanden", und die neuen Aktien stehen - unter dem alten Kürzel DAL (!) - bei jetzt über 20 Dollar (siehe Chart unten).

Doch Delta hatte selber davor gewarnt, dass die alten Aktien (gleiches Tickersymbol DAL, später DALRQ nach Pleite) wertlos werden. Ich hatte ebenfalls mehrmals davor gewarnt, diese Pleite-Aktien zu kaufen.

Gibt es jemanden hier, der die Delta-Pleiteaktien, die vor einigen Monaten zwischen 1 und 3 Dollar standen, gekauft und gehalten hat? Sind diese Aktien, wie befürchtet, wertlos aus dem Depot ausgebucht worden?

Das ist für viele Arivaner interessant, die mit US-Pleiteaktien, u. a. Delphi, spekulieren.

Denn wenn man jetzt den DAL-Chart ansieht, scheint es, als wäre "nichts passiert": Die Fa. existiert weiter, das alte Tickersymbol wurde "wiederbelebt", die Fa. ist weitgehend schuldenfrei, die Geschäfte laufend blendend usw.

Scheinbar ein kleines ökonomisches Wunder... (aber auf wessen Kosten?)



Aktie von Delta Airlines (DAL)
Phönix aus der Asche oder Abzocke bei Altaktionären?
 
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80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingAktueller Chart zu CPNLQ aus dem Eingangsposting

 
  
    #26
1
08.08.08 22:49
der Chart existiert nicht, da CPNLQ ein "Delisting" wiederfuhr. D. h. die Aktien wurden als wertlos aus dem Depot ausgebucht.

Vor der Chapter-11-Pleite waren Calpine-Aktien unter dem Ticker CPN gelistet. Mit der Chapter-11-Pleite wurden die alten Aktien in CPNLQ umbenannt.

Heute notieren Calpine-Aktien wieder unter CPN, doch die Altaktionäre haben diese nicht erhalten, weil CPNLQ wertlos verfiel. Das ganze Gezocke aus dem Chart im Eingangsposting war also "heiße Luft".  
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80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingCalpine - ein Neuanfang ohne Altaktionäre

 
  
    #27
3
08.08.08 22:58
Im Januar 2008 ist Calpine wieder aus Chapter 11 "auferstanden". Die Aktie wird seitdem wieder unter dem alten Ticker CPN gehandelt (unten). Alt-Aktionäre haben davon aber rein gar nichts. Ihre "alten" CPN-Aktien wurden in CPNLQ "umgetauft" und irgendwann wertlos aus dem Depot ausgebucht (siehe letztes Posting). Die neuen CPN-Aktien haben sie nicht erhalten.

Neue Calpine-Aktien erhielten lediglich die ehemaligen Bond-Halter, deren Ansprüche in Pleiten vorrangig vor denen der Aktionäre sind.

Das Gezocke mit der Pleite-Aktie CPNLQ war daher "ein Spiel mit heißer Luft" - wovor ich ja im Eingangsposting bereits eindringlich gewarnt hatte.

Dass in USA neue Aktien nach Chapter-11-Pleiten fast immer unter dem alten Ticker gelistet werden, ist mMn eine gezielte Anleger-Verar...ung. Genau dies nämlich fördert das Gezocke mit mit den Pleiteaktien - und die Illusion, diese würden später in die neuen Aktien umgetauscht.  
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80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingLöschung

 
  
    #28
08.08.08 23:12

Moderation
Zeitpunkt: 09.08.08 00:07
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Löschung auf Wunsch des Verfassers

 

 

80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingWas aus Delphi-Aktien wurde

 
  
    #29
4
31.01.09 22:56

Als Ergänzung zum Eingangsposting

 

Nach dem kurzen Anstieg Anfang 2007 (lila Kasten im Chart unten - entspricht dem Zeitpunkt, als ich zur Warnung diesen Thread aufgemacht hatte), verlor Delphi immer weiter an Wert und bildete den für Chapter-11-Aktien typischen L-Boden.

Ähnlich werden sich in Zukunft die Charts vieler Finanzaktien entwickeln, insbesondere wenn die Institute unter Staatsschutz gestellt werden.

 

 
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161 Postings, 5603 Tage Lady BlueWelche vier Finanzaktien werden das sein?

 
  
    #30
1
01.02.09 11:21
Guten Morgen Anti Leming,

Welche vier Finanzaktien werden das deiner Meinung sein?  

80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingLady Blue

 
  
    #31
1
31.05.09 09:21
Sorry für die späte Antwort. Die vier Finanzaktien sind:

AIG, Fannie Mae, Freddie Mac, Citigroup

Die ersten drei sind "Dauerzombies". Citi dürfte zerschlagen werden, Filetstücke werden verkauft, der Rest kommt in eine Müll-Bank.

Die Charts von AIG, FNM, FRE sehen sich sehr ähnlich. Alle haben "L-Böden". Die Erholungschance ist bei allen nahe Null. Alle drei sind zu groß, um unter Chapter-11 gestellt zu werden. Wenn z. B. die Anleihen von Fannie und Freddie durch Chapter 11 wertlos würden, würden die Chinesen - die 500 Mrd., ein Viertel ihrer Reserven, in FNM- und FRE-Anleihen haben - die Amis steinigen. Das ist auch juristisch schwierig, weil es für die Fannie-/Freddie Bonds schon seit langem Staatsgarantien gibt. USA könnte sich durch eine Pleite der beiden daher nicht aus der Verantwortung stehlen. Wenn mit einer Pleite nichts gewonnen wird, wird sie tunlichst unterlassen, zumal das bei FNM und FRE den schönen Schein wahrt (vielleicht hofft ja jemand, dass die in 10 Jahren wieder hochkommen).

Ist schon seltsam, dass FNM und FRE im Stresstest der US-Banken gar nicht erst mitgetestet wurden. Die haben zusammen 5000 Milliarden an Hypotheken vergeben (das ist die Hälfte des US-BIP) und negatives Eigenkapital. Alle paar Monate muss USA einen zweistelligen Milliardenbetrag nachschießen, weil die steigenden Zwangsversteigerungen zu Unterdeckungen führen. In diesem Zombie-Zustand können FNM und FRE noch jahrelang auf den Taschen der US-Steuerzahler liegen.

AIG hingegen ist eine Art Mülleimer, in dem US-Banken ihre fehlgelaufenen Derivate-Spekulationen versenken - ebenfalls auf Kosten des Steuerzahlers.

Ungeachtet dessen werden auch noch viele andere US-Banken, auch solche, die laut Stress-Test gesund scheinen, über den Jordan gehen bzw. in der Verstaatlchung enden:

http://www.ariva.de/..._Baeren_Thread_t283343?pnr=5909000#jump5909000




AIG-Chart (typischer "L-Boden"):  
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119 Postings, 5417 Tage PartisanWer tradet denn ernsthaft noch AIG oder City....?

 
  
    #32
1
31.05.09 10:50
I can't believe it....  

80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingAIG zehn Jahre später

 
  
    #33
1
22.07.19 07:13
Die "L-Boden"-Prognose aus 2009 (in Posting # 31) war auf den Punkt:
 
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80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingFannie Mae zehn Jahre später

 
  
    #34
1
22.07.19 07:14
 
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80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingCitigroup zehn Jahre später

 
  
    #35
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22.07.19 07:16
 
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80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingFreddie Mac zehn Jahre später

 
  
    #36
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22.07.19 07:27
Ich sollte noch anmerken, dass die beiden vormals halbstaatlichen US-Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac (denen Trumps Vater übrigens seinen Reichtum verdankte, den er an Sohn Donald vererbte) offiziell nie pleite gegangen sind, sie wurden "nur" unter Staatsschutz gestellt.

Daher greift die Chapter-11-Problematik bei Fannie und Freddie nicht. Das ändert freilich wenig am faktischen Totalverlust für Halter aus 2007.

Ähnlich erging es (reversed split bereinigt) den Aktionären der Deutschen Bank und der Commerzbank. Bei diesen beiden deutschen Banken kommt allerdings hinzu, dass deren Aktien inzwischen weniger wert sind, als die Aktionären in den letzten 10 Jahren in Gestalt von Kapitalerhöhungen (KE) nachgeschossen hatten.

Das bedeutet: Im Gegensatz zu den vier amerikanischen "de-facto-Pleiteaktien" Fannie, Freddie, AIG und Citigroup erlitten die Aktionäre von Deuba und Coba somit MEHR als einen Totalverlust. Denn sie zahlten in Gestalt der KEs sogar noch etwas obendrauf, so dass sich das ursprüngliche "Investment" in einen Negativsaldo umkehrte!
 
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80400 Postings, 7266 Tage Anti LemmingKorrektur

 
  
    #37
22.07.19 07:29
"reverse split" bereingt  

1157215 Postings, 5161 Tage unionWMI war (ist) in Chapter11

 
  
    #38
20.09.19 19:51
Die Aktionäre haben überlebt (Gott sei Dank) und haben zusätzlich Escrows bekommen, die für etwaige Werte im Wasserfall und außerhalb des Wasserfalles da sind.

Die Frage aller Fragen ist: Kommen nach dem Ende des Wasserfalles noch Milliarden zurück... bin gerade auf der Suche nach dem Chapter11-Fall von GM... da soll es so gewesen sein... aber ohne Aktionäre.


LG
union  

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