Endspielstimmung an den Märkten
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 10.05.07 10:08 | ||||
Eröffnet am: | 08.05.07 16:38 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 26 |
Neuester Beitrag: | 10.05.07 10:08 | von: Strotz | Leser gesamt: | 2.379 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 1 | |
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Die Karten werden jeden Tag neu gemischt. Das klappt nicht mehr mit der alten Strategie: Kaufen, liegen lassen, schlafen und ernten.
Gerade nicht in der jetzigen Phase. Was ist, wenn die FED die Zinsen anhebt???
Um den Dollar zu stützen, die Inflation zu zügeln....
Diese Liquiditätsblase hilft doch keinen auf Dauer weiter.
Sei bloß wachsam und reagiere rechtzeitig.
Aktienmarkt schauen. Da ich wenig Zeit habe ist ein Teil meines Geldes in Aktienfonds. Einzelaktien habe ich nicht.
So ganz grundsätzlich finde ich die Grundstimmung hier sehr brummig und bärig. Wenn der Markt tatsächlich starkt absackt geht die Welt auch nicht unter. Aus diesem Grund kann ich den ganzen negativen Scheiß hier nicht mehr hören.
Als wenn die Börse für euch der Lebensmittelpunkt wär. Ausgenommen die die von der Börse leben aber ich glaube die sind nicht bei Ariva.
mfg
Ein 500 Punkte Korrektur im DOW ist längst überfällig und stellt für den Markt kein Problem dar. Aber niemand ist bereit zu verkaufen weil man am Tagesende die Kurse schon wieder höher stehen. Es fehlt ein "Auslöser". z.B. Japan erwägt die Zinsen zu erhöhen
Es gibt dann aber auch wieder Zeiten, da genügt es vielleicht einmal täglich 2 Minuten reinzugucken, z.B. wenn man in einer Baisse long geht und der Markt sich langsam aufwärts entwickelt.
aber maxgreen du hast recht, es ist komisch das sie nicht weiter fallen. ein falsches wort von bernanke und der ofen ist aus. ich rechne damit, das seine worte so interpretiert werden das es einen rutsch bis zum ausbruchsniveau demnaechst geben kann! was isnd denn 20 punkte gewinnnahmen bei dow jones? praktisch = null....
wenn ich langfristige aktienfonds haette waere ich eher traurig ob dises megaanstiegs. denn man kauft jeztt schon in jungen jahren auf hohme niveau, relevant ist aber, das die maerkte in 20/30 jahren hoeher stehen.
ich wuerde niemals einen aktienfonds anfassen, betrug hoch 3. ich muss es wissen. bin Fondsmanager!!!
HANDELSBLATT, Dienstag, 8. Mai 2007, 11:12 Uhr | |||
Deutsche BankRekordjagd der SkeptikerVon Rolf Benders
Den deutschen Banken geht es derzeit wie der gesamten Volkswirtschaft. Mit einer Mischung aus Euphorie und Skepsis betrachten sie die Fortsetzung der positiven Geschäftsentwicklung des vergangen Jahres. Die Industrie profitiert von der Weigerung der Konsumenten, sich durch die Mehrwertsteuererhöhung zum Jahreswechsel die Kauflaune verderben zu lassen. Die Banken fahren Rekordergebnisse ein, weil sich die Kapitalmärkte nicht von einzelnen Schwächesignalen der US-Wirtschaft irritieren lassen. Die Folge für die Deutsche Bank ist eine Eigenkapitalrendite, die mit 41 Prozent das ursprüngliche und viel kritisierte Ziel von 25 Prozent weit hinter sich lässt. Auch die Commerzbank dürfte morgen wegen des starken Ertragswachstums im Handelsbereich positiv überraschen; erste veröffentlichte Zahlen deuten darauf hin. <!--nodist-->» Zwischenbilanz: Deutsche Bank ist nicht zu stoppen <!--/nodist--> Gemeinsam ist den beiden großen Frankfurter Privatbanken, dass sie der Hausse an den Märkten offenbar ein gesundes Misstrauen entgegenbringen. Beide haben Beteiligungen im ersten Quartal versilbert und die Chance auf fette Buchgewinne genutzt. Die Deutsche Bank verkaufte unter anderem ihren Fiat-Anteil, die Commerzbank stieß sogar den politisch symbolbehafteten Anteil an der Deutschen Börse ab. Beide sind mit ihrer Skepsis vermutlich gut beraten, denn die Märkte werden nicht ewig so gute Ertragsbringer sein. Wenn sich die Hausse hier irgendwann dem Ende neigt, wird sich zeigen, ob die Hausaufgaben zum Beispiel im Privatkundengeschäft gemacht worden sind. Noch tragen die für viel Geld gekauften Norisbank und Berliner Bank nicht zum Gewinnwachstum der Deutschen Bank bei. Bei der Commerzbank trägt die Eurohypo-Akquisition zwar Früchte, ein Erfolg der Privatkundenoffensive muss aber erst noch einstellen. Beide Institute sind also bei den nachhaltigeren Einnahmequellen noch in der Investitionsphase. Beiden kann man also nur wünschen, dass diese noch ein wenig von den Erträgen aus der Marktentwicklung gestützt werden. <!-- ISI_LISTEN_STOP --> |
meinen Standpunkt darstellen. Ich will euch keine Fähigkeiten absprechen. Ich bin berufstätig und lege mein Geld hald irgendwie an. Da ich wenig Zeit habe stecke ich einen Teil in Aktienfonds. Der Aktienmarkt geht immer hoch und runter und der Fondmanager ist sicher nicht besser als Einzelanleger die sich intensiv mit der Materie beschäftigen. Nun und genau diese Person bin ich nicht. Ich will und kann mich nicht Intensiv mit dem Aktienmarkt beschäftigen.
Der Markt wird sicher auch wieder fallen aber mir darüber nun Gedanken zu machen ist mir einfach zu lästig. Wieso soll ich ständig grübeln was wäre wenn? Ich kann mir für meine Zeit schönere Dinge vorstellen.
Ein schön kühles Feierabendbier oder so.
mfg
gamblelv
ok, der hat grundsaetzlich eine langfriststrategie wenn er einsteigt. sprich, wenn er an 14000/14500 pkt glaubt an jahresende, bleibt er drin. darueberhinaus hat er benchmarkvorgaben, also er muss irgendwo mitziehen.
aber: beide vorgaben werden doch nicht verletzt wenn er jeztz aussteigt und aktien verkauft! er kauft dann eben an strategischer stelle wieder nach! der dow kann ja dennoch seine erwarteten pkt machen. und benchmarktechnik mag er anderen fondsmanagern voraus sein, wenn die noch drin sind im markt und er aber bei 12750 wieder einsteigt!
also, es wird auf einen ausloeser gewartet. ob Big ben morgen zum buhmann werden will ist zwar auch noch ne andere frage, aber man kann einfach nicht so argumentieren, das auf der einen seite die kurse steigen weil ja die US unternehmen global agieren etc und nicht nur in USA, aber anderseits eine rezession mit zinssenkungen verhindern zu wollen. denn wenn ein unternehmen global gut verdient, stellt es leute ein, die wiederum die arbeitslosenquote niedrig halten, geld verdienen und dann am wochenende die kohle in den kaufhaeusern ausgeben.
und ob morgen wirklich so eine uebereinstimmende interpretation zu gunsten weiterer aktienkurse erfolgt, darf bezweifelt werden. obwohl mein gefuehl sagt, di ebande steigt weiter. aber gefuehle haben an der boerse nichts zu suchen.
anstatt dir einen fonds auszusuchen und das geld und die mega gebuehren den fondsmanagern in rachen zu schmeissen, kannst du dir doch den gleichen aufwand machen und dir ein paar blue chips aus dem dax kaufen. die laesst du liegen und kannst viel besser im internet und im TV verfolgen als den fonds. Fondsmanager macht nichts anderes.
nur so zur info!
Gruß, weitweg
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I have bad and good news for you, the bad one is: time flies! The good one is: you are the pilot!
Koalition will Abgeltungsteuer verschärfen
Die Große Koalition will die geplante Abgeltungsteuer auf Kapitalerträge aus Sicht der Anleger deutlich unattraktiver ausgestalten. So soll der Fiskus 425 Mio. Euro mehr pro Jahr einnehmen als bisher vorgesehen.
Das sagte Otto Bernhardt, finanzpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, am Dienstag der FTD. Anders als im Gesetzentwurf sollen beispielsweise Veräußerungsverluste aus Aktiengeschäften nur noch mit Aktiengewinnen verrechnet werden dürfen. Eine Verrechnung mit Zinseinnahmen soll nicht möglich sein. Die Finanzpolitiker der SPD signalisierten Zustimmung zu diesem Vorgehen.
Durch die Änderung wird die Abgeltungsteuer, die Anfang 2009 in Kraft treten soll, deutlich unattraktiver. Eigentlich sollte die Pauschalsteuer von 25 Prozent auf die Gesamtheit der Kapitalerträge erhoben werden. Zwar können auch heute Aktienverluste nicht mit Zinserträgen verrechnet werden. Dafür sind Veräußerungsgewinne steuerfrei, wenn das Wertpapier mindestens ein Jahr gehalten wurde. Diese Spekulationsfrist entfällt, sodass der Kursgewinn immer versteuert werden muss.
Die Abgeltungsteuer ist Teil der Unternehmensteuerreform, die jedoch schon ab Anfang 2008 gilt. Die Union will noch einige Veränderungen zugunsten der Wirtschaft durchsetzen, die zu Mindereinnahmen von 750 bis 900 Mio. Euro führen würden. Der Einschnitt bei der Abgeltungsteuer würde rund die Hälfte dieses Betrags kompensieren.
Entlastung für die Wirtschaft
Nach Aussage Bernhardts will die Union bei der sogenannten Zinsschranke nicht das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) zugrunde legen, sondern das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda). Diese Änderung würde für den Fiskus zu Mindereinnahmen von gut 400 Mio. Euro führen, die Wirtschaft aber entlasten. Die Zinsschranke sieht vor, dass Zinsen auf Kredite nur noch bis zu einer Höhe von 30 Prozent des Betriebsergebnisses sofort steuerlich geltend gemacht werden dürfen. Was darüber hinausgeht, kann in Folgejahren vorgetragen werden. Mit der Schranke will die Koalition verhindern, dass Unternehmen durch Kreditkonstruktionen weiter Gewinne in Niedrigsteuerländer verschieben.
Nach Auffassung der Union sollte die Grenze für die sogenannten geringwertigen Wirtschaftsgüter (GWG) nicht von heute 410 Euro auf 100 Euro gesenkt werden, sondern nur auf 150 Euro. Die Wirtschaft läuft Sturm gegen die Änderung, weil Unternehmen die GWG im Jahr der Anschaffung sofort abschreiben können. Wird die Grenze deutlich gesenkt, können sie weniger Wirtschaftsgüter sofort abschreiben und müssen sie stattdessen über Jahre hinweg in den Büchern halten, was die Bürokratie erhöht. Sollte sich die Union mit der Grenze von 150 Euro durchsetzen, würde das gegenüber dem Gesetzentwurf Mindereinnahmen von 160 Mio. Euro bedeuten.
Die Investitionsrücklage sollte nach Bernhardts Worten allen Personengesellschaften bis zu einem Betriebsvermögen von 250.000 Euro zugutekommen. Bisher sind 210.000 Euro vorgesehen. Die größere Zahl der berechtigten Unternehmen würde zu einem Steuerausfall von 65 Mio. Euro führen, sagte der CDU-Abgeordnete.
Außerdem will die Union Verbesserungen bei der Hinzurechnung von Lizenzen und Leasingraten zur Bemessungsgrundlage der Gewerbesteuer durchsetzen.
Beim Kauf von Firmen, deren hohe Verlustvorträge zum Steuersparen genutzt werden, sollte die Verlustverrechnung nach dem Willen der Union nicht in allen Fällen verboten werden. Sanierungen, Umstrukturierungen in Konzernen und Generationswechsel dürften steuerlich nicht bestraft werden, so Bernhardt.
Sollte am Ende noch Geld fehlen, könnten die Rückstellungen der Unternehmen für Firmenjubiläen besteuert werden, sagte der Christdemokrat. Das würde 500 Mio. Euro bringen und nur Großunternehmen treffen, nicht aber den Mittelstand.
Von Jens Tartler (Berlin)
Quelle: Financial Times Deutschland
Alcoa wieder gut im Plus. Es ist schon bedenklich das eine Firma die eine andere Firma für 33 Mrd Dollar übernehmen will gestern über 8% und heute über 2% gewinnt.
Eigentlich müsste Bernanke ein paar mahnende Worte aussprechen.
Der DAX wurde in den letzten 10 Minuten schneller getaxt als der DOW gestiegen ist.
@gamblelv
Für Menschen die wenig Zeit oder auch keine Lust haben sich mit der Börse zu beschäftigen ist ein Aktienfond sicher eine Alternativanlage zum Direktinvestment. Wobei ich dir auch -wie von einigen hier schon geäußert- die Direktanlage in DAX Werten bevorzugen würde.
Zur Zeit rate ich gegen Neuanlagen in Aktien allerdings generell ab.
Gruß
Permanent
HANDELSBLATT, Mittwoch, 9. Mai 2007, 17:55 Uhr | |||
ISE-KaufHedgefonds setzt Deutscher Börse erneut zu 2005 hatte der Hedgefonds Atticus die Deutsche Börse massiv unter Druck gesetzt, weil das Management mit der Londoner Börse fusionieren wollte. Gemeinsam mit anderen Finanzinvestoren setzte sich Atticus damals durch: Die Fusion scheiterte. Nun greifen die Frankfurter nach der US-Derivatebörse ISE - und wieder probt Atticus den Aufstand.
HB FRANKFURT. Atticus sprach sich in einem Brief an Vorstand und Aufsichtsrat der Deutschen Börse vehement gegen den Kauf der ISE aus, für die die Frankfurter etwa zwei Milliarden Euro zahlen wollen. „Wir sind erbost mit Blick auf die Übernahmevereinbarung mit der ISE“, schreibt Atticus, die 11,68 Prozent an der Deutschen Börse halten. Ein Kauf der ISE habe keinen strategischen Sinn und sei wertvernichtend. Die Erläuterung der Transaktion durch das Management der Deutschen Börse sei nicht überzeugend und zeige das begrenzte Verständnis des US-Optionsmarktes. „Wir haben das Vertrauen in die strategische und finanzielle Strategie des Management bei der Analyse möglicher Transaktionen verloren“, schreibt Atticus in den Brief weiter. Atticus sei besonders besorgt über die Tatsache, dass sich im Aufsichtsrat ein Verhaltensmuster herauskristallisiere, mit dem Aktionärsinteressen ignoriert würden. Der Hedgefonds warnte die Deutsche Börse davor, im Falle weiterer größere Zukäufe, die von den Aktionären nicht genehmigt wurden, eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen. Dabei würde dann die Abberufung der gewählten Aufsichtsratsmitglieder und deren Ersatz durch Personen, die stärker im Interesse der Aktionäre handeln, vorgeschlagen. „Wir prüfen zudem alle Optionen, die uns als Aktionär zustehen“, schrieb Atticus abschließend. Die Deutsche Börse hat am Mittwochnachmittag erneut betont, dass sie von der Werthaltigkeit des Kaufs der US-Derivatebörse überzeugt ist. „Während einige Aktionäre Bedenken gegenüber dieser Transaktion geäußert haben, sind wir überzeugt, dass diese Kombination mittel- und langfristig Wert für alle Aktionäre schaffen wird“, teilte der Frankfurter Börsennbetreiber mit. Das Übernahmeangebot sei im Aufsichtsrat umfassend diskutiert worden und habe einstimmige Zustimmung gefunden. „Wir befinden uns selbstverständlich im fortlaufenden Dialog mit allen Stakeholdern über die Übernahme der ISE und haben unterschiedliche Positionen dazu gehört“, so die Börse weiter. <!--nodist-->» Klick für Klick: Die Aktien der Fusionsgewinner
<!--/nodist--> Atticus hat die Deutsche Börse bereits im Jahr 2005 bei ihrem Versuch, mit der London Stock Exchange Group plc zu fusionieren, massiv unter Druck gesetzt. Der Hedgefonds-Betreiber tat sich seinerzeit mit der Londoner Children's Investment Fund Management (TCI) zusammen, um den Zusammenschluss zu verhindern. Die Konfrontation führte schließlich dazu, dass im Mai 2005 der damalige Vorstandsvorsitzende der Börse, Werner Seifert, seinen Hut nahm. Die Deutsche Börse zog ihr Übernahmeangebot zurück. Die Aktie der Deutschen Börse zog nach dem Vorstoß des Hedgefonds Atticus gegen den geplanten Kauf der US-Börse ISE an. Das eigentliche Ziel von Atticus sei derzeit noch schwer einzuschätzen, meint ein Analyst, der namentlich nicht genannt werden möchte. Der Tonfall stelle sicher einen Affront gegen den Vorstand der Deutschen Börse dar. Hier aber ein Drama a la „Seifert, Teil 2“ herauslesen zu wollen, sei verfrüht. Immerhin spreche die aktionärsfreundliche Politik und die Kursentwicklung der Aktie ein gewichtiges Wort für den Vorstand der Deutschen Börse. Offensichtlich genüge Atticus das Erreichte aber nicht. <!--nodist--> |
HANDELSBLATT, Mittwoch, 9. Mai 2007, 15:45 Uhr | |||
UnternehmensstrategieZu viel Geld auf der hohen KanteVon Frank WiebeViele Konzerne haben klotzig verdient und tun sich jetzt schwer, das Geld sinnvoll zu investieren. Damit ziehen sie die Kritik der Analysten und Angriffe von Finanzinvestoren an. Welche Auswege sich anbieten und welcher der beste ist - eine Analyse.
Warren Buffett stöhnt über ein Problem, um das ihn viele beneiden: Er hat zu viel Geld. Der US-Milliardär sitzt mit seiner Holding Berkshire Hathaway auf einem Sack voll Barem, mit dem er sogar die Deutsche Bank kaufen könnte. Buffett ist mit seinem gigantischen Reichtum ein Ausnahmefall. Aber andere Unternehmer haben ähnliche Probleme. Die Münchener Rück zum Beispiel hat angekündigt, rund acht Milliarden Euro durch Dividenden und Aktienrückkäufe an ihre Aktionäre fließen zu lassen. Konzernchef Nikolaus von Bomhard fühlt sich nicht wohl mit zu viel Geld in der Kasse. Dabei hat der Rückversicherer noch vor wenigen Jahren darum gerungen, seine Kapitalausstattung zu verbessern. Jahrelang haben Analysten dem Münchener Konzern sogar geraten, seine Düsseldorfer Tochter Ergo, unter deren Dach Versicherer wie Victoria und Hamburg-Mannheimer versammelt sind, zu verkaufen. Heute ist keine Rede mehr davon. Wo sollte von Bomhard mit den Milliarden hin, die er durch einen Verkauf von Ergo erlösen würde? Auch die Deutsche Bank hat gerade wieder ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Geldsorgen der anderen Art plagen zudem die Deutsche Börse in Frankfurt. Sie hat jetzt eine Übernahme in den USA angekündigt – auch, um ihren Überhang an Cash sinnvoll zu verwerten. Aber auch bei Industrieunternehmen gibt es Beispiele: Der Autozulieferer Conti muss nach extrem erfolgreichen Jahren überlegen, wie er seinen Cash anlegt – am liebsten wäre ihm die Übernahme der Siemenstochter VDO, wofür die Chancen aber schwinden. Es ist kein Scherz, einen Überhang an Geld in der Konzernkasse als „Problem“ zu bezeichnen. Angelsächsisch geschulte Aktienanalysten achten sehr genau darauf, dass Kapital in Unternehmen sinnvoll genutzt wird. Tatsächlich schlägt ein zu großes Kapital auch unangenehm auf die Kennziffern durch: Ein guter Gewinn ergibt, gemessen an einem zu großen Eigenkapital, eine nur noch eine mittelmäßige Eigenkapitalrendite. Die Kritik der Analysten ist aber nur der eine Punkt. Noch schwerer wiegt die Sorge, schlagkräftige Großinvestoren anzulocken. Tatsächlich hat ja „Private Equity“ nicht nur für Arbeitnehmer, sondern auch für viele Manager einen bedrohlichen Klang. Immer wieder haben die milliardenschweren Beteiligungsfonds – die sich kaum des Zuflusses von Investorengeld erwehren können – betont, dass die Übernahme eines Dax-Konzerns kein Problem wäre. <!--nodist-->Lesen Sie weiter auf Seite 2: Nach dem Rauch kommt der Kater <!--/nodist-->Bei Conti haben sie schon einmal an die Tür geklopft. Bei der Telekom haben sie sich vorläufig mit einem kleinen Paket begnügt, und bei vielen anderen Konzernen tauchen die „Heuschrecken“ zumindest gerüchteweise immer wieder als mögliche Übernehmer auf. Ihre Logik ist recht simpel: Wenn sie einen Konzern mit hoher Cashquote übernehmen, können sie das Geld herausziehen, so dass sich die Übernahme im Endeffekt sehr schnell selbst finanziert. Die Ursachen für den Geldüberhang sind schnell aufgezählt: die robuste Konjunktur mit ausgesprochen brummenden Exportmärkten, die Lohnzurückhaltung und die Rationalisierung der Unternehmen in Deutschland, bei den Finanzkonzernen spült zusätzlich die gut laufende Börse Geld in die Kasse. Was tun damit? Unternehmen haben mehrere Wege, den Überfluss an Geld zu bekämpfen. Sie könnten die Preise senken und damit in Wachstum investieren. Das funktioniert aber nur selten. Viele deutsche Unternehmen arbeiten in spezialisierten Marktnischen, die sich durch Preissenkungen nicht einfach verbreitern lassen – da würde nur Geld verschenkt. Eine weitere Möglichkeit: Unternehmen investieren in Personal. Hoch qualifizierte Leute abzuwerben kann eine Zukunftinvestition sein. Aber viele Unternehmer haben Angst, dass sie die Arbeitkosten nicht wieder drücken können, wenn es schlechter läuft. Eine logische Variante wäre auch, in neue Geschäftsfelder zu investieren. Doch auch hier sind Fragezeichen angebracht. Zwar sind Analysten nicht mehr so stark wie vor ein paar Jahren darauf fixiert, dass Unternehmen sich auf ein möglichst enges „Kerngeschäft“ fokussieren sollen. Aber zu viele Geschäftsfelder unter einem Dach bergen doch die Gefahr, den Überblick zu verlieren. So bleibt am Ende die Alternative: Übernahmen oder Geld ausschütten. Nicht zufällig lebt die Börse zurzeit vor allem von geplanten oder vermuteten Fusionen. Doch nach dem Rauch kommt der Kater: Wenn die Börse wieder abkühlt, stellt man häufig fest, zu viel gezahlt zu haben. Es sollten Strategie und Rendite, nicht die Last der hohen Cash-Quote, für die Fusion sprechen. So ist vielleicht der beste Schritt, das Geld den Aktionären zu geben. Wenn das durch Aktienrückkäufe passiert, erhöht sich der Gewinn je Aktie: Das sieht gut aus. <!-- ISI_LISTEN_STOP --> |
aber was soll das? warum muessen kurse in 2 monate so stark steigen als ginge morgen die welt unter?
Manipulation laesst gruessen!