Evotec für Longies und Fakten
ich ziele auf eine Datenbank für Pharma ab, und nicht unbedingt auf neue Medikamente.
https://www.evotec.com/article/de/...E-2017-UND-CORPORATE-UPDATE/3022
Zur Einschätzung:
Es gibt tatsächlich keine großen Überraschungen. Schon gar nicht nach dem Interview mit dem CEO gestern.
Was sind denn nun die Fakten?
Konzernumsatz: 42% Anstieg auf 170,9 Mio. EUR (9M 2016: 120,6 Mio. EUR);
Anstieg der EVT Execute-Umsätze um 30% auf 165,1 Mio. EUR (9M 2016: 126,6 Mio. EUR);
Anstieg der EVT Innovate-Umsätze um 84% auf 33,2 Mio. EUR (9M 2016: 17,9 Mio. EUR)
-Bereinigtes Konzern-EBITDA um 28% auf 39,3 Mio. EUR erhöht (9M 2016: 30,6 Mio. EUR);
Anstieg des bereinigten EBITDA in EVT Execute auf 41,7 Mio. EUR (9M 2016: 41,3 Mio. EUR);
Anstieg des bereinigten EBITDA in EVT Innovate auf -2,4 Mio. EUR (9M 2016: -10,7 Mio. EUR)
F+E-Aufwendungen von 12,5 Mio. EUR (9M 2016: 12,8 Mio. EUR)
Starke strategische Liquiditätsposition von 88,8 Mio. EUR (nach Abschluss der Aptuit-Akquisition)
Der Konzernumsatz steigt wie geplant, Innovate scheint hier sehr große Fortschritte zu machen. Die Kooperationen und Allianzen scheinen es möglich zu machen, dass Innovate bald positiv zum EBITDA beiträgt. Das könnte schon mit dem 4. Quartal so weit sein, aber spätestens nächstes Jahr um die Zeit werden beide Segmente einen positiven Beitrag zum Ergebnis beisteuern.
Execute als Brot und Butter-Geschäft finanziert das ganze Unternehmen und entwickelt sich prächtig. Dazu passt auch, dass der CEO gestern im Interview meinte, dass die Execute-Dienstleistungskapazitäten "ausgelastet" seien und trotzdem weiterhin hohe Nachfrage besteht.
Evotec ist also als Dienstleister gefragt und finanziert damit auch zukünftig seine Innovationen im Innovate-Bereich.
Das grundlegende Geschäftsmodell, welches mit dem Antritt von Herrn Lanthaler erarbeitet wurde, funktioniert prächtig:
Evotec als Biotech finanziert Innovation im Wirkstoffbereich und den weiteren Ausbau der Substanzbibliothek mit Dienstleistungen für andere Unternehmen und ist so nicht so sehr anfällig, sollte mal ein Projekt bei Innovate scheitern. Neue Innovate-Kooperationen werden jederzeit angestrebt und nächstes Jahr werden mindestens zwei in Aussicht gestellt.
Evotec arbeitet darüber hinaus heute schon profitabel, aber die großen Sprünge kommen erst mit Erfolgen bei Innovate, und da sind die meisten Projekte noch in frühen Phasen...
Was ist sonst noch wichtig?
Als Forschungsunternehmen muss Evotec natürlich immer weiter Geld in Forschung investieren.
Als Gesamtprognose für das Jahr 2017 werden hier ca. 20 Mio € angegeben, die Gesamtzahl 2016 lag bei 18,1 Mio Euro.
So sollte es jedes Jahr weitergehen. Und durch die Kreditlinien der Europäischen Investitionsbank sollte das auch zukünftig gewährleistet sein...
Neue Kooperationen
Die Übernahmen Cyprotex und Aptuit wurden geräuschlos integriert und leisten nun ihren Beitrag zum Ergebnis. Hier wurde also im Vorfeld gute Arbeit geleistet und es gab keine bösen Überraschungen nach der Übernahme.
Weitere Übernahmen sind möglich und es könnte auch zu Kapitalmaßnahmen kommen, um diese zu finanzieren. Das Cash-Polster von Evotec ist zudem zufriedenstellend.
Schließlich wurde die Gesamtprognose für das Jahr bestätigt und die Prognosen für Konzernumsatz und EBITDA konkretisiert bzw. angehoben.
Fazit:
Die Erwartungen wurden erfüllt, es sieht gut aus und es wird so weiter gehen.
Hier bekommt man ein Biotech, was bereits mit der Forschung Geld verdient, hier ist noch kein Projekt kurz vor dem Markteintritt, die großen Gewinnsprünge kommen erst noch.
Hier bekommt man die übliche Biotech-Kursphantasie, welche jedoch durch die lukrativen Dienstleister-Aktivitäten für andere Unternehmen nach unten abgesichert ist.
Das macht Evotec als Biotech so einzigartig und unterscheidet es von anderen Biotechs.
Ist nach meiner Einschätzung weiterhin ein klarer Kauf, habe selbst gerade nachgelegt.
Ich fasse hier mal kurz meine Notizen zusammen, so wie ich es verstanden habe:
- W.L. sieht in den kommenden Jahren erhebliches Synergie- und Crosssellingeffekt Potential durch die Akquisition von Aptuit. Lanthaler ist überzeugt, das Evotec in Zukunft das führende Unternehmen im Bereich drug discovery with partners sein wird
- Die Business pipeline für 2018 ist gut gefüllt.
- Das "Nephron-on-a-chip" zum Entwickeln von Wirkstoffen gegen Nierenerkrankungen soll vermutlich nächstes oder übernächstes Jahr fertiggestellt werden, genaueres konnte dazu nicht gesagt werden.
- Das bereitgestellte EIB Kapital reduziert die Kapitalkosten erheblich und macht aggressivere Investitionen in aussichtsreiche Projekte möglich
- Nach Abschließung der Aptuit-Akquisition ist mittlerweile die höchste Buchungsrate ("highest booging rate ever") an Aufträgen zu verbuchen, die es anscheinend je gab.
- Evotec wird keine Kompromisse in Bezug auf die Qualität machen, wenn es darum geht zu wachsen. In diesem Sinne werden auch keine langfristigen Projekte gemacht , die eine Marge <25% haben.
- Evotec wird nicht nur für die folgenden 3 Jahre und somit kurzzeitigen Shareholder-Value aufgebaut, sondern für die kommenden Dekaden. ("Building Evotec for the next Decades")
Der letzte Satz des ganzen Conference Calls:
- "There are significant news to come this year"
Vielen Dank dafür, @Ghosttrader1.
dieses Forum zeugt von Qualität
Jetzt noch was zu Nephron on a Chip:ist besser verständlich
Nierenzellen und Nephrone wurden bereits durch mikrofluidische Vorrichtungen simuliert. "Solche Zellkulturen können zu neuen Einsichten in die Zell- und Organfunktion führen und zum Drogenscreening eingesetzt werden". Ein Nieren-auf-einem-Chip-Gerät hat das Potenzial, die Forschung zu beschleunigen, die einen künstlichen Ersatz für eine verlorene Nierenfunktion umfasst . Bei der Dialyse müssen die Patienten heutzutage bis zu drei Mal pro Woche in eine Klinik gehen. Eine besser transportierbare und zugängliche Form der Behandlung würde nicht nur die allgemeine Gesundheit des Patienten (durch Erhöhung der Behandlungshäufigkeit) erhöhen, sondern der gesamte Prozess würde effizienter und erträglicher werden. Die künstliche Nierenforschung ist bestrebt, den Geräten durch innovative Disziplinen wie Mikrofluidik, Miniaturisierung und Nanotechnologie Transportierbarkeit, Tragbarkeit und vielleicht auch Implantationsfähigkeit zu verleihen.
Noch was zu WL.Kenne wenige CEO,die sich für ein Unternehmen so einsetzen.Ich glaube,daß er sich mit Evotec und seinen Wissenschaftlern ein Lebenswerk setzen will,denen ich meine Hochachtung zolle.
Wer aussteigt, soll sich nachher nicht beschweren, davon nichts gewusst zu haben.
Schreib jetzt keine Auszüge wegen Urheberrechten, man kann sich aber selbst informieren.
Welti schreibt „sinngemäß“ wir sollten bei Aktienkauf das Zukunftspotential eines Unternehmens erkennen. So suche ich mir auch meine Anlagen aus.
Meilensteinzahlungen sind eine wesentliche Position im Rahmen der Bruttomarge/EBIT(DA). Diese gehören im Rahmen von Quartalsvergleichen (oder YTD) gesondert betrachtet, da diese auf bestimmte Ereignisse (zB Prüfstadien von Preparaten) abzielen und daher zu einer Unregelmäßigkeit führen (daher eine Bereinigung und Verlagerung auf das Gesamtjahr).
Bilanzierung von Pensionsrückstellung erfolgt unter Berücksichtigung eines Rechnungszinssatzes von 4 %. Dies ist mE sehr hoch. Von zusätzlichem Aufwand aus Pensionen oä ist daher nicht zu rechnen, sondern viel mehr von einer ertragswirksamen Auflösung auszugehen.
Es zeichnet sich ein erhöhter Aufwand iRd der Crypotex-Umstrukturierung (aufgrund des Höchstwertprinzips) ab. Eine nachträgliche Aktivierung als AHK ist mE nicht mehr zulässig. Die Maßnahmen wurden mit Q3 2017 abgeschlossen und sollten somit die Marge nicht mehr weiter belasten (Darstellung im Rahmen der sonst betrieblichen Aufwendungen bzw Verw u Vert). Es ist damit eine etwas höhere Marge für Q4 aus der Crypotex-Beteiligung zu erwarten, da die erfolgswirksamen Umstrukturierungskosten wegfallen. In der Umsatzaufstellung wurde der Crypotex Umsatz auf Basis des H1/2017 Bericht gesondert angeführt um die Wertschöpfung exklusive der Beteiligung darzustellen.
Umsätze auf Konzernbasis
§
Umsätze auf Konzernbasis
2016§
§
Crypotex Umsatz*
2017§
§
Q1§
33,9§
6,15§
44§
§
Q2§
41,6§
6,15§
59,4§
§
Q3§
29,5§
6,15§
67,5§
§
Q4§
59,5§
6,15§
59,4§
**§
Gesamt§
164,5§
§
230,3§
§
* Ansatz auf Basis 1 HJ 2016 - 12,3 Mio umgelegt auf Quartale
§
§
** Mindestumsatz zur Gewährleistung des prognostizierten Umsatzwachstums von 15 % ggü Vj
In der obigen Tabelle ist somit der Mindestumsatz für Q4 2017 dargestellt. Dabei wurde die Akquisition von Aptuit noch nicht berücksichtigt. Ertragswirksame Berücksichtigung erfolgt ab dem 11.08.2017.
Man kann klar erkennen, dass bei der aktuellen Umsatzwachstumsprognose von 40% ggü dem Vorjahr lediglich ein Umsatz von MEUR 59 notwendig ist. Berücksichtigt man die Tatsache, dass in das Q3 Ergebnis weniger als 1 Monat der Umsätze aus der Aptuit-Beteiligung eingerechnet ist, so erscheint der Ansatz von 40 % als zurückhaltend.
Die Umsatzprognose bezieht sich ab 2017 auf den Gesamtumsatz inkl einer Berücksichtigung der Erfolgschance einer Meilensteinzahlung. Dies ist unter Berücksichtigung des „True and Fair View“ bzw Vorsichtsprinzips zu begrüßen.
EBITDA-Marge zeigt sich geringer zu YTD 2016, aufgrund der nicht aktivierungsfähigen Transaktionskosten (iHv MEUR 4). Dabei handelt es sich um einen singulären Effekt, welcher aufgrund des Zeitpunkts der Transaktion die Zahlen aus Q3/2017 in besonderem Ausmaß belastet. Sofern die oa Kosten im Rahmen des bereinigtenEBITDA nicht berücksichtigt werden, ergibt sich ein Wachstum von ca 10,6 % ggü dem Vj.
Zur Aptuit-Akquisition:
Aptuit hat im Rahmen der Übernahme folgende Zahlen veröffentlicht: Umsatzerlöse für 2017e iHv MEUR 100 bis 110 und einen adjusted EBIDTA von MEUR 11.
Da der Forecast bereits nach Abschluss der Akquisition erfolgte, erscheint die Umsatzentwicklung erheblich zu niedrig bewertet. Eine Anlehnung an den Umsatz aus Q4/2016 erscheint naheliegend. ME wäre bei konservativer Betrachtung unter Ansatz einer linearen Umsatzverteilung seitens Aptuit ein Gesamtumsatz von MEUR 252 realistisch.
Die Aktivierung erfolgte in Q3 bereits mit einem Wert von 217 kann aber lt Bericht noch wesentlichen Änderungen unterliegen. Im Verhältnis zu den Gesamtkosten (MEUR 256) ist somit vorbehaltlich außerordentlicher Abschreibungen ein höherer Aktivierungsbetrag anzunehmen.
Zu erwartende Auswirkungen auf das Jahresergebnis:
„Anstieg des bereinigten EBITDAs um mehrals 50 % (2016: MEUR 36,2) ist anzunehmen.“
Im Rahmen einer konservativen Schätzung (genau 50 %) ergibt sich ein EBITDA von MEUR 54,3. Abzüglich des geschätzten EBITDAs lt Veröffentlichung von Aptuit iHv MEUR 11 ergibt sich eine Steigerung von ca MEUR 8,1 (ca 22 %). In diesem Rahmen sollte es außerdem zu einem leichten Abfall der Bruttomarge kommen.
Dies sollte zu einem EPA von ca 0,37 EUR führen (VJ: 0,25), was einer Steigerung von 48 % entspricht.
--
Vielen Dank @OberstHauser!
https://magazin.spiegel.de/SP/2017/45/154110350/...ampaign=centerpage
In wie weit das natürlich Evotec mit seiner Plattform und EXSCIENTIA betrifft,möchte ich nicht beurteilen.:-))
www.finanznachrichten.de/...219544-geruechte-um-evotec-118.htm
Einigen von euch ist vielleicht dieser Link schon aufgefallen. In diesem geht es darum, das angeblich irgendetwas mit dem Standort Toulouse sein solle, was den Kurverlauf der letzten Wochen erklären würde. Das kam mir natürlich sehr komisch vor, weil im Conference Call alles bester Ordnung schien. Auf Nachfrage bei der IR wurde mir wie erwartet versichert, das an solchen Gerüchten nichts dran ist.
Meine Mail:
Sehr geehrtes Evotec IR-Team,
in den letzten Wochen gab es, wie sie bestimmt mitbekommen haben, einen massiven Kursverlust bei der Evotec-Aktie zu verbuchen, der mittlerweile schon weit über eine normale Konsolidierung hinausgeht. Infolgedessen habe ich versucht, mich schlau zu machen, womit dieser Kursverlust zusammenhängen könnte, und bin dabei auf folgenden Link gestoßen:
www.finanznachrichten.de/nachrichten-aktien/evotec-ag.htm
In diesem ist von Gerüchten über den Standort Toulouse die Rede, genaueres ist dem leider nicht zu entnehmen.
Bei den vor Kurzem veröffentlichten Quartalszahlen schien mir eigentlich noch alles in bester Ordnung zu sein, und auch im Conference Call vermittelte der Vorstand das Bild, das eigentlich alles nach Plan laufen würde.
Mich würde als Aktionär nun interessieren, ob, und wenn ja, was da an diesen Gerüchten dran ist.
Mit freundlichen Grüßen
....
Antwort IR:
Sehr geehrter Herr ....,
haben Sie vielen Dank für Ihre Email. Ich kann Ihre Sorge gut verstehen, der Kurs gefällt uns auch nicht.
Ich kann aber nur wieder betonen, dass wir operativ, wie auch mit unseren Möglichkeiten am Kapitalmarkt versuchen werden, nachhaltige Werte zu schaffen und die Innovationsleistungen von Evotec richtig darzustellen und somit für unsere Eigentümer langfristig das Beste zu erreichen. Erst am Mittwoch im Konferenz Call der Q3-Zahlen hat unser Vorstand über den durchaus positiven Geschäftsverlauf berichtet sowie einen optimistischen Ausblick gegeben hat, das hat sich auch nicht verändert.
Ich denke, wir haben operativ eine klare und auch verständliche Sprache eingeschlagen und das Geschäftsmodell von Evotec ist heute genauso gut – wenn nicht sogar noch besser für eine Biotechnologieinnovationsgesellschaft geeignet, als je zuvor.
Bezüglich irgendwelcher Gerüchte über den Standort Toulouse kann ich Ihnen versichern, dass mir dazu nichts bekannt ist.
Beste Grüße
Gabriele Hansen
Also Ruhe bewahren und nicht verunsichern lassen von irgendwelchen herbeigezogenen Gerüchten.
So ging es mir mit Infineon auch, die schon abgeschrieben waren. Man sollte eben beim Aktienkauf nicht kurzfristig denken, sondern mindestens 10 Jahre im Auge behalten und kurzfristig nicht auf das Geld angewiesen sein.
Jetzt zu Evotec.
Evotec häuft momentan Wissen an, die in der Biochemie seines gleichen sucht.
Dieses Wissen kann man natürlich nicht mit Zahlen bewerten(kann man nie), darum beteilige ich mich auch nicht an dieser Hysterie. Aber wenn dieses Wissen einmal angewendet werden kann und das kommt, dann werden die Forschungskosten rapide sinken und die Wertschöpfung enorm steigen. Darum braucht man einen langen Atem. Die Leute, die sehr hoch eingestiegen sind, die tun mir leid. Deshalb sollte man nie in einen fahrenden Zug einsteigen, dasselbe gilt natürlich auch, wenn man aus einem fahrenden Zug aussteigt, wenn er zurück fährt.
Ich wünsche uns allen die Nerven zu bewahren.
genau meine Meinung - ich vergleiche EVOTEC mit HYPOPORT. Haarfein dasselbe Muster. Die haben weiß Gott wie viele Jahre an ihren Plattformen ( z.b. EUROPACE ) gearbeitet. Dann beginnt die Neubewertung der Aktie.Das war damals Anfang 2015. Den Rest kennt ihr vielleicht. Lest euch mal die Postings des users SCANSOFT durch. Der erklärte das einfach super toll.
Auch AMAZON begann mal als Buchhändler. EVOTEC wird das AMAZON der Pharmabranche.
mfg an alle
Skipper
Ah..nochwas....kann sein, dass EVO noch ein wenig fällt . Aber kann mir jemand eine Aktie nennen, deren Kurs in sagen wir mal 1 Jahr mit Sicherheit ( soweit man das an der Börse halt sagen kann ) höher stehen wird als jetzt?? Bin neugierig. Meine Kandidaten sind ALIBABA, TENCENT, PAYPAL, WIRECARD und eben EVOTEC.
Tencent,
Alibaba
Paypal,
Wirecard,
Evotec
"Also mir leuchtet das jetzt ein, dass man Evotec nicht nach KGV oder KUV oder sonstigen Schemata bewerten kann, sondern dass man hier eine Forschungseinrichtung investiert, die es geschafft sich selbst zu finanzieren. Aber wie und wer kann jetzt beurteilen was diese Forschungsprojekte heute oder in 10 Jahren wert sind?"
...
Meine Antwort:
Das ist wirklich eine spannende Frage. Ganz ehrlich.
Die gängigen Bilanzkennzahlen funktionieren bei einem Forschungslabor logischerweise nicht.
Kein Mensch käme ja auf die Idee, mit nem KGV die Forschungsabteilung von beispielsweise BMW zu bewerten. Denn Forschung verbrennt Geld, kostet viel Zeit und kann natürlich auch mal ins Nichts führen und man muss dann und wann Projekte beerdigen oder stoppen.
Und die meisten Biotechs sind eben genau das - Forschungseinrichtungen, die als AGs an der Börse gelistet sind und entweder aufgekauft werden oder unabhängig mit hoffnungsvollen Zukunftszahlen werben.
Deswegen sind die Bewertungen bei Biotechs teilweise recht ambitioniert, stark schwankungsanfällig und die Aktien allgemein NICHT für Börsenneulinge geeignet...
Evotec ist keine kleine Klitsche mehr und es ist auch kein klassisches Biotech mehr, da es mittlerweile nicht mehr vom Forschungserfolg bei einigen wenigen Projekten abhängt, sondern seit einigen Jahren nun auch als Dienstleister in der Fremdforschung agiert und dort genug verdient, um die eigenen Kooperationen, die eigene Substanzbiobliothek, Zukäufe und zukünftig auch wieder eigene Projekte und mittelfristig auch eine Dividende zu bezahlen.
Das alles ist für ein Forschungsunternehmen ganz und gar nicht normal. Und Evotec ist auch kein reiner Dienstleister für Fremdforschung. Evotec ist allerdings auch kein reiner Sammelplatz für wissenschaftliches Know-How und Substanzen, man will schon in der Zukunft Großes erreichen...
Was ist Evotec nun?
Evotec ist ein Hybride. Nicht mehr ganz Biotech, nicht ganz Dienstleister, nicht ganz wissenschaftliche Einrichtung zum reinen Forschungszweck und Treff- bzw. Knotenpunkt für Wissenschaftler und deren Know-How.
Wie man diesen Hybriden bewerten soll?
Eine reine Kennzahlen-Analyse auf Basis des Dienstleistungsgeschäfts springt zu kurz, da damit nur ein Teil der Aktivitäten Evotecs bewertet werden würde. Man würde die Aktie also unterbewerten.
Eine reine Biotechbewertung würde ebenfalls nicht adäquat sein, da die aktuelle Pipeline keine heißen Kandidaten vorweisen kann und damit hier die Phantasie für schnelle Kursgewinne in den nächsten Monaten fehlt. Würde also auch zu einer Unterbewertung führen.
Die wissenschaftliche Komponente mit dem Know-How der Wissenschaftler und dem Inhalt der Bibliothek bewerten?...- schwierig. Will sich ein Finanzanalyst deren wissenschaftliche Publikationen durchlesen und dann einschätzen, was die draufhaben?
Und die Substanzen kann man erst einschätzen, wenn man weiß, worauf die Substanzen eigentlich getestet werden sollen - sprich was die überhaupt leisten könenn sollten. Ist ja logischerweise schwierig jetzt zu sagen, was die Substanzen in der Zukunft mal leisten sollen...
Kann man also nicht bewerten bzw. wir können das hier nicht adäquat. (Lasse mich da gern belehren).
Also kann es nicht einfließen oder man setzt eine Phantasiebewertung an...
Ergebnis: Unterbewertung+Unterbewertung+0 (oder Phantasiewert)= Unterbewertung+x
Wer also jetzt versucht hier rein mit den Geschäftszahlen zu agieren, wird Evotec immer unterbewerten und würde dann in einem Bullenmarkt oder bei besser informierten Marktteilnehmern immer dem Kurs hinterherlaufen.
Wer das also versucht, wird fast immer der Meinung sein, dass Evotec überbewertet sei, weil eben seine inadäquate Analyse der Einzelteile Evotecs zu einer strukturellen Unterbewertung von Evotec führen würde.
Ich weiß nicht, wie ich die zahlenaffinen Anleger von dem Gesamtbild des Konzern überzeugen können sollte. Ich glaube, da muss man selbst etwas Phantasie und den "Blick für das große Ganze" mitbringen,- und natürlich Vertrauen in das Management.
Wer diese Sachen so nicht hat, der muss weiter den harten Zahlen vertrauen, dann wird er aber mit Evotec nie den großen Gewinn machen, weil er entweder nie wirklich reinkommt oder dann immer wieder zu früh verkauft.
Sorry. Mehr fällt mir dazu nicht ein.
...
Hat hier noch jemand Anmerkungen zu einem möglichen mathematischen Bewertungsmodell von einem Forschungsunternehmen wie Evotec?
Auf der Aktiva die Ergebnisse die in Produkte umgesetzt werden.
Jetzt gehe ich mal davon aus, dass Evotec als Dienstleister seine Datenbank und sein Wissen anbietet, auch wenn manche Analysen ins Lehre laufen.(Wissensvorsprung)
Für Evotec,s Datenbank stehen die wissenschaftlichen Ergebnisse bzw Erkenntnisse immer auf der Aktiva,egal wie sie ausfallen, diese werden auch bezahlt.
Der Kostenfaktor der wissenschaftlichen Forschung, für die Industrie ist enorm.
Wenn man jetzt diesen Kostenfaktor gegenrechnet,die sonst ein Pharmaunternehmen erbringen muss,kann ich schon Wissen bewerten.
Wie heißt es so schön''Wissen ist Macht"Die Testreien,die heute mühsam durchgeführt werden,übernehmen in Zukunft grosse Datenbanken schneller und kostengünstiger.
Kann mich auch täuschen;-)
unter 8€ gehe ich all in!