Euro, das aktuelle Kursziel,Deutsche Bank

Der Euro konnte sich gestern weiter erholen und streifte bis zum Nachmittag für kurze Zeit sogar die Parität, so die berichten die Handelsexperten der Deutschen Bank.

Die kleine Kursdelle danach bis auf fast 0,9950 in New York sei aber heute Morgen in Asien im Rahmen eines erneuten Anlaufs wieder vollständig ausgebügelt worden. Die Erholung werde, insbesondere mittelfristig orientierten Marktteilnehmern, sehr gelegen kommen, denn sie wären es auch gewesen, die den Euro etwa seit Mitte November gekauft hätten. Viele dieser neuen Engagements seien allerdings zu höheren Preisen als die Parität eingegangen worden. Der kleine Ausflug der Einheitswährung des letzten Montag bis auf 0,9860, werde zumindest einigen von ihnen Sorge bereitet haben, sodass die Abgabebereitschaft auf steigende Notierungen vermutlich etwas zunehmen werde.

Das aktuelle Kursziel sei deshalb bei 1,0065/70 ausgewiesen. Oberhalb dieser Marke seien keine signifikanten Offerten aus dem mittelfristigen Lager mehr zu erwarten, sodass der Euro danach relativ leicht bis auf neue Jahreshochs bei 1,0280 durchziehen könne.

Kurzfristige Händler würden sich dagegen weiterhin mit Käufen zurückhalten, da der Euro für sie bereits viel zu hoch notiere. Sie würden bestenfalls bei 1,0140 kurzzeitig auf der Abgeberseite anzutreffen sein, wo vermutlich wieder mit dem mysteriösen langfristigen Anbieter gerechnet werden könne.

Das R/R-Limit im Rahmen der sofortigen positiven Orientierung könne dagegen nunmehr marginal auf 0,9925/35 angehoben werden, wo auch gleichzeitig die nächste gute Unterstützung ausgewiesen sei. Daneben behalte die Marke 0,9795 im mittelfristigen Bereich natürlich weiterhin sein Gültigkeit.


 

Dresdner Bank
Nach Angaben der Handelsexperten der Dresdner Bank hat der Euro (EUR/USD) bei relativ ruhigem Handel gegenüber dem US-Dollar erneut leicht zugelegt und notiert aktuell mit 0,9995 EUR/USD im Bereich der Parität.

Stützend hätten sicht hierbei die Kommentare Duisenbergs vor dem Europäischen Parlament ausgewirkt. Die Marktteilnehmer erwarteten sich von einer  Leitzinssenkung eine Stabilisierung der EWU-Konjunktur. Trotz der erwarteten Zinssenkung und einer damit einhergehenden Einengung des Zinsunterschieds werde dies positiv für den Euro ausgelegt. Auf mittel- bis längerfristige Sicht erwarten die Handelsexperten eine bessere wirtschaftliche Entwicklung der Eurozone gegenüber den USA sowie Japan. Die USA würden zudem nach wie vor unter strukturellen Problemen, wie dem hohen Kapitalbedarf aus dem Ausland, leiden. Eine Aufwertung scheine aus diesen Gründen bei EUR/USD gerechtfertigt. Durch die derzeit besonders günstige implizite Volatilität böten sich Absicherungen durch Optionen an.

 

Landesbank Rheinland Pfalz
Nach Angaben der Devisenexperten der Landesbank Rheinlands Pfalz arbeitet sich der Euro (EUR/USD) wieder zur Parität hoch.

Nach den gestrigen Äußerungen des EZB-Chefs Wim Duisenberg, der vor einem Ausschuss des Europaparlamentes gesprochen habe, gebe es kaum noch Zweifel an einem solchen Zinsschritt. Die Frage laute nur, ob dieser Schritt 25 oder 50 Basispunkte betrage. Duisenberg hätte vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss gesagt, dass seit der letzten Ratssitzung am 07.11.02 sich die Anzeichen verdichtet hätten, dass bei nachlassendem Inflationsdruck gleichzeitig die Abwärtsrisiken für die Konjunktur nicht verschwinden würden. Diese Aussage würden Analysten als Bereitschaft zu einem Zinsschnitt werten. Es gebe zwar auch Meinungen, die vor einem solchen Schritt warnten. So z. B. die Wissenschaftler von EMU Monitor, die eine solche Maßnahme weder als sinnvoll noch als notwendig betrachteten. Ihrer Auffassung nach verspiele die EZB damit ihre Glaubwürdigkeit, da sie 'das Lied der Politiker spielen'.

Die Inflationsrisiken seien immer noch nicht ausreichend gebannt und das derzeitige Zinsniveau sei angemessen.

Die Märkte hätten die Entscheidung aber zumindest in teilen schon vorweg genommen. So seien in den Termingeldzinsen die Senkungen schon eingepreist und auch der EURO hätte heute Morgen in Fernost von dieser Erwartung profitiert. Die Gemeinschaftswährung habe sich wieder der Parität zum Dollar genähert und auch zum Yen zog der EURO bei Kursen um 124,94 Yen an, was einen Höchststand seit 3 Jahren darstelle.

Für heute erwarten die Handelsexperten der Landesbank Rheinland Pfalz den Euro (EUR/USD) zwischen 0,9950 und 1,0040 USD.